Villa Mobstt. klimiiialroman von Friedrich Tbi«me. (14. Fortsetzung und Schluß.) „Ich hatte Im voraus mit Stock alle Vorsichtsmaßregeln verabredet. Er durfte mein HauS nicht persönlich mehr betreten, wir trafen uns Abends oder zu anderen Zeiten unter Anwendung besonderer Vorsicht an abgelegenen Or ten, wir bestellten uns durch postla gernd« chissrirte Briefe. Stock legte sich für seine Thätigkeit einen anderen Ra inen, den eines Kapitän Morelly bei; er hatte in Amerika einen CirkuSjockey gekannt, der sich diesen Namen beige legt, und derselbe hatte ihm imponirt. So spielte er dem Publikum gegenüber eine regelrechte Doppelrolle: die deS Kapitäns Morelly mit «inem Aug« und «inem falschen Bart, wenn er meine Geschäfte besorgte, und im gewöhnli chen Leben die eines harmlosen stellesu chenden oder für kurz« Z«it hier sich aufhaltenden Schauspielers Rösch, auf dessen Namen er Papiere besaß, die er irgendwo einmal gestohlen oder in ei ner Herberge an sich gebracht hatte. Ue berall kannte man ihn nur als norma len Menschen, da er die Vorsicht ge brauchte, von Zeit zu Zeit den Gasthof zu wechseln und sein nur schwer und bei längerer Bekanntschaft erkennbares Gebrechen sorgfältig z» verbergen. Auf der Straße trug er zu diesem Zweck so gar noch eine blaue Brille. Er hatte auch für den Fall einer möglichen Ue berrumpelung während seiner Thätig keit für mich vorgesorgt. Ein lange: schwarzer Mantel verhüllte seine Ge stalt, darunter trug er einen kurzen Ueberrock, unter dem tief über den Kopf gezogenen weiten Hut eine Pelzmütze. So konnte er, entdeckt und verfolgt, so bald es ihm nur gelang, einen kurzen Vorsprung zu gewinnen, sein AeußereS vollständig umgestalten, und wenn er auch noch sein künstliches Auge einsetz te, so würde niemand in der umgeschaf fcnen Persönlichkeit den einäugigen Kapitän Morelly vermuthen. „Ich will nicht versuchen, den See lenzustand zu schildern, in dem ich mich bei Begehung d«r That btsand. Um den Anschein der Abwesenheit zu er wecken, fuhr ich Morgens nach Meißen, wo ich einen Bau auszuführen hatte. Das konnte nicht auffallen, da eS jede Woche ein paarmal geschah. Ich blieb jedoch nicht so lange dort, als man spii> ter geglaubt, sondern fuhr schon um sechs Uhr in einer von Morelly besorg ten Verkleidung vierter Klasse heimlich zurück und schlich mich durch die Stra ßen nach meinem Hause, das ich hinten durch die Gartenpforte betrat. Ich wußte, daß der Gärtner abwesend war, deshalb hatte ich diesen Wochentag ge wühlt. Von der Köchin und dem Mäd chen brauchte ich nichts zu fürchten, bei de hielten sich um diese Zeit gewöhnlich in der Küche auf, sie würden mich bei gehöriger Vorsicht nicht wahrnehmen. „Meine arme Schwester lag schla fend auf dem Sofa, als ich leise ein trat; sie hatte gelesen, und das Buch war heruntergefallen. Bei meinem Eintritt erwachte sie darauf war ich gefaßt; ich hatte, um nicht ihren Ver dacht zu erwecken, einen Hausrock über die Bluse gezogen und mit, wegen der Geldangelegenheit zu spre chen. Es war mir wirklich Ernst mit meiner Angabt, ich wollt« noch einmal versuchen, im Guten von ihr zu erlan gcn, was ich bedurfte. Ich riegelte, was ihr unter diesen Umständen nicht auffallen konnte, die Thür ab, um jede Störung fernzuhalten, dann drang ich in sie mit Bitten und Vorstellungen. Sie blieb bei ihrer früheren Entschei dung. Wir sprachen lebhaft hin und hei das waren die Stimmen, welche der Briefträger Guinprecht vernommen hatte. „In unbeschreiblicher