Aur eine Ami. Roman von Rudolph Lconhark, A. M. (9, Fortsetzung.) Kapitel 25. Schnell und schneller. Die Fahrt auf dem Dampfer war «hne Unfall oder besonders bemerkens werthe Ereignisse. Dann und wann war die Scenerie reizend; allein Wild heit war ein hervorragender Charak terzug der Landschaft, welcher indessen nach und nach abnahm, als man sich der Küste näherte. Unsere Reisenden hatten begreiflicherweise kein besonde res Auge für das Land oder seine Be wohner; allein sie konnten nicht umhin, zu erkennen, daß dieses große Thal Heimathen für viele Millionen von Menschen liefern konnte, und daß Zu friedenheit und Frohsinn hier herrschen konnten, wenn menschenwürdige Ver hältnisse'und Einrichtungen die Stelle der jetzigen einnehmen würden. Je nä her man dem Zielpunkte der Reise kam, desto mehr wuchs ihre Ungeduld, »in natürliches Gefühl, wenn man bedenkt, daß Niklovitfch die äußerste Grenze der Herrschaft war, welche diese beiden Männer so ungerecht zu lebenslängli cher Sklaverei verdammt hatte. Eines Morgens theilte ihnen der Porter mit, daß man selbigen Abends in Niklo vitfch anlangen würde, welchem Winle zusolge sie ihr bischen Gepäck in Ord nung brachten, um ohne Zeitverlust das Boot verlassen und ein geeignetes Hotel aufsuchen zu können. Endlich nahte der ewig scheinende Tag seinem Ende und gegen sechs Uhr Abends glitt die „Katharina" langsam und stattlich an die Werfte, wo sie ankern sollte. Die Kameraden saßen auf dem Verdecken, mit den Mantelsiicken an ihrer Seite, AM einen Blick auf die Stadt zu thun und ihre Bewegungen nach ihren Ent deckungen einzurichten. Vor ihnen lag «in langsam ansteigentis Ufer, auf dessen Höhe die Straßen begannen, „Wie nannte der Porter das Hotel, welches er uns empfahl, Leo?" fragte Andree. „Laß sehen: richtig, das Gasthaus zur blauen Flasche." „Das war's und an der Wasserstra ße, nun, wir werden keine Schwierig keit haben, es zu finden. Komm, laß uns gehen." «rstiezen das Ufer. In fünf Minuten chatten sie die Wasserstraße erreicht, welche parallel mit der Wasserfront Ihr fremd hier?" ,', , „Ich bin der Wirth selber. Die Zei unseren Kram, Dann wandte er s-ch an den Wirth mit der Bitte, sie auf ihr Zimmer zu führen. Demzufolge er stieg derselbe die Treppe zur zweite» Flur und sagte, als sie an einer Thür ein Capitän Saseright, mit welchem ich Euch bekannt machen muß, wenn er heimkommt. Er ist, glaube ich, ein bischen am Bummeln, indem ich ihn seit heute Morgen nicht gesehen habe. So, hier ist Euer Zimmer. Beeilt Eure Toilette ein wenig, denn in weni gen Minuten wird die Eßglocke läu ten." Unsere Freunde kamen dieser Wei sung nach, und als sie in das Gastzim mer zurückgekehrt waren, führte der Wirth sie in den Speisesaal, wo sie zu Nacht aßen. „Was nun?" fragte Andree. nach dem sie ins Gastzimmer zurückgekehrt waren. „O, laß uns einen Spaziergang ma chen. Ich bin von der langen Fahrt auf dem Dampschisfe ordentlich steif geworden." Die Freund« verließen demgemäß das Gasthaus, verfolgten die Wasser straße bis an die Ecke der Hauptstraße und bogen in diese ein. Es war jetzt dunkel geworden; allein die Straßen verkaufen?" Statt der Antwort schritt Leo auf die Ladenthür zu, und eine Minute Goldschmied. „Kauft Ihr Juwelen?" „Wenn ich Gelegenheit habe, ja. Habt Ihr welche zu verkaufen?" And/ee holte die Steine hervor und wenig für die Steine, Kamerad; allein sel auf die Stadtbank aussfellen?" „Das würde uns passen." „Und der Name?" Gutzkow." Der Kaufmann füllte den Wechsel nehmen; denn sie erhoben sich rasch und gaben Fersengeld. Und die