6 Deutsche Ansiedlung in Posen. Die Bestrebungen und Erfolge der deutschen Ansiedlungsconimission in Posen haben das allgemeine Interesse im deutschen Volke erweckt. Große Ausgaben hat . sich die Regierung mit der Besiedlung der ehemals polnischen Landesthekle gestellt, und die Kritik hat für und wider die Wege gespro chen, die eingeschlagen wurden, um das vorgesteckte Ziel zu erreichen: das Deutschthum in jenen Landen auszu richten, zu festigen und zur Herrschaft zu bringen. Was die Ansiedlungsconimission mit den von der Regierung gebrachten Opfern in der verhältnißmäßig kurzen Spanne Zeit bereits geschaffen hat, wird Der zu würdigen verstehen, der die früheren Verhältnisse kannte und jetzt das Neugeschaffene sieht. Die Commission erwirbt die Güter mit den Mitteln des Staates, bewirth schaftet sie zunächst unter Leitung eines Oekonomen, theilt diese Großgrundbe sitze in kleinere Wirthschaften von fünf zig bis sechzig Morgen auf und ver lauft oder verpachtet sie an die aus DiepolnischeDorfstraßein allen Theilen des Landes zuziehenden Bauern. Vielfach bauen sich die An siedler ihre Wirthschaftsgebäude selbst auf: zumeist jedoch werden die Bau lichkeiten seitens der Commission aus geführt, die den Wünschen der Ansied ler Rechnung trägt. Die Gehöfte lie gen stets inmitten der Ländereien. Diese Anordnung bietet manchen Vor theil für die Bewirihschastung des Bodens: doch darf man sich nicht ver hehlen, daß diesem System auch man ch- Mängel anhaften. Durch die iso lirte Lage der Anwesen sind die einzel nen Familien nur auf sich angewiesen, und die Pflege des Gemeinsinns und der Zusammengehörigkeit wird wenig gefördert: Schulen und Kirchen, die zwar in reicher Anzahl von der Ansied lungscommission erbaut wurden, sind schwer erreichbar. Der Zweck der deut schen Ansiedlung. das Deutschthum in jenen Gegenden zu heben, wird also durch dieses System wenn auch nicht gerade vereitelt, so doch stark beein trächtigt. Auf der anderen Seite gibt die wirthschaftliche Lage der Ansiedler eine genügende Gewähr für das Er starken und Bestehen des Deutsch- Die deutsche Dorsstraße in Golenczewo. Jahren der hungerige Boden dem Be bauer die Ernte versagte, sieht man schon heute dieselbe» Landstriche unter Ansiedlung ist lohnend und bietet viel Beschauer den Vergleich auf zwischen deutschen und polnischen Zuständen: einer Dorfgemeinde zusammenzuschlie fzen. d S ck P der Stadt Posen entfernt. Das Gut von 2500 Morgen Areal wurde 1901 in Subhastation erivorben, hatte bis 1895 eine» deutschen und während der folgenden sechs Jahre drei polnische Besitzer. Die heute noch vorhandene, auf dem das Auge des Beschauers gern verweilt. Die Gebäude, vielfach im rheinischen Baustil ausgeführt, sind der Bilde dargestellte Schul- und Bet «nth!ilt. Eine einschienige Eisenbahn. Kopfstation der irischen Einschienenbahn. zeichnet, ist aber genau genommen dreischienig, d. h. Lokomotive und Wagen ruhen wie aus unseren Ab bildungen ersichtlich ist gleichsam rittlings auf einem obererdigen Schie nenbau, dessen oberen Abschluß die ei gentliche Leitschiene bildet. Originell ist besonders das Aussehen der Perso «iiM- Der Einschienenzug in vol ler Fahrt. nenwagen, die durch die dementspre chende Bauart in der Fahrtrichtung halbirt erscheinen. Welche Vortheile das System gewährt, ist nicht recht er sichtlich, doch müssen sie wohl existiren, da man augenblicklich eine ebensolche Bahn von Manchester nach Liverpool Nene Auszugbrücke