2 Dte Sprache d«r Statur. , Von K. v. Wolssberg. Ter Torsintrigant. An der linken Seite d«r Hauptstraße des Dorfes, gerade da. wo jeder Wa- Galtin bei. Wäbrend er sich der Re teteii. und bei solchen Anlässen zeigt« der Meister erst, was Geschäftsgeist zu H«rcze'g hörte einmal ganz deutlich das Wort H«irath. Er hatte die beiden Wohl ertannt. ES war der Gutsv«?- walkr und die Tochter de« Postmei sters. Er blieb in Gedanken versunken wieder auf den Beinen und überbrach te dem Gutsbesitzer ein Paar Reitstie fel. Der Besitzer der Stief«l, der mit dem pfiffigen Schuster gern ein paar thümlich. „Von uns aus?" rief überrascht der Gutsherr, „nanu, was ist denn los?" Herczeg sah sich vorsichtig nach allen Seiten um. „Ihr Verwalter hat an scheinend die Absicht, von hier sortzu- Sie den Verwalter festnageln wollen." Ueberrascht trat der Gutsbesitzer ei nen Schritt zurück. „Herczeg, Sie sind Fast zur selben Zeit, da diese Un- Marie. der Tochter des Postmeisters, Mutter. finden?" mel in dicses Dorf geschickt. Ich ver spreche Ihnen 100 Gulden, wenn Sie nur einen braven, tüchtigen Mann be schaffen." „Na. es ist nicht gerade des Geldes Frau Herczegs. Nach den Besuchen des Schusters im Herrschaftshause zu urtheilen, mußte Dort bl'ib der Verwalter stehen und klopfte Herczeg vertraulich auf die Schulter. „Können Sie das Maul „Mit welcher Marie?" fragte Herr „Na, und? —" und? —' . , „Ich liebe das Mäd«l, ich will eZ Als Herczeg in seinen Laden treten wollte, stieß er fast mit dem Postmei ster zusammen: als höflicher Mann er „Danke." brummte d«r Gefragte, „O, ist das Fräulein krank?" „Was weiß ich verrückt ist sie," war die mürrische Antwort. „Was für eine Geschichte?" fuhr der „Daß Fräulein Marie in den Ver walter verliebt ist, und daß Ihre Frau Gemahlin eine Heira!h nicht zugeben will." „Wie ich hörte, soll die Frau Ge- stumm da. „Herr Postmeister," rief plötzlich Herczeg, „ich hab' mich meiner Treu Wieder lachte Frau Herczeg. „Ich habe ihm direkt gesagt, daß seine Ver „Nun und er?" „Mein Gott, leider scheint er wirk- Immer nur ein klein bischen nachgeben, immer thun, als ob Si« nicht sonder lich erfreut darüber wäre, und wenn Ihr Mann am Schluß dann sich in Eifer geredet hat, na dann sagen Sie mit einem Seufzer in Gottes Nam«n ja." Die Bekehrungsversuche des Herc zegschen Ehepaares schienen von Erfolg begleitet zu sein, denn schon in weni gen Tagen tonnte der Meister dem Postmeister mittheilen, daß er nun die Sache aufs Tapet bringen dürfe, wäh rend Frau Herczeg der Postmeisterin die erfreulich« Thatsach« verkündete, daß es ihr anscheinend gelungen sei, ihn herumzukriegen. Und wirtlich fing denselben Abend der Postmeister an, über das Hkirathen im allgemeinen zu erkennender Weise über den Verwalter aus und meinte schließlich, daß der Herr für Marie ein« sehr gute Partie wär«. Der Rathschläge Frau Herczegs ein gedenk, begann die Postmeisterin schüchtern zu opponiren. den Mahnun gen des Schusters folgend, beherrschte d«r Gemahl den aufsteigenden Grimm, und das Ende der Unterredung war, daß Frau Postmeister seufzend meinte, wenn er glaube, daß Marie ihr Gluck machen werde, wolle sie dem g«wiß nicht im Wege flehen. Daß es dem