2 Und wenn meine Wirthin ein Lied mir Di chd Zitl/'r'd'l' ' Sic füllt mir das GlaS bis hoch zum Eine A?arnung. Zinn A. Fischer-Löyer. Gerda von Brinke» hatte hell ausge chen, „Nein, so etwas," wiederholte sie einmal über das andere. „Sie über« iie, so oft er die Nase vom Papier er hebt. Er sitzt gerade so, daß er die Drescher und den Kuhstall vor sich hat. Brinten an der Tasel Althoss saßen Althos fuhr fort: ladung für heute zu bringen und sand ihn so. Natürlich habe er jetzt leine Zeit, unsere agrarischen Diners mit- Professor ohne Honorar in Jena und jetzt in den Ferien Inspektor ohne Ge halt aus Erlau bei seinen unmündigen kommen", meinte der Lossower Baron, „Federfuchser, kurzsichtiger Theo riemensch und praktischer Gutsleiter, „Wo hat Linden seinen Inspektor?" Aber bis dahin ..." Er schüttelte den Kopf. „Ja, bis dahin ..wiederholte müssen aus Erlau heraus, da hilft nichts. Wer weiß, wer sich dort fest sten würde! Was kauft sich nicht „Und der Preis spielt bei Fräulein „So? Wissen genau? sah mit einer Miene zu ihm hin, die deutlich genug aussprach: Mit dir mache ich den „dummen Streich" nicht. Tann seufzte sie auf. Ob sie den dummen Streich überhauvt noch machte? Mit thren fünfund zwanzig Jahren? Das allgemeine Gespräch am Tisch spielte auf anderes hinüber, aber! Gerda war nicht mehr recht bei de?l Sache. Als der Kaffee herumgereicht« wurde, brach sie auf. Sie schützte eine Berathung mit ihrem Dorfschulzen Hör. nahm aber ibre Gesellschaften». eine halbe Stunde gefahren war, vom geraden Weg nach Pranzenb-rg abbog und die Richtung nach Erlau nahm. Pflaster von Erlau rasselte. eigentlich Immer nur der eine Gedanke durch den Kops gegangen, daß. wenn Linden das Gut seiner verwaisten Ge schwister aus der zweiten Ehe seiner Mutter verlaufen wollte, die Erlau'- schen Wiesen in der Niederung einen sehr werthvollen Besitz für ihr Pran zenberg bedeuteten. Nun war sie schon in Erlau. Gerda zog die lockeren Zügel straffer an. Sie wollte nicht wie eine Flei scherfuhre auf den Gutshof gezockelt kommen. So fuhr sie in scharfem am ihr herunter stieg. „Guten Tag, Fräulein von Brinken! Ein unverhoffter, aber sehr willkom mener Besuch. Ich hätte Sie bestimmt auf dem Diner bei Althof gesucht!" „Schon sagte Gerda Da müßt' ich lügen." Durch die Gläser seines Kneifers, der ihm fest auf der Nase saß, blitzte ein Paar ungetrübter, feuriger Augen „Sicherlich hat Althof die Situation schössen. „Guten Tag, Tante Gerda. Bist Ist das ausgemachte Sache? Althof Linden sah Gerda fest an. Einen üiugendlia zögerte er, als sie schwieg. Tann sagte er langsam: „Bitte, laufen Sie Erlau nicht. Pachten Sie es den Kindern ab." Ihr Gesicht überflog eine leichte Rothe. „Ich habe noch garnicht? von kaufen gesagt." Er stand auf und trat an ein Fen ster. Sein Blick hing eine ganze Weile an den Buchen im ' Park fest. Es kämpfte etwas in ihm, dessen er, ab gewandt von Gerda von Blinken, Herr werden wollte. Endlich drehte er sich wieder zu ihr herum. „Ich werde offen sein, Gerda. Wä ren Sie heute nicht hergekommen, so das Gehalt Ihres Inspektors. Mein Was diese besitzen, steckt in Erlau. Wir sie verstand die Wirthschaft so gut, wie ihrem Gesichtskreis. „Gut. Ich pachte Erlau," sagte sie kurz entschlossen. fand er sie mitten im Zimmer stehen. Sie hielt den Kopf hintenüber geneigt und blickte fest in eine Salonecke. „Ich danke Ihnen," hub Linden an. Sie wehrte mit der Hand ab. Ein tiefer Athemzug hob ihre Brust. „Keine Ursache. Sie wissen, oder Sie wissen es auch nicht, ich brauche die Erlauschen Wiesen." „Nur der Wiesen wegen?" Seine Frage klang schüchtern, ungläubig. Gerdas Äugen streiften sein Gesicht, dann liefen sie im Zimmer umher. Die