in NantcS. Eine neue große Aufzugbriicke, die den Durchlaß großer Schiffe gestattet, ist vor Kurzem in Nantes eingeweiht Nantes. der Ingenieure. Das bewegliche Mit telstück ist IM Fuß lang und wiegt 46 Tonnen. Er: „Was wird denn das, liebes Weibchen, was Du da kochst?" Sie: „Was das wird? Gegessen wird's!" Mißverständnis Tie neue Adolf-Brücke in Luxem burg. Die früher so starke und viel um strittene Felsenstadt Luxemburg war Strohe, die auf einem massiv gewölb ten Viadukt das wildromantische Thal des Petrusbachs überschreitet, mit dem jenseits liegenden Bahnhof verbunden. Diese Verbindung genügte dem gestei gerten Verkehr längst nicht mehr und zu einer zwingenden Nothwendigkeit, besonders um das der Altstadt gegen überliegende Plateau Bourbon dem Herzen der Stadt anzuschließen und den Weg für eine Kleinbahn nach dem Die neue Adolf - Brücke in Luxemburg, der gröhte ""deVW°eU.°^" reizvollen Echternach herzustellen. Mit Rücksicht auf das landschaftliche Bild des Petrusthals entschied sich das luxemburgische Regierungsbauwesen nach vielen Verhandlungen für eine das Thal in eimr Oeffnung überspan nende Steinbruck«. Am 14. Juli 1900 fand die Grundsteinlegung zu der jetzt vollendeten neuen Luxemburger Brücke statt, die nach dem Grohherzog von Luxemburg den Namen Adolf-Brücke führt. Durch ihre Erbauung hat die läge, sondern auch eine in technischer und künstlerischer Hinsicht hervorra gende Sehenswürdigkeit gewonnen. An der neuen Brücke bewundern wir vor Allem die bis dahin bei keiner Steinbrücke erreichte Spannweite des elliptisch geformten und sozusagen aus dem Felsgrund herausgewachsenen Hauptbogens; sie beträgt 28V Fuh. Etwas für Äasfeeschwepern. Wie man eine „vollkommene Tasse Kaffee" bereitet, darüber läßt sich eine Autorität in diesem Fach, der Kaffee koch des türkischen Gesandten in Lon- Kunst nicht in der Türkei gelernt wird. Nur wer in der Tiirlei gewesen ist, kann eine vollkommene Tasse Kaffee bereiten. Daß es eine Kunst ist, lann Niemand bestreiten. Es ist ein so gro- Rindsleisch. Meine Methode ist sehr einfach. Ich habe viele kleine Töpfe von verschiedener Größe, die in der oben einen Rand und eine Tülle haben. Je nach der Anzahl der Tassen Kaffee, die ich zu lochen habe, brauche ich einen größeren oder kleineren Topf. Wenn das Wasser gelocht hat, fülle ich den kleinen Topf fast bis zum Rand mit chen auf das Feuer. Ist das Wasser heiß, so schütte ich Mei Theelöffel sehr fein gemahlenen Kaffees hinein und rühre um, bis der Kaffee mit dem Wasser gut vermischt ist. Ich mache es ich thue erst den Zucker und dann den Kaffee hinein. Dann stelle ich den Topf wieder auf das Feuer und passe daß jede Tasse einen Theil des Schau mes oben enthält. Der Kaffee muß frisch geröstet und gemahlen sein. Er darf nicht zu schwarz geröstet fein; ein dunkles Braun ist die ideale Farbe. eS gibt natürlich 'Gelegenheiten, wo Grund, der fast so fein wie Mehl ist. Warnung. Hausherr (zum jungen Mann, der sich um seine Toch ter bewirbt): Sie sind Vegetarier, sa gen Sie? Dann, junger Herr, glaube können: denn mit der ist nämlich nicht gut Kirschen essen! Der entrüstete Kut ten!" Londoner DameuklnbS. Das Klubleben der Damen ent wickelt sich in der Londoner Gesell schaft in den letzten Jahren sehr schnell und wird zu einem charakteristischen Merkmal des hauptstädtischen Lebens. Erst seit sechs Jahren etwa hat die gleichzeitig aristokratische Organisa tion mit 4000 Mitgliedern und einem wunderbar