6 Das Zuchthaus Waldheim in Sachsen. sächsischen Mancheft-r, nach Berlin entfaltet. Umgeben von einem Kranz theils grüner, theils felsiger Berge liegt, tief Sträflinge beim Rasiren. Stadt Waldheim, eine Perle des te, wo die strengste Freiheitsstrafe ver büßt wird, das Zuchthaus. Am be bten übersieht man dasßereich der um wärtig etwa 1550 Männer und 250 zunächst das 1886 erbaute Weiber markgräsliches Schloß, von 1404 bis 1549 als Augustinerkloster diente, 1589 vom Kurfürsten Christian dem s>U BSV > IMßAsO« K AOW Laufe der Zeit ist es fast vollständig nähert sich durch die mäßig ansteigende Schloßgasse dem ältesten Theil des „Schlosses", dessen hohe, glatte, oben mit Glassplittern besteckte Mauer» rind stgrl vergitterte Fenster schon von außen die Bestimmung der Gebäude verrathen. Gegenüber der Kaserne des monatlich wechselnden Wachkom mandos in Stärle von zwei Offizie ren und 83 Mann befindet sich das (Zingangsthor, das durch einen Auf seher geöffnet wird. Auf erfolgte Meldung wird der Besucher durch ein Aeußere Ansicht des Zucht hauses. zweites Gitterthor und das Thor ei ten großen Schloßhof geführt, auf als Wahrzeichen eine große, an ocblich von den ersten Häuslingen 1717 gepflanzte Linde steht. Was Besuch» zunächst ins Auge fällt. !tt die streng militärische Form des Sämmtliche mit de.- Disziplin und der Aufsicht be trauten Beamten tragen eine mit «!rlidabzeichen versehene Uniform. In ->r äußern Umgebung der Anstalts c iude sieht man Wachposten, deren - ?n>i die Umsicht und Wach. > ,!eit erfordert. Alle Thüren sint ' > T-'. crjie Einblick in > Ansialtsgetriel'? bietet sich b«. l >z auf dem Schloßhofe. Dort sieh« n in in gewissen Abständen Gefangen« > veigend die vorgeschriebene, min t-sr-nS einstündige Bewegung im Freien ausführen. Alle tragen gleich- erkannten Strafe, so ist zugleich Zweck derselben die sittliche Besserung des Gefangenen. Sind hiernach die letz« ben zu erziehen. Besondere Sorgfalt und Pflege wird deshalb dem geisti gen und seelischen Zustand der Gefan — Nacht - Militärposten im GefängnißhofinWin tersz e i t. für sind alsdann den Gefangenen er laubt das Lesen von Geist und Ge müth bildenden Büchern, die Jnstand alle drei Monate statthast ist. Da je- Direktor bestimmt unter Berücksichti- Ertrag der Ärbeit fließt in die An staltskasse. Um jedoch Interesse kommen nach der Entlassung erleich tert werden soll. Die Anstaltsarbeiten sind sehr mannigfaltig. Letzter Versuch. Treppe hinunter!" dazu gefällig?" O diese Kinder! „Was Pepi! Du rauchst?!" „Ja, Papa aber gleich über'm Aus dem TagelmH eines Mit reisenden. Mai 1901 sein 75. Lebensjahr in Tis im Dreigespann die Steppen Ruß lands, landete 17 Mal an den Küsten Afrikas. Heute bin ich das vierte Mal wohl Veranlassung, an dem ich in das 76. Lebensjahr trete, der Vorsehung dankbar zu sein. Schon 1863 wohnte General d. Korff, der sich dem Gefolge des dama ligen Kronprinzen Friedrich ange schlossen hatte, der feierlichen Eröff nung des Suezlanals bei. Der Kron prinz stellte seinen Begleiter, der da mals Esladrons - Chef war, in Js mailia abd el Kader mit den Worten vor: „Mein Vater, der König Wil helm, hat dem Emir Baron Korff ei nen Tribut von 100 Pferden anver traut." Abd el Kader richtete die Au sich Deine Pferde vermehren!" Die Veranlassung zu dieser ersten Afrila reise waren Korff's reiche Sprach- Universität sich bei Lepsius alten Aegypten beschäftigt hatte. Korff hatte damals eine Dissertation über die Zeitrechnung der Hylsosperiode geschrieben, und