Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, August 20, 1903, Page 3, Image 3

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    KcimW Me-
Roman von Käthe van Bckkr.
(g. Fortsetzung.)
„Na, Ihr Herr ist ja noch ein ganz
-menschlicher Mann, nicht ganz so
leutselig und kräftig wie der Alte, aber
doch ganz ordentlich. Aber so eine:,
na ich weiß nicht, ob Sie ihn ken
nen so einer wie der Hollwitz, der
üus Klödenau," ich verrieth meinen
präsumtiven Zukünftigen schnöde, in
bem ich mit keinem Laut seineßekannt
schast zugab. Ich wollte Meister Blu
mes Offenbarungen nicht im besten
Flusse hindern „na, also, der auf
Klödenau, na, daS ist einer! Versteht
hon der Kunst nich 'ne blaue Bohne,
bat nich sllr'n Pfennig Schönheits
sinn!" O, o, Baron Hollwitz, wie
<ompromittirend! „Verschreibt sich
'nen Kleckser aus Berlin für sein altes
Nest. Pah, die paar weißen Figuren
aus blauem Grund, wie er sie im Spei
sesaal hat, kann unsereins noch lang
nachpinseln! Liegt ja lein warmes
Leben drin, nich 'ne Spur! Aber er
thut, als wenn er wer weiß was hätte!
Und denken Sie, er gibt mir die Hand
und spricht'» vernünftiges Wort mit
mir wie die andern? Nicht rühr' an!
Immer aus'm hohen Pferd, als
wenn ich'r. ganz gewöhnlicher Pfuscher
vä:, ich. der Blume! Na, solche
Herrschaften wie den haben wir hier
dutzendweis'! Und wenigstens die
Pferde und die Gebäude lassen die an
dern bei mir Photographiren, aber er,
ih wo! Hat sich selbst 'nen Apparat
angeschafft! Soll sich schämen,
tkuscht einem ins Handwerk und will
Baron sein! Steckt kein Adel mehr
"drin; wenn das so fortgeht, ist es mit
der alten Mark bald aus!"
Ich weiß nicht, zu welch' furchtbaren
Enthüllungen es noch über den un
glücklichen Baron gekommen wäre,
wenn sich jetzt nicht nach und nach mei
ne auf Geschäfte ausgegangene Gesell
schaft wieder eingefunden und die in
teressante Unterhaltung mit Meister
Blume gestört hätte. Ich verabschie
dete mich nachdenklich und bewegt von
dem Künstler, der mir huldvoll und
herzlich versprach, mich am /Hein Zu
besuchen, falls er noch einmal ein freier
Bursch würd« und wieder in die Welt
zöge. Dann traten wir unseren Weg
zum Gasthof an.
Mittlerweile hatte sich dort auf der
Terrasse buntes N».ben entwickelt. Man
hörte hinter wilden Weinranken
laute Stimmt.- und Gläferklirren, und
Herr von Reetz rief vergnügt aus:
„Das nenne ichGlück, da sind Putt
kammers und Oberförsters, und rich
tig, da ist auch Hollwitz! Der Doktor
ist auch dazwischen. Famos, da blei
ben wir noch und amüsiren uns."
Mit Jubel und Halloh wurden wir
«mpfangen. Ich fand es auch nett, be
sonders als Hollwitz mit so freudig
aufleuchtenden Augen auf mich zutrat.
Er ist zwar, ich hatte es eben auS
sachverständigem Munde gehört ein
Mann ohne Kunstverständniß und
Schönheitssinn, aber trotz dieses em
pfindlichen Mankos plaudert es sich
sehr hübsch mit ihm und, nun, so
ganz ohne Schönheitssinn scheint er
nach gewisser Seite hin doch nicht zu
sein!
Des Ehepaar, er flotter, liebenswürdi
ger Rheinländer, sie ein liebliches Thü
ringerkind mit warmen Augen und
7,-m von ihnen d,e Mittel dazu l.e-
Ich antwortete Miele in diesem
Sinn und versetzte sie dadurch in zäh
ärztlicher Berather des versammelten
Landadels. Ich laperte ihn mir so
gleich zur Aufklärung über den myste-
Konstantinopel gelebt, also auf den
Drüschen Geheimrathstitel nicht ganz
zweifellose Rechte habt.
schast. Man freute sich des Beisam
als am Sonntag bei uns.