Schuster binnen Kur zem gelang, Marie mit dem Verwalter zu versöhnen, braucht wohl nicht erst erwähnt zu iverden. noch weniger, daß es einige Wochen später eine solenne Zur selben Zeit, als das erste Hoch auf das neuvermählte Paar vom Gut sbesitzer ausgebracht wurde, faßen Herr Herczeg und Gemahlin im Kämmerlein und betrachteten eine Anzahl Schein«, die alle in den Ecken die Zahl IVO tru gen. „Weißt Du?" sagte plötzlich der bie der« Schuster, „ganz schlau haben wir die Sache doch nicht angepackt, wir hätt«n auch die gnädige Frau ins Spiel ziehen sollen, sicher läge noch ein Hunderter mehr da schade eine solche Gelegenheit kommt nicht wieder." „Ja, man lernt eben nie aus." seufzte philosophisch die Dame und schloß die Scheine in die Kasse ein. Einige Tage nach der Hochzeit gin gen seltsame Gerüchte im Dorfe herum. Es hieß, zwei Unbekannte, die oben drein noch Masken trugen, hätten den Schuster bei Nacht überfallen und ihn windelweich durchgeprügelt. Man zer brach sich vergeblich den Kopf, wer ein Interesse daran haben könnte, den Al lerweltsretter Herczeg zu prügeln, und gerieth bei diesen Kombinationen auf den Doktor med. und den Thierarzt, deren Gegnerschaft genügend bekannt war. Herr Herczeg aber lag im Bette, ge treulich gepflegt von seiner Gattin und meinte melancholisch: „Na, einen Trost habe ich. die Prügel habe ich mir ehr lich verdient." Tie Mahlzeit im Wechsel. teiner und mit ihm unser Magen! Auck er ist über nichts so sehr erfreut, wie über ständigen Wechsel in den für ihn bestimmten Zufuhren. Brot und Kartoffeln zwar läßt er sich infolge eines jahrelangen Trainings täglich gefallen, aber darüber hinaus hat er wechselnd: Wünsche. Leider wird auf diese Wünfcke im Allgemeinen wenig Rücksicht genommen. Der Jung geselle ebenso wie der Strohwittwer giebt freilich seinen Lüsten nach. Nach einer Reihe von gutwillig genossenen halten. Er wird deshalb wild, fchei- Rothkohl ebenfalls undenkbar ist. Der fleisch, das als „Tafelspitz mit Essig- ein Unrecht sein. Das Fleisch ist gut, auch den Eemllsefreund kalt, und statt daß jeder mit lebhafter Neugier zur Speisekarte greift, um zu sehen, was esSchönes zum Rindfleisch giebt, wird dies Gericht von vornherein mit Ver minn sie^Rindfleisch kochen will" meist schon beim Einkauf. Dak ihr di, Knochen unerwünscht scheinen, kann man selbstverständlich finden; aber etwas Fett sollte sie immer gern mit in den Kauf nehmen. Die besten Fleisch stiicke stehen immer im engsten Zusam- Haussrau noch sagt, daß ein größeres Stück Fleisch sich vortheilhafter kocht, als ein kleines, und wenn sie deshalb erkaltete Rindfleisch in dünne Schei ben schneiden, mit Salz, Pfeffer.Senf, Essig, Oel. gehackten Zwiebeln und Petersilie einige Stunden beizen und felsalat anrichten, so haben wir eine Abendplatte, mit der wir oft kommen dürfen. Ist dieser Kartoffelsalat vol lends mit rothen Rüben oder mit den schon erwähnen gekochten Suppenge so haben wir eine Extraschllssel, die durchaus nichts Resterhaftes an sich hat. Die sparende Hausfrau wird hier vielleicht einwerfen, daß eine doppelte Portion Fleisch auch zwei warme Hauptmahlzeiten geben müsse auch ihr kann geholfen werben, ohne daß sie das