De tapfere KW. (4. Fortsetzung.) „Das war doch nicht ganz correkt, H«rr Arthur," wagte der Alte einzu ausgestellten Wechsel prompt einzulij sen?" gab Arthur lach«nd zur Ant „Jch halte es für incorrekt, den Na men der Firma zu mißbrauchen." „Ah, das beunruhigt Si« so sehr!" rief Arthur belustigt. Ihm selbst war eS nie eingefallen, die Sache in diesem Lichte zu betracht«», aber im Stillen mußte er zugeben, daß der Buchhalter vielleicht recht habe, und deshalb fuhr er fort: „Wissen Si« was, lieber Mil ton, da Sie meine Handlung für in correkt halten, brauchen Sie nichts davon zu wissen. Ich habe Ihnen eben nur eine vertrauliche Mittheilung gemacht. Nicht nöthig. d«m Papa da von zu sag«n, wenn er Sie nicht fragt. Ich werde eS nicht mehr thun, weilSi« sagen, daß «S nicht correkt ist. Da wir jetzt so gemüthlich plaudern, will ich Ihnen noch etwas erzählen. Ich kenne einen Trick, der ein halbes Du tzend Firmen la Schrieber u. Co. werth ist. Ich habe nämlich mit eini gen Freunden einen Ring gebildet uno «inen netten Schnitt gemacht. Ich schwimme jetzt in Geld." „Um des Himmels willen, HerrAr thur, Sie haben doch nicht etwa fpeku lirt?" rief der Buchhalter erschreckend. „Doch, Alterchen, und damit einen Kapitalschnitt gemacht! Mein An theil beträgt 75,000 Pfund Sterling. Das ist das Resultat eines dreimona tigen Ringes. Was sagen Sie dazu? Besser als Schrieber u. Co., wie?" Milton war «nts«tzt. Die Art der Spekulation, der un«rhörte Erfolg derselben, die Unv«rfror«nheit, mit der sich Arthur seiner nicht gerade ehren haften Handlung brüstete und mit d«r «r sich üb«r seine Verbindlichkeiten als Theilhaber der Firma hinwegsetzte, machten den unglücklichen Milton starr und er konnte nur stammeln, Ar thur mög« um Gottes Willen s«inem Vater nur nicht erzählen, daß «r ihn, den alten Milton, zum Bertrauten habe. Selbst b«i Milton überwog der Selbsterhaltungstrieb das Pflichtge fühl, und die höhere Moral verkroch sich in das entfernteste Winkelchen sei nes Herzens. Zu Hause, in sein«n fragt«: „Wie ist die Hochzeit gestern ausge fallen, Herr Arthur?" „Hochzeit? Welche Hochzeit? Ich stern geheirathet der Atte tndignirt. „Meine Schwester? Sie träumen wohl, wen sollte sie geheirathet ha ben?" Cope geheirathet." „Cope? Hol' der Teufel den alten Milton und reichte Arthur das Mor zu gut, um nicht zu wissen, daß nur ebenso tiefes Mitleid mit Thr«- fher, dessen Leidenschaft für seine Schwester ihm nicht unbekairnt war, dieser Schändlichkeit! Du und der saubere Cope habt das geplant, zwei teuflifcheSchurken, die einander werth sind!" Der Angriff kam so unerwarto und plötzlich, daß Fohle entsetzt zu rücktaumelte und leines Wortes fähig war. Von seinem einzigen Sohn ins Gesicht geschleudert zu bekommen, daß man ein „teuflischer Schurke" sei, tuation finden und nach einer passen den Antwort suchen. Sein Taschen buch verhalf ihm dazu. Der Wechsel, den er qestttn Abend von dein guten Kopieren heraus und schleuderte ihn, jti»eu, «»hu WS Besicht. „Schurken? Wer wagt ei, von Schurken zu sprechen? Sieh Dir mal meiner Wicht, und danke der gütigen Vorsehung, daß Dein neuer Schwager Dich vor der