Die Am-Marie. Roman von Ernst Zaho. (14. Fortsetzung.) Die Severina erschrak. Die Clari- Marie hatt« ein ganz krankes Gesicht, als sie das sagte, und ging jetzt aus de« Stube und kam lange nicht wi«d«r. Ab«r d«m Mädchen würd« ein Räthsel llar. Entweder d«n Jaun oder mich! hatte di« Base gesagt. Den Jaun ha» ben! Zum Mann haben, hieß das! M«in Gott, an so etwas hatte sie nie gedacht. Und und sie mußte bei nahe lachen. Den Jaun! Gern hart« sie ihn aber zum Mann«? Si« läch«lte wirklich vor sich hin; und das Herz war ihr ganz leicht. So Ivenig hatte es si« bisher gekümmert und kümmerte es si« jetzt, das mit dem Jaun! D«r war wie ein Bruder! sann die Severina. 5 » « Das kam nun wirklich, was die Clari - Mari« g«sürchtet hatte, das Kindersterben. „Was ist es denn, was sie haben?" fragt« ein« Frau, die I«in« Kinder hatte, die Nachbarin. „Was weiß ich," gab diese zurück, „die Clari- Mari« selber weiß nicht, was für einen Nam«n di« Krankheit hat." „Und d«r Jaun?" „Der? Ein Wort weiß der schon dafür, aber eines lateinisch oder grie chisch oder weiß Gott wie, aussprechen kann es kein Mensch." Die Clari - Mari« ruht« nicht Tag und Nacht. S«it vier Tag«n hatte sie keine Stunde Schlaf gehabt. Wenn sie durch die Gassen ging, sahen sie aus allen Häusern ihr nach. „Wo geht sie jetzt hin?" Und di«, die ein Kleines oder gar mehreie krank liegen hatten, tig« Blick«. Wird sie j«tzt zu dir lom- Lächeln! So leicht hatte die Clari wiegen. daß sie Schlaf fanden, wah rend sie sonst bei der Mutter bis zur „So —so so!" Wcnn die Clari- Mari« in eine Stube trat, in der der kranke Säugling schri«, sprach si« das schon unter der Thür. Es war, als kennte sie jedes. Das W«inen wurde schwächer; es ging in Wimmern über, sich hielt. Dann begann si« auf und ab zu schreiten. Manchmal hockten Bauer und Bäuerin und «in Hausen größerer Kinder am Tisch und in den Stuben ecken und rührten sich nicht, sahen nur der Clari - Marie zu, wie sk mit d«m Kleinsten auf und ab schritt, die breite, plumpe Gestalt, nichts Großes in der Erscheinung, nichts an sich, was anders Clari - Marie von den Kleinen nicht zu sagen. Ihre Kunst versagte, und sie wüßte es. Aber von allen im Js«n grund ahnte keines, daß mit jedemmal, da wieder cin Todtes in einem Hause lag. die Clari - Marie wie ein M«ss«r im Htrzrn trug: „Wieder hast nicht helfen können! Wieder nicht! Ja. kannst du denn nichts mehr?" Da ging auf einmal ein Gered« durch's Dorf. Von d«s Präses Haus iing es aus. Dem war ein zehnjäh- wied«r d«n Jaun, den Doctor, geholt. Jetzt, vier Tage später, lag der Bub, den vorher die Fieber geschüttelt hatten, in ruhigem Schlaf. „Er wird gesund," hatt« der Jaun gesagt, „gutstek/-n will ich Euch, daß er gesund wird!" Darauf der Präses: „Ja, und ge traust du dich, jedes gesund zu inachen heit liegen?" „Wenn ich rechtzeitig gerufen werde, ja!" „Der Jaun, der Doctor, kann es. Helfen kann er!" Vom Dorfend« kam das Wort und fuhr wie «in Sturm durch's Dorf. Jetzt li«fen all« zum Jaun, zum Doctor, nicht off«n, nicht auffällig. Hinten herum schlichen sie. „Könntest auch zu mir kommen,Jaun!" sagten sie. „Das Kind ist krank; aber könntest schon kommen, wenn es dunkel ist, daß die Clari nicht davon er zu spät gekommen war. Ab«r di« Clari - Mari« hörte es doch und erfuhr es doch. Sie stand am eiskalte Winterwind hereinfuhr und mit rauhem Schlag ihr Stirn und Wangen traf. Sie stand aufrecht und sah sich um. Di« HÜUser standen fest und die Berglehnen und di« Felsen! Es war nichts mildem Wanken, das sie Wanken! Das ist nur in deinem Leben das Beben! Und jetzt diesmal jetzt mußt wissen: Mit deiner Kunst ist «s nichts! Du kannst nichts, Clari-Ma rie. Es ist jetzt einer im Js«ngrund, 