2 Arzt. Es hing ein beständig«! Flor von Mauch, Staub, Ruß uni> Dunst über der Roth«nhahncngasse. Schwere Last- Noth des Lebens, die Last des Alltags nicht viele wären, die es verstanden. "Die Elite der Straße, die Herren Hutmacher, Kürschner, Drechsler und Klechschmiede, die ihre Geschäfte in den großen Gewölben der alten Ge schlechterhäuser betrieben, saßen bis spät in die Nacht im Rothen Hahnen kxim schäumenden Märzenbier, und die Lebens" und ein stolzes Wort, das hatte geglaubt, daß er fest und hart ge worden sei, im Dr«henblut der Noth gestählt aber da er begann, von der lässiger Arbeit befreit, als ein vollbe rechtigter Mensch zwischen anderen Menschen zu leben, fing er an, seine Es war nach einer Sprechstunde. Doctor Faber liebte damals sein« Sprechstunden nicht besonders, in de nen eine Fluth armen Volles zu ihm hereindrang. Es war das Volt, aus dem er hervorgegangen war, aus des sen Mitte er sich emporgerungen hatte; er kannte es zu genau, stand ihm noch zu nahe, um es zu lieben. Er glaubte noch, daß in den höheren Gesellschafts tlassen reinere, bessere, höher« Motive wohnten. Aber sie kamen zu ihm voll Ver trauen: aufgebrauchte, unreinliche Männer, die nach Fusel rochen, und dumme Weiber, die glaubten, das tleinc, elend« «istückchen Mensch, das sie in Tücher gewickelt zu ihm hereinbrach- d,e c>„.r „Merkwürdig," philosophirte der Arzt, „daß im Weibe der Sinn für die Erhaltung der Art weit stärker ist als im Manne. Macht wohl, weil das driger st«ht als der Mann. All« Jn- Krast, welche Beharrlichkeit! Wie solch ringt und kämpft, um das verlöschend« Bettlerdasein ihres Kindes, dem nichts blühen wird als Angst, Sorg« und rauhe Arbeit! Komisch, dieser gewal tige Wille zum Leben in der Armuth!" Er stand in seinem Schlafzimmer, l-esinficirte und parfümirt« sein« Hän de und wechselte die Kleider. „Es muß jetzt noch sein," sagt« «r > M sich, .Später setze ich mswe Tai« so hoch an, daß der Pöbel nicht heran bleibt! Im Anfange fand ich's edel, eine erhabene Verpflichtung, den Ar men zu helfen! Aber seit ich ihre Dankbarkeit erfahren habe huh! Drei Kreuze davor! Es wächst der Mensch mit seinen höheren Zwecken." Er trat vor den Spiegel und be trachtete seine elegante, junge Gestalt mit Wohlgefallen. Wer empor will, darf nur seine eigenen Zwecke im Auge behalten, alles andere liegt hindernd im Wege. Es glückte ihm ja auch! Man hatte ihn in der ersten Gesell schaft angenommen, er hatte gute oder vielmehr glückliche Kuren gemacht, und er ging aufwärts im Leben. Seine Einnahme war glänzend, nun galt es noch, eine gute, das heißt eine vorneh me Partie zu machen, dann war die Zukunft gesichert. Ein wundervolles Gefühl von Muth, Kraft und Selbst vertrauen kam über ihn, jenes Gefühl stolzer, unternehmender Gesundheit, die, von Erfolg getragen, meint die Als er die ".Handschuh: überstreifte, um die Runde seiner nachmittäglichen Krankenbesuche zu beginnen, mußte er über einen plötzlich wie warnend auf steigenden Gedanken geradezu hell her auslachen! Wenn nur die Liebe ihm keiven dummen Streich spielte! Früher, in seiner größten Jugend elejei, war er nach dieser Richtung hin nicht ganz sicher gewesen. Er hatte zu weilen monatelang unter einer Leiden schaft geseufzt. Aber auch diese Zu stände waren überwunden worden wie Kinderkrankheiten. Er wußte sich in dieser Beziehung vollständig frei und glaubte sich für alle Zeiten