Anklagebank gerettet hat!" Foyle hatte diese Scene väterlicher Entrüstung meisterhaft gespielt. Auch die Vorweisung des Wechsels verfehlte moralisch« Entrüstung wurde dadurch ein wenig gedämpft. Di« Drohung mit der Anklagebank war ihm nicht »«rstiindlich, so daß er recht albern dreinblickte. Sein Vater hielt diese Schassmiene für den Ausdruck voll ständiger Unterwerfung und Reue und machte sich in einer hochdramatisch«n Strafpredigt Luft, die damit endete, daß er seinem auf Abwege gerathenen „verlorenen Sohn" zumuthete, auf die Kniee zu fallen »nd um Gnade zu bitten. Di« Ungeheu«rlichkeit dieser Idee rüttelt« Arthur aus seinerErstarrung; auch war seine Neugier, wie sein Va ter zu dem Wechsel gekommen sei, er regt, Mit lebhafter Freude rief er „Ich bin, wie ich sehe, um zweitau send Pfund reicher als ich dachte. Ein famoser Gedanke von Dir, den Wech sel einzulösen!" „Was thut ein guter Vater nicht al les, um einen, wenn auch ungerath«- nen Sohn vor der Anklagebank zu be wahren," entgegnete Foyle in patheti schem Ton«. Aus den Andeutungen Milton's hatt« Arthur schon ersehen, daß er als Theilhaber der Firma sich durch die Ausstellung des Wechsels «ine Unzukömmlichkeit habe zu Schul den kommen lassen. Um der unlieb sam«« Scene ein Ende zu machen, ent gegnete er ganz geschäftsmäßig: „Wir wollen die Geschichte ein für allemal erledigen. Ich w«iß nicht und will es auch gar nicht wissen, wie der Wechsel in Deine Hand« kam, aber das w«iß ich, daß er noch nicht fällig ist. Wenn er «s sein wird, wird er auch prompt eingelöst werden. Ich habe heute das nöthige Geld bei der Bank deponirt." „Du hast Geld deponirt?!" rief der Vater. „Du besitzest ja keinen Heller eigenes Vermögen." „Rede leinen Unsinn! Präsentire den Wechsel und er wird eingelöst wer den und fünfzig andere dazu, wenn Du sie hättest. Ueberzeuge Dich da von und schicke Milton sofort damit in die Bank .... Oder solltest so zu schenken?" „Einen Strick will ich Dir schen ken," brüllte der übertrumpf!« Vater, rief Milton h«rbei und befahl ihm, so rasch ihn seine alten Knochen trügen, mit d«m Wechsel in die Bank zu eilen. Seine Abwesenheit benutzten Vater und Sohn, um sich die derbsten Grob heiten an den Kopf zu werfen. Nach einer halben Stunde kam der Ober den Tisch und beeilte sich, zu ver schwinden. Diesem Beispiel folgte auch der Sohn, nachdem er sich vorher seines Wechselt versichert hatte. Foyle mochte sich das Vorgehen seines Soh zur Lösung des Räthsels herbei. Die ser strenge Moralist gab an, in der Arthur ihm vor Kurzem anvertraut hatte, und ließ seinen Chef in einer verziveifelten Stimmung zurück. Die ser mußl« sich «ingesteh«n, daß er einen großen Irrthum begangen habe und 10. David Thresher wurde wegen sei ner körperlich«» und geistigen Vorzü ge, auf di« er selbst nur wenig Werth legte, vielfach beneidet. Selbst seine Feind« mußten es ihm lassen, daß «r nicht nur ein hübscher Mensch, sondern Seine hohe, kräftige Gestalt, der üp pige, weiche Bart zeugten von physi scher Kraft, seine feuchtschimmernden, seelenvollen Augen von moralischen Vorzügen. Die Frauenwelt, in der er verkehrte, blickte mit Verehrung