24. Das jüngste Kind einer Welschen war krank, eines armen Weibes, das zehn Kind«r zur Welt gebracht und er fahren hatte, welche Hilfe die Clari- Marie für «in Bett«lw«ib wie sie war. Aber als sie das Elend wieder sah, Am nächsten Tage schon waren di« dem Kleinvolk um die Wette. Jetzt Wangen. „Jetzt wird cr gesund, der Welschen ihr Bub," sagte sie. Die Nacht war sie fortgeblieben und hatte schüttelt vor Frost." telnd ging sie hinauf zu dem Mädchen. Am Ende war es: Das Mädchen der !Welschen, die Maria, wurde krank im Aber die Severina hatte für das Kranke mehr Lieb« und Mitleid als für die Gefunden, stand manchmal plötzlich nes Gebot übertrat. Plötzlich freilich bracht« zu deren Mutter. Mit festem, raschem Griff that sie bei der Welschen So ließ sie d«m Weib« die Gesund- Elendstube der Welschen; sie verlieb Näharbeit gebeugt und öffnete jetzt das Kleid am Hals«. „Jesses, wie heiß," stöhnte sie. „Ja, frierst denn, du?" fragte sie wie «in Wachsbild, Nase, Stirn, Wan- Stich in's Herz: Wie ein Engel ist sie, das Kind! Arbeit weg, schüttelte den Kopf. „Was hast denn? Was ist denn mit dir?" Mit „Zeig her hast hast Fie- Puls; einen Augenblick stand si« still, Mädchens Gestalt. Ende" auf di« Lippen drängte. Und jetzt zitterte di« Clari-Marie. außen war si« dieselbe, bleich, ruhig, von klarem Blick und scharfer Rede. Nur sie wußt«, daß das Zittern in ihr war. Sie konnte nicht cssen und nicht Aber sie wies sieben: schen Kammer. Stube und Küchc. Am Morgen des zweiten Tages, da die Severina lag, kam ein Bauer ge laufen: »Jesses, komm schnell, Clari- Marie, mein« Frau jetzt liegt sie in Krämpfen, du weißt ja." hast gehört?" dich." Im Flur li«ß sie den Bauer stehen, Weiß noch immer, nur gedämpft wie Seerosenblässe, wenn der Mond sie durchleuchtet, und daneben auf beiden „Was ist? Ja ja du?" „Der Jaun soll kommen! Herauf zu mir, jetzt gleich! Die Severina ist krank!" Das war kurz und rauh her vorgestoßen. Die Clari - Marie war tete nicht; mit denselben sicherenSchrit- Farbstriche schienen und die scheu bli ckenden Augen wie Kug«ln. Dann ging cr zur Nebenkammerthür, die die Clari - Marie just da von innen auf zog. Auch über diese Schwelle stol perte der Jaun und vor d«r Clari- Marie nickt« «r in Gedanken, als ob ihn «in vornthmer Kund« gerufen hät te. dem er besondere Höflichkeit schulde. Aber als er di«Severina angeblickt hat in's Gesicht, daß die Clari - Marie ihn staunend ansah; dann rückte er einen Stuhl zum Bett, setzte sich und faßte nach des Mädchens Hand. Jetzt war seine Art sicher und rasch. Di« Seve- sie: „Jesses, der Jaun!" und lächelte dazu. Der Jaun hielt ihre Hand und sah des klugen Arztes. Aber als die Un sterben, Base?" fragte sie. In ihre „Der Jaun holt die Medizin," sagte sie dann, „sie sagen, er sei geschickt, der Jaun." Ihre Stimme war schon wie „Aber Ihr, Bas« wenn Ihr nichts Jh l Die Clari - Marie kniete an's Bett „Gebt mir Waffer." sagte der Jaun Verlangte. Dann gab er der Severins ein Pulver. Indessen bracht« die Cille das Eis. Der Jaun legte die Um „Meinst, kannst mir helf«», Jaun?" j-tV sagt« sie. d b« zen, irgendwohin, laufen, bis derAthem versagt«! So drängte die Qual in ihm! Marie wohnte bei. Als der Pfarrherr sich wieder ent fernt hatte, blieben die drei mit der Se- Eis zu holen. „Was ist? Ist sie denn feucht. trat. „Still, si« schläft wieder," sagte die Clari - Marie leise. Sie war ausge slUsterte der Hansi. „Erst jetzt hat sie Clari - Mari«. „Ist ist sie am Sterben?" fragte an etwas. „Kannst helfen?" fragte sie plötzlich; es klang rauh, obwohl si« ihr« Stimm« die Hände und die Lippen und die ganze Gestalt. „Warum habt Ihr mich nicht früher geholt?" sagte er; das sch«n> d A > - „Das