sicher. Doktor Faber nahm fein Taschen buch heraus und prüfte die Reihe der Patienten, die ihn hatten bitten lassen. Fast täglich lainen neue hinzu, seine Praxis wuchs sichtlich. Auch heute standen einige Namen hier, die er nicht kannte. Im Anfang war jeder neue Patient für ihn ein Ereigniß gewesen, das sein Interesse geweckt hatte, jetzt kam er be reits in jenen Zustand gänzlicher „Wurstigkeit" den Leuten als solchen gegenüber. Sie waren nur noch mehr oder weniger werthvolle Acquisitionen, zinische Fälle". Natürlich bestrebte er sich, sie wieder gesund zu machen; wenn Es war aber lein armes, vernach lässigtes Heim, in das der Arzt kam. Es war just um Sonnenuntergang, als die Dienerin der Frau Strasser ihn einließ in ein großes, zweifenstri ges Gemach, das ganz durchfluthet war von rothem Licht, in dem alle Gl aus einer himmlischen Einrichtung. In dem Zimmer stand ein Kinderbett, und daneben saß eine junge Frau, deren weißes und klares Gesicht sich anmuthig abhob aus ihrem langen schwarzen G esäet, und auch das blond« Knabenköpf ch«n auf den weißen Kissen leuchtete. Di« Fenster des Zimmers waren so jenseitigen User die Bäume und die mit rothen Weinranker. bekleideten Mauern und Häuser, dahinter empor- / als diese Mutter und dieses Kind; gegen. „Der Bubi hat schon seit gestern Abend starkes Fieber. Ich habe Sie ruhigen und langsamen Worten zu sprechen, die vertrauenerweckend Art und Weise eines Vielerfahrenen anzu- Aber eigentlich war ihm in diesem Augenblick das Befinden des kleinen „Bengels" einerlei, sein Auge umfaßte Blick angstvoll im Gesicht des Kindes Uhr hingen: „Gieb mir die Tick-Tack,Onkel Dok tor!" gegeben ne Erfahrung in diesem Punkte ist Etwas Hülfloses, fast Kindliches in ihrer Art sagte ihm, daß sie verwöhnt zwang ihn, beh'iilslich und gefällig zu sein. Das Mädchen brachte Tücher und Wasser, und er bereitete den Um lieber sich gegen Mitternacht steigern, sagte tonlos- „Mein Gatte ist gestor zender kleiner Bengel!" Da lächelte sie schon wieder; das Lob ihres Kindes hatte sie entzückt. Ihr Gesicht wechselte im Ausdruck wie das eines jungen, unerfahrenen Ge „Ja, er ist sehr lieb. Und es ist tor?" mein Fieberthermometer! Messen Sie die Temperatur der Achselhöhle! Ich habe die Ebre, mich zu empfehlen, gnä dige Frau!" Gegen elf Uhr Abends wurde er wieder gerufen. rer Seele brandete die Verzweiflung. »Er phantasirt," sagte sie, ihre ver- Spruch als die Mutter. Es hatt« Kind bereit gemacht hätte. Alle Selbstsucht war plötzlich wie weggeblasen; die Juxend in ihm sor- Die »arte Rew>-nnik des Arites batte „Welch ein guter Mensch das ist!" sagte sie leise zu sich. „Ich wußte nicht, daß es noch so gute Menschen giebt." Nacht, und er eilte zum Bahnhofe. Als lder Zug ihn mit unerbittlicher Schnelligkeit von der Stadt hinweg- Abtheils und erzwang sich eine Stnnd ruhigen, festen, traumlosen Schlafes. Es war nur eine Kleinigkeit, die ungsstörung zugezogen; jeder Bader hätte ihm helfen können. Doktor Fa ber war äußerst ärgerlich, zeigte aber die verbindlichsten Manieren, und da er erst am Abend wieder Bahnanschluß hatte, machte er während des Essens und einer nachmittäglichen Tennis partie der hübschen Schloßherrin den Hof, wie sie das von ihm verlangte, wieder im Zuge saß und heimwärts fuhr. Eine peinigende Unruhe, als ob er auf falschen Wegen sei, hatte ihn nicht losgelassen. Der Zug, der heute Morgen so