Die Ori-Wrie. Roman von Ernst Zahn. (10. Fortsetzung.) Indessen zog der Zug unten weiter dorfein. Der Sarg und die vordersten unten vorbei. Der Jaun fühlte feine Kehle verschnürt. „Gestern bist einge zogen, heute hast schon das ganze G über die Art, wie der Scharsegghiittler ter Rede aus. „Ins Loch gehörtet ihr da. friger war, kurz erst mit seinem Stu geriickt. Der Waibel sah den Präses tete. .kch Die Clari - Marie kam. „Geh vor aus, so weiß ich, wo ich hin muß," die Clari - Marie. „Gut' Tag, Frau." Die Clari - Marie wendete sich ihm zu. „WaS soll ich mehr wissen," sagte sie, „die" sie wies auf die vom Rath fallen ist er, der Wipsli." „Eben nicht erfüllen ist er." fiel der junge Verhörrichter wieder aber Äarie. Diese sah auf. .So," sagte sie, wäh- I rend ihr« Nüstern sich in leisem Zorn «uch die Weisheit berichtet?" Kopf. Er wollte barsch antworten; dazu, die Möglichkeit, daß der Wipsli erschossen worden sei, zu allem vorne „Weil keine Möglichkeit ist." Jsengrund. Glaubt Ihr, daß beten Wort: „Gebt euch keine Mühe, Herren! len ist er, der Wipsli." der Doktor, begleitete sie. Als sie eine Stunde später das Dorf lei Wispern lief das Geilatsch aus. rig, aber zeitlebens hatte er sich die härteste Mühe nicht reuen lassen, zu Gelde zu kommen! Warum sollte er schlössen, mit hartem Gesicht. Es dun kelte schon, als sie das Dorf verließ. Als sie nach der Roththalhütte kam, war es Nacht. Mit rothen, trüben Fenstern schaut« der Holzbau auf sie nieder. Nun trat sie in den Schatten des Gadens, jetzt auf die Stelle, wo der Todte gelegen hatte, der Wipfli. Sie war keine, die sich fürchtete; sin ?au. Als ob da nicht einer sich ein sau beres Loch in die Schläfe schlagen könnte! Nun stieg sie nach der Hütte die aus der Stube kam. Sie stand unwillkürlich still; drinnen sprach der Bauer, der Furrer. Sie wollte nicht lauschen, aber der Klang seiner heise ren Stimme hielt sie doch fest. Er be tete, nein, er las vor, aus der Bibel las er. und es war ganz feierlich, wie er las, ruhig, friedlich wie einer, der es ein zitternder Athemzug; langsam wälzte sich ihr eine Last vom Herzen. Wer so fromm war, der hatte keine Decke. Der Furrer saß am Tischende, eine Brille auf der Nase, das Buch in den beiden breit vor auf den Tisch ge der Fensterseite des Tisches Platz ge ganz gelassen auf, als die Thür ging, als wäre Heller Tag, Zeit, da Besuch nichts Ungewöhnliches war. Marie. ch?" 112 l Der trübe Lampenschein reichte just hin, ihm und seinem Weibe in die sah schmächtigen Gestalt seines Weibes den Augen, der Geiz." „Was ist?" fragte der Furrer ge mächlich. „Was ist denn?" wiederholte die Trini, sein Weib. In der ihrer Stim- Die Clari - Marie legte wie sie die Hände auf den Tisch und legte sie in- Aber er rührte sich nicht. „Was schwatzen sie wieder?" fragte er. „Weißt etwas vom Wipfli, Schwa te die Clari - Marie laut. sagte er fast gleichgültig. „Einzig, daß ich ihn zuerst gefunden habe." „Bah ja," warf sein Weib ein. Die Clari - Marie dämpfte ihre Stimme. „Jetzt sagen sie das Ge an. „Gott verdamme sie," flucht« er. die Lipp«n fuhr. Er zitterte fast, so grimmig war der Fluch. Die Trini kannst schwören, daß du es nicht ge wesen bist?" Da stand er aus, lachte laut und roh. sprang er „Glaubst etwa nicht?" schrie er die Truttmannin an. Dann ergriff er „Bei Gott und der heiligen Jung- Die Clari - Marie nickte. „Ja, ja," chend. Und er schlug das Buch hinein „Lies laut," sagte sein Weib. Da lasier laut, und sie wußte so wohl Be- Gier. Die Clari - Marie fühlte, daß die Zweifel von ihr glitten. ES war nicht konnten von nichts Bösem wissen, der Schwager und die Schwester, Die thaten- ihre Christenpflicht, thaten sie mehr als gut. Die strenggläubige