Warnung war wieder da. Ein herber Zug schlich sich um ihren Mund. „Vielleicht! Ja!" Sie wurde un geduldig mit sich selbst. „Das Herren haus in Erlau bleibt Ihnen und den Kindern für die Ferien, für alle Ferien," fügte sie lebhaft hinzu. „Ich sorge dafür, daß es stets wohnlich ist." Einen Augenblick zögerte Linden mit der Antwort. Doch dann kam es frisch und freudig von seinen Lippen: „Angenommen, Fräulein Gerda. Damit Ihnen nun aber nichts mehr leid werden kann, werde ich als Vor mund meiner Geschwister den Pacht vertrag so schnell wie möglich mit Ihnen abschließen." Sie sprachen noch hin und her über die Wirthschaft, Gerda ging mit ihm in den Ställen und Scheunen herum, ließ sich vom Vogt Bericht erstatten, aß einige Bissen im Erlauschen Spei fuhr wieder davon. Es waren keine drei Wochen vergan gen, da hatte sie den Pachtvertrag mit den Erlauschen Erben unterschrieben, die Uebergabe war geschehen, und Ger das Inspektor in Pranzenberg nahm noch einen Eleven für Erlau an, wo nen Haushalt für die Kinder ein, er selbst ging nach Jena, da das Winter semester der Universität begann. In nicht oft hinüber, um nach dem Rech ten zu sehen. Zum Weihnachtssest ließ sie jedoch das Herrenhaus durch heizen, aber Linden feierte es mit sei nen Geschwistern in der Kreisstadt und Interesse behalten. In Ihrer Eigcn- »Nein/ entgegnete Linden in seiner freimiNhigen Weise. Er stand Ab schied nehmend in ihrem Boudoir in Pranzenberg. „Wir haben einen guten, gewissenhasten Pächter und haben Ver trauen zu ihm. Wenn die Pachtzeit abgelaufen ist.ist der lleine Pfeil längst majorenn und muß selbst wis das, was er sagte, garnicht an sie ge richtet. Sie dachte an das letzte Jahr zurück, und daß ihr Linden sremo ge worden war. Sie fühlte sich ihm ge genüber alt geworden, während er wie einen Ruf nach Heidelberg in der Tasche und ließ Gerda von Brinlen ihren Feldern und Wiesen und Diners bei den Nachbarn. Jeder von ihnen war an seinem gewünschten Platz! Da legte Gerda plötzlich ihre Hand auf feinen Arm. „Ich will es, Sie sollen noch hier bleiben," begann sie mit zorniger Ge- mehr interessirt, ich will Sie inte ressiren." Sein Auge umfaßte ihre ganze Ge stalt. Er beobachtete, wie sie innerlich vor Erregung zitterte. seit ich ein Mann geworben bin," hub er ernst an. „Und ebenso lange sucht meine Liebe in ihr das Weib, nicht die Herrin von Pranzenberg. Habe ich es endlich gefunden?" Militärbild aus dem Orient. während der schönen Orientfahrt an Bord der „Augusta Victoria" kennen lernte, hat Kairo mir sicher mit am durch und durch ägyptisch sind. Der Wahrheit die Ehre, es hat lange ge dauert, bis ich die verschiedenen Trup stellt ist. Es hat die Form eines Ku- Officiere sind Aegypier. Mit der terrerälimen wohnenden Mannschaf ten, mit Rücksicht auf den feuchten Erdboden, Bettgestelle, in allen ande- dellos. Und wie brillant sahen die Kerls aus! Es waren durchaus mili tärische Erscheinungen, obgleich sie Kantinen 10,000 Mark Pacht und des Geschäft. Woran das liegt? Der ihrer Mäßigkeit Recht, Alkohol am einem Bazar zu sein. Luft muß der Mensch haben, sonst kann er bekanntlich nicht leben, und 400 Mark loskaufen. Nach der Besichtigung des Kaferne ments wurde uns etwas vorexerziert und vorgeturnt, Freiübungen mit und ohne Gewehr. Im Turnen ist der Araber groß, er ist flink und geschmei dig, und so wurde alles mit bewun derungswürdiger Akkuratesse ausge führt. Komisch für uns sieht es nur aus, wenn der Araber Kehrt macht. Bei uns dreht man sich mit erhobener Fußspitze auf dem Absatz des einen beiaefetzt, .so kurz, daß die Erde dröhnt und in ihren Fugen auseinan dergehen müßte, wenn ihr nicht >o jämmerlich schlapp wäret", wie der alte