zu ihm empor, gar manche Mutter angel te nach ihm für ihr« Tochter, und fast all« Backfische seines Bekanntenkreises schwärmten für „dieses Ideal eines Mannes". Er war wohlhabend und hätte sich den Genüssen des Lebens hingeben können, aber vielleicht gerade deshalb str«bt« sein Sinn nach etwas Höherem. Die Erfahrung lehrt uns ja, daß in der Regel nur verbotene Früchte süß schmecken und nur das Unerreichbare einen Reiz für die meisten Menschen hat. Thresher hatte sich nach einer Beschäftigung gesehnt; die Verzweigt heit und Größe d«s Handels hatte ihn immer mit einer gewissen Bewunt«- rung erfüllt. Er verlegte sich mit Ei fer auf das theoretische Studium des selben und umllcidet« ihn mit einge bildeten Reizen. Die Lügen und Be trügereien, der niedrig« Geiz, di« «m -pörend« Unterdrückung, der herzlose Ehrgeiz, mit denen der heutige Han del betrieben wird, waren ihm unbe tannt geblieben, so lange er sich nur als Theoretiker mit dem Gegenstände befaßte. In einer Gesellschaft hatte er Jsabella Foyle kennen gelernt und in Erfahrung gebracht, daß die Firma Schrieber u. Co. einen Theilhaber Einlagekapital von 52,000 Pfd. St. aber mit dem Vergnügen ivar's nichts; Ein Meister in der Kunst der S«lbpbehi::lchur.g, kämpfte ci lange Monat zu Monat. Endlich hielt er sein Bleiben in derselben mit seinem Rechtsgesühl nicht mehr für ver«inbar, nahm sich aber vor, nichts zu thun, was in d«n Augen Jsabella's ihren Vater herabsetzen könnte, D«shalb verschwieg er ihr auch an jenem Abend den Grund seiner Mißstimmung, ent zog ihr damit den Schlüssel zur Lö sung des Räthsels, mit d«m «r sich zu umg«ben schien, und erleichterte ih rem Vater unbewußt die Ausführung seines schändlichen VerrathS. Wer weiß, wie si« sich verhalten haben wür de, wenn David Thresher ihr den Grund seines Austritts offen mitge theilt hätt«. Nun waren die Würfel gefallen, David als Ehrenmann im Standesamte wurde ihm ein« Numm«r d«r „Times" unier Kreuz band zugeschickt, wo die betr«ffend« Notiz roth angestrichen war. Die Nachricht traf ihn wie ein Blitzschlag. Er hatt« Jsabella wahrhaft und un- Und jetzt diese Enttäuschung! Welche schnödes Geld?! Hoffnungslosigtci! Jsabella sich selbst bestraft hatte, tonn- Jofef Eales gemeldet. Er trat mit dem Brief Ware's, der den Check ent ner Ecke eines lurzen Klass« zurückg«lehnt, in dem er ganz allein saß, bemerkte er plötzlich, daß von einem zerrissenen Brief h-rzurüh ren schienen, mit sich wirbelte und daß einige davon an die flo gen und dort haften blieben. Die kühne Handschrift derselben erregte sein« Aufmerksamkeit und er begann sie zu entziffern. Der Name Jochua Cope machte ihn stutzig und er öffnet« rasch das Fenster, um zu sehen, von wo Papierstückchen schaft des Schiffes Ihrer Majestät demzufolge im Indische» Ocean. Eales zog die Nothleine. Dir Zug blieb mitten im freien Felde stehen, der päck zusammengerafft hatte und hin ausgesprungen war. Adieu!" des Zug«s gab. EaleS begann langsam die zuletzt zurückgelegte Strecke abzuge hen, um die zu Boden gefallenen, da Jd», ob //nicht doch etwas voreilig gehandelt, indem er sich wegen einer problematischen Sache dazu hatte