Der Mne KW. Roman von Hann? von Zabeltitz. Lb. Fortsetzung.) Ganz hinten im Zuge ging Gall weg mit dem Baron Plenshagen. Der Zufall hatte sie zusammengeführt. Gallweg schritt schweigend aus, seine Augen wanderten immer wieder zu dem epheubetränzten Pfarrhaus hin über. Der Baron sprach desto lebhaf ter. Dieser Glückspilz, der Hagelid! Im Vertrauen: es war hier Malthäi am letzten. Na, nun ist er dicke 'raus mit siebzig und einem Freilos, wie man früher sagte. Ich gönn's ihm. Ich wollte nur, unser junger Ad-l suchte, fände mehr Gelegenheit, sich so zu konsolidiren. Ist ja bei diesen Jammerzeiten und den berühmten hal ben Maßregeln der Regierung die ein zige Gelegenheit, sich zu hallen. Ob der Hans wohl im Dienst bleiben wird?" „Ich denke doch, Herr von Plensha —" Der Spatz hatte nur mit «us?" „Na, ich war da neulich mit dem Brautpaar zusammen in Glaring. Unter uns gesagt: famose Frau, die Fürstin! Doch die bedeutendere von den Schwestern. Ja also wir sa ßen beim Thee zusammen... es giebt 'n bissel viel Thee in Glaring... na, ser Fürst holt's wohl heimlich nach... ja so, und da kam die Rede auf die Hochzeitsreise. Höchst komisch, versi chere Sie, auf Ehre. Nämlich die Braut... die junge Frau... war ganz verwundert, daß der Hans nur vier zehn Tage Urlaub habe. „Aber wa rum nimmst du nicht mehr?" „Erst kriegen, Ruth". »Wieso, Hans?" wollen?" —„Geht nicht, theure Ruth"! in Florenz bliebe?"... Na, Sie kön tin eines jungen Garde - Jnsanterie- Officiers! Ich glaube, er wird doch „Das sollte mir bitter leid thun. Dann würde er am Ende nur der „Ja... was wollen Sie? Das ist nun einmal nicht anders. Na, und ... der Mann dieser schönen Frau zu sein, ist doch so übel nicht."... hielt... Herr war so seltsam weich, und in sei nen guten blauen Augen schimmerte es so feucht. „Na, Paswr, Ihr holdes Angesicht ge nicht höchstselbst unter die Haube ge bracht zu haben? Ja, alter Freund ... und das Diner! Und die Mensch heit! Schon bloß unser Pa,.. sehens lichen Whist. Waschen Sie die Kar liebe Ding! Unglück?... Glück hat mein Bester. Sie wissen so gut wie ich, daß die schwarze Katze Gott helfe mir: niemand kann sie lieber haben beide hübschen Oehrchen in den Thu nichtgut verschossen war. Jemine, weh' thut das natürlich. Aber wenn todt sein müssen, wenn ich zuMStamm der Asra gehört hätte. Das heilt bei gesundem Herzen immer aus. Mit lassen hat. Was? Hab' ich recht?" „Hoffentlich nicht! Ja, sehen Sie den ausbauen! Und der Alte? Ja, das thut mir auch weh. Aber die Ju gend hat nun einmal das Recht, zu der liebe Golt da oben, an den der Alte trotz all' seines verfluchten Rationalis mus' so fest glaubt wie ich, wir wer- Bank. Berlin?" „Wissen Sie das denn nicht, lieber Gallweg? Seit vierzehn Tagen schon. Sie lernt „auf's Malen", wie die Aber jedenfalls ist Tinas Mutter eine nach dem blöden Urlhei! der Menge in solch' märkisches Pfarrhaus nicht recht hineingepaßt haben, die blonde Maria, „Es war die zweite Frau?" Die Greisin nickte: „Und die jüngere Schwester der ersten und, wenn Sie wollen, deren Angstlind. Denn die er ste, die konnte es nicht .ch i Hecksicin" Steglitzerstraße 87, Pension Füller." Aber was half ihm diese Adresse? Es mindstens unwahrscheinlich, daß sie einander begegnen würden. Und er dachte wohl auch weiter: „es ist vielleicht am besten so". k. Hans Hagelitz war soeben vom Dienst zurückgekommen und ein wenig verdrießlich. Er Halle sich sein Coupü zur Kaserne bestellt, um sich abholen zu lassen. Gerade als er einsteioen woll te, kam von der anderen Seite der Füchse gesagt, aber dann plötzlich hin zugefügt: „Lieber Hagelitz, ich hätte einen Wunsch, den ich Ihnen nicht Frau hast. Aber, bitte, laß' dir samst! ein ganz einfaches Diner Otto Bellmann!" Da Ruth ausgefahren war, zu Jh sich ein wenig. Urgemüthlich dies Oel, 'n bissel in Pastell. Hier" der Ein Uhr Pünktlichkeit