Unterossicier sagte. Der Araber läßt sich Zeit. Er zerlegt die Wen dung in vier einzelne Theile und führt jeden Theil langsam UT'd bedächtig aus. Aber wenn die Wendung dann fertig ist, dann steht er auch fest und rührt sich nicht. Das sollen unsere Leute auch thun, wenn sie ganzes Ba taillon Kehrt gemacht haben. Es ist wahnsinnig schwer, wenn man sich so eben ganz schnell um seine Längsachse knt aleick daraus seft aemau- ert in der Erden da zu stehen, -viel weniger als die Freiübungen gefiel mir das Bojonettiren. da kennen die Leute absolut keinen Schneid, sie gin gen nicht aneinander heran, sondern stießen ein Loch nach dem andern in die Luft. Und auf Befragen erfuhr ich auch, daß es sehr schwer ist. die Leute im Schießen auszubilden, um somehr als ihr Gewehr einen starken Rückstoß haben soll. Ich gab meiner Verwunderung darüber Ausdruck, denn die Leute hatten einen geradezu glänzenden Eindruck auf mich gemacht, aber es mag wohl nur zu wahr sein, was ein Herr zu mir sagte, neben dein ich bei dem Frühstück in dem wunder vollen, ganz orientalisch eingerichteten Hause des Baron von Oppenheim saß. „Vergessen Sie nicht, daß die Aegypter von jeher das Voll der Sklaven sind, die Sklavennatur, von den Urahnen ererbt, liegt ihnen ebenso wie die Feig heit noch heute in Fleisch und Blut. Wir sehen es ja noch immer an unsern Dienern, sie sind unübertrefflich, aber alle drei Wochen müssen sie eine gehö rige Tracht Prügel haben, ihre Natur verlangt es geradezu. Zuer,i kostete es uns natürlich allen Ueberwindung, die Leute zu schlagen, aber es geht ab solut nicht anders, und wenn die Die ner ihre Schläge weghaben, sind sie fühlen sie sich wieder wohl, froh und glücklich und sind mit sich und ihrem Ein Urtheil, das mich natürlich zu erst überraschte, das ich aber von all'tt Seiten und in allen Städten bestätigt mag der Araber kein tapfer» Feldsoldat sein, aber das Infanterie. Bataillon, das ich sah, ist eine hübsche gell seiner Kapelle, die unter den» Kommando eines englischen Dirigen ten steht, durch die Straßen der Stadl zog, bot es einen wunderhübschen An blick. Die Feldausrüstung der Leute ist der unsrigen sehr ähnlich, auch sie tragen den Tornister mit dem eufge» schnallten Mantel. Nur das Zelt fehlt. Bei dem dortigen Klima und den dortigen Verhältnissen, die oft ein langes Lagerleben erfordern, genügen unsere kleinen Zelte nichts die Araber brauchen größere, die beim Ausmarsch aus Maulthieren mitgenommen wer den. Den Beschluß unseres Besuches bil dete die schon erwähnte Flasche Limo nade in dem Officierkasino. Der eng lische Kapitän sagte, der ägyptische Soldat ist ein Gentleman, aber mit dem ägyptischen Officier kann man nicht verkehren. So ist das Kasino, in dem die drei englischen Officiere le diglich auf den Verlehr unter sich an gewiesen sind, sehr lch habe in meinem ganzen Leben keine preußische Leutnantsstube gefunden, die einen derartigen Mangel an Luxus aufweist, und doch wird der preußische Leutnant so oft wegen sei ner Einfachheit gerühmt. Jn Ehingford in Essex blickte d!e alte Allerheiligenlirche vom Abhang eines Hügels über das Thal des Lea. Seit 1845, als eine neue Kirche un gefähr eine Meile nördlich in Ehing ford Green erbaut worden war, ward die alt« Kirche fast völlig verlassen, und nur selten fand Gottesdienst in dem allmählich verwahrlosenden Got teshause statt. Man ließ d«n Efeu üppig und ungezügelt überallhin wu chern, über die Dächer sowohl als über die Mauern. Man empfand ei bäude. Die Größe der Efeublätter, die Ueppigkeit ihres Wachsthums würd« eben als «ine besondere Schön as Mittel- und Südschiff«s stürzt« nachfolgen werden. Der gegenwär tige Anblick der alten Kirche ist höchst