ver leiten lassen, seine Reise zu unterbre chen. Da eS nun aber einmal geschehen war, sucht« «r eifrig die Streck« rechts, links und im Zickzack ab, anfangs ohne erhebliches Resultat. Endlich schien er zu der Stelle gelangt zu sein, wo Shorter den zerrissenen Brief zum Fenster hinausgeworfen hatte, denn er fand eine ganze Anzahl solcher Stück chen, wie sie an sein Fenster geflogen waren. Er laS sie alle auf, kniete dann vor einem Felsblock nieder, wo er sie mittelst «ines Dutzend Marken zusam menklebte und folgendes Fragment zu sammenstellte: „Lieber Shorter Anb -- Check auf Pf. St. 227 S Lag« versetzt, ihn Schrieber u. Co. an zubieten. Kommen damit selbst nach Lon nächsten Zug. Ueberlassen Frau die Aufsicht der Fabrik und suchen Sie mich sofort goldenes Kreuz auf. Ihr alter Joshua Cope." !Mit ihn unverständlich«^ fährten klar, daß Cope selbst der Be- Diese wenigen Thatsachen eröffneten das Trio paffte um die !W«tte. In dem behaglichen Wohnzimmer Davids, gen, gebildeten Junggesellen herrschte eine Weile lautloje Stille. Eales und Arthur hatten sich's in den weichen Lehnsillhlen vor dem Ka min bequem gemacht, während David stehen:^ „Wie kommt «s, daß wir uns erst jetzt zum ersten Mal all' diese That „Jch wette mit Euch, daß wir noch lange nicht Alles wissen," fuhr Arthur D' bd Ad ckt t tcrbrach Eales die peinliche Pause, „Was kann geschehen? Kannst Du etwas Vernünftiges rathen, das eine gegeben hat!" rief Arthur. „Das Geld hat sie geblendet," ent gcinebelt auf seinem Bette. Ihre so „Seltsam!" rief Eales, sich an Tve sher wendend. „WaS hat die Entfüh -11. Walter Louisons Verhältnisse illu strirten am besten di« Nutzlosigkeit herbeiwünschen könnten, einen Plan ausgearbeitet, durch dessen Aussüh- rung Eltern vor solchen Gefahren ge schützt sein sollten. Er nahm seine Zuflucht zu dem da der Tontinenversicherung. Er sagte sich, wenn es im Interesse der Erben lag, seine Genossen überlebe, so nen jede 21 Jahre zählte. Die Versicherungssummen wurden in Bo deneigenthum der Londoner Waaren speicher angelegt. Es gehörte mit zu den Bedingungen der Genossenschaft, daß das Capital nur zu drei Verwal tungszwecken angetastet werden durfte, und diese Ausgaben waren mit peinli cher Genauigkeit geregelt. Jede Ver mehrung des Grundcapitals wurde wieder in Grundstücken innerhalb der Londoner City investirt; mit den Ueberschüssen kaufte man Confols, die so lange liegen blieben, bis sich passend« Grundstücke laufen ließen. Das Vermögen dieser neuen Genos senschaftwuchs infolge deS rafchenAuf blühens des Cityhandels in's Unge gende öffentliche Meinung munkelte von zahllosen Millionen, in Wirklich keit betrug die Summe etwas über zwei Millionen Pfund Sterling. Nur We nige sind im Stande, zu begreifen, was dieses Vermögen in der Hand eines Menschen, wie der Erfinder der Ton tin« es beabsichtigte, bedeuten konnte. Die Macht, die es diesem verlieh, Gu tes oder Böses zu stiften, war grenzen los. Wenn Herr Louisen vor fünfzig Jahren hätte in die Zukunft blicken und sehen können, daß dieses ungeheuere Vermögen nahe daran war, in schmutzige Hände zu gerathen, würde er sich nicht so sehr bemüht