Gräfin teszek. Roman von Heinrich Lei. (5, Fortsetzung,) Leonard «ist« zunächst nach Ham burg. Uni dort seine Tauben zu «er laufen. dann nach Berlin und hierauf nach Paris, um bei dem Agenten Nachfrag« wegen eines guten Engage ments zu hatten. Aber was er ver langte, war nicht da, die Saison war besetzt. Er muhte müßig gehen. Seit vielen Jahren zum ersten Mal. Leonard kam auf die Idee, einmal eine Vergnügungsreise zu machen. Er verfiel aus Monte Carlo. Wie die meisten seiner Kollegen hatt« «r eine Passion für das Hazard, wenn er auch immer nur mit großer Vorsicht spielte. Ueb«rdies, warum sollte er in Monte Carlo nicht einmal Glück haben? 'Auch andere Leute haben dort Glück gehabt. W«nn er zum Beispiel die Bant sprengt«! „Und wenn sie sonst die vernünftig sten Menschen sind," hat der alte Lö wenbändiger Daggesell, der Nestor unter dem fahrenden Volt, von seinen Leuten gesagt, „einmal kommt der Leichtsinn über jeden. Dann macht er mit seinem ersparten Gelde «in Bier restaurant auf, wovon «r nichts ver steht, oder er verspielt's, od«r er macht eine toll« Heirath oder sonst eine Dummheit." Leonard reist« nach Moni« Carlo. Viert-sCapitel. Stoppelfelder aus. Es war ein bril lantes Jahr gewesen. Die alt«n Buchen und Eichen im Pari prangten in ihrem üppigsten Grün und umstanden die ehrwürdigen Schloßmauern mit den vielen, vielen Fenstern wie ein« treu« Garde. Am sonnendurchglüht«n Himmel hielten di« Staare schon ihre ersten Flug übungen ab, und in Krakau fand ein« große Dank-Procession statt. Misko hatte Sisi gefragt, ob sie sich di« Pro cession ansehen wollt«. Aber Sisi hatte gar keine Lust dazu. Schon im Anfang ihrer Eh« war si« mit Misko «ininal in Krakau g«w«sen, und erst hatte die Stadt und namentlich der große Marktplatz mit dem merkwürdi gen, langen, bunten Gebäud«, das in seiner Mitt« stand, dem Tuchhaus«, «inen kuriosen Eindruck auf sie ge macht. Als sie aber auf einem and«- ren Platze der Stadt, der außerdem noch ungepflastert war, di« vielen Bauernwagen denn «s war wi«der Markttag mit den dürren, verhun gerten Pferden stehen sah. verlor sie daran allen G«schmack. Krakau gefiel haben," warf Frau Camilla ein „das macht den Mensch«« nicht glück lich." Misko hatte sich daran gewöhnt, derartige Bemerkung«« von Frau Ca- Folg« hatte, daß Frau Camilla in allen ihren Reden nur noch erbitterter wurde. Misko hatte sich mit diesem Bestandtheil seines häuslichen Glückes War er noch glücklich? Nicht ganz mehr, denn Sisi machte ihm geheim« Sorg«. Er merkte, daß ihr etwas fehlte, daß irgend eine Le«re in ihr war. Aber w«nn er sie deshalb in aller Zärtlichkeit befragt«, so erwi derte sie, es wäre nichts. Nichts, gar nichts fehle ihr. „Wirklich nichts, es fehlt mir nichts. wußt« si« selbst nicht, was «s war. Auf ihren Wunsch hatte «r ihr ein Hündchen angeschafft, einen kleinen, aus wie Flock. Erst hatte sie an dein neuen Spielzeug ihre Freud« gehabt, und wenn Flock - so nannte sie ihn wieder sich wüthend an ihre Röcke so meinte er, daß si« nun wieder «in glückliches Kind war. Aber Flocks guten Zeiten waren vorbei. Wenn und hackte noch obendrein nach ihr. Endlich wünscht« sie sich was? Eine Zither, ein« Balalaika. Aus der Stadt mußte extra ein Lehre: kommen, aber sie lernte «s so wenig, wie sie Klavier gelernt hatte. Nach drei Woch«n kam der Lehrer nicht mehr wied«r. Am vergnügtesten