Aufregung schritt ich endlich der Thür zu,, anschei nend, um sie zu verlassen, in Wahrheit, um noch einmal hinauszuhorchen, ob alles sicher sei. Dann kehrte ich zurück, als ob ich noch einmal an ihre Liebe für mich zu appelliren gedenke, ich trat dicht an sie heran, meine Vorstellungen fortsetzend, und bevor sie noch ahnen tonnte, was ich beabsichtigte, stieß ich ihr ein Messer, das Morelly mir be sorgt, wiederholt in die Brust und er stickte durch Würgen des Halses ihre Hilferufe hht w 'ch 't Sinne nicht mächtig, ein bestialischer Rausch hatte mich ersaßt. Und doch verfuhr ich scheinbar ganz ru hig und kaltblütig. Ich nahm die Schlüssel aus ihrer Tasche, schloß den Sekretär auf und nahm die darin auf bewahrten zehntausend Mark an mich, ich bedurfte einer größeren Summe zur Auszahlung und um Morelly zufrie denzustellen; die Schlüssel verbarg ich wieder an ihrem Platz und stahl mich davon. Ich ging in mein eignes Zim mer, wusch mich und kleidete mich um ich hatte meinen Anzug in einem Vllndel mit mir gebracht —, dann schlich ich mich ebenso geheim, wie ich gekommen, wieder hinaus. Ich kehrte nach dem Bahnhof zurück, mischte mich dort unter die aus dem Zug, mit dem ich in der Regel einzutreffen pflegt«, aussttigenden Passagiere und fuhr in einem Wagen hierher, zitternd b«i dem Gedanken, daß der Einbrecher aus ir gend einem Grunde seinen Besuch in der Villa ausgegeben haben könne. „Die Größe meiner Aufregung beim Anblick der Leiche kann man sich vor stellen was di« Zeugen jener Scene für den unbändigen Schmerz eimS Ne- habe ich alle Höllenqual«» der Schuld, alle Beängstigungen «ineS drohte! ' cher selbst aus der Art seiner Arbeit er- Umständen fest, daß mit Recht der Ver dacht sich auf ihn lenkte. Ich ich unbehelligt und unauffällig ver brennen. An Kolters muthmaßliche Faseleien von dem seltsamen nächtli- nung des Testaments herbei. Und nun begann sich das Wort vom Fluch der bösen Th.,'. die fortzeugend Böses ge bären muß, an mir zu erfüllen. Der Boden des Gerichtssaals wankte unter meinen Füßen, als der letzte Wille mei- Donnerwort einer rächenden Gottheit an mein Ohr schlug! Alles umsonst — ich hatte gemordet für meine Ehre, mei ne Schwester gemordet, und nun war daS Fürchterliche umsonst geschehen! „Noch eine letzte Hoffnung erfüllte mich. Noch stand mein Ansehen vor der Menge unerschüttert, noch spielte der Name Hobalt eine Rolle in der Ge schäfts- und Kapitalwelt. Mein unbe kannter Neffe würde ihn kennen wie je dermann, würde sich durch die neue Verwandtschaft geehrt, geschmeichelt fühlen, mit Freuden mein Anerbieten -nceptiren, als Compagnon in mein Geschäft einzutreten. Wie schrak ich zurück, als ich erfuhr, w?s daS wun derbare Schicksal gefügt! Derjenige, den sie zum Erben bestimmt, dem an meiner Stelle ihr Hab und Gut zuge hörte, als der Mörder seiner eignen Mutter im Gefängniß! Ich dachte zu nächst nicht daran, aus dieser Situa tion Nutzen zu ziehen, ich besuchte ihn in der Hoffnung, ihn für mich zu ge meinen Kräften stand, gethan, ihm die Freiheit zurückzuerobern, an ihm zu sühnen, was ich an seiner Mutter ge sündigt! Mein Vertrauen täuschte mich, eine schroffe Abweisung traf mein Ohr. Da blieb mir nur noch der eine Ausweg: ihn zu vernichten! Er mußte der Mörder sein, für den man ihn hielt, er mußte verurtheilt werden, damit er auf meine Anfechtung hin des Erbes für unwürdig erklärt und sein Vermö gen doch noch mein Eigenthum würde! „Ich hatte eine lange Konferenz mit Morelly, wir