Frau schalt sich selbst, daß sie an ihnen, den Frommen, gezweifelt hatte. „Zu denen stehst, du, Clari - Marie/ ge lobte sie sich. Auf einmal hallte auch ihre tiefe Stimme in das Murmeln der andern. Si« sagte ein Vaterunser. Als sie endete, setzten auch die zwei an dern unwillkürlich aus. „Ich gehe jetzt," sagte die Clari - Marie und reichte ihnen die Hand. „Schon zu euch halten will ich," sagte sie, und Si« ging. „So, ade," wiederholten in ihrem Als sie durch den Hausflur sich ent schlossen. Der Bauer und sein Weib schritten zwischen den Polizisten durch's Dorf und thalab. „Jesses, jesses, habt ihr gesehen?" „Si?" haben sie geholt, die vom Noth In der Straße stand das Volk in Dunkel leuchteten die Augen, standen sus Maria, Jaun," stammelte sie, „sie fbt ' A tzt gung. „Jetzt sie hastig nicht und die Base Clari-Marie ist zornig, und ich darf ihr nicht sagen, daß ich einen Zweifel habe, und dann Gott und Vater Jaun —" Ihre wirren Worte überstürzten sich. Sie schluchzte plötzlich. Da löste Jaun sei nen Arm aus ihrem Griff und legte wäre ihr schmächtiger Leib aus dünn stem Glas. Das Herz klopfte ihm, sein Kopf war glühend roth; er wollte sein? Nein, nicht gelt? Sie sind's, die vom Roththal, sie sind's! Mutter." Er strich dabei dem Mäk ler und die Mutter und wir Kinder," sagte sie. „Was denkst," tröstete er. „Wenn linkischer Bewegung den Arm sinken, als er fühlt«, daß sie fort wolle. „Severins!" kam da ein Ruf durch rina, sah sich nicht 'um und stob davon. Der Jaun stand da und sah die Stelle an, wo das Dunkel die schlanke auf einmal packte es d«n eckigen, lang samen Menschen: In all' der Zeit, in der «r vom Bergland fort gewesen, in ein so schmerzliches Empfinden gehabt, ein solches Verlangen, einen solchen Hunger wie jetzt danach. daß die Se- Lange stand er, der zähe, der gear- war! Alle Arbeit und E sch t l! Sch gr°b's chenen Sätzen; andervrts tuschelten ein paar Weiber. Der Pfarrherr stand allein dort, wo die Straße dorsaus ein inderer vernehmen, stoppte Hände fester in die Hosentaschen und wiegte die schwere Gestalt in langsa mer Ungeduld hin und her. Da bcg die Clari-Mari« um die Ecke am Rothhornweg. Bewegung den Schirm ein und hob an, dorsaus zu schreiten. Die vom Rath machten sich auf. Langsam wendete sich ein Mann nach dem andern, ein Weib um's andere. In Knäueln und ein zeln, eine lange Linie zogen sie dorf auS. Die Männer trugen die rauhen Filzhüte, dunkle Kopftücher die Wei ber. Die Clari-Marie schritt anfäng lich unter den letzten, sie sprach mit keinem groß, ein „Tag" nahm sie ein, an einen oder «ine kam, die sie noch nicht gesehen hatte. Und unwillkürlich ließen alle sie vorbeigehen, so daß im ße hinstellten. fuhren sie Altstadt zu. Die Wagen schweren, ungelenken Weibes das in mitten der Männer faß. „Das ist die vom Jsengrund," zischelte es in den Clari-Marie." nicht, sondern ging durch die Thür hinein. Ihr zur Seite hielt sich der Jakob Jacki, der Führer, der aufrechte, der nicht menschenscheu war nne die und der andere und Männer und Wei ber drückten sich gemächlich, schwerfäl lig durch die Thür. Eine Weile später saßen sie im kah len Zeugenzimmer, auf den Bänken, Dieser Saal hatte mit dunkel gebeiz tem Täfelwerk verkleidete Wände. Durch große leuchtete die Son ne hell, die über dem Jsengrund auf eine trübe, schwere Stimmung er zeugte. Aus einer Bank, einen Landjäger Wieder hockten sie alle still. Nur Jakob Jacki sah den Altstädter mit ei- Js d s ß d klärte der Jakob Jacki den Dörflern, sagte Jacki. (Fortsetzung folgt.) Für die Küche. Gedämpftes Rindfleisch mit Kartoffeln. In zerlasse nem Schmalz oder in Speckfett werden einige zerschnittene Zwiebeln bräunlich geröstet, dazu giebt man I—Pfd. würfelig