luxuriösen und bequemen Klubhause. Neuerdings bilde» sich nun Spezialklubs, wie der Daiiien- Automobilllub und der „Ladies Fietd Club" für Frauen, die Sport imFreien betreiben. Letzterer wurde im April von Mrs. Kinglake mit 280 Mitglie iiber 400. Alle Angestellten sind, wie bei den meisten Frauenklubs, Frauen. Das Klubhaus liegt in derDoverstreet. Ein langer Einaang führt in einen wie ein Bungalow eingerichteten Raum. Von der Glasdecke sällt ein hellgrüner Baldachin zeltartig herab, bequeme Rohrstühle stehen umher, und einige Palmen erhöhen die Wirkung. Hinter dem Ankleidezimmer liegt ein Hunde- und Katzenzimmer, dessen kleine Gehege in der Regel alle besetzt sind. Hier können Danien, die für einen Tag nach London kommen, ihren Hund oder ihre Katze unterbringen. Für zwei Stun den und eine Mahlzeit bezahlen sie 25 Pf., für einen halben Tag 50 Pf. und sür einen Tag Kost und Logis 1 Marl. Die bei der Ausschmückung vorherr schende Farbe ist grün, was für einen „Feldklub" recht passend ist. Nur das Kartenzimmer ist roth. Im ersten Stockwerk liegen die Lese- und Eß zimmer, im zweiten das Sekretariat, «arten- und Billardzimmer. Letzteres ist sehr geschmackvoll in Eiche eingerich tet. Auf der anderen Seite des Hau ses liegt ein großer Fechtsaal, in dem auch Unterricht ertheilt wird. In die sem Jahre hatte der Klub bereits ein Hausboot und einen Tennisplatz in Shiplale, und binnen Kurzem wird er ein Landhaus haben. Im nächsten Jahre wird eine „Mailcoach" für Ren nen geschasst. Jetzt werden Soupers nach dem Theater eingerichtet. Das Haus hat auch zehn Schlafzimmer für Klubmitglieder. Die meisten Damen sind Jägerinilen. Zu den bekannten Mitgliedern gehören die Herzogin von Aberdeen, Airs. Charles Bathurst, Lady Selen Forbes, die Gräsin von Linierick, Mrs. Beerbohm Tree etc. Der allerneueste Frauenllub ist aber der Automobilllub, der am 1. Oktober eröffnet wurde. Dieser verdau'? !vorl hat man ein großes, schönes Zimmer im Erdgeschoß eingerichtet. Der Anfang ist bescheiden. Gegenüber ist ein Aufbewahrungsort für Motore. Der Klub hat mehr praltische Zwecke; vor den Migtliedern sollen Sachver ständige Vorträge halten, um sie in der Kenntniß des Mechanismus der Auto mobile zu unterrichten. Die drei Vor sidendcn und eine Anzahl anderer Mit glieder fahren ihre eigenen Automo bile. Der Beitrag beträgt 43 Marl für ein halbes Jahr. Zu den Mitglie land, Mrs. Arthur Paget, Lady Al mehrere Amerikanerinnen. „Wir hof -400 Mitglieder zu haben," sagte die Gründerin. „Je mehr Frauen Auto mobil fahren, um so weniger wird das Der größte Klub in London und vielleicht der ganzen Welt ist der „Em preh - Klub", dessen prächtiges Ge bäude, das sich von Doverstreet nach Berkeleyftreet durch erstreckt, der Stolz seiner Mitglieder und die Vewunde- Leitung und finanzielle Verwaltung des Klubs liegt in den Händen von Männern, und nur ein Drittel der hundert Diener sind Frauen. Männer werden nur im Erdgefchoh zugelassen, lon ist das Staatszimmer und ist des halb am kostbarsten eingerichtet. Die Damen betrachten den Klub als Treff ort, so daß überall ein geselliges Trei ben herrscht; selten steht man eine Dame eine Zeitung nehmen und sich in eine ruhige Eck« zurückziehen. Im er sten Stock liegen ein Lesezimmer, «in Schreibzimmer, ein Rauchzimmer, ein Morgenzimmer und das Speisezimmer der Mitglieder. Darüber liegen hun dert Schlafzimmer, die an Mitglieder für einen Zeitabschnitt, der einen Mo nat nicht überschreitet, veriiiiethet