war sie noch immer, wenn sie beide zusam men ausritten. Aber auch hierbei machte sie Misko Sorge, denn in ihrer Tollkühnheit schreckte si« vor nichts zurück. An Stelle ihres eleganten englischen Damenpferdes hatte «r ihr hinab, und einmal setzt« si« an d«m Kreuzungspunkte auf d«r Chaussee über einen ganzen Bauernwagen hin weg, der langsam daher g«fahr«n kam. ES war das «rste Mal, daß er ihr ein strenges Wort sagte. „Denkst Du nicht an die Menschen- Aber sie begriff das nicht. In der len der Vergangenheit erinnerte? fragte er sich. Warum schwieg sie? Warum? Und «r schalt sich selbst. liebte. Der August neigte sich seinem Ende zu. Misko ordnete di« Herbstbestel lungen an. Eines Morgens, nach dem Früh stück, als Misko sie verlassen wollt«, schlimmer, und Misko ließ endlich den kleinen Jagdwag«» anspannen, um auS der Stadt den Arzt zu holen. Als der Arzt kam, hatt« sich aus Sisi's Ge Sie hatt« noch nie welche gehabt und „Vielleicht hat die Frau Gräfin eine starke Gemüthsbewegung ge habt?" fragt« der Arzt. Aber davon wußte Misko nichts. „Dann muß «s eine ander« physi sch« Ursach« sein, vielleicht ist es auch nur die Einsamkeit hier, die der Frau Gräfin aus di« Dauer nicht be kommt." Di« Einsamkeit! Am Ende der Unterhaltung stellt« d«r Doctor die Meinung auf, daß das Beste für die Nerven d«r Frau Gräfin vielleicht «ine Reise sein würde, eine Vergnügungsreis«, zum Beispiel nach Paris oder nach Ostende oder nach Wien. Nein Wien nicht. Wien ist ungemüthlich geworden. In Wien amüsirt man sich nicht mehr. Reisen! Es leuchtete Misko ein. Und war nicht gerade jetzt die beste Zeit dazu? Die Ernte war vorüber, und die Herbstarbeiten konnte er getrost fei nem alten, zuverlässigen Schünemann überlassen. Ihm selber machte das Reisen kein Vergnügen. Nun aber mit Sisi gemeinsam die Schönh«it«n der Welt durchstreifen, das war etwas Änder«s. Immer allein mit ihr fein. Wie auf Faust'S Zaub«rmantel mit ihr dahinfliegen von Land zu Land, von Stadt zu Stadt. All' diese Herr lichkeiten ihr zu Füßen legen! Wa rum hatte «r nicht schon früher daran Am nächst«» Morgen war Sisi wie der wohl, nur etwas blaß sah sie noch aus. „Sisi," sagte er beim Frühstück zu ihr „möchtest Du mit wir verrei sen?" „Verreisen? Wohin?" „Nach Paris! Nach Italien! An's Meer!" „Warum?" „Warum? Wir wollen ein paar Wochen hinaus. Außerdem hat der Arzt es Dir empfohlen. Möchtest Du nicht?" Keinerlei frohe Ueberraschung zeigte sich auf ihrem Gesicht. „Wie Du willst," erwiderte sie. „Sisi, machte es Dir leine Freude?" „Freude! O ja!" Sie lächelt« matt. „Du bist so gut zu mir lxrzeih' mir. Ja, es macht mir Freude!" Aber er merkte, daß sie sich verstellte nur um ihm einen Gefallen zu thun. Wenn er erst mit ihr unter wegs war, dann sollte der Zauber der Reise schon Macht über si« gewinnen. Das war s«in Trost. Plötzlich legte sie di« Arme um seinen Hals. „Camilla aber kommt auch mit, nicht wahr?" bat si«. Frau Camilla war nicht anwesend. Sie nahm heute ihr warmes Bad. Misko hatte an sie nicht gedacht. „Sisi," flüsterte «r ihr zu, „und wenn Du mir damit eine Liebe thätest, mit mir allein zu reisen, Camilla zu Hause zu lassen?" Sie antwortete nichts, aber ihre freute si« sich wirklich. Ihr Gesicht rief sie. Aber mit seiner eigenen Freude hierher nach dein verdammten Kasten ni« mehr zurück." Acht Tage später würd« die Reise -.»getreten. MiSko