geschnittenes Rindfleisch, ein« Prise Paprika, sowie >/» Pint Wasser und läßt alles zusammen 2 Stunde» dünsten. Dann fügt man ungefähr IV2 Pfund geschälte, in dicke Scheiben geschnittene Kartoffeln hinzu, läßt lo chen, bis letztere weich sind, schmeckt ab, würzt sie und richtet auf tiefer Schüssel an. Schweinsrippchen -»» ns tnrel. Man läßt sich die Koteletten mit einem kleinen Fettrande schneiden, klopft sie gut und legt sie auf einer großen Omelettenpfanne in 2 Unzen steigende Butter, ohne sie zu salzen »der zu pfeffern. Dann kverden sie 8 Miiiuten lang auf dem Feuer umge dreht und sofort als Garnirung auf eine Schüssel Sauerkraut gelegt, das ungewaschen unter öfterem Umrühren mit einer ganzen und 3 ungehacktei» Zwiebeln mit 2 Unzen Schweinsgrie benfett auf dem Feuer geschmort hat. Man reicht außerdem Schälkartoffeln und gedämpfte Aepfel oder Apfelmus zu dieser sehr wohlschmeckenden Speise. Englische iskuits. Ein Viertel Pfund Butter wird zu Sahn« gerührt, 4 ganze Eier, 11/2 Pfund Mehl, Pfund Zucker, 1 Theelöffel voll HartShorn, 1 Theelöffel Vanille werden hinzugerührt. Zuletzt muß die Masse zu einem festen Teig gekne- Reibeifen „bunt", indem man dasselbe leicht auf die Oberfläche der Cakes drückt, giebt die Cakes auf ein mit Speck oder Butter eingeriebenes Blech und bäckt sie in einem nicht zu heißen Ofen langsam gelb. In Blechbüchsen halten sie sich sehr lange. Beres Stück Schweinskeule (4 6 Pfanne unter Hinzufügung einer ge hackten Zwiebel mit so viel Wasser zum Schmoren, daß das Fleisch zur Sauerkraut, dem man ebenfalls eine gehackte Zwiebel und etwas kalte» ausgelassenes Schweinefett beigiebt. telstunde lang mitschmoren, nimmt dann da! Fleisch heraus, ichneidet es in schöne, glatte Scheiben, richtet es Franz ösischerKopfsalat. ' Die Bl'ätter werden nicht sehr fein ge ' theilt,^ dann leicht gewaschen, worauf ' giebt man den Salat in folgend» " Tunke: Zwei hartgesottene Eier treibt " man durch ein Haarsieb und verrührt sie noch mit 2 frischen Eigelb, 6 Löf feln Olivenöl, 1 Löffelchen Senf.Salj fcln behutsam durcheinander. Gebackene Semmelklöß ' che«. Man schüttet einen reichlichen ' Teller voll geriebener Semmel ohm Rinde in eine Kasserolle, fügt 2 Unzen Butter, 5 ganze Eier und 2 Tassen Milch hinzu, rührt es mit einem höl ! hinzu, dann rührt man es nochmals durch, sticht mit einem Theelöffel klein» > Klößchen davon ab, bäckt sie unter reicht sie extra zu klarer Bouillon. Gedämpfte Schweinskeu len. Die Keule soll nicht zu groß und nicht zu fett sein, man legt sie 2 bis 3 Tage in eine Beize von mäßig ' scharfem Essig mit etwas Salz, Nel ken und Lorbeerblatt und wendet sie täglich zweimal um. Dann trocknet ' man sie ab, legt sie in eine große Pfanne, gießt etwa den dritten Theil deS Essigs, und so viel Wasser darauf, > daß die Keule vollständig mit derFlüs ' sigkeit bedeckt ist, fügt einige Wachhol brotrinden hinzu und läßt das Fleisch : fest zugedeckt bei mäßiger Hitze nnnde -5 stens 3 Stunden dämpfen. Heftnklöße. Aus 1 Pfund l Mehl,2 Eiern, Pfund Zucker, lauer ! Milch, I>/2 Unzen Hefe und einem > lockeren Teig, den man langsam, aber richtig hoch aufgehen läßt. Butter i nimmt man nicht in den Teig. Wenn l er völlig hoch gegangen ist, sticht man l mit einem Lössel Teig ab, dreht ihn i zu Klößen und setzt diese auf ein be ll mehltes Brett, um sie abermals auf > gehen zu lassen. geschehe^, ' bringt das Wasser rasch wieder zum Kochen. Unter einmaligem Wenden - kocht man die Klöße je nach ihrer t Größe ca. 15 Minuten. Am besten ist i es, man versucht zuerst an einem ' Klotze, ob er durchgekocht ist. Am be sten schmeckt braune Butter zu diesen Klößen.
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