schmiedeten das Koni tet. Die VerdachtSgründe gegen den Verhafteten sollten verstärkt werden! Morelly suchte Kolters Frau auf, um sie durch das Versprechen einer für ihre Verhältnisse beträchtlichen Summe zu bewegen, ihren Mann zur Aenderung seiner Aussage zu v«ranlassen. Morelly nahm die ganzen Fäden der Intrigue in seine Hand, er diktirte der Kolter nothwendigen Informationen in betreff WeringerS und seiner Aussagen empfing. Beide Male geschah es durch die Gefälligkeit eines im Untersuch ungsgefängniß befindlichen Taschen spielers und seiner ihn besuchenden Ehefrau, welche von Morelly ein an sehnliches Geschenk dafür einheimste. Auch der Handarbeiter Balling und der Invalide Blüthner wurden durch die Kolter gewonnen, ersterer vermittelte auch, als Morelly nicht mehr wagen durfte, das Haus der Kolter zubetre ien, des Kapitäns Botschaften an sie oder theilte ihr mit, wo der Kapitän sie Abends zu irgend einer Zusammen kunft erwartete. „Um den Beweis nicht allein auf das Zeugniß des Einbrechers zu stützen, eignete ich eines Besu^ Garten, dicht an der Mauer, die Brief tasche finden. Ich errieth auf der Stell«, daß sie dem jungen Mann bei digkeitsklage ein es war mein letzter Triumph! Therese Kolters thörichte? Gesländniß, des Invaliden Gewissens bisse hatten unserer Sache keinen ent scheidenden Schaden zugefügt —, da dieser Rechtsanwalt Altner, auf der Bildfläch« auf und h«ftete sich wie ein böser Geist an Morellys Fersen! Das ncn Füßen geschüttelt, aber ich bedurf te feiner noch zu nöthig. In seiner Hand vereinigte er alle Schlingen des nen Theil der versprochenen Summ« zu beschaffen. Ich bestellte ihn für die nächste Nacht denselben Platz; ich wohl vergeblich, nach dem Geld herum, erschöpft und beträchtlich verspätet kam ich infolgedessen an den verabredeten Ort. Ich näherte mich vorsichtig von streitender Stimmen —, ich erdleichte, ich unterschied die Stimme Morellys, «r schien mit anderen Personen im Kampf zu fein eilig zog ich mich zu rück. Nun fühlte ich mich nicht mehr sicher, ich beschloß zu fliehen. Die näch ste Nacht soll es geschehen; ich muß erst noch Mittel auftreiben, eine Verklei dung liegt seit einigen Tagen für alle Fälle bereit. Mein Entschluß ist ge faßt: sobald man mich anhält, höre ich auf zu leben; für diesen Fall schreibe ich heute diese Bekenntnisse, ich will meine That nicht beschönigen, aber auch So weit reichte die Niederschrift des Mörders was ncch zu wissen Noth that, vernahm Schubert, als Hobalt wieder zu sich kam, von seinen Lippen, Am anderen Morgen hatte Hobalt in der Zeitung zu seiner unaussprechlichen Bestürzung die Notiz über Morellys Gefangennahme und Geständniß gele sen. Der Kapitän hatte ihm fest ver sprochen, ihn nicht zu verrathen. Ho balt nahm an, daß die Erbitterung darüber, daß er das Geld nicht gebracht und nicht zur Zusammenkunft erschie nen sei, ihm den Mund-geöffnet habe. Nun blieb ihm nichts als sofortige Flucht, für die er schon lange den ge packten Koffer und den Anzug in Be rcitfchaft hielt —es war zu spät, er eilte nur der gerechten Sühne in die Arine! Der Staatsanwalt konnte es nicht über sich gewinnen, ihn in seinem Irr thum zu belassen. Er erklärte ihm, daß Morelly ihn nicht verrathen, daß man ihm eine Falle gestellt habe, in die er gegangen sei. Da verzerrten sich HobaltS Züge, ein bitteres Lächeln glitt über seine Lippen, unwillkürlich ballten sich seine Fäuste. Dann wich die jähe Span nung einer ebenso plötzlichen Erschlaff