wünschte, daß Ulla mitge nommen würd«, aber Frau Camilla erklärt« dai für völlig überflüssig. „Dazu bin ich da," sagt« sie. So saßen sie zu Dreien im Coupee, Frau Camilla verzehrte, Chocolaoen des Eisenbahnreisens, oder sie sprach von ihrem Asthma. Sisi schwieg, und auch MisU schwieg. An dem Coupe«- s-nster schwebten die heimathlichen Bauern schimmerten, und mit jeder Achsendrehung lag Zombkowikowa um ein Stück weiter hinter ihnen. Je weiter der Herbst fortschritt, desto prachtvoller wurde er. In Ost end« blieb.man volle vier Wochen. Sisi fand am Reif«n Geschmack, das bunte, amüsante Leben in Ostend« brachte in ihrem GemUthSzustand« eine merklich günstige Veränderung hervor. Die Apathie, di« über sie ge mimter und heiter, und da auch Frau Camilla sich in guter Laune befand, so war Misko, voll Zufriedenheit; deshalb wollte er die Heimkehr noch so lange wie möglich ausschieben, und nach den Nachrichten, die er von Hause bekam, stand dem nichts im Wege. Die ersten kalten Tage kamen, Ostende leerte sich. Bevor er aber Sisi nach Paris führt«, wollt« er ihr noch ein Stück Italien zeigen, dasjenige Stück, das einst auf ihn den größten Ein druck gemacht hatte Benedig. An einem sonnigen Nachmittage trafen sie in der Lagunenstadt ein, und einer dem Markusplatz. Selbst Frau Ca milla war von den Wundern, die hier aus dem Wasser stiegen, betroffen, und als der Dampfer anlegte und die ten Farben die Fluth durchleuchtete, die Fluth und di« ganze steinerne Märchenpracht, deren Marmorstufen sie bespült«, da schmiegte sich Sisi be zaubert in Misko's Arm und sagte leise und dankbar: „Wie schön, wie schön!" Misko kannte von früher h«r eine gute deutsche Pension an der Riva d«i Schiavoni. Dort stieg man ab. Der Abend war so schön und warm, daß eine Gondelfahrt gemacht werden sollte. Das Pensionshaus lag von der Piazetta, wo man einsteigen wollte, nur einige Schritte entfernt. Misko rief einen der Gondoliere heran, stieg dann in den schwarzen Nachen als der Erste ein, Sisi sprang nach, und als die Letzte folgte Frau Ca milla. Da hört« man «inen Schrei. Frau Camilla war auf den glatten Steinstufen ausgerutscht, und obwohl ihr Sisi, Misko und der Gondelier« sogleich wieder in die Höhe halfen, so konnte sie sich doch nicht auf den Fü ßen halten vor Schmerzen. Frau Camilla hatte sich den Knöchel ver staucht. Si« mußte um Misko'S Hals und den des Gondoliere ihre Arm« legen, und so brachte man sie nach dem Hot«l zurück. Ein Arzt würd« herbeigeholt, d«r anordnete, daß Frau Camilla :n's Bett geschafft würde. Noch an demselben Ab«nd wurde Frau Camilla in Gips gelegt. Das schwere Körpergewicht, das sie hatte, war schuld daran, daß die Ver stauchung ziemlich ernst war und der Fall sich in die Läng« zu ziehen „Ich taxire drei Wochen," sagte der s ll 'ch l' « ble'ben?" zeterte si«. „Wenn Sie nicht ganz ruhig blei ben, dauert es noch länger," erwiderte der Arzt. Frau Camilla brauchte also «in« Pflegerin. „Sisi wird bei mir bleiben," sagte sie. „Sie werden doch nicht verlangen, daß sie den ganzen Tag bei Ihnen sitzt," erwiderte Misko. ten Muth zu, und dann verließ sie am Arme Misko's das Haus. Der Morgen war so herrlich wie gestern einem Landeslinde, Nur ihr elegan tes, kurzes Reisekleid, das ihr« kleinen Füße sehen li«ß, verrieth die Fremde. MiSko preßte ihren Arm. „Nun mußt Du mit mir allein vor