haben, die Genossenschaft in's Leben zu rufen, wie er es gethan. Dem Gründer war es übrigens auch nicht so sehr um die letzt« Bestimmung des Geldes zu thun, als um die gün stige Beeinflussung des Geistes der Er ben der zweihundert Nur ethische Gründe hatten ihn veranlaßt, die Genossenschaft in's Leben zu rufen. Er erwartete, daß di« Macht des Gei zes die Erben veranlassen werde, fiir die Berlängerung dieser zweihundert Leben Sorge zu tragen; er hatte ver sucht, ein verabscheuenswerthes Laster in Tugend, Habsucht inLiebe, Begierde in selbstverleugnende Pflege zu ver wandeln. Die Nutzlosigkeit seiner Ab sichten starrte Einem schon auf der er sten Seite seines Planes entgegen. Wenn er nur den zehnten Theil seiner Mühe einem wirklich edlen Zwecke ge weiht hätte, würde er der Menschheit wirklich große Dienste geleistet haben. Der Gründer rechnet« auf den ge genseitigen guten Willen seiner Genos sen und hatte jährlich eine Generalver sammlung bestimmt, di« mit einem ge meinsamen Abendessen enden sollte. Die Generalversammlungen wurden regelmäßig einberufen, das Mahl b«- stellt, aber außer dem Gründer erschien kein Mensch. Der Rechenschaftsbericht der Vertrauensmänner befriedigte die Mitglieder genügend, so daß sie es vor zogen, dem Festmahl fernzubleiben, aus Furcht, schon durch die Suppe ver giftet zu werden. Der Gründer dieser Gesellschaft hatte in seinem wohldurch dachten Plan eines außer Acht g«lass«n: während er Sorge dafür trug, daß die Erben der Versicherten allen Grund ha be» sollten, ihren Erzeugern ein langes Leben zu wünschen, mußte jedes Mit glied naturgemäß eine Abneigung ge gen alle Anderen empfinden, denn je des derselben wußte, daß 199 seinen Tod herbeiwünschten. Sie mochten es leugnen, so viel sie wollten, im Stillen gestand sich doch Jeder zu, daß er beim Lesen des Jahresberichtes sein Haupt interesse der Todtenliste zuwende. Das Vermögen hatte sich bereits so ange häuft, daß der jährliche Zuschuß nur von geringer Bedeutung war; aber je der B«rstorbene brachte die Ueberleben den ihrem Ziele um einen Schritt nä her, so daß sie mit dämonischer Freude von dem Ableben Kenntniß nahmen. Zur Zeit da unsere Geschichte spielt«, waren nur doch drei Mitglieder der Londoner Speicher - Tonlinen - Ge sellschaft am Leven, di« sich gegenseitig mißtrauisch beobachteten. Man kann nicht behaupten, daß der „vortrefflich ersonnene Plan" seines Vaters auf Walter Louison von bösem Einfluß gewesen wär«, denn er wünschte seinen überlebenden Genossen durchaus nicht den Tod. Und doch konnte er sich sii nes Lebens nicht recht erfreuen, aus Furcht, daß die beiden Anderen ihm nach demselben trachteten. Im Lause der Zeit hatte sich ein« Art Verfol gungswahn bei ihm entwUelt. Wal ter Louison war von Natur ein edier, «reigcbtger Mensch, und da er ohnedies ein beträchtliches Bermögen besaß, dachte er gar nicht daran, in den Bej-tz des Tontincnvermögens zu gelangen, wohl aber ein recht hohes Alter zu er .eichen. Um sich den Verfolgungen sei. ncr befürchteten^ entziehen, nahm mit d«n Jahren immer mehr zu. Selbst Eal«s, sein Rechtsfreund, kannte ihn nicht persönlich, sie erledigten