2 Dich im Lenze. Gell schriest Du durchs Land, und das Morsche zerbrach. nach. Du brachtest den Frühling, Du Un gestümer! Der Erde die Blüthen, die Liebe für Dich. Ich kenne Dich, Sturmwind! Früh traf ich Dich wieder, Da bog vor Dir alles die zitternden Knie. Die blühendsten Gärten, Du brachtest sie nieder, Die blühendsten Herzen, die starben wie sie! Mir würgtest Du alles, Du Ungestü mer! Ich flehte und fluchte. Nichts ließest Du mir. Selbst meine Altäre und Heiligtü mer, Sturmwind Verwüster, erbebten vor Dir. Ich kenne Dich, Sturmwind! Du kommst auch zum dritten. Oed ist dann die Erde und kalt ist mein Grab. Dann kommst Du auf milchiger Wolke geritten Und schüttelst die wärmenden Flocken herab. Dann bist Du so mild«. Du Ungethü mer! Best dk Thür. — Es feiern Altäre und Heiligthümer, Sturmwind Bestatter, Dich heut' schon dafür!. . . Ausgelitten. Es war der letzte Tag vor der mündlichen Prüfung. Uebernächtig, mit matten Augen und hohlen Wan zen saßen die acht Abiturienten aus der «rsten Bank. Eben war der Reli gionslehrer Dr. Rahnke eingetreten. 'Morgen, meine Herren!" „Guten Morgen,. Herr Oberlehrer!" Er nahm di« von der Kälte beschla gene Brille ab und putzte sie sorgfältig mit einem kleinen Lederlappen- Dann setzte er sie rasch auf und musterte mit scharfem Blick« die Klasse. „Sie haben wieder die Nacht hin durch gebüffelt! Na, morgen hat die Quälerei ein Ende. Meyhqfser, Sie machen ja 'ein Gesicht, als wenn Si« gehenkt werden sollen. Das Examen ist wirklich nicht so schlimm! Glauben Sie's mir! Wollen- gleich mal eine kleine Probe machen. Pfeiffer! Kön nen Sie mir mit wenigen Worten den Inhalt der -Weisheit Salomonis an- Mit einem Ruck richtete der Aufge rufene seine lange Gestalt in der Bank auf und legte los: „Alles Irdische ist eitel. Was hat heil. Die höchste Weisheit aber ist die Furcht Gottes." das Runterschnurren ist unpraktisch. Das geht viel zu schnell! Soviel Weisheit kann man nicht in einer fügen. Also noch einmal." Jetzt siel die Probe zu seiner Zufrie denheit aus. „So, haben wir Was? Na, die Partie rath zärtlich. Da muß ich einem von Ihnen aus den Zahn fühlen. Und schließlich die Dogmen Da wis sen Sie wohl Bescheid, was ich so zu fragen pflege: Unterscheidungslehren Er blitzte mit seinen Augen die acht Abiturienten an und rieb sich schmun zelnd die Hände. „Wenn wir morgen den Kopf nicht verlieren, dann müssen morgen'in Religion einige „Gut" her ausspringen. Dafür kann schon das Kopsrechnen etwas schwach sein/' Prima den Witz. „Na ja! Es ist der rein« Mumpitz, dies Examen! Wir Lehrer wissen doch ganz genau, ob Si- reif sind oder nicht. Und wir urtheilen auch nicht blos nach den confufen Ant worten. die Sie morgen in Ihrer Angst gtben. So, und nehmen Sie Ihre Mützen und gehen Si« aus den Turnplatz Luft schnappen. Sie, Gott wald. haben wohl Ihre Riesenwelle am N-ck schon verlernt? Nicht? Na. denn pobiren Sie's mal. Adieu, mein: Herren! Vor Philipp! sehen wir uns wieder! Und wenn wir morgen Abend beim Commers zusammensitzen, dann werden Sie sagen: Der Rahnke hat die Sache richtig ersaßt ...' Er nickte den Abiturienten, Ue von seinen Worten -rniuthigt fröhlich zur Mütze griffen und hinauseilten. freundlich zu und wandle sich jetzt zur Klasse: „Nachdem diese acht hoffnung-voNen, Jünglinge uns verlassen Has - , «vir in unserem Pei" Aber noch eins: Was hier wird, das wird nicht weiter getragen, lonlt bört die Gemütklichkeit