wer den. Das ist sehr bequem für Damen vom Lande, die den größeren Theil der Mitglieder bilden. Der Eintrittspreis variirt von 100 Mark für Mitglieder vom Lande bis zu 300 Mark für Mit viele Frauenklubs in London, die bis zu 700 Mitgliedern zählen. Geradere cht. Junge Frau Essen anbrennen lassen! Mann: Bös fein deswegen. . . leine Idee! Jetzt st rande. . . . Aus der Welt schafft man's ja doch nicht!" Unverfroren. Bettler (nach reichlicher Speisung): „Ach entschuldigen Sie, Madam', Zu spät. im Streite sein eigenes umfangreiches Werk an den Kopf wirft): „Hätt' ich deutend kürzer gefaßt!" Anspielung. Pferdeverleiher (zum Sonntagsrei- Fräulein: „Finden Sie meinen Maps schön?" fchiiftsmann. Onkel: .Moritzche, Du willst doch gar nicht recht wachsen?" Moritzchen: „Nu, wer bezahlt mer was dasor?" Aus der Schule. Lehrer (im grammatischen Unterricht): Wir wollen jetzt Sätze bilden mit den per sönlichen Fürwörtern: ich, du usw. Wenn ~ B. der Vater sagn „Ich gehe aus", wie sagt dann die Mutter zu ihm? „Du Schüler: „Du bleibst »u Saus!" Wiedergegeben. Frau Schulze: Frau Nachbarin, was war denn das letzte Nacht für ein Lärm auf der Treppe? Ich glaubte die Stimme Ihres Mannes zu hören! Frau Müller: Ihr habt Recht, Krau Nachbarin, er erkundigte sich nach dem Wohlbefinden Ihres Mannes, als er die Treppe hinuntergekollert Alles umsonst. Ossicier (zu einem Reservisten, der einen gra- Ausrede. —Ein G l ii ck. „Die Sünden der ! Heiingesucht." „Welch' ein Glück siir Ihre Kinder, daß Sie keine haben." ! Schwerdefinirbar. Gast: ! Was ist das eigentlich, was Sie mir > hier zu essen vorgesetzt haben? Kellner: j Das ist Ragout mit Gewürznelken! ! Gast: So, so! Ich habe es nämlich für klein geschnittene Schuhsohlen mit Rücksichtsvoll. Arzt: „Liebes Fräulein Euphrosine. was machen Sie denn da mit dem Moppel?" Aelieres Fräulein: „Ach. das Thierchen ist schwerhörig und Män nerfeind. und da beruhige ich ihn durch's Hörrohr, damit er Sie nicht anbelll!" plötzlich ein, sie lann dichten." „Das j ist nicht so schlimm. Meine bildet sich Der verräiherifche Be ruf. „Meine Angebetete scheint auch schon über die Jahre hinaus zu sein. Z e r st r e u t. „Erlauben Sie, Sie sitzen auf meinem Hut!" .Was. das soll ein Hut sein??!" Berufsetngriff. Chef (den Hausknecht rufend): Johann, werfen Sie den zudringlichen Men schen hinaus. Hauslnecht (herbeiei lend): Wo ist er denn? Chef: Eben ist er von selbst fortgegangen. Haus lnecht: So ein unverschämter Mensch! ! —Frühreif. Schulinspektor: Und weshalb sollen wir das Alter eh ren? Junge: Weil die Alten meistens i 's Geld haben. Sehreinsach. Lemke: Was sür einGeschäft hastDu dennjetzt?Piss z also Journalist geworden? Pisfke: I Der Forscher. Professor (an die Kasse eines Ladens tretend): l Ach. bitte, verzeihen Sie. ist hier viel i Meyer stehen geblieben? ! —Praktisch Fremder: Wozu nerstall? Bauer: Schau'n S', der Unter Eheleuten. Sie singt): Wenn ich ein Vöglein wär'. Er teinsalltnd): Dann würde ich Dich sliegen lassen. —lm Zeitalter der Ma schinen. Backsisch: Die Wunde, die Sie bei dem' Duell erhielten, wurde also genäht? Referendar: Ja! Back fisch: Aber ich begreife nicht, wie man Sie unter die Nähmaschine bekommen hat. Unter Freundinnen. Meta: Ach, Rosa, ich bin glucklich! Der Assessor hat mir gestern sein Herz ge schenlt. Rosa: Na, da lah es nur schleunigst repariren, denn mir hat er halte es ihm gebrochen!
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