die ganz eigenartigen System, das Walter Louison erfunden hatte. In dieser Be ziehung war er ein würdiger Sohn sei nes VaterS, der auch Alles systema!:- sirt hatte. J«de geschäftliche Angelegen heit wurde in separaten Akten behan- d«lt, diese in eine Ledertasch« gethan und versiegelt nach neuen Verträge waren vorigem Auf traggeber sorgfältig durchgesehen, nö thigenfallS mit Randbemerkungen ver- Josef Eales hatte dieses pedantisch« System sammt dem Clienten von sei nem Vater ererbt, der erzählt hatte, daß Louison ein überaus edler Mensch sei. der aber, namentlich in den letzten Jahren, sich einbilde, von Gefahren umringt zu sein und daher Jedermann, der sich ihm zu nähern sucht«, im Ver dacht hatte, imßiindniß mit den Ueber lebenden der Tontine zu stehen. Fenster waren immer rein, dieMessing klinlen und Klingeln blitzten, nur sah man selten jemand Anders als die Di « um das Wohl und Wehe Wal- für den st'and^istesten erklärte seiner Lebensgefahrtm, einer ältlichen, kränklichen Dame, daß er wieder einmal nach ihrem „Vcrwand fprechen, und darüber waren säst zwei Jahrzehnte verflossen. Joybell blieb entgegengesetzten Ende 'eine Freitreppe, die in das Vestibül des ersten Stockes führte. Dieses Vestibül, ein regelrech tes Viereck, bildet« den Mittelpunkt des seinen Betrachtungen durch Cheritons Erscheinen gestört. lebhafte vom Leibe zu halten. „Guten Morgen, Cheriton! Wie geht es Ihrem Herrn?" fragt« Joybell Cheriton stand zwischen dem Capitän „Ist er da drinnen?" forschte Joy „Wo denn sonst? Ich werde ihm meld«», daß Sie hier sind; nehmen Sie „Sie sind «in prächtiger Wächter- Hund!" rief Joybell mit erzwungenem Lächeln. „In Ihrer Obhut iI er vor jeder Gefahr geschützt. Uebrigens wer ist das?" Dabei d«»tete er mit dem Daumen (Fortsetzung folgt.) Für die Küchr. Dauermus von Aepfela undG«l«e. Die Aepfel werden ge waschen, abgetrocknet, mit der Schal« zerschnitten, un>d, nachdem das Kern haus herausgenommen, mit sehr wenig Wasser weich gedämpft. Dann der Brei durch den Durchschlag getrie ben und ziemlich dick eingekocht. Auf > 6 Quart Mus giebt man 2 Pfund Zu» ! cker, etwas abgebrühte, fein zerschnitte ne Pomeranzen -Schale, einige Nelke» und «twas Stangenzimmet. Noch schmackhafter wird das Mus, wenn man halb Aepfel, halb Birnen nimmt. Man kocht den Brei unter öfterem Um rühren in einem irdenen, glasirten Ge schirr, unter welches man eine Blech- oder Asbest - Platte legt, um das Pla tzen zu verhüten. Darin kann man ihn über Nacht auf dem Herde zugedeckt ste hen lassen, falls man ihn am ander«» Tage weiter kochen will. Schweinebratenauf Wild» pretart. Man nimmt dazu Bor derschinken oder Kammstück, befreit es von Haut und Fett und klopft es etwas. Man kocht nun j Quart ge wöhnlichen Rothwein, j Quart Essig einmal auf, giebt zwei geschnitten« Zwiebeln, zwei dick« Citronenscheiben, k Wachholderbeeren, Pfefferkörner, Nelken und englisch Gewürz in einen kleinen Topf, thut etwas von der Brü he darauf und kocht dies langsam fünf Minuten. Das Fleisch legt man in einen passenden engen Stein topf, giebt zunächst das Gewürz darii» ber, dann die Beize und küßt eS vier Tage liegen. Zum