schnell fuhr, schien nun durch die Landschaft zu schleichen; die Entfernung von einer Station zur anderen däuchte ihm endlos, und als schon die alten Domthürme der Stadt am Himmel unsicher auftauchten, war es, als ob sie niemals näher rückten. Als das Ziel erreicht war, flog er mehr, als er ging, durch die Gassen der Donaulände. Heute war die Sonne bereits untergegangen; ein fahles gelb liches Licht lagerte noch auf den Häu sern, alles sah freudlos, verfallen, all täglich aus. Die Thüre zur Wohnung der Frau Strasser stand offen. Ohne anzufchellen er war in solcher Eile, daß er es vergaß trat er himin. Auch die Thür« zum Zimmer des Kleinen war nur angelehnt; er stieß sie auf und überflog mit schnellem, leiden schaftlichem Blick den Raum. Die Mutter kniete wieder am Bette des Kindes, regungslos, den Rücken ihm zugewendet. Leise ging er näher das Kind lang auf den Kissen furcht bar verändert sterbend, wie er so fort bemerkte aus dem Halse ragte die Kanüle. Die Frau sah zu ihm auf mit einem matten, entgeisterten, haßerfüllten Blick. „Er hatte Diphtheritis," sagte sie und Sie haben es nicht ge schien ihr gleichgültig. Er raffle seinen Hut von dem näch sten auf den er ihn geworfen, die Vorsehung ihn haben wollte. Dteer st e Tageszeitung i» Japan erschien im Jahre 1872.. Trr Ehekitt. Vetters Hans, schüttelt." „Speech" erhielt. Aber ein Blick in das lustige Gesicht ihres Vetters und das tiefe Verstäldniß für studentische irre, ist er gerade allein, und sein Liebling bist Du ja doch, Du Wind hund, Du!" Mundwinkel, wie ihn das Gefühl des Besitzes dem Menschen aufprägt. Der Pump war also geglückt übrigens niederließ. . „Es war also wirklich Dein letztes Wort, Käte?" Die blauen Augen blickten so flehentlich, Käte bemerkte werden. Ich bin nicht Abi weit Du sie bereits analysirt hast. Ich Du sollst Deine Versuche fortsetzen. Räthsels Lösung eher zu finden, so sem Falle." „. . .O Du. . . himmlisches We sen!" wollte Hans ausrufen, aber tunft. t e i i Flaschen schon eine Gefahr für das Le ben ihrer Einzigen sah. ! Schon waren Kätes Arbeiten fast selhafter als das verschleierte Bildniß Herr Rezierungsrath einfach behaup tete, der Absender desselben müsse mindestens verrückt sein. Das Tele des strich. - der Inschrift: Käte Hellbrock Verlobte. Der Zahnkitt war zum Kitt fürt ganze Leben geworden! mir ein für großstädtische Begriffe recht ungewöhnliches Schauspiel dar. mehreren jenen wirthschaften stets blutleeres festgesro bend vorzuführen. Ob das Mittel probat ist? Ob nicht Mancher sich un nerjunge den diplomirten Ehrenochsen. Ein paar hübsche Mädels und etlich» Zeitungsausrufer standen dabei und fenbar hatte sie mehr Rasse als Philo telS Ekel. William Waldorf Astor ken riecht. Schweinebraten veranlaßt ihn, sofort den Tisch zu verlassen. Seine Freunde wissen dies und hüten sen, wenn er ihr Gast ist. Die jüngere Tochter des Grafen di Brassi von Ru mänien kann überhaupt kein« Fleisch nahrung irgendwelcher Art ertragen und bekommt Krämpfe, wenn nur ein Fetzen davon zufällig auf ihren Teller geräth. AusderSchule. Lehrerin: Wie heißt das Futurum von Heira then? Schülerin: Sich scheiden las sen Aerzt! icher Rath. Si« müssen täglich etwas Bittersalz neh men. Das wird bei mir nichts nützen. Ich bin schon zu sehr an dos bitterste aller Salz« g«wöhnt. An welches d«nn? An's Salz der Ehe!
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