Männer wie Hollwitz, besonders
wenn sie angereal sind, verstehen zu
Mittelpunkt sein ist immer angeneh
mer, als sich wie däs fünfte Rad am
Wagen fühlen, uild Hollwitz ist ein
Gesellschafter, wie man ihn nur im be
sten Fall findet. Es ist gar nichts an
ihm auszusetzen, gar nichts, trotz Mei
ster Blumes Urtheil. Und ich gefalle
bin wirtlich neugierig, wie das noch
endet? Mein Herz ist nicht beunru
higt, nein, newiß nicht, aber meine
Pfades
Uebrigens hat Hollwitz feinenßefuch
wieder für die nächsten Tage angemel-
Genuß.
digung. '
allerlei m sich, was man nicht erwar
den Blicken viel mehr als seinem Jun
gen. Der Baron Hai recht, Trudel
hätte sie sich nicht ins Haus nehmen
sollen.
sich als stiller Beobachte: darüber
Welt zurück.
neulich heftig darum gebeten hat
und dann muß ich sagen, daß jenes
alte Wort, man soll die Menschen be
suchen, um sie lennen zu lernen, sich
lete.
mit einem Schatten von Herzlichkeit,
obschon aus dem Scheffel Salz, den
Meister Blume als Bedingung der
Freundschaft hinstellt, erst sehr we
nige Körner gemeinsam verzehrt sind.
Also eigentlich war es ganz nett
für hiesige Verhältnisse! aber ich war
doch etwas enttäuscht und verstimmt.
Natürlich nur ganz heimlich, aber mir
selbst kann ich es doch zugestehen,
Hollwitz kam nicht, und er hatte doch
neulich gehört, daß wir Sonntag zu
Puttkammers fahren wollten! Ich fin
de das zum mindesten komisch!
Eigentlich wünschte ich, wir blieben
einmal am Sonntag daheim und be
kämen auch keinen Besuch. Sonntag
Abend, wenn keine Gäste da sind, sol
len die beiden Beamten mit an der
Tafel sein, was an Wochentagen nie
vorkommt.
Ich denke mir das sehr nett, unge
zwungener und behaglicher als sonst
an der Mittagstafel, wo sie immer
nur so im FIM essen. Gestern freilich
fehlte Tante Mirandas Schützling
schon zu Mittag.
Ich fragte sie nachher ganz beiläufig
nach ihm. Es ist doch zu wunderlich,
daß nie ein Wort darüber verloren
wird, wenn er fehlt.
Tante Miranda ist die einzige Aus
kunstsquelle. Seit jenem Nachmittage,
da wir zusammen im Regen spazieren
gingen, spreche ich mit ihr sehr ver
traulich und herzlich. Natürlich auch
gar keine Veranlassung, uns von ihm
zu unterhalten. Aber mit Tante Mi
randa kann man überhaupt jede Le
bensfrage, jede Meinung und Ansicht
erörtern; sie hat eine stille, gütige
Klugheit, ein Verständniß für all-Ä,
wie nur solche Leute es besitzen, die im
Leben viel gekämpft und viel beobach
tet haben.
Also wir sind sehr befreundet und
wie gesagt, gestern fragte ich nach ihm.
Da erzählte sie mir. daß er Sonntags
oft zu dem kleinen, spindeldürren Sa
nitätsrath nach Kleinbritznick fahre.
Dieser sei ein alter Freund seines Va
ters und liebe den Sohn sehr, nehme
sich seiner auch an, wo er könne, und
Tante Miranda prics diese nahe Nach
barschaft als großes Glück für Erich.
Das Leben im Hause des Sanitätsra
thes sei geistig sehr angeregt, man trei
be und pflege dort alle Künste, habe
für Musik und Literatur ausgespro
chene Neigungen, und besonders für
die Winterszeit wäre das Haus ein
Rettungshafen für deit sonst ganz Ver-
Außerdem sei ein reizendes junges
Töchterchen imHause, es fehle also nichi
das jugendliche, fröhliche Element, vus
gerade für die oft recht verdüsterte
Stimmung Erichs das beste Gegenge-
Tante Miranda läcqelte dazu leise
vor sich hin. gedankenverloren und
Arme, kleine Feuerlilie! Ich "kann
sagen, mir ging es wie ein Schwert
durch das Herz, als ich das hörte und
ihrer dachte! Sie interessirt mich doch
sehr viel mehr, als ich selbst ahnte!