lieb nehmen," sagte er. „Ja." lächelte Sisi ganz glücklich. „Thut es Dir nicht leid?" „Nein!" Wie die Kinder in den Ferien gm gen sie dahin. Di« „Giardini public!" sind ixr schönen Anlagen noch ganz leer. „Weißt Du, wi« mir ist?" sagt« Misko. als sie unter den herrlichen hingingen. .AIS wenn d!eS daS Paradies wäre, und wir beide wären Vor dem Restaurationsgebäude saß an einem Tisch bei ein«r strohum wick«lten Flasche ein junges ser Stimme vor. „Ob die verheirathet sind?" fragte Sisi, als si« an ihnen vorüber war«n. Zeitsreise sind. Ja?" das über sie beide gekommen war. Und Misko fragt« nicht mehr, ob es je wieder enden könnte. Ein einziges Mal nur «s war an einem Sonn goldenen Ohrringen und in Wuchs und Gang stolz wie Königinnen, gin gen die venetianischen Mädchen, m«i briken, neben ihnen her nur dieses einzige Mal sagte er zu ihr: „Wenn Camilla wieder gesund wird, wird es dann zwischen uns so bleiben wie jetzt?" „Ja," erwiderte Sisi. ein rauher Nordwind den ersten kurzen Spaziergang in's Freie, Sisi und Misko mußten ihr jeder «inen mich immer führen müssen." Und so schien «s anfänglich. In der nächsten Woche konnt« sie schon Misko's Ayn entbehren, aber nicht den Sisi'S. ten nur daß Frau Camillas an fänglich so günstige Reiselaune jetzt vollständig dahin war, daß si« sich Ruhe wünschte, und daß, als d«r erste kalt« Tag kam und sich herausstellte, daß es in dem Hotel keinen einzigen v«rnUnstig«n Osen gab, wob«i die Fußböden in diesem Hause noch au ßerdem mit Stein ausgelegt waren, was die Kälte noch empfindlicher machte daß sie also erklärte, es in Italien nicht mehr tön- Fünft«S Capitel. Es war «in Tag im Februar. Pa ris lag im Schnee. Müßig ruhte Herr Maurillac, Inhaber der „Agence des Artistes Maurillac", wie unten an der Hausthür auf einem kleinen Porzellanschild zu lesen war das Haus, in dem er wohnte, befand sich aus dem linken Seineufer in der lichen, kleinbürgerlichen Rue Domini- Kanapee und sah in die blauen Wol ken seiner billigen Cigarette. Herr Maurillac war früher selbst Artist ge wesen, aber er hatte nach und nach eingesehen, daß es bequemer war, statt selbst zu arbeiten, von der Arbeit An derer zu leben. Engagements zu ver mitteln und die Procente dafür ein zustecken. Allerdings, das Geschäft ging flau, es gab zu viel solche Bu reaux zu vi«l früh«re Artisten, die ganz ebenso gescheit waren, wie Herr Maurillac. Außerdem in Paris war nicht mehr viel los. Die Concur- He?r Maurillac verkehrte nur mit Varietes. Da ihm die ganz großen in Paris die Folies Bergeres, in London das Empire, in New Jork das Metropolitan und in Berlin der Wintergarten bisher nicht zugiin gig geworden waren, begnügte er sich erhalten. Das war eben Pech. Es klopfte an Thür. kleinste goldene Nadel steckte darin. Die Behauptung des alten Meister Daggesell hatte sich an ihm prompt sende Saison complett. Di« hundert Francs wollten zur Neige gehen; Leo nard begab sich zu Franconi zurück men stand. Er war obscur geworden. Kein Wunder, daß sich auch die Da menwelt nicht mehr um ihn beküm merte. Dreihundert Francs im Monat! Davon kann man in Paris eben ge rade ein kleines, mit einem Kamin spiegel geschmücktes Stübchen haben und nothdürftig essen und trinken. Obendrein hatte Leonard auch noch seine Reitstiefel und die Tricots da von zu bezahlen, weil diese die Direc tion nicht lieferte. Kein Wunder