Braten salzt man es richtig, spickt es mit Speck und brät es in Butter und Speck unter fleißi gem Begießen zwei Stunden. In der letzten halben Stunde giebt man saure 'Sahne darüber, verdickt nachher di» kräftige Sauce mit etwas Mehl und gi«bt die Beize dazu. Mince-Pie-Füllung (nur von Früchten ohne Fleisch). Diese sehr haltbare Masse erfreut sich besonderer Beliebtheit in kinderreichen oder nach vegktarischenVorschriften lebenden Fa. Milien. Man muß die Mischung aber gut 4Wochen lagern lassen, ehe man si« benutzt. 2 Pfund Rindernierenfett, vorbereitet wie bei den anderenFüllun» gen, wird mit 2 Pfund sauber gewa schenen und wieder getrockneten verle senen Sultaninen, 1 Pfund gesäuber ten 2 Pfund kleingeschnit- Schale von 4 Citronen, Zimmet, Nel ken und etwa 5 Unzen Orange -Jam (Marmelade) gut verrührt, mit jGlai Sherry - Brandy und 1 Glas Sherry begossen, zugebunden und nach der bestimmten Zeit benutzt. Kalbfleifchmiipikanter Sauce. 3 Pfund mageres Kalb fleisch (von der Keule) wird gewaschen, abgetrocknet, mit Salz eingerieben und 1 bis 2 Tage in folgender Beize an einen kühlen Ort gestellt: «inen Theil guten Essig, zwei Theile Wasser, ver schiedenes Wurzelwerk, ein bis zwei Citronenscheiben, eine Zwiebel, zwei bis dr«i Nelken und «iniae Lorbeer blätter. Das Fleisch wiro in dieser Beiz« auf's Feuer gefetzt und lang fam weichgekocht, aber nicht zu weich, in Scheiben geschnitten und auf eine tiefe Schüssel geordnet. Dann rübrt man drei Theelöffel Mehl, einen Theelöffel Zucker, drei kis vier Eigelb t«ten und durch ein Haarsieb gestriche nen Kalbfleischbrühe (in der das Fleisch kocht«), gut ab und läßt es auf gelindem Feuer unter beständigem Rühren dicklich kochen, giebt nach G«- scbmack Essig oder Citronensaft dazu, gießt die Sauce über die Fleischschnit ten und läßt die Speise erkalten. Di« Schüssel wird mit grünem Salat gar nirt. Bisc u i t sp«i se. 11 Unzen feingesiebten Zucker rührt man mit zehn Eigelb eine knappe Stunde nach einer Seite. Das Eiweiß wird zu festem Schnee geschlagen, schnell und behutsam unter den Teig gerührt, zu letzt S Unzen feinstes Kraftmehl (Stärkemehl). Indessen hat man die Form mit guter Butter ausgestrichen, füllt die Masse hinein und läßt di« Speise in nicht zu heißem Ofen ein« gute Stund« backen. Dazu Obst- oder Weinschaumsauce. Macaroni - Salat. Dieser Salat ist sehr beliebt und schmackhaft und wird wie folgt zubereitet: Maca roni wird in 1 Zoll lange Stücke ge brochen, «ine halb« Stunde in Salz wasser g«kocht und zum Abtropftn auf ein Sieb gefüllt. Darauf vermengt Mockturtleragout. Auf 12 thut reichlich Mehl und 1H Theelöffel Liebigs Fleischextrakt hinein, fügt starke Bouillon, 4 Gläs«r voll Roth, wein. hinein, läßt es gut in der ziehen und richtet die ganz vorzüglich« Speise in einem Blätterteigrande oder k» . HalbeSühn«. Richter (zur Angeklagten, einer alt«n Jungfer); „So sagen Sie mir doch schon endlich einmal wie alt Sie sind!" „Ach, Nichter, ich will es ja, aber ich bitte, di« Beantwortung dieser Frag« mir bei Bemessung der Strafe als Milderung«, gründ anzurechnen." 3
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