Freun de hatten selbstverständlich kein Ver langen, Polizeidiener zu spielen. Sie jd st r' f^ „Und Ihr hättet nahezu Recht ge setzt kalt und steif in der Gasse neben „Nicht mehr heute Abend, Capitän, Es ist spät und wir müssen uns schlafen so tief verpflichtet bin . Gute Nacht al- Kapitel 26. Einominöf'r Zusammenstoß, reflectlrt. Wenn wir Seeleute an'Z Land kommen, hauen wir dann und Während der Mahlzeil fragte Lw „Ob ich ihn gekannt? Ich sollt's den „Mit Ausnahme Eines." Der Capitän schüttelte den Kopf: „Sie irren sich: Nicht Einer entkam." „Der Irrthum liegt auf Eurer Sei te, Capitän; denn Ihr müßt wissen, daß ich selber der Eine war," Der Capitän horchte hoch auf und wäre beinahe aufgesprungen, „Nicht möglich!" rief er aus, „Ihr! Ihr ein Augenzeuge jenes schrecklichen Ereig nisses! O, erzählet, erzählet, wie es sich zutrug." Leo leistete dieser Aufforderung Folge, hütete sich jedoch, seiner späteren Erlebnisse wahren. Der Seemann hörte mit gespannter Aufmerksamkeit zu und sagte dann: „Wunderbar! Höchst wunderbar! Und nun hegt Ihr die Absicht, nach den Vereinigten Staaten zurückzukehren? Wenn Ihr nicht in der Eile seid, so soll es mich freuen, wenn Ihr Beide mich auf meiner Jagd nach Seehunden begleiten, wollt. Ich brauche solche fe sten Händ« und Eure Gesellschaft wäre mir ein wahrer Genuß. Leo dankte ihm herzlich, erklärte je doch, daß ihnen die Muße fehle, von seinem Anerbieten Gebrauch zu ma? chen. „Und wann fahrt Ihr ab?" fragte Andree. „In etwa einer Woche. Wir machen Reparaturen, und wenn diese vollendet sind, stechen wir in See. Ich muß jetzt nach der „Seemöve", denn wenn ich nicht da bin. arbeiten die Schreiner wie die Schnecken. Auf Wie- Jn der Gaststube sagte Andree zum Wirthe: „Mr. Gamble, wir machten gestern Abend einen Handel und beka- Tolstcu auf die Stadt- Mit diesen Worten verließ er das Haus in Begleitung unserer Freunde. Die Bank war in der Nähe des Juwe lenladens und die Vorstellung war in darf mich nicht umschauen, wohl aber Du: Siehst Du etwas von dem Men schen?" still, verrathen. das, wir ums Leben fliehen. So, das ist recht. Diese Straße läuft in die Wasserstraße. Langsamer, Freund, sonst riechen die Leute Lunte. Ah, endlich! Hier ist die Wasserstraße treffen. Es sieht fast aus. als ob der te Abend abfahren?" zu stellen?" „Leo, jetzt ist die Reihe an Dir: be geendet hatte, schlug er leicht mit der Faust auf den Tisch und sagte: „Die Schufte! Indessen, wir wollen ihnen ein Schnippchen schlagen, verlaßt Euch drauf. Nun verstehe ich Eure Frage, stallen zur Abfahrt treffen." in's Geheimniß zu ziehen?" „Ich denke nicht. Er scheint zwar ehrlich, allein wir dürfen die Bitte im ist die Eßglocke, Macht Euch zen Nachmittag ihr Zimmer. Um acht Uhr stellte sich der Capitän ein, „Fer tig?" fragte er. „Wir müssen um neun „Wo sind die Matrosen?" „Allein, Ihr kamt mit fünf Matro ren?" sind die Mantelsäcke? Gut, nun folgt Treppe hinab und stahlen sich in den Hof. „Peter und Robert," redete er dort zwei Matrosen an. „Ihr nehmt Licht einer Blendlaterne fiel auf die Gruppe. Die Prüfung mußte indes sen wohl befriedigend ausgefallen sein, hindert fortsetzen. Jetzt hatten sie das Befriedigung die zwei anderen Matro sechs Ruder in's Wasser. Schnell schoß das Boot vom Ufer weg und mochte „Das laßt Ihr hübsch bleiben. Ka- Euch!" schnell schoß das Boot über die Fluth Als die Weisung ohne Erfolg blieb. Seine Prophezeiung erwies sich als richtig. Als man die Rhede verlassen hatte, rieb sich der Capitän die Hände Kapi t e l 27. Land! Land! Gesellschaft, welche über