also, wenn sein« Garderobe etwas strapazirt aussah, und wenn er in seiner ganzen Erscheinung anAden schmucken, schnei digen, eleganten, schönen Leonard von einst nur noch recht kümmerlich erin nerte. Seinen Rundgang durch die Agen turen setzte er demungeachtet fort. Die Zeit, die ihm dazu blieb, war aller dings knapp genug, denn von früh bis in den Nachmittag hinein wurde von der Direktion geprobt, und als Stall meister hatte er dabei Hilfe zu leisten. Das Resultat seiner Bemühungen aber war überall das gleiche. Die Agentur von Herrn Maurillac war die letzte in Paris, di« «r heute besuchte. Herr MauriNac hatt« sich die Wün sch« seines neuen Kunden auseinan er, „aber ich denke, es wird fth machen lassen. Ich werde an Ciniselli schrei ben oder an Renz oder an Carre." „Sie haben nur noch das Ein schreibegeld zu zahlen." Und Herr Maurillac begab sich eilfertig an sein dem er sich ein« Cigarette ansteckte, auf sein Kanapee. Das Geschäft ging flau, nicht einmal mehr das Ein len. nach seiner Wohnung zurück. Es hieß .warten"! Warten bis zur nächsten Saison. Und dabei hatte er eine Idee Arbeit machte"? Wenn er Sisi jetzt vornehm und reich. Diese Heirath hatte jetzt etwas Befremdliches für ihn. Mit Leib und Seele hatte sie an ihrer Arbeit gehangen. .Vnltrcnne!" Sisi. Wo mochte sie sein? schwieg. „Weil sie Angst Hat, weil sie denkt, „Wollen wir, Sisi, heute Abend in klatscht« in die Hände. Mit keiner Fiber spürte sie, wie ihre Freude ihn schmerzte. lebhaft, und je mehr Misko sich selber sein?" „Weil ich dachte —' Sie stockte. „Nun?" „Weil ich dachte, es würde Dich kränken —" mithast Du au leb Sisi?" .Ja." Sie drängte sich stürmisch an ihn und sah ihn so zärtlich an wie noch ni«. Ein Thor war er gewesen. Nein, er hatte von diesem Besuche nichts zu fürchten. Unsinnige Phantasien hat ten ihn gequält. Sisi's Wunsch und ihr« Fr«ude ' ir nur ganz natürlich. D«r Abend war gekommen. Der Circus Franconi war ausver kauft. Die Loge, in der Misko mit den Damen Platz lag genau Ueberblick. Die Damen saßen vorn in der.ersten Reihe, Misko dicht hi»ter ihnen. (Fortsetzung folgt.) Kennt sich ans. .Der Comiker Lächerle hat sich gestern ver heirathet." „Das freut mich, das wird Lehre geben." „Wieso?" „Na. jetzt muß er zuHaus« wenigstens eine stum me Rolle spielen." Im zoologische» Gar te n. Jüngling (behelligt einen Auf seher schon eine geraume Zeit mit Aufseher: .O ja, das könnte Ihr Vater sei», jnngerMann!" Sicheres Zeichen. Frau A.: „Man munkelt, Ihr Herr Sohn s«i nicht recht glücklich in der Eh' ist das wahr?" Frau B.: „Keine Spur, ich hab ihn «rst gestern wie der gewog'n, zwei Pfund hat er schon zug'nommen seit er verheirathet ist!" Freundliche Aufford e sen, daß ich di« 50,0V0 Mark bereits mit dem sechzigsten Leb«nsjahre ausge zahlt kri«g«!" Frau: „Na. dann be eile Dich nur 'n bischen!" Ich hab« schon viel« Ihre: Gesichte ge lesen und sie ganz vortrefflich gefun den." Dichter (sich entzückt verbeu gend): „O, welches Glück, durchlauch tigste Frau Fürstin, «in so schmeichel hastes Lob aus so großem Mund« zu hören!" Für die Küchr. krisch« in Weißwein. Der gelegt und mit Weißwein begossen, so daß er stark zur Hälft« bedeckt ist. Obenauf kommen Butterflöckchen, so dann reichlich geriebener trocken«? Schweizerkäse. Bei mäßiger Hitze wiro das Gericht offen in der Röhre (Back ofen) «ine halbe Stunde