weil dergleichen bei oft vorlommt/ erinnerte sich der Kron prinz seiner vor Antritt der Reise nach Aegypten. Im 4. Bande seiner interessanten Tagebücher berichtet Korff: „Ich hatte in diesem Jahre während der Manö ver in Stettin, Elbing, Königsberg fremden Ossicieren die Honneurs zu machen. ich Morgens um stieg Alexandria mit der Säule des Pompejus aus den Fluthen." Korff machte vor Beginn der Feierlichleit» In Suez eint siebenwöchige Nilreise Dichter Henril Ibsen betheiligte. Mit dem späteren Generalpostmeister Ste phan reiste Korff damals vier Monate zusammen. Sehr interessant ist auch Korff's Schilderung seiner 1896 unternomme den Dom in Drontheim besichtigte, worauf Kaiser Wihlem 11. mit zur „Columbia" fuhr, auf der unser Welt- und sich das Schiff genau ansah. Nach Ansicht der Norweger würde Wilhelm 11., der ihnen Wege sichern, armen Fi schern das Boot repariren läßt, zu mehr Geld im Lande lassen, hat aber sehr geizige Leute um sich, die das ver hindern. „Neulich ist ein Pferd, das er vor 14 Tagen gefahren hatte, nach dem Kaiser sein Kontorist nicht zahlen wollen." Auf der „Hohenzollern" wurde, bei Korfs's Besuch, wie täglich, auf »Anregung des Kaisers auf dem Oberdeck dem Athletensport gehuldigt. Der Hofreist - Historiograph Professor Güßfeld, mit dem Korff schon in Suez 27 Jahre zuvor zusammengetroffen j9 Uhr Morgens. Die Mannschaften beendigten soeben ihre Säuberungsar beiten. Was mir auffiel, war die hei tere Unbefangenheit, in der die Mann schaften in der Nähe des Kaisers ihren Arbeiten oblagen. Der Kaiser hatte für jeden einen Gruß, ein freundliches Wort. Beim Frühstück waren 14 zur Tafelrunde. Ich berichtete vom Leben auf der „Columbia" und erzählte, daß brot zu nehmen, ohne daß Orchester inusik den Geruch würze. Der Kaiser lachte, gab dem Kammermaät einen Nach Korfs's Schilderung ist selbst Jn Korsf'Z zehn Bänden, welche er über seine „Weltreise" hinterlassen hat, ist viel kulturgeschichtliches Wissen auf allen Gebieten enthalten. Die meisten Reisen, so nach Afrika, Asien, Ame rika, hat Korff mehrmals wiederholt. Ein Wahrzeiche» »er Stadt Zerbst. Ein ehrwürdiges Wahrzeichen besitzt die alte Stadt Zerbst in ihrer ~Butt terjungfer". Sie steht auf dem Markt platze vor dem Rathhause in der Nähe des Rolands aus hoher Holzfäule. Die Erzählungen der Zerbster über ihre suche, die in den Chroniken darüber In früherer Zeit soll der Butterver lauf nicht innerhalb der Stadl erlaubt mußten weit außerhalb der Thore am „Butterdamm" ihr« Butter laufen. Denn der Zoll war so hoch, daß lein Bauer in die Stadt lommen mochte, um seine Waaren auf dem Markt feil zu bieten. Eine edle Gräfin erbarmte sich der Noth der Bevölkerung und be freite die Stadt von dem Zoll; sie woll te jeden Schritt, den der Buttermartt DerMarltplatz von Zerbst mögen habe hingereicht, die Strecke bis zu der Stelle, wo heute die Butterjung ser steht, zu bezahlen. Zum Gedächt niß an diese That soll die dankbare Stadt die Säule mit der Butterjung fer errichtet haben. Es sind zwei Fi guren vorhanden, die eine mit einem Stück Butter, die andere mit einem Beutel in der Hand, und es muß an der Bestimmung festgehalten werden, deutung dieses seltsamen und interes santen Bildwirks sein? Der Name Buttkrjungfer ist zweifellos neu. denn anderen Hand einen zugezogenen Beu tel haltend." Diese Statue stammt aus der Blüthezeit der Kunst im Mittelal ter (das Ausstellungsdatum ist der 10. Februar 1562), während die alte in eine Zeit weit vor 1259, das Jahr der