6 Fleiß und Trägheit. DaS Wort Fleiß ist von einem Verbum abgeleitet, das ursprünglich soviel wie kämpfen, streiten bedeutet. So ist also der Fleiß ein Ringen nach einem Besitz und der Seele ursprüng lich eigen; denn die Seele ist Kraft, und es liegt in dem Wesen einer Kraft, das sie sich bethätigt. Wo nun doch das Gegentheil des Fleißes, die Trägheit, sich findet, da muß eine Mißerziehung stattgefunden haben. In der That wird die Trägheit aner merwiihrend« Beschäftigung gewöh tigleitstriebes ist das größte Uebel Immer träger und unselbständiger. 'Glücklicherweise ist die Trägheit bei der Jugend seNen schon so tief einge- Rustigkeit des Thätigkeitstriebes auf allen Lebensstufen bleibt Mäßigkeit im Essen und Trinken, auch im Schlafen, überhaupt ein« geordnet« Diät. Wettstreit unter den Kin- Es ist klar, daß diese Arbeit, da sie nige seien angeführt: Der Fleiß ist der Bater des Glücks. Kenntnisse Friedrich's des Großen Wort sei Kaisers Wilhelm I: „Ich habe kein« ten in jed«m Hause zu finden sein. Wie sagte Kaiser Wilhelm zu dem jetzigen Kaiser bei dessen Eintritt in das Heer? „Thue Deine Pflicht, wie ihnen helfen und an die Hand gehen dürfen, das hebt ihr Selbstbewußt sein. Mädch«n, auch in höheren schlechter. «inen gewissen Grad von Bildung und Willenskraft voraus, der sich aber bei keinem Kind« finden und bei iuch niemand vor: ihm verlang«». Ein Heuchler. Schwiegermuier: "Mein lieber lhnen scheint aber meine Ad der kommen." Unwiderlegbar. „Herr Kommerzienraih, ich bitte ren?" „Danke, kenne schon drei." Eine Definition. „Was bedeutet denn das Wort: ennuniren?" Auch ein Grund. „Ihr Mann führt schon wieder einen Pro zeß?" „Freilich, wissen S', sein G'schäst hat er nimmer und a' bisserl Jmmerkn der Rolle. „Denken Sie denn auch, Herr Graf, zuweilen an mich?" »Auf Ehre mein einziger Civilgedanke!" U n i c u in. Herr: Ich möchte gern eine Tasse mit der Aufschrift: „Meiner lieben Schwiegermama" haben! Verkäuferin: Damit kann ich Ih nen leider nicht oienen, denn das ist Die „Spiegel" - Scheibe. Professor (in der Dämmerstunde am Fenster, während von draußen zufälligerweise ein Strolch durch die Scheibe starrt): Himmer, es ist die höchste Zeit, daß ich mich wieder einmal rasiren lasse! Der trauernde Neffe. ,Du Bummel, warum hast Du denn um die Champagnerflasche einen Trauerflor gebunden?" „Weil meine Tante gestorben ist!" Unerhört. Haine: „Sie wollen Frauenarzt sein, Herr Doktor, und lesen keine Modezeitung. . .?!" Das Einsamste. Schau svielerin: hat i»ir eine Luf t— „Ah so!" Erster Arbeiter „Wir haben auf unserer Hochzeitsreise Venedig gesehen." Zweiter Arbei, t»: „Ihr wollt soviel Geld gehabt ha! Feiner Trost. „. . .Aber was machen Sie denn heute für ein griesgrämiges Ge sicht?" „Ich habe so starke Zahnschmer zen!" „Da gratulire ich Ihnen herz lich!" „Was, zu meinen Zahnschmerzen gratuliren Sie mir?" „Nun, wenn man noch mit achtzig Jahren Zahnschmerzen haben kann, da darf man schon gratuliren!" Ein Zeitsratz. „Pfui, Papa! Schämst Du Dich gen?!""" "^ Durchschaut. „Mein Mann ist jetzt nicht zu sprechen, er ist eben mit einer Erfindung beschäftigt!" „Ist das nicht eine Erfindung von Ihnen, gnädige Frau?" Boshaft. Leutnant (zum Einjährigen, der Astronom ist): „Sie sind ein schlechter Astronom, Sie befassen sich ja fori« Kindlich. Hänschen <der kurz vorher von feiner Mama wegen seiner schmutzigen Hände einSchw:!n chen genannt wurde): „Mama, wenn bei den Wilden eine Mutter ihr Kind schelten will, so sagt sie wohl: Du Wildschwein?" Scharfblick. lich, daß der Mensch ehrliche Absichten mit Ihnen hat? Mal in die Speisekammer führte! Ländliche Werbung. „Guten Abend, Bas' Lies, kann ich vielleicht Euer Säg' krieche?" „Gewiß Michel!" froge!" „Was dann, Michel?" „Kann ich nit Euer Bärbel krieche?" „Nee, Michel, die