Kochfleisch wärmt. Um nur ein Beispiel anzuführen, so hilft uns hier eine braune Zwiebelsauce (bei der etwas übriggebliebene Bratenjus gute Dienste thut, und die ebenso würzig wie gesund ist) mit dem in Scheiben geschnittenen Rindfleisch schichtweise angerichtet, mit geriebenem Käse über streut und im Ofen überbacken zu einer schönen, warmen Platte, zu der schon eine frisch gekochte Kartoffel als Bei lage genügt. Aber auch diese Karioffelbeilage möchten wir etwas verpönen. Sieben mal in d:r Woche Salzkartoffeln und einmal ein paar Bratkartoffeln, das ist etwas eintönig. Wenn unsere Hausfrauen an Stelle dessen beson ders zu den Gerichten, die mit einer Sauce aufgetragen werden, mitunter eine Handvoll Reis nach Art des ita lienischen Risott» ausquellen oder von einem einzigen Ei Butternudeln berei ten wollten «einfache Rezepte zu beiden giebt jedes Kochbuch), so würden sie gewiß in ihren Kreisen ein dankbares Publikum finden und hätten warme Beilagen zum Fleische, die das Stehen und Warten viel besser vertragen als die immer unzuverlässige und em pfindliche Kartoffel. Wer aber schon aus seiner Haut nicht heraus und von der Kartoffel nicht lassen kann, der versuche wenigstens seinen kulinari schen Ehrgeiz an ihr. Als Mus und als Auflauf, gebücken, geröstet und gebraten, als Salat in mannigfachen Variationen, lang und rund geschnit ten, ausgestochen und zu Locken ge dreht. kurz in Hunderten von schön aussehenden, stets wohlschmeckenden und immer billigen Gerichten fügt sie sich willig unseren Absichten in stets anderer Form. Abwechslung stärkt d-n Appetit. Und so möge denn der Nicht schadet der Wechsel in Kllchen sragen. Es beharret im ein guter Die VoritUanslZilUe. Nirgends erzielt das antik« Porzel lan so hohe Preise wie in Tokio, be man tausend Den (4«XX> M.), so daß es nichts Erstaunliches ist, wenn die gen. Sato hatte im Verlauf von vielen Jahren mit großer Mühe laum neun Aen durch den Handel in einer kleinen Bude in Toti» zusammengespart? di« Mißerfolge der letzten Zeit, das allge meine Stocken im Sandel bewirkten. daß auch Sato, wie'di« übrigen Händ ler. das ihn erwartend« Schicksal zum Nachd«nk«n brachte. „Lohnt es zu einer solchen Zeit zu handeln?" dachte er. „Besser ist es, di« Bude zu schließen, Tokio zu verlassen und das Glück in und da lächelte ihm mit einem Male das Glück zu. In dieser Hütte, wo er abstieg, sah er im Winkel auf dem „Kiti, Kiti, Kater!" diesen Kater." ... „Sato scherzt!" sagte er. „Das ist ein ganz gewöhnlicher Dorfkater. Wir Kopf. „Zwei Yen. Nun?" D«r Wirth machte eine Bewegung mit der Hand und wandte sich ab. „Welchen Nutzen habt Ihr, Wirth, wenn Ihr diesen Kater behaltet?" fragte Sato. „Nun, ich werde Euch noch ein Viertel Jen zugeben. Zwei und dreiviertel Den. Das ist sehr, sehr viel. Für dieses Geld könnt Ihr Euch einen Arbeiter für ein ganzes Jahr miethen." Aber der Wirth schwieg hartnäckig. „Nun, ich gebe drei Den." „Sprich mit meiner Frau," redete der Wirth heraus. „Der Kater ist ihr Liebling. Uen das ist doch Geld!"