herab, das Spiel seiner Muskeln er losch. und er lispelte kaum vernehmbar vor sich hin: „Es ist auch so gut." Das waren seine letzten Worte. Tiefe Ohnmacht umfing seine Sinne, te Doch lebte er noch bis zur Mitter nachtsstunde desselben Tages. Starr und strack lag er. wie ein Todter, nur aus seinem Munde, und seine Glieder zuckten in krampfhaften Wallungen. Plötzlich, Nachts gegen halb ein Uhr, öffnete er die Augen, schaute wild um sich, preßte wie in ungeheurem Schmerz seine Hand aufs Herz und sank todt in die Kissen Name der Schande verfallen für alle Zeiten, seine ehrgeizigen Pläne deckte ein einsames, schmachvolles Grab! Mitleids und der Trauer wurde um ihn vergossen! Und doch entfachte die Nachricht von nnind nahe gestanden Haben, und der Ausspruch: „Das hätte ich ihm nicht zugetraut!" enthielt eigentlich noch den te der geiMenlose Mann in seinen schmählichen Fall mit hinabgerissen, von denen nur einer, der alte Blüth schen verwünschten ihn, und schau dernd prallten sie zurück vor dem grundlosen, entsetzlichen Abgrund, in welchen Habsucht. Dünkel und Ehr geiz den so oft Bewunderten und Be findeten gestürzt hatten! 18. Ohne Kenntniß von allen diesen Ereignissen schmachtete Rudolf We ringer noch immer im Gefängniß. Wie eu> gefangenes Wild wanderte er stun- dessen Entsetzlichkeit die Milde des gung weichen würde, hier müsse die ganze Streng« des Gesetzes walten. Immer wieder ließ er die gegen ihn vorliegenden Beweise an seinem Geiste vorüberziehen, um immer wider zu Sie werden, sie müssen mich verurthei lcn! Zuletzt bemächtigte sich seiner ei ne grenzenlose Schlaffheit, eine Apa thie, wie er sie nie gekannt. Stunden lang saß er auf einem Fleck, vor sich hin stierend mit leeren Augen, sich kaum dessen b«wußt, was er dachte, und doch im Grunde seiner Seele ver zweifelt, traurig und von namenloser Angst gepeinigt. War es der Wahn sinn, der gierig seine grausigen Arme nach dem jungen Mann ausstreckte, um ihn hinüberzureißen in sein fürch terliches Reich voll phantastischer, bi zarrer, dämonischer Gewalten? Es war am Mittag desselben Ta ges, an welchem Hobalt auf dem Tod tenbett seine Blutschuld reumüthig be kannte. Das Essen stand noch unbe ins Leere stierend. E?hörte nichts der Schlüssel im Schlosse rasselte, daß die Thür seiner Zelle aufging und der Erst als der Aufseher seine Schulter Mann freundlicher an, als er es sonst „Was -- was soll es damit?" frag ..Es ist Ihr bester Anzug, den Ihr c>nem bösen Traum erwache. Seine Frage: „Ich soll wohl freige lassen werden?" begegnete einem so ei genthümlichen Blick des Wärters, daß er nicht länger zweifeln konnte; er Ihres ausgezeichneten Schwagers, des Herrn Rechtsanwalts Altner." „So bin ich frei ganz frei?" ,O Gott, o Gott!" Die hellen Freu dcntbränen strömten dem armen Ru dolf die Wangen herab. Der Wechsel in seinem Schicksal kam zu plötzlich, dämpfen. Rudolf stürzte das Glas auf einen Zug hinunter, dann erhob er sich, sitzten Kleid, über das die boa herabfiel! Aus ihren seelenvollen Augen strahlte ein seltsamer Alan». auS Wehmuth, Stolz, Freude und gemischt, hervor, dabei schim auS, um durch seine Gegenwart den Augenblick des Wiedersehens nicht zu stören. Als «r wieder ins Zimmer Den Nebel des Vormittags hatte der ungewohnten Lichtfülle, sank wie betäubt in die Polster des Wagens zu rück. gen Thurmzimmer eines freundlichen schlossenheit... standen alle Bekannten der jungen Leute Kopf an Kopf am Bahnhof denn die alte Wirthin Rudolfs hatt« net