Wenn man sie gtsehen hat wie ich an
jenem Morgen, dann versteht man ihr
Herz und kann nachfühlen, wie gren
zenlos es leiden muß, wenn alles Seh
nen und Hoffen vergebens ist.
Vielleicht weiß sie es schon. Der
gleichen spricht sich durch die Dienstbo
ten leicht herum, und deshalb kokettirt
sie nun mit dem Lieutenant. Ver
zweiflung ach, ich kann es mir vor
stellen, daß man, um zu vergessen und
sich zu betäuben, die grenzenlosesten
Thorheiten begeht!
Nun, dann ist er ja gut versorgt,
ich brauche ihn nicht mehr zu bemit
leiden. nein, wahrhaftig nicht. Ein
reizendes Mädchen, Geld wird sie wohl
auch haben, der Vater ist ihm wohlge
sinnt, dann ist ja alles geordnet.
Tante Miranda sagte zwar nichts
Bestimmtes, man kann auch nicht
wissen! Ein sehr leicht entflammtes
Herz scheint er doch nicht zu haben, al
so ganz sicher ist die Sache wohl nicht.
Nun, mich geht es nichts an, es ist nur
der kleinen Feuerlilie halber, daß ich
mich dafür interessire!
D i e n st a g.
Die Sache hat sich aufgeklärt. Na-,
türlich, einen Grund, sogar einen ge
wichtigen mußte sie doch haben. Holl
witz hat kurz bevor er Sonntag zu
Puttkammers fahren wollte, selbst Be
nicht mitbringen konnte, da keine Be
ziehungen zwischen den Familien be
stehen, sonst hätte er ihn aufgepackt unv
kündigten Schafbesichtigiing, Entschul-
Gesellschast Elite sein würde.
pflichtunge'n, sie dagegen sieht diesen
Höflichkeitsakt als Grundsteinlegung
des künftigen Heims an.
Das liegt noch sehr weit im Ftlde,
und kluge Leute wie sich
aber sie ist sehr diskret verschleiert. Ich
dabei doch vorhanden sei.
Ach, es ist ein Streiten um des Kai-
Vorläufig verbrennen wir
zur Verfügung.
Entsetzlich wilde, junge Pferde hat
er. Herr von Reetz sagt, daß solch:
die unfehlbare Sicherheit und Kraft
des Mannes ist der höchste Reiz eines
sittigen Weibes, wenigstens nach lyri
schen und historischen Vorbildern, und
fürchtet hatte, die Pferde empfanden
augenscheinlich Mitleid mit mir^sie
bei ich jedes Mal statt der Wonne des
liebenden Weibes die Qualen einer
zum Tode Verdammten fühlte und erst
merkungen fertig war und sich wieder
dem Rvsselenlen zuwendete. Gemüth
lich wurde die Sache erst, als wir im
den Wegen durch das Waldesgrün,
weil sie fürchtete, im Gebübsch stecken
zu bleiben, die andere glitt wie ein
ten Pfaden.
Da war guter Rath theuer. Liebe
und Pflicht stritten mächtig in seinein
„Nun, sehen Sie es nicht selbst", lä
praktifchen Gründen eigentlich nicht
entbehren kann. Passen Sie auf,
wenn er wieder aus dem Waldesdijnkel
chen. hinein inZ Waldesdunkel, und
beim Pilzesuchen ist es sogar geboten."
boten und verlockend. Im Waldesdi
„Hm, die meisten Leute sehen nicht
das Nächstliegende," lächelte er achsel
zuckend.
kannt zu haben."
„Das ist sehr schmeichelhaft für un
sere Gegend und spricht für Ihr poe
tisches Gemüth", meinte er kopfschüt
telnd. „Mir ist er yeimathsboden,
ten Grenzen lieb, aber im Ganzen bin
ich nicht sehr Naturschwärmer, und
wenn ich mich erwärmen soll, braucht
es dazu reichere Mittel als diese aller
einfachsten, schneebedeckte Berge,
wilde Schluchten, rauschende Wasser
und dergleichen privilegirte Natur
schönheiten. Diese hier verklären sich
mir nur in Ihrem Empfinden, das
auch das Unscheinbarste mit poetischem
Reiz zu umkleiden weiß."