Zollfreiheit fiirZerbst, zu verweisen ist. gelingen, die wahre Bedeutung des Standbildes llarzulegen. Am Volls inund wird es weiter heißen „die But dic'Damen sagen, Herr General?" „Jewiß, janze', Lebens lauf: Ver-. eni-, -»icdervevloöt. Hoch 'twe. Jeld!" Ländliche Auffassung. Bauer (zum erstenMal in einer Groß stadt, liest mit großem Interesse die ren): „Franz N. Bellmaus, Orgel bauer Timotheus Baldrian, Gei genbauer Maximius Olbrich, Ma schinenbauer. Schau' schau', das hätt' i gar nit glaubt, daß es in so ei ner großen Stadt so viele Bauern gibt." 7te » t?itr ameciraniicyer Regenschirm. 5 / V .<Ä- Geschlossen. Geöffnet. Tim Mtubel - Magazin. der"lostet Plö"" Kunde: „Haben Sie nicht einen Louis der Fünfzehnte, der P 12.50 lo stet?" Die letzte Frage. Der Jüngling: Und ist dieses „Nein" Ihre endgültige Entscheidung? Die Jung frau: Jawohl! Der Jüngling: Dann habe ich nur noch eine letzte Frage an Sie zu richten Die Jungfrau: Und diese wäre? Der Jüngling: Soll ich Ihnen gedickten Hosenträger, Achso! „Sieh' mal, der Mensch gend unter Polizeiaussicht gestanden!" „Du scherzest!" „Durchaus nicht, sein Gerettet! Felsspalt stecken geblieben ist): „Was sin' gefahr'n nach Marienbad!" Bös verplappert. Braut: „Ich wünsche, daß, wenn Du mit mir ausgehst, Du nicht alle hübschen Mädchen ansiehst, sondern mich!" AufderHoch z«itsr«lse. Sie (an ihre Freundin schreiben d): Entschuldige die schlecht« Schrift! Ich gucke auch beim Schrei ben immer mein liebes Männchen an!* Im Jahre 2000. Hotelier (zu einem ankommenden Fremden): „... Nein, einen Hand - Luftballon dürfen Sie bei mir nicht auf's Zim- Immer der Gleiche. „Nu', Liesche. mei' Gold, was lachstDt mich so freundlich an als wie e' fälliger Coupon?!" —Zu gütig. Teitelbaum: „Mein Geschäftsfreund Mandelherz ist wirklich ein zuvorlommender Mensch! Gratulirt er mir heut' schon zu meinem Concurs, und ich hab' ihn nöch nicht einmal angesagt!" „Was müßte ein Mann zu thun haben, Fräulein Margarethe, der um Ihre Hand werben wollte?" „Nichts." Die „Mitesser". „Warum schicken Sie denn Ihre Köchin fort, Sie sagten doch immer, daß sie so vorzüg lich locht." „Ja, Alles was recht ist, aber die locht so gut, daß niemals et was zum Abend übrig bleibt!" Frau: „Du, Hans, unser Kind geht schon!" Mann: „So? Schicke es einmal zur Probe um eine Maß Bier! —-Verkalauert. Patient: Weshalb nennen Sie sich eigentlich Masseur"? „SprechenSie doch deutsch! Wissen Sie denn, was Masseur auf Deutsch heißt? Klöpple: O ja! Pa tient: Na? Klöpple: Meine Schwe ster (ma soeur)! Der Ueberbettler. Bett ler: ..Bitt' schön um «ine kleine Unter stützung, ich habe neun Kinder." Frau: ..können die denn nichts ver dienen?" Bettler: «I wo, die studi- Einziger Ausweg. ~Wi« ist der Süffel nur auf die Idee gelom- —u nverbesserlich. A.: Hast Du schon gehört, der alte Oberförster X. ist jetzt gestorben. Schade um den Mann. Er log unübertrefflich. B.i todt sein! Rücksichtsvoll. Erster Bauer: Das wär' grad »et noth, daß d' Dein Weib mit ein Strick hau'st; schlag's mit der Hand. Zweiter Bauer: A na, ich mag's net verzär teln. -Gerechter Aerger. »Aber. Herr Müller, warum haben Sie denn solche Wuth auf den Herrn Fischer?" „Ja, habe ich nicht allen Grund dazu? Der Kerl war vor acht Jahren mit meiner Frau verlobt und machte die hat sich seit 70 Jahren von 21« auf 400 Millionen vermehrt. Auch der Reichthum ist gestiegen. 1833 betrug der Vermögensantheil des Einzelnen 3000 Marl, jetzt SSOO.
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