ist." Rudolf, keineswegs überzeugt, schüttelte lächelnd den Kopf. „Was du einwendest, Jngeborg, jenes unglücklichen ManneS, der seine Schuld so schwer gebüßt hat, gelernt zu haben," erwiderte Rudolf feierlich. „Ich mm ganzem Herzeri, rechten Weg erkennen lassen, der zu je nem hohen Ziel« führt, damit wir wahren Segen erzeugen mit einem und das Unglück entfesselt hat!" Es versteht sich, daß Rudolf, sobald er in d«n Besitz seines Vermögens ge langt war, die Bemühungen des wa ckeren Detektivs Gering mit einer rei chen Prämie gebührend belohnte. Lo renz Altn«r «rnhte in der allgemeinen Anerkennung seiner erfolgreichen Wirksamkeit d«n Dank für seine Aus- tet gebliebene Rechtsanwalt in Hüll« und Fülle. Die Presse und die öf fentliche Meinung sprachen gebührend Gefängniß davonkam. Von den Ber urtheilten zeigte nur der letztere Spu rcn von Reue; der Schlosser Kolier Frmi äußerte höhnisch, als ihre Ver urtheilung ausgesprochen wurde: „Na ja, arme Leute sollen einmal nichts haben!", und Ottomar Stock aliaS Morelly starrte finster vor sich hin ... Am Tage nach der Beendigung der Verhandlung gegen Morelly und Ge nossen besuchten Rudolf und Jngeborg in liebevoller Pietät das Grab von Rudolfs Mutter. In tiefer Bewe gung standen b«ide an dem stillen, blu inengeschmückten Hügel, auf dem der Sohn in dankbarer Liebe ein schönes Monument errichten zu lassen be schloß. „Ist es nicht sonderbar," sagte Ru dolf, die Hand seiner Braut ergrei fend und innig drückend, „daß meine arme Mutter, so verschieden ihr End« auch von dem ihres Bruders gewesen, doch im Grunde mit ihm dasselbe Schicksal gehabt hat?" „Wie meinst du das, Rudolf?" „Beide sind durch einen gewaltsa men Tod aus der Welt gegangen, und beide sind im Grunde die Opfer einer falschen Scham, eines verkehrten Ehr gefühls geworden. Hätte mein« Mut ten ihrem Bruder die Wahrheit gesagt, s: wäre es ihm nicht tingefallen, ihren Mord zu Planen, da er von ihrem To de bei V'.'iandenfein eines näheren Erben k-in-n Vortheil haben konnte. Laß uns aus dem Los dieser Armen eine ernste Lehre mit in das Leben hinüber nehmen, theures Lieb; lassen wir Bescheidenheit und Wahrheit die Tugenden sein, denen wir am eifrig sten nachstreben; ich fange an einzuse hen. daß die Abweichung von den Grundsätzen dieser Kardinaltugenden die Ursache der meisten Unzuträglich kciten und Leiden des Lebens ist." Nachdem sie noch einen schönen Kranz weißer Rosen auf daS Grab niedergelegt, verließen beide Hand in Hand in feierlicher, andächtiger Stim n'ung, die eine ruhige, innige Heiter keit der Sttle nicht ausschloß, die ein sam« Todtenstadt. Mit ihren eisernen Pforten schloß sich hinter ihnen das Thor der Vergangenheit; sie schritten gc.neinsam dem Lebtn, der Zulunst entgegen, einem Leben freudiger, nütz licher, edler Arbeit im großen Garten der Menschheit. Stolz und hossnungS ooll wanderten sie Seite an Seite da hin, ohne Zagen und mit dir Hoff nung drr Jugend und Liebe; erfüllt von d«in freudigsten Vertrauen zu «in ten, die gefaßten edlen Vorsätze auch in Thaten umzusetzen. (Ende^ Gest i . Mutt«r: Ach Und Maine?! - Fir die Küche. ReisbiscuitS. Zwei und ein« halbe Unzen frisch« Butter wird zu Sahn« g«rührt, mit «in«m z«rquirl t«m Ei, zwei bis dr«i Eßlöffeln Zucker und «inem Biert«lpfund R«iSmehl ver mischt und dieser Teig zi«mlich dünn «uSg«rollt. Dann sticht man mit einem Weinglas oder einerKuchenform runde Kuchen auS, die auf «in«m mit Butttr bestrichenen Blech bei gelinder Hitze zwölf