Das war sehr hübsch und schmeichel
haft gesagt, aber es nahm dem Dinge
teresirten Beigeschmack. Jemand, der
die Natur wirklich liebt, begeistert sich
schlichtesten Kleide sieht, für den
Wege. Es fiel ein kalter Schatten
liger Prophet ist er. Als der Lieute
kräftig und unentwegt wandelnden
Wohlerzogenheit zu Füßen. Er war
nur in ihrem Interesse fahnenflüchtig
Dabei hatte er sehr leuchtende Au
aen, und der Abglanz seiner stillen
Sammelfreuden fiel so warm und lüg
nerisch auf Mieles ziemlich verdrießli
ches Gesicht, daß dieses sich glättete und
der herbe Vorwurf auf ihre Lippen er
starb.
heit, als wir uns alle wieder zusam
menfanden. Trudel war still beglückt,
daß ihr Ehestandscandidat und ich so
viel allein und so innig vereint gewe
sen waren. Das feuchte, warme Wal
desdickicht schien ihr nicht nur gedeih
lich für das Wachsthum der Pilze,son
dern auch für das der Liebe, die
Sache schritt vor.
Als Hausfrau fühlte sie sich außer
dem sehr angenehm berührt von der
reichen Ausbeute der Pfifferlinge, zu
der sie selbst einen großen Vorrath lie
kleinsten Sammelerfolg, »in paar ein
zige Köpfchen ins Batisitüchlein ge
knüpft.
„Heini hat zuviel mit den ungeschick
ten Fllßchen zertreten", entschuldigte
sie sich lächelnd mit rosigen Wangen
sie ist doch sonst nicht blind!
Vielleicht mache ich auch aus der
Mücke einen Elefanten. Solch ein
Verdacht kann mdbr Schaden anrichten
Ben!
Nein, ich sage nichts. Aber daß mir
der Kummer um ihre anderen bedroh-
Herzen ging, war wirklich überflüssig,
- sie versteht sich zu trösten.
Mittwoch.
Rade knapp ab. Trudel und ich hal
len reiche Beschäftigung im Hause.
Die Ahnenbilder und Meister Blumes
Aktion.
es ist unseren vereinten Bemühungen
gelungen, sie vollständig zu vei derben.
Dem einen, finster blickenden Ahn ha
be ich beim „Lichter aussetzen" ein tü
ckisches Schielen in die Augen gezau
bert. und Trudel gelang es, das feine
Naschen einer tief dekolletirten, loletten
gen. '
hen wir an?" war brennend. Ich be
hauptete,auf solche Eventualitäten
vorbereitet zu sein und
„nichts Passendes" ins Treffen führt?
Modezeitungen, alte seidene Klei
der und die Nähmaschine wurden in
Bewegung gesetzt, Tante Miranda uns
Miele zum Zertrennen, Trudel, die
kleine Feuerlilie und das Stubenmäd
chen zum Nähen bestimmt. Ich schnitt
zu. arrangirte und drapirte. Es ging
denn allmählich lam sie mit eigenen
Wünschen heraus, ich sollte auch ihr
helfen.
eine Spitze arrangirt, da ist alles ta
dellos, und die Arbeit fliegt ihr von
der Hand.
Als ich sie lobte, blitzten ihre Augen
Auch gestern gab es noch Schneide
rei. Ich wollte es Miele doch nich!
abschlagen, ihr helfen. Ich
unter das gelblichbraune Batistlleid,
dasMieke uns zurVersügung stellte, ei
nen leuchtend rosenrothen Seidenun-
Mit der Taille ist uns ein Meister
auf Miekes! Aber es steht ihr famos.
mit dem dünnen Batist bekleidet,
direlt messalinenhast, würde Meister
Blume sagen. Wenn sie darin nicht den
freundschaftlich" Aber ich bin sicher,
ffamilie bleiben ihrem Ehar
T tM' d b V
sie erleichtert auf. „Ah so, Sie sind eZ,
liebsten." "
Mit dieser sehr schmeichelhafte»
Wendung wollte sie in ihrer schatten
alle Leute von alters her, und da in
teressier sie sich für ihr Ergehen und
schaue mal nach, u. f. w. Jetzt schien sie
wieder ein bißchen im Dorf heruin
beln doch gewiß wieder ins Dc»f."
Ihr kleines Gesicht wurde ganz be
fangen und kläglich.