wird die ihr das bitterste Unrecht geschehe so ganz leise ein kleines schiefes Mäul chen .... Hans lachte vor sich hin, sehr ver gnügt. Aber doch ein allerliebstes Mäulchen. Recht zum Küssen, und im mer küßluslig. Donnerchen ja! Zum Küssen war das Mäulchen Immer auf gelegt, küssen mochte die gute Ruth zehntausendmal lieber als reden. Solch kleine verliebte Kreatur. Sich hübsch anziehen und sich lieb haben lassen und „Ire Cream"! Brunst an. Nicht 'n Glas Mosel! Schale Pommery! Aber Jce-Water Jce-Cream, immer Jce-Water und Jce-Cream.... Daß er das früher gar nicht so bemerkt hatte! Ja, da geregt fein! Mit Ruth ließ sich schon Points. „So, Ruth! Nun ist's aber genug!" Er setzte sich auf. „Nun, bitte, etwas Materielleres! Ich habe einen lanni geklingelt. „Komm, Ruth, komm! Oder willst Du, daß ich vor Deinen schönen Augen verhungere?" liebe Ruth!" „O doch!" „Was macht Ellinor?" „O danke. Gut." „O nichts!" „Na also —" sicht am Büffett. „Wo ist denn Pa eigentlich jetzt, liebe Ruth?" „O, ich weiß nicht." Wieder eine Pause. „Nehmen wir den Kaffee bei Dir oder bei mir?" „Wie Du wünschest." „Na, dann lassen Sie uns den Kaffee in meinem Arbeitszimmer ferviren, lie ber Störck. Wir können wohl aufste hen, Ruth?" Damit that er's auch schon, knüllte die Serviette zusammen und schleu derte sie auf den Teppich. Und dann saßen sie sich ebenso in seinem Zimmer gegenüber. Ebenso aber Gott sei's gedankt, hier hatte er wenigstens eine Cigarre, noch dazu eine wunderbare Dnclan, letzte Ernte. Aber trotz dieser Trostbringerin war's doch wie ein lei ser Jubel in ihm, als es draußen an- nung überlam ihn. „Hallo, Spatz! Alter Kronensohn. Gut'n Abend! Schnappst Du auch Sie schüttelten sich die Hände, Gall sehr freuen." Gallweg schien nicht , recht Lust zu haben; er habe ja schon Mittag geges- Sollte der Spatz eiwa überall herum erzählen: „Unser Hagelitz hat, hol mich der Geier, eine Gans geheirathet!" stube. Komm, mein Junge! Und Du, liebe Ruth, Du lommst doch digte sich. Hans hielt ihn mit Gewalt fest. „Fah nenflucht, Du Elender! Keine Rede davon. Es muß gepfiffen werden. Nur hinab in die Unterwelt." Es war Mitternacht, als Hans sei nen Gast endlich freigab. Wovon Hal- gentlich scheußlich, es auszudenken so fast die ersten seit Wochen. „Ich muß doch öfter Kameraden bei mir Geselligkeit an, ein rechter Segen. Und dann das Theater. Das tödtet auch die liebe Zeit. Ja und über die Idee: „Alle Wetter, giebt's am leicht ist Ruth noch wach, hat gewar tet... ." Er fand den Gebauten selbst komisch, aber etwas unsicher, unbehag lich war ihm doch zu Muthe. Ganz vorsichtig drückt- er die Thür Aber Ruth lag im Bett und schlief. droß ihn, und er wunderte sich, daß es ihn verdroß. Eigentlich hätte er sie lieber da gesehen auf dem Stuhl in Thränen. „Na ja sie ist doch nun mal phlegmatisch trotz allem —im Grunde ihres Wesens ... Besser ist's doch so! Bequemer...." Und er drehte schnell das elektrische Licht ab. vir. erster Klasse für In- und Ausländer" eingenommen. In der ersten Etage war ein Confervatorium, Parterre wohnte der Wirth, der unverheiratheie Herr Klinsterberg, insoweit nicht auf taub. Im ganzen Hause überwog die edle Weiblichkeit; selten einmal tauchte in den beiden Pensionen junger die wahnsinnigsten Krawatten, witzig in der Farbenzusammenstellung und wahnwitzig in der Knotenbildung. Das Element des Hauses war die edle statistisch festgestellt, daß der „Betrieb" den deutsch - nationalen Charakter ih res Pensionats. Die kleine, kugel runde, bewegliche Pastorenwittwe war Märkerin und, was mindestens in ih ren lebhaften Augen gleichbedeutend war, Patriotin von reinstem Wasser. Sie hatte nacheinander für Kaiser Wilhelm den Großen, für Kaiser Frie drich den Dulder und für den regieren den Herrn persönlich geschwärmt und zu den drei Kaiserinnen in höchster Verehrung emporgeschaut. In jedem