bis fünfzehn Minuten ge backen w«rd«n Eier -V In 6indlo. Di« hartge kochten Eier werden geschält und er kaltet in einer Schale geordnet, wonach man folgende Sauce darüber gießt: Man rührt 2 hartg«kochte und 2 rohe Eidotter mit d«m nöthig«n Salz zu- Zuck«!, 2 Eßlöffel voll Mostrich, 2 Eß löffel voll Rothwein, 3 Eßlöffel voll Oel, Pfeffer und Weinessig nach Ge schmack, auch nach Gefallen feingehack ten Schnittlauch und Petersilie hinzu und richtet an. Kartoffelklöße mit sau rer Sahne. Zwei Pfund gekochte und nach dem Erkalten fein geriebene Kartoffeln werden mit einem halben Pint fetter, saurer Sahne und sechs ganzen Eiern, fünf Löffeln Mehl und zwei bis drei würflig geschnittenen, in Butter gelb gerösteten Seinmelstücken, etwas Muskatnuß und Salz so lange gerührt, bis der Teig sich von d«r Schüssel löst. Dann formt man runde Klöße davon und kocht sie zehn bis fünfzehn Minuten in Salzwasser gar. Pikantes Rinderfilet. Z Pfund Rinderfilet werden vonSehnen und Fett befreit, enthäutet und g:- fpickk. Man bestreut es mit weniz Salz, l«gt das Fleisch auf Sp«cksch«i ben und magere, rohe Schinkenstücke, begießt es mit Butter und setzt das Fleisch in den Ofen. Nach dem das Filet von allen Seiten brau» angebraten ist, begießt man «s mit «:- in kl«ine Würfel zu besser zerkocht. Nachdem der Braten gar geworden ist, wird «r herauSge- Ouart Wasser nebst d«m nöthigen Salz auf das Feuer gesetzt. Man läßt es fest zugedeckt ungefähr Stun- Schüsstl, deckt di«s« zu und stellt si» zum verwenden. Für die Suppe läßt man ein gutes Stück But ter mit zwei Eßlöffel Mehl gold-gelb chen, vermischt dann zwei Eidotter mit einer Tasse Milch und giebt sie zur Suppe. Der Topf muß dann sofort vom rafchenFeuer gezogen werden, da- FeinesFricaffee. Man kocht «ine Rindszunge ab, legt sie in kaltes Wasser, damit die Haut gut abgeht, und schneidet sie nach dem Abziehe» derselben in feine Scheiben. KalbS milchen werden blanchirt und in 1 Zoll breite und 2 Zoll lange Streifen ge schnitten. Alsdann panirt man sie, bäckt sie in Butter aus und stellt sie einstweilen zurück. Jnd«ss«n hat man auch Mixed PickleS jeder Art in Wür fel geschnitten, röstet nun 2 gewiegte Zwiebeln in Butter braun, läßt M«hl brenne mit der Zugenbrühe auf. Man giebt einen Eßlöffel voll Citronenfast, «in«n Eßlöffel voll starken Wein, etwa» Cayennepfeffer und einen Theelöffel vollEssig von den Mixed Pickles hinzu, läßt alles zusammen auflochen, schmeckt Haarsieb über das Zungenfleisch, die Mixed Pickles und die in ihrer Sauce warm gehaltene Kalbsmilch. Man Schinkenspeisemit Blu miissen. Darauf werden in einem Pint saure Sahne (auch süße kann ge nommen werden) 4 Eßlöffel voll ge form dick aus und giebt auf ihre» Grund zuerst «ine Lage seinblätteriq geschnittener roher oder nicht ganz gar gekochter Kartoffeln, alsdann eine Lage Blumenkohl, eine Lage gewieg ten Schinken und so fort, bis dieForn» beinahe voll ist. Obenauf kommtßlu menkohl. Jetzt gießt man die Eier milch darüber und erst, wenn Butterflöckchen, die man ganz dünn mit geriebener Semmel bestreut. Die Form wird jetzt in einen gelind hei ßen Ofen gebracht und eine Stund« »-backen. Eher,» viel! Comitemit glied; Aber meine Dam«, es stand doch in der Bekanntmachung, dc>k zu de, Schönheit« - Concurrenz sich nur Da men ohne körperlichen Mangel melden sollten, und jetzt komm«« Si« mit ei nem Buckel? D»m«: Nun. wie lon mn Sie denn behaupte, daß das ei» Mangel ist?! 3
Significant historical Pennsylvania newspapers