auf." 6s hätte der Ermahnung nicht be durft. All« die Klassen, in denen er unterrichtete, hingen mit schwärmeri scher Verehrung an ihrem Religions lehrer. Er kannte keine faulen oder böswilligen Schüler, denn er meisterte sie alle durch lkuges Lob oder leisen Tadel. Sein Auge genügte, um jede Stets stand er über der Klasse/selbst gene Grenzlinie zu^überschreiten! Alle acht hatten« sie das Examen be- Mit Hellem stürm- Richter, Pfarrer. Aerzte und Prosesso- Am Abend folgte der Festcommers im größten Aaale der Stadt. Das ganze Lehrerkollegium, di« Primaner, dete. 55 leitete chn. als Dr. Rahnke, der Reli- Punlt drei, wie immer, hielt Dr. Rahnke seine an drastischen Redens arten überreiche Rede, die mi! dem un- später 'stand gute Nacht!" „Gute Nacht, Herr Oberlehrer. Vielen Dank!" „Keim Ursach«, war mir selbst eine Freude! Gute Nacht!" hatte. „Darf ich Sie begleiten, Herr Oberlehrer. Unser Weg ist derselbe." „Ach so, Sie wollen über den Fluß gehen? Na, wird eS auch noch geben, Römer? Das ist ein häßlicher Weg, „O, Herr Oberlehrer!" Rettung!" über den Steg ....' » „Ja, bis eben-ein Unglück passirt, dann wird ein Geländer daran ge- Es war eine sternenklare Nacht im Vorfrühling. Tief im Westen hing die rothe des uirtergehcnden Pflasters standen kleine Pfützen, auf Morgens eine dünne Eisschicht gebildet hattr. „Haken Sie mich unter, Römer, war's'nett, heute Abend?" „Ach, Herr Oberlehrer, ohne Sie wäre der ganze Commers nichts." „Das glaube ich! Es soll doch ein """-"niiqen sein und nicht eine steife Ueber's Jahr, lieber „>ss ist Zeit, Herr Oberlehrer! Ich bin schon ein alter Knabe. Neunzehn Jahre alt. Ich kam erst mit zwölf Jahren auf's Gymnasium." „Ich weiß, Römer. Na und wollen Sie noch immer Theologie studiren?" „Jawohl, Herr Oberlehrer. Es Freitisch. Und man kommt am schnellsten zu Brot." „Ja, ja, ich verstehe. Und mit der Psarr' kommt auch die Quarr'. Sie deren Vater Sie in Pension sind. Nicht wahr? Na sehen Sie. wie ich das weiß. Ach Kinder, weshalb muß will Ihnen was erzählen.... Ich habe denselben Weg gemacht, den Sie gehen wollen.. Ich bin auch von Hause ihm noch im Grabe dankbar ... Se hen Sie mich nicht so erstaunt an, Rö mer, ich will offen mit Ihnen .nicht nennen, denn es ist eine hochange sehene Verbindung. In kurzer Zeit war ich ein sehr angesehenes Mitglied. Ich focht wi« ein Mörder, soff wie ein Schlauch und spielte wie ein Lands knecht. Woher ich das Geld dazu her nahm? Alles gepumpt! Immer zu, drauf los! Leider hat man ja in der bunten Mütze überall Credit.» Aber Er schwieg und ging eine Strecke nachdenklich neben seinem Begleiter. „Weswegen soll ich Ihnen nicht alles sagen? Vielleicht fällt es auf frucht die Släubiger auf mich ein." Bei diesen Worten lachte er laut auf. „Es ist komisch, aber wahr. Ich bekam es fertig, die Manichäer Examen baute. Aber das Geld war theuer, sage ich Ihnen, lieber Römer! Na also, ich machte ein gutes Examen, aus. so mußte ich froh sein, daß ich hier als Hilfslehrer für den Religionsunterricht unterkriechen konnte." faßte er seinen Begleiter unter und habe Glück gehabt. In chet """" Jugendliebe geheira Sie-standen vor dem Hause des Oberlehrers. Unwillkürlich hatten Beide Halt gemacht. Mechanisch hatte Dr. Rahnke den Hausschlüssel aus der Tasche geholt. Jetzt besann er sich. Aber dies ist ein Wink des Schicksals. Dann begann der Aeltere wieder: „Ich will Ihnen keme Litanei von meinem Eheglück