ihrem Stolz, schauten die sla'serin Au gust«, die Kronprinzessin Friedrich Wilhelm, die Prinzessin Wilhelm von den Wänden herab; Beethoven und Richard Wagner zwischen den beiden hohen Frauen waren eigentlich nur ge nür auf einen kurzen Augenblick ver- Als ob Frau Füller es geahnt hatte, „Alles voll, liebes Fräuleinchen. Aber eigenes Reich haben. Und Fräulein Stadewald ist ein so liebes Märchen." Für die Küche. ziehen gelassen. Nun füllt man mit Fleischbrühe nach, gibt ein GlasWeiß wein hinzu, deckt es zu und läßt es Rahm, würzt, nachdem das hinzuge geben ist, niit etwas Citronensaft, läßt es nochmals aufkochen und ser virt es mit Nudeln oder Kartoffeln. HaddockmitKräutern. Der Fisch wird gnt vorgerichtet, gereinigt, aus ganz einfachem Weißwein, Citro nensaft, Petersilie, Salz und Pfeffer körnern gelegt. Unterdessen zerhackt Kräuter (Petersilie, Estragon, Basili kum und Thymian) und dünstet sie in zerlassener Butter durch, legt die Fisch stücke hinein und läßt sie zehn Minuten stücke herausgenommen und gut gestellt sind, wird die Brühe, durch ein Sieb gerührt, mit einem Theelöffel in nicht mehr kochen. Kalbsbrust mitKartof felfchnitzeln. 2 2>/h Pfund mit l/h bis 1 Theelöffel Fleisch-Ex richt recht heiß zu Tisch. Lammfleisch mit Kartof feln. Dieses einfache Gericht ist sehr schmackhaft. Man nimmt dazu ein Rippenstück, locht dasselbe in Was ser mit Suppengrün weich, nimmt das Fleisch dann aus der Brühe und hält es heiß. Nachdem alles Fett von der Suppe abgeschöpft ist, gibt man in kleine Stücke geschnittene Kartoffeln dazu, die man weich kochen läßt. Die Brühe verdickt man etwas mit in Was ser angerührtem Mehl und gibt eben falls Schnittlauch und Petersilie dazu. Das Fleisch wird in Stück« geschnitten in die Schüssel gelegt und das Kartof sclgemüse damit vermischt. Auch von Bohnen, Rüben oder Kohl kann man in Verbindung mit Lammfleisch ein kräftiges, wohlschmeckendes Gericht be reiten. Apfeltrepp. Man reibt dunk les Brot oder Pumpernickel und mischt dasselbe mit 4—5 gestoßenen Gewürz nelken, sehr reichlichen! Zucker und et was Ziinmt. Dann legt man eine Schicht davon in eine dick ausgevui terte Porzellanform, gibt in Stücke geschnittene Butter darauf und dann geschälte, in feine Scheibchen geschnit tene oder gehobelte Aepsel, die mit reichlich Rosinen und Zucker vermengt sind. Nun folgt wieder eine Butler schicht und wieder Brotmasse, welche den Schluß der Form machen muß. Ist auch diese ausgetragen, so wird Tasse voll Weii->oein. nach Wunsch auch mehr, auf die Masse gegossen und Alles eine Stunde lang gebacken. Im Ganzen rechnet man Pfund But ter auf eine mittlere Form, doch kann man zur Erhöhung des Wohlge schmacks bis V 2 Pfund Butter neh- Fleifchpudding mit Ma deira-Sauce. >4 Pfund But ter wird zu Sahne gerührt, mit 1 bis 2 ganzen Eiern, einigen Löffeln süßer Sahne, 2 Unzen in Wasser geweichier oder Milchbrod. 2—3 Pfund feinge schabtem, rohem Rindfleisch (auch Rindfleisch und Kalbfleijch halb und halb), einer seingehackten, in etwas Butter geto gedünsteten Zwiebel, 8 bi« 10 feingehackten Sardellen, einigen, gleich den Zwiebeln in Butter gedün stete,!. gleich geschnittenen Cham pignons. Salz und Pfeffer, zu einer Masse gut vermischt, die man in eine mit Butter ausgestrichene und mit ge riebener Semmel bestreute Pudding form gefüllt und I>h bis 2 Stunden im Wasserbade gelocht hat. Madei rosauce. >/> Quart Coulis wird mit 2 Glas Madeira und einigen Tassen guter Brühe zu einer dickflüssigen Sauce verkocht, die nach Salz abge schmeckt. nach Belieben mit etwas Zucker gemildert und mit etwas Wc<- itstershire - Sauce vermischt wirk, F-ine Bratkartöffelchen passen da^u. —Ausgleich. Madame (dai Dienstmädchen beim Lesen ihrer Brief« überraschend): „Ja, was soll denn das Briefe durch?" Lina (verlegen): „Ac^ 3
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