kläglich. Die riesig«» Aeste des grau pfeiler der Nordseite des Mittelfchif- Frau?" „Nein!" „Aber der gnä dige Herr hat doch gestern gesagt: dir Ultimo kommt!" Die Gattin des Wetter propheten. „Ach, mein Männchen liebt mich nicht mehr!... Für die Zeit meiner Badereise hat er schlechtes Wet- Tie TaglloniS. Es ist Heuer ein Jahrhundert ver gangen, feit Marie Taglioni, eine der berühmtesten Tänzerinnen aller Zeiten, das Licht der Welt erblickt hat. Sit gehörte zu jener weltbekannten Tänzer familie, von welcher mehrere Mitglie der am Berliner Opernhause viele Jahre als Sterne ersten Ranges glänz ten. Die große Ballettkiinstlerin durfte sich rühmen, die größten wie die klein sten Geister ihrer Zeit bis zum Taumel für sich begeistert zu haben. Sie war noch berühmter als ihre berühmte Nichte gleichen Namens, die den Berli nern die Köpfe verdreht hat. Der Schauplatz ihrer Triumphe war insbe sondere Paris, wo sie nicht nur Dich ter und Literaten, sondern auch ge- Wien, wo eines Abends mehrere En thusiasten sich selbst vor ihren Wagen spannten. Als nun die Künstlerin, Blumen beladen, die duftigen fen Gilbert de Voisins, ließ sich aber, wo sie sich zurückzog und in Marseille an ihrem Geburtstage, 23. April 1884, starb. Ihr gleichfalls berühm führt wurde. Im Jahre 1829 wurde Kaisers Wilhelm 1., mit der Prinzes- Die besondere Gunst Friedrich Wil reograph und BalleNmeister an die Spitze des Königlichen Balletts gestellt wurde. Dieses Institut, zu dessen eu lcgte, hat ihm eine große Reihe von Tanzzedichten zu verdanken, von de nen einzelne die Runde über alle größe ren Bühnen der Welt machten. Als sein erstes Werk von bleibendem Erfolg ist das Ballett „Die Seeräuber" anzu sehen, das allein in Berlin bis zu sei nem Tode 125 Mal gegeben wurde; seine beliebtesten und am häufigsten aufgeführten Ballette aber sind „Sa tanella", „Ellinor", „Fantasca" und vor allem „Flick und Flock", das sich bis heute als lebensfähig erwiesen Hai. Taglioni's Verdienst als Choreo graph besteht insbesondere darin, daß er den Schwerpunkt des Balletts in den Ensembletanz verlegte und das Uebermaß von Künsteleien beim Solo tanz einschränkte. Im Jahre 188 Z trat er in den Ruhestand und starb zu Berlin am 6. Januar 1884. Aus sei ner Ehe mit der gleichfalls gefeierten Tänzerin Amalie Galster, die aleich ihm am Berliner Operntheater wirkte, biete der Tanzkunst einen berühmten Namen gemacht haben. Unter ihnen war die älteste, Marie Taglioni, am berühmtesten. Sie wurde am 27. Ok tober 1831 in Berlin geboren, trat aber zuerst in London im Jahre 1849 auf. Ihre Hauptthätigkeit entwickelte sie jedoch an der Berliner Hosbühne, wo sie von 1853 an bis zu ihrem Rück tritt von der Bühne engagirt war. Wenn auch nicht gar so überschweng lich gefeiert, wie ihr- gleichnamige Tante, so hat sie doch die Berliner stets zu so großen Huldigungen hingerissen, wie es seitdem keine Tänzerin in Deutschland erlebt hat. Es ist daher begreiflich, daß sie von den vornehmsten Eavalieren umschwärmt war. Einer den fünfziger Jahren der Bruder des damaligen Großherzogs von Mecklen burg - Schwerin, der sich unablässig um ihre Hand bewarb. Als der ver liebte Herzog das Ziel seiner Wünsche beinahe erreicht hatte, wurde die beab sichtigte Berbindung noch in letzter Stunde verhindert. Marie Taglioni tanzte dann noch jahrelang auf der Bühne und trat erst am 14. April 1866 von der Bühne zurück, aber nur, um ihre Hand dem Fürsten Joses zu Windisch -Graetz zum Ehebunde zu reichen. Sie starb als Wittwe am 27. August 1891 auf ihrem Landgut Ai gen bei Tulln in Nieder - Oesterreich. KiihneHofsnung. Fräu lein A.: „Ich wollt«, ich wäre em
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