singen, denn das Bindemittel." tcn verjagen. „Vielleicht hätte der kleine, süße Kerl gerettet werden kön nen, wenn ach ich will nicht den Richter spielen Nur daß sie «s so leicht getragen bat ...." ein schweres Menschenschicksal hinein. Und der vereinte Lehrer, der stets so froh gelaunt, so voller Humor vor tes Herz versteckte ..." „Es ist vielleicht nicht recht, daß ich mit Ihnen darüber spreche, aber Sie werden es vergessen und mir schafft es Erleichterung. Ich weiß nicht mehr, Wie ick dazu gekommen bin. wadr- „Wir haben Sie Alle so lieb, Herr Feuer." d d' A . „Na und? Thun Sie's doch! Wer wie er in der Scbule vor seinen Schü lern stand, mit der Maske vor dem Ge- schüttelte der jung- Mann ses blieb Dr. Rahnke stehen. „Gute Nacht, mein Freund. Ich danlc Ihnen, daß Sie mir das vorhin Gute Nacht ..." „Gute Nacht, Herr Oberlehrer." „Noch eines, Römer! Geben Sie Guk Nacht."" gesprochen. Am Morgen durchlief eine Schrc ckenskunde die Stadt. Dr. Rahnke iver beim desStegs^ver- Tie Tchaylammer SeS Millionär?. Friedrich Renniger war d«r reichste Mann von Gündelheim. Das wollte immerhin schon «twas b«deuten, denn das blüh«nd« Städtchen am Rh«m zählt fast nur wohlhab«nde Bürger, di« ihr« «igenen Landhäuser, ihr eige nes Fuhrwerk und ihren eignen W«inb«rg hatten. Man schätzt« Fried rich Renniger als doppelten Millionär Stund« b«im Glase B«rncastler aus holte, dann blinzelte «r bedeutsam mit den kleinen Augen und sagt«: »Langt nicht, Kind«r, langt nicht, 's ist noch «twas drüber." Friedrich Renniger, d«n man als Wohlthät«r vornehmen Stils pries, als einen, der nicht nur gab, wenn's an Landhaus am Rhein und sein« geräu mig« und stattliche Villa wurde als eine Art Sehenswürdigkeit betrachtet. sagte? „Kunstschätze wollen Sie sehen? Nun ja, d«nn nur los. Mein alt«r schrecken. Heintze führt« den Brsucher gewissenhaft durch all« Räume d«s weitschweifigen Hauses. In den rech ten und in den linken Flügel, in die Keller und in den Thurm, treppauf und treppab und wie Oasen in der Wüst« waren die winzigen und mäßi gen Kunstwerke und Sehenswürdigkei ten über die weiten Räum« verstreut. Hier ein nettes Bildchen dort eine kostbar Rarität dazwischen zahllos« Dinge, aus die .htintze selbst mit «in«m merkwürdig ungläubigen Lächeln hi' ' Alte lächelnd, Mte, erzählen Sie's nur weiter, daß es sich nicht lohnt." Auch ich siel zunächst auf solche Art hinein. Renniger mich aber ver- ?" v w d t Sie d«nn das?" „Von d«r Li«s«l im Gasthaus zur Traub« Ihrer Pathin, glaub' ich" „Die Plaudertasche... Hat sie doch er dann. „Wir Millionäre sind ins gesammt kaltherzig«, egoistisch« Kerle, he? Hartgesotten« Sünder, h«? Mit'm Kirsel in der Brust?... Wissen Sie... es ist nicht m«ine Art, jedem Guckindiewelt, jedem Naseweis das eigentliche Prunkgemach meines Hau „Sie wollen sich selbst bemühen?" „Das ist nichts für Heintze... Bitte." ges blieb er stehen. .Mir sind schon angelangt," sagte er... „Und kommen Sie... nen sich dann später über mich lustig machen wenn ich nichts davon merke." Damit schloß er die Thür auf, und wir traten ein. Es war ein mäßig großes Gemach ... Ein Heim der Armuth... Die Fenster ohne Gardinen, di« Thür ohn« Portier«, der Fußboden ohne Teppich. Ein altmodisches, wackliges Sopha mit verschlissenem, altersgrauem Be zug in der Mitte der Stube war das eleganteste Möbel. Vor dem Sopha stand ein alter, ebenso wackliger Tisch Zivei Stühle, wie sie Heintze in sei nem Zimmer