geschmort. Hat man genug Käse dazugegeben, 112» hat man eine dicke gelt« <sauce am Fisch; andernfalls gibt man noch et was geftoßenenZwicback oder Semmel bröfel hinzu. Man kann jeden Fisch Kartoffelsuppe mitßrat wur st. De werden sau ber gewaschen, ge>chatt, nochmals ge waschn, in Schüben mit Salz, Wasser und ganzen Stücken Wurzelnxrt, auch und «twaS Suppen- oder Bralenfttt eine Stunde gelocht; das Wasser darf nur zwei fingerhoch darüber stelM. Sind die Kürtosseln so wird das Wur zelwerl und die jtar ch-iidcS Wasser, worin man «inen hal ben Kaffeelöffel Fleifchextract aufge löst hat, dazu g-gcben. Eine Brat wurst (für 4 Personen «in halbes Pfund) bratet man in Butter schön braun, nimmt sie hzraus und schwitzt in der rückständigen Butter 2 Lössel voll Mehl, bis «s Iraus ist; dann läßt man die Schwitze mit der Suppe glatr und seimig kockM. Die Bratwurst wird in fingerstarke Stück« geschnitten und di« Suppe darüber angerichtet. Sehr «inpsthlenswerth sind auch statt der Bratwurst echte Frankfurter- Würstchen. Man spült sie ab, läßt sie einmal aufkochen und 10 Minuten ii» der heißen Suppe ziehen. Geback«n«r Blumenkohl. Man läßt 3j Unzen Butter steigen, schwitzt einen sehr gehäuften Eßlöffel voll Mehl «ine Zeitlang darin und gießt sodann ein Pint heiße Sahn« darein, doch muß dies tropfenweise g«fch«hcn. Den entstehenden Brei schlägt man tüchtig, rührt ihn noch eine W«il«, nachdem man ihn vom Feuer genommen hat und stellt ihn dann k«lt. Ein« Stund« vor dem Anrichten kommt ein knapper Teller voll geriebener Par niesantäse und 6 Eidotter daran, so wie das nöthig« Salz, zul«tzt auch da» zu Schnee geschlagene Eiweiß. In dessen hat man Blumenkohl nicht zu weich gelocht und gießt nun diesen Teig darüber, nachdem man d«u abgetropf ten Blumenkohl in einer ausgebutter ten Auflaufform «inzeschichtet hat, die auch mit etwas geriebener Seinm«! ausgestreut ist. Hier bäckt der Blumen kohl Ig bis 45 Minuten und wird Schinken und anderen feinen Beilagen oder auch allein servirt. Das sehr feine Gericht kann auch von geringe, rem, schon ein wenig grünlich aus sehendem Blumenkohl bereitet werden. Rouletten von Rind fleisch. Man schneidet dünne Schei ben von derbem, nicht sehnigem Rind fleisch. Dies« Scheiben w«rd«n gut ge klopft. Sodann ber«it«t man eine Farce aus Rindfleisch, indem man dasselbe roh schabt od«r mehrmalz durch die Maschin« treibt, mischt sie mit 3 Ei«rn, frischer Butter, Ämmel krmnen und ein weuig Muskatblllthe, macht daraus einen festen Teig und legt dabon m die Mitte jeder Rind fleisch-Scheibe. Sodann rollt man die Scheiben so a«f, daß die Farce in der Mitte liegt, umwickelt jede Nolle mit Zwirn und läßt in einem flachen Tie- Suppenfl«i ch - R« st e, Reste dem diese km Haushalt beliebt find, «in Pfeffer hinzu und läßt das Fleisch un ter öfterem Umrühren darin heiß wer mrd ein« zehackt« Sardelle hinzu, oder statt de? Weines Citronenfaft und Kapern nach Geschmack, was viel fei ner ist, bindet da» Gemisch durch «inen halben Theelöffel voll in Wein zer quirltes Kartoffelmehl und richtet di« Masse in Muscheln oder auf einer fla» Butterst ückchen belegt und wrze Zeit in eine heiße Bratröhre gestellt, um Merkwürdige Zeitbe griffe. Mutter: „Das sag'ich Dir RechtSraths - Willi muß ein Ende ha ben: Alle halbe Stund' kommt er, bleibt 3
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