(Fortsetzung folgt.)
Zurückgegeben.
Für die Küche.
Erdbeer-Gelee. Reise, sau»
Quarts, schüttet man in einen glasir
ten Topf, stellt ihn in ein Kasserol mit
lochendem Wasser und läßt sie so lange
sortlochen, bis die Erdbeeren zusam
bießl man sie durch ein Haarsieb auf
eine untergestellte Schüssel, läßt sie
klar ablausen, läutert zu jedem einem
Pfund Saft 1/2 Pfund Zucker, schüt
fleisch. Sauber geputztes, nicht zu f-t
-tes Rindfleisch wird in siedendes Was
ser gethan und muß mit einigen Ge
ist, muß die durch ein Sieb getriebene
Brühe (pro Person Pint) nochmals
auf das Feuer und zum Kochen ge»
ln>, gießt man sie über das Fleisch und
gibt das Ganze gleich zu Tische. AIA-
Beilage dienen Mehl- oder Wickelklöß
einer beliebigen Suppe verwendet.
Kalbfleisch mitPaprika-
Sauce. 3 Pfund Kalbfleisch, ein
Schmeckt zu Nudeln, Maccaroni, Was
serspätzli, auch zu Risotto recht gut.
Karotten (auf feine Art.) Die
geschabten Karotten werden schnell ge
-20 Minuten gedämpft. Jnde^en'ver-
Kartoffel -Schnee. Mehlige
Kartoffeln werden geschält, gewaschen,
mit Wasser und etwas Salz zugesetzt
und langsam ziemlich weich gelocht;
dann gießt man das Wasser ab und
läßt die Kartoffeln noch so lange im
Ofen stehen, bis sie in Stücke zersal-
Veigabe zu Braten und allerlei Sau
cengerichten sind sie vortrefflich.
Gebackener Spargel. Ziem-
kocht ihn in ftarkwallendem
Salzwasser einige Male über. Nach
dem man ihn dann in kaltem Wasser
gelühlt, trocknet man ihn in einem rei
nen Leinentuche, bindet ihn zu 3 oder
4 Stück zusammen und wälzt ihn
geschlagenem Eigelb und dann in
Mehl, worauf man ihn in Schmalz
oder Butter goldbraun bäckt. Man
kann auch einen Ausbackteig von etwas
zerlassener Butter, einigen Löffeln
Milch, etwas Salz und dem nöthigen
Mehr bereiten, in den man den Spar
gel vor dem Backen taucht. Freilich
gehört zum gleichmäßigen und schönen
Anrichten einige Uebung.
Hammelfleisch - Rollen.
Das Hammelfleisch, am besten vom
Bein, wird in Scheiben geschnitten,
etwa Zoll dick; auf jede derselben
wird ein Eßlöffel voll Füllung gelegt,
bereitet aus Brodirumen, Ei, Butter,
Salz. Pfeffer und Bohnenkraut. Die
Scheiben werden aufgerollt, mit klei
nen hölzernen Spießen zusammenge
steckt, damit die Füllung darin bleibt.
Die Rollen werden mit etwas Butter
und Wasser in eine Brat- oder Back
pfanne in einen heißen Ofen gesetzt
und n/l Stunden gebraten unter häu
figem Begießen. Die Sauce wird mit
einer Einbrenne durchgerührt, damit
sie sämig wird.
Spanischer Kalbsschlegel.
Ein Kalbsschlegel wird abgehäutet und
abwechselnd mit geschälten, sauren
Gurken, Speck und rohem Schinken
gespickt. Ist der Schlegel so vorbei«,
tet. dann wird derselbe in i/, Pfund
Nutter unter Beigabe einer Zwiebel,
eines Stückchens Sellerie, einer klei
nen. gelben Rübe und etwas Petersilie
angebraten. Hat er auf allen Seiten
schöne Farbe angenommen, so giebt
man ein Drittel Quart sauren Rahm
zu und brät ihn unter fleißigem Be»
gießen saftig aar.
Ein Cello des Virtuosen
Allard wurde mit 20.000 Francs be
zahlt.
Unheilbar. „Na, Tu machst
ja ein so erbärmliches Gesicht, was fehlt
Dir denn wieder?" „Ja, ich bin sehr
schlimm daran. Ich mag essen und
trinken, was ich will zum Arbeite»
kriege ich nie Lusll" 3