wohl kaum benutzte, zu beiden Seiten. Zwischen den Fenstern hing ein winzig kleines, rundes Spie gelchen mit zerbrochenem Glas. Ein Ding, das man gewöhnlich als Hand spiegel benutzt. Ein alter Schrank aus rothem Kienholz an der einen Wand, daneben ein« Nähmaschine äl tester Construction. An der andern Seit« «in schmales Brett, armselig und morsch, und ihm zur Seite «in kl«in«s Waschgestell. In der Ecke aber «in «iserner Ofen. Unbenutzt, ohn« Rohr wi« zur Zierde aufgestellt. Auch «ine Sehenswürdigkeit. Renniger blieb stehen und musterte mich. Seine Blicke hasteten auf mir, als wollten si« mich durchbohren. Er beobachtete, welchen Eindruck das alles auf mich machte. Endlich begann er: „Sehen Si«, Herr, das ist m«in Prunkgemach, meine Schatzkammer... Können Sie sich erklären, was Sie sehen?" „Ich glaube wohl," antwortete ich tief beivegt. Er sprach mit leiser, umflorter Stimm« weiter: limine erste Einrichtung. So bin ich in die Eh« getreten mit meiner Rest. Sie hatte nichts und ich noch weniger. Nämlich Schulden... An jener Näh maschine hat sie das Geld für unser erstes Mittagessen verdient... auf je nem Ofen hat sie es gelocht... in je nem Bette haben wir geschlafen... Das Sophg war unser Stolz, unser Luxusstück, trotzdem es erst gründlich gesäubert werden mußte, nachdem wir's gekauft hatten... beim alten Samuel Freudenstein in der Pützgasse! zu Köln ... Und dort das Spiegel chen ... di« Freud« hätten Sie sehen sollen, wie ich's ihr nach Haus« bracht«. ... Nun konnte sie doch Toilette ma chen, die Nesi... Da oben hängt d" d ' t großes Bild, das sich über dem Bett befand... Von Meisterhand gemalt. Wie lebend schaut« sie mit ihren lieben, Und al» daS Glück kam - da Mühe gegeben aber 's ging nicht... Nur mit ihr hätt' ichs thei len mögen ... Nur mit ihr ... Aber Man nehme einen jungen Herrn, Doch gar zu jung hat man's nicht gern! Und lade ihn kann's irgend sein Zu einem Löffel Suppe ein. Dann setze man zu ihm recht nah' Des Hauses Tochter, die er sah Schon im Theater oder wo, In leichte Wallung kommt sein Blut. Sobald es sprudelt, ist es Zeit Im kühlen Waldesschatten ruht. Nacht Das richt'ge Feuer wird entfacht. Dabei ist allzustarke Gluth Den jungen Herrn dahin zu bringen, Daß, eh' er selbst den Zweck errathen, Er ganz gelinde schon gebraten, Eh' ihm die Reu' im Kopfe tobt. Viel leichter wird es Dir gelingen, Bist mit der Speise Du so weit, Dann ist zur Tasel sie bereit. Von ganzem Herzen gratuliren. Wie dann den Zwei'n die Speise schmeckt. Wird leider erst zu spät entdeckt, Denn allzu leicht, nach kurzer Dauer, Wird sie, Erfahrung lehrt es, sauer. gen. Kann sie der Zehnte nicht vertragen. Laßt es an Vorsicht fehlen nicht Und denkt, wenn Ihr es macht bereit. Moderne zslastellanttnne». In einem der feinsten Häuser des Viertels Monceau in Paris wohnte seit einiger Zeit eine junge, tiefernst auftretende Dame, die sich auf ihren Visitenkarten „Frl. v. Florainoa!, ehemalige Nonne des Ordens U. L. Frau vom Berge Zion" nannte. Sie empfing in ihren luxuriös ausgestat teten Räumen täglich von 3 bis 7 Uhr den Besuch vieler eleganter, tiesver oanze FlageUanteiislliute nebst der geistlichen Professorin verhaftet wurde. Wer macht die Mode? Ueber diese Frag« sprach sich un längst der Chef einer großen Wienei > Kleiderfirma, der um seine Meinunj > über die neue Reformtracht befrag l wurde, in folgend«! Weise aus: „Ich halte die ganze Reformtracht : Bewegung für ein Strohfeuer, das ir l sechs Monaten ausgebrannt seil , wird. S?