kannst Du nit krie che!" „Adieus, Bas' Lies! Wann ich nicht die Bärbel kriech', brauch' ich ach die Säg' nit!" Eins oder das Andere. Friedel: „Da schau her, Michel! Dc steht's, daß scho wieder so a Malefiz dokter a neue Krankheit entdeckt hat.' Michel: „Ja sixt, Friedel, a bisse! was müss'n s' doch halt aa thun, unt da s' loa alte Krankheit aus der Wel! schaffen könn'n, entdeck'» s' eben c Ein Stoiker. „Steffelbauer mach' schnell, daß d' heimkommst, dei Haus ist ab brennt!" Steffelbauer (der zwei Tage im Wirthshaus sitzt und zecht): „Wenn mir's H«is abbrennt ist, nacha hab' i z'erst nix daheim z'toa --- i bleib jetzt da, bis 's wieder aufbaut ist!" Ah so! Dame: „Während der Aufführung Ihres Stückes war ich in vollem Ent- Dichter: „Ah! Sehr schmeichel haft!" Dame: „Während derselben hat mir nämlich der hübsche Husaren-Leutnant Der reiche Vater. Parvenu'< »u dir ein Buch geschrieben). „Alois, lass' machen Dein Bild auf die erste Seit', damit die Leut' seh'n, daß Deine Kunst nicht braucht zu gehen nach Brot!" .. Der schlaue Ritter. Herr Ritter Conrad auf Rabenstein, Ein Freund sonst von vielen Gästen, Sitzt heute allein vor seinem Wein. Warum? Er trinkt seinen Besten. Die einfach st e Lösung. Vater: „Ich bin nur begierig, was du Genügsam. Wirth (in den Alpen zum Gast): „Wollen Sie denn Goldschmidt?" Gast: „Warum soll Der kleine Diplomat. „Nun, Elschen, hast Du ein gutes Zeugniß bekommen?" „Ja sogar ein sehr gutes —" „Und Tu Otto?" „Wir gehen in den Ferien an den Vierwaldstätter-See!" Bescheiden. Sie: „Was! wünschst Du Dir zum Geburtstag, Gustav?" Er: „Liebe Eulalia, laß mir den Hausschlüssel Photograph!-i ren!" Grob. Junger Buchhalter:! ..Ich begreife nicht, wie diese grüne« Farbe an meine Finger kommt?" Prinzipal: „Sie haben sich wahrschein- > lich hinter den Ohren gelratzt!" Im Dorfwirthshaus. Fremder: Die vier Skatspieler da im Nebenzimmer machen ja einen höllischen Lärm: ist Ihr Mann auch dabei? Wirthin: Nee, der spielt heute nicht mit. . . der ist ja heiser. Der Kun st freund. „Ken nen Sie Menzel's berühmtes Flöten concert?" „Ich habe es leider noch nicht gehört!" Gauner - Monolog. „Da heißt's immer, die Gefängnisse seien überfüllt? wenn f' einen aber erwisch'n. a' Piatzl finden s' für unsereinen alle weil noch!" DitP olitiker. Hiesl (im Wirthshaus): „Ja, ja!" Jackl: „Hm, hm!" Wirth: „Geh', hört doch mit Eurem Politisiren auf!" Gute Aussicht. Hausfrau (bei Vermiethung der Wohnung zum Studenten): „Um Uhr wird re gelmäßig das Haus geschlossen." Student: „Das macht nichts, liebe Frau, ich gehe schon früher in's Gast baus!" _ Selbsterkenntniß. Com ponist: „Man soll keine eigenen Ein fälle haben. In meiner neuen Ope rette waren zwei Sachen von mir d'rinnen, die hätten bald alles verdor ben!" Beleidigt. Arzt: Ihr Lei den, gnädige Frau, bringt das ge wöhnliche Leben eben so mit sich. Ba ronin: Herr Doktor, von einen» ge wöhnlichen Leben kann doch bei mir keine Rede sein! > —Arbeitstheilung. Haus besitzer: „Seitdem ich geheirathet habe, fühle ich mich erst so recht glücklich: i Ich steigere die unteren Stockwerk« ! und meine Frau die oberen." ! —Noch mehr. Fräulein: „DaZ ! Publikum ist nicht recht warm gewor ! den, wie neulich Ihre Gedichte vorge» ! lesen wurden!" Dichter (eifrig): „Obo, geschwitzt haben sie!" Verkannt. „Du hast wohl heut' den ganzen Tag noch nichts ge > Trumps. Städter: „Wo i lommen nur die Massen Fliegen bei , Ihnen her?" Bäuerin: „Aus der ' Stadt, weil sie drin nix zum Fressen Raffinirt. „Warum be suchst du denn immer die Räthin und bist so liebenswürdig gegen sie, wenn du sie nicht leiden kannst?" ,O, da! ist sehr einfach; ich will, eh« ich mit ihr breche, daß sie mir vorher alle ihre Ge heimnisse anvertraut!"
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