alle Welttheile gestellt hatte, das Alte zu zerstören, die Wache im Mastkorbe „Land! Kapitel 28. TiefeG<,müth» b e w e g u n gen. Als die Freunde am nächsten Mor gen erwachten, sagte Leo zu Andrer: „Willst Du mich auf dem Besuche zu den Meinigen begleiten?" „Du irrst Dich, Leo. Wir beabsich tigen nicht die Zerstörung des Men- netste Person." oder wenigstens wohnte, das uns zun Wohnorte diente. Komm, wir wollen ihn aufsuchen." schnell nach 1010 Malzstraße führte. feine Mutter noch jetzt wohnte. Seine Mutter! Gedanken, deren er sich eben "noch unmöglich erachtet hatte, erfüllten sein Herz. Ja, es war noch nicht todt, Mutter Gefühle auf, welche er für todt gehalten hatte.. Allein die Andere, die ebenfalls dort »den gewohnt hatte, und deren Besitz ihm einst der Inbegriff der Seligkeit gedünkt hatte, wie stand es mit ihr? Betrachtete sie sich immer noch als s«ine Verlobte, und erwartete verheirathet? In diesem Falle war er frei, und dieser Gedanke ließ ihn gleich giltig und kalt und erweckte weder Freude noch Gram. Ja, seine Lieb« zu Sophie war augenscheinlich todt, lag erstehen? Leo blickte die Stätte früherer Mück der seinigen nicht gänzlich hatte ge tödtet werden können. Diese Unge wißheit war peinigend und er wollte .Guten Tag, Herr Pechdraht," sagte Leo. „Kennt Ihr mich noch?" Der Meister schaute ihn aufmerksam dritten Stock?" „Nur oberflächlich." „Ja, seht, das ist eine traurige Ge schichte. Di« Leute zogen vor laßt Sie begann ein Blatt im Interesse ih res Geschlechtes und ist jetzt die be rühmteste Mau der ganzen Stadt." heirathet?" den es laufen den Schlüssel nehm« Die Hexe. Gatt« (spät heim khrend, als ihn s«in« Frau mit dem B«s«n in der Hand empfängt): »Ach, Du Gut«, jetzt hast Du so lange auf mich gewartet und solltest gewiß schon längst aus lxm Blocksberg sein!" Für die Küche Anderthalb Pfund nicht allzu fettes fel heißes Wasser dazu und läßt unier öfterem Durchschütteln das Fleisch weich werden. Die Sauce muß kurz l e nsaac e. Eine Kalbskeule (oder Viertel Pfund Sardellen gewässert, Ofen erhitzt. Die Sauce muß sehr Kalbsleber in Sahne. Eine fette, frische Kalbsleber wird eine Stunde inMilch gelegt, dann abgehäu tet, mit feinen Speckstreifchen gespickt, mit Salz bestreut, in Mehl gewendet und in V, Pfund steigender Butter auf beiden Seiten zu schöner Farbe gebra ten, dann zugedeckt und unter Zugabe von einigen Eßlöffeln Fleischbrühe oder kochendem Wasser langsam vollends weich gedämpft. Dann nimmt man die Leber heraus, fügt der Sauce Pint feste, süße Sahne zu, verkocht diese gehörig, schmeckt sie nach Salz und Pfeffer ab, würzt sie mit 1/2 Thee löffel Maggi - Würze und gießt sie über die in Scheiben geschnittene Le ber. Apfel-Charlotte, Altbackene verdeckt werden; darauf giebt man ge schälte und in seine Blätter geschnittene Aepfel, streut, mrur feinen diese Speise feiner haben will, kann die kalte Milch mit 1 2 gonzen Eiern zerquirlen uns srr über die Semmel Theile geschnittenen Zwetfchen oder Kirschne füllen. 6 Stück Semmel. Quart Milch, 4 6 mittelgroße Aep fel, 2 Unzen Rosinen, 3 4 gehäufte Eßlöffel Zacker geben Charlotte für M»hrrübenfuppc. 1 Pfund gutes Rindfleisch gut abgewa schen, mit 2 Quart kaltem Wasser und dem nöthigen Salz langsam eine Pfund Mohrrüben, welche geschabt, sind, nebst einem Eßlöffel Imker dazu, »I»d läßt das Ganze noch etwa eine tersilie hinzu und läßt nochmals alle» aufkoche V« Ordnung ist doch das halbe Leben! Möblirter Herr: Eben deswegen. Ich will mein Leben ganz genickt». 3
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