>l zwei Jahren höre ich vor > der Bewegung reden, aber ich habe di> ! Empfindung, als ob sie schon decres- cendo ginge. Wenn ich sage, ich hör, ! davon reden, so ist das vielleicht schor l zu viel gesagt. Bei uns hat noch ni, l eine Dame ein Resormlleid bestellt hat noch nie ein Kunde die Frag« dei neuen Tracht mit uns erörtert. Ick halte den Versuch, aus diese Weise du Mode zu reformiren, für absolut un möglich. Meiner Meinung nach ist « gänzlich ausgeschlossen, daß die Re formtracht durchdringt, und zwar all dem einfachen Grunde, weil sie un kleidsam ist. Sie verdirbt die schöm Figur, und wie eine weniger schöm Figur darin aussieht, darüber woller wir lieber gar nicht reden. Die Jde< der neuen Tracht wurde von Malern aber nicht von Schneidern In der Theorie mag sie manches füi sich baben, in der Praxis ist sie undenk bar. Es wird davon gesprochen, das der Körper in seinen Bewegungen unt Umrißlinien durch die Stosshülle, du von'den Schultern gelragen wird, er kennbar sein soll. Das ist aber nui möglich bei einem Stoff wie Libertl oder Crepe-de-Chine, und da läuft di< Mode sehr leicht Gefahr, die Linie dei Decenz zu überschreiten. Kommt abei ein dichterer Stoff in Frage, danr wird das Kleid unfehlbar zum Sacke der schwer und steif herunterfällt. Dil neue Mode ist ja übrigens in mancher Formen gar nicht so neu, wie sie sich giebt. Empirekleid, Tea-Gown unl Prinzeßrobe haben der Resorintrachl die möglichen Ideen schon vorwegge nommen. Die Wiener Modelle sint berühmt und gehen in die ganze Welt Aber sie sind doch alle, mit geringen persönlichen Modifikationen, nach pariser Muster gearbeitet. In Paris wirkt die ganze Gemeinschaft mit, de, Mode den Weg zu bahnen. Dei Schneider, heiße er nun Paquin oder Doucet, legt die neuesten Erfindungen seinen Kunden vor, und wenn eine von den zwanzig oder dreißig Damen, dii heute die Mode angeben, sich für die neue „Idee" interefsirt und einwilligt, sie mit ihrer Erscheinung zu verkör pern, dann ist eben wieder einmal eine neue Mode geschaffen. Diese zwanzig oder dreißig Damen sind entweder Da men der großen Welt, wie die Herzo gin von Uzes, die Prinzessin Bibesco, die Gräfin Pourtales, die Gräfin Kastellane (geb. Rohan), oder Schau tet, die Granier, oder Prinzessinnen der Galanterie, wie Nellh Newstraaten, Was tragen, das geht Aussicht hat, sich in Wien oder ander den Kampf gegen das Mieder illustrirl. Der Miederfeind ist stolz auf seine Erfolge. Er hat schon die ganze Welt zum völligen Sieg die Zustimmung auch bei der Reformtracht. Alle Welt mag dafür sein, wird Letzter Versuch. Zunge Frau (zagend): Meine Mama schreibt mir. daß sie zu uns kommt. Nicht wahr, Karl, Du wirst si« freundlich aufnehmen und sie kann bei uns blei ben? Junger Gatte: Gewiß, liebe Em ma. wenn Du es wünschest Jun ge Frau (ausathmend): Gott sei Dank, theurer Karl, Du nimmst mir einen Alp von der Brust. Alle Schwager haben ihr schon das Haus verboten —ln der Kunstausstel- Verlaufin." Aus der Schule. Lehrer: Fritz, nenne mir das Vieh, das uns die Schinken liefert! Fritz: Der Metz« g-r! —M utterstolz. Frau Bankier: „Nicht wahr, Frau Commercienrath, Ihr Sohn Paul ist Eonsul v0n..." Frau Commercienrath: „Wie haißt Sohn ist Generalconsul!" Ballgespräch. Leutnant: „.. so in Gedankenversunken «rbesserlich!"
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