das sagst mir zu leid," sagte sie zornig. „Euch Euch zu leid," stammelte Euch jetzt?!" Das Elend sah ihm aus d«m Gesicht. Er hatt« di« Worte im Aufstehen ge sagt, beide Fäust« «in ivenig gehoben, Sie hielt sich am Tisch. Es erdbeb nete! Feststehen, Clari - Marie, es geht in Stück« alles alles festste „Denen?" sagt« der starkeHansi laut. (Fortsetzung folgt.) Kostbar. Bockfisch (auS der Radieschen, die ich im Schweiße mei nes Angesichts für Euch gewaschen habe! Höchst« Zerstreutheit, ren! Ich sehe gar nicht ein, warum ich Ruhig Blut. Salo und Löb sitzen beim Kartenspiel zusammen. tig gespielt, springtLöb auf und schreit wüthend: „Was fallt der ein, Sal», Du spielst falsch!?" Darauf j?ner: „Ich waiß!" Für die Küche. Inzwischen bereitet man einfache Klöße folgendermaßen: Pfund Weizenmehl wird mit einem ganzen Ei und so viel Wasser, als nöthig ist, um einen haltbaren Teig zu ergeben, verrührt. Darauf sticht man mit ei nem blechernen Löffel, der beim Abste chen jedesmal in Wasser getaucht wird, Fleischbrühe und Blut gekocht, darüber zu schütten. Das Gericht wird heiß servirt. Gekochte Eni«. Junge Enten zwei Zwiebeln und einer Petersilien wurzel mit 1A bis 2 Quarts Wasser Meerrettichsauce. Der Meerrettich (eine halbe Stange) wird gerieben und, damit er nicht schwarz wird, mit etwas Milch angefeuchtet. Indessen dünstet man zwei Löffel Mehl in dazu, läßt es zusammen verkochen, fügt den Meerrettich, sowie Salz und Zucker hinzu und läßt die Sauce nur einmal aufkochen, weil sonst der Meerrettich an Schärfe verliert. Krebsbutter. Hierzu nimmt man von 2 gekochten Hummern die ganz klein; währenddessen hat man ein halbes Pfund Butter in einem Gefäß an den Ofen gestellt. Man legt nun die klein gestoßenen Krebsschalen hin ein, läßt es gelbbraun braten, legt die Masse in ein Sieb, läßt es durchlaufen und bewahrt es in einem Glasgefäß. In der Pfanne Gebäcke» nes. 2 Pfund Mehl, 2 Unzen Preß hefe, Pint laue Milch, 4 Unzen Zucker, 4 Unzen süße Mandeln, 6 Ei gelb, und 7 Unzen zerlassene Butter gehören zum Teige. Man löst die Hefe in der Milch mit etwas Zucker auf und wenn sie gut in die Höhe ge gangen ist, rührt man zuerst die But ter zu Sahne, fügt Eier und Zucker und dann alles andere in den Teig, und wenn er etwas aufgegangen ist, thut man ihn in «ine ausgebutterte Bratpfanne. Man bäckt ihn sodann ab und reicht ihn entweder kalt zum Kasse« oder warm (ausgestürzt) statt einer Mehlspeise mit Fruchtsaft. Er wird dann auf einer länglichen Schüs sel angerichtet und die Portionen von den Gästen mit dem Löffel abgesto chen. Aepfel - Creme kaltzu be reiten. 6 Stück große gebratene Aepfel, 4 Unzen Zucker. 3 frische Ei weiß, Saft und Schale einer großen saftigen Citrone, 2 Eßlöffel Arrak. Die Aepfel werden von Schale und Kernhaus befreit, schnell durch ein Sieb gerührt, das Bemerkte hinzuge than. und dies alles ununterbrochen eine Stunde gehörig geschlagen, bis die Masse schaumig ist, und dann ange richtet. Pflaumenkuchen bereitet man entweder aus Mürbe- oder He ist folgender: 1 Pfd. gutes Weizen mehl, N Pfund gute, ungesalzene Butter, die auf Eis gestanden hat, Pfd. Zucker, 2 ganze Eier und 2 Ei dotter verrührt man mit einer Holz kelle zu einem Teige (die Butter giebt man als kleine Flöckchen unter das Mandeln streut. Citrone n 112 l e i 112 ch. 5 Pfund fen gespickt ist. nach gutem Klopfen mit 3 mit Nelken besteckte Zwiebeln, eben soviel in Scheiben geschnittene große Zwiebeln, 12 Gewürz- und 20 Pfef ferkörner. gießt 3—4 Tassen Wasser an und läßt das Fleisch mit zuge -3 Tassen Wasser und 1 Tasse Wein essig, in der ein Eßlöffel voll Weizen mehl zerquirlt ist, sowie Salz nach
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