... Geld. Der Wirth und die Wirthm schale." Kater unterwegs füttern, bis wir nach Hause gelangt sind. Behaltet die neue Schale für euch und gebt mir die alte, Die Leute gaben nicht nach. „Nein, die alte geben wir nicht! Nimm eine neue." Ihre Hartnäckigkeit brachte Sato außer sich. „Was für Thoren seid ihr!" fing er an zu schreien. .Ihr bewabrt ir gend eine Schale auf, die entschieden nichts werth ist!" „Für dich, Sato," sprach der Wirth höflich, „hat sie. vielleicht, in der That leinen Werth... Ich weiß es nicht warum, jedenfalls uns bringt sie entschieden Glück: wir verkaufen unseren Gästen schon den siebenten Kater, der aus dieser Schale frißtl" Ihre Nuffaffuiig. In die Wohnung einer Familie war ein Dieb eingebrochen, wurde aber in feinem verbrecherischen Treiben schnell gestört und entsloh mit einer silbernen Zuckerdose, die gerade zum Putzen auf den Tisch gestellt worden war. Der Diebstahl wurde in der Familie be sprochen! plötzlich fragt die siebenjäh rige Tochter des Hauses: „Aber Mama, was wollte dinn Dieb mit Zucker drin?" Verschnapp t. Richter: „Der Angeklagte wollte Sie also mit einer „Na, Du bist aber heute 'mal gut auf gelegt!" Dichterling: „Denk' Dir nur, in dem Blatt hier wurde aus dlit»!"" m,r abge- TaS Nitdrigschrauben der Petro leumlampe. vollständig gleiche Mnge Petroleunr selbstverständlich. Die Menge des im Daß sich in der Flamme tvirllich feste Kohlentheilchen finden, durch die, wie gesagt, die Leuchtkraft der Flamme be iiberzeugen, indem man mit einem Vlättchen Papier durch die Flamme fährt. Ein schwarzer Fleck wird auf dem Papier zurückbleiben. Er besteht aus feinen Kohlentheilchen, sogenann tem Ruß, den man mit dem Finger di? Kohlentheilchen nicht, wie es sonst hätte sein müssen, zur Verbrennung, sondern als Nuß auf dem zu hoch geschraubter überhaupt nicht zur Verbrennung, sie füllen die Luft unseres Zimmers, und nir athmen sie in unsere Lungen ein. Dadurch werden aber unsere Lun gen geschwächt, und ihre Widerstands fähigkeit gegen eindringende Krank heiten. wie z. B. die Tuberkulose, wird herabgesetzt. Und solchen Schädigun gen setzt man sich völlig grundlos aus, der Lampe keineswegs bewirkt wird. Darum lasse man die Lampe hell brennen, oder, wenn man sie nicht braucht, lösche man sie aus. Das Nie drigschrauben meide man im Interesse S<l,la. fertig. Daß Kinder mitunter schon recht schlagfertig sein können, beweis! fol gender Fall, der von einer Leserin mit getheilt wird. Das jüngste Kind einer größeren deutschen Familie war ein lebhaftes kleines Mädchen von fünf Jahren, das in jeder Beziehung „schlagfertig" war. Eines Tages wurde sie bei Tisch von ihrer Großmutter, einer ernsten und etwas strengen Dame, wegen irgend ei ner Unart zurechtgewiesen. In der ersten Erregung über diese Zurechtwei sung vergaß sich das Kind so weit, der würdigen alten Dame einen feilen (Fliege)" Ä u ch'e i n Gru n d. Toto, der schon in die Schult geht, befragt fei die Muttersprache und nicht die Vater sprache?" —„Wahrscheinlich deshalb," antwortet der Vater, „weil die Frauen viel mehr sprechen, als di« Männer!" O Unschuld! „Um wie viel ist Ihr Fräulein Schwester älter als Sie?" „Ich weiß es nicht, mein Herr. In dem Maße, wie ich älter werde, wird sie jünger, und so glaube --Ehe-Streit. „Nun gut! '«scher: „Welche denn?"
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