2 Ntuinl,rSglo»«n. Was dröhnen di« Glocken um Mitter , nacht? Verloren! Verloren DaS alte Jahr wird zur Ruhe ge bracht ! Verloren! Verloren! Im H«rzen poch«t di« Reue mit Macht: Verloren! Verloren! Und brennend vom Auge tropfet es sacht Verloren! Verlor«» ! Was jubelt so h«ll d«r Glocke» Klang? Vergeben! Vergeben! WaS kündet d«r frohe Neujahrssang? Zum L«ben ! Zum Leben I Auflauschet das Herze freudig bang: Vergeben! Vergeben! Es jauchzet der Muth in siegendem Zum Leben! Zum Leben! stiue NeujahrSnacht. Zerstäubtes' Silber flirte durch die Luft und wirbelte zur Erde niedii. Zwischen Licht und Dunkel marschirt« ein Trupp von etwa dreißig Män nern, theil gut gekleidet, theils in Lum pen, von Kosaken escortirt, durch eine ver weiten Vorstädte des alten heili gen Moskau. Die goldenen Kuppeln des Krem leuchteten noch in d«r spärli chen Wintersonne, in den Straßen war es schon dunkel. Der Schnee knirschte unter d«n Schritten der Männer. Es mußte eine kalte Neujahrsnacht wer- Die Leute auf den Straßen schau ten dem Zuge nach. Nicht zu lange sie eilten vorüberzukommen, nach Hause zur dampfenden festlichen Punschbowl«. Ein Wagen mit dem Bild der Mutter Gottes von Kasan lam vorüber, mit sechs Pferden be spannt. Die Gefang«nen gingen stumm vorbei; einige lachten, einer «rhob drohend die Faust gegen das Bild. Vorbei an den Häusern, die immer niedriger wurden, vorbei an den zahl reichen Kneipen. Dort taumelte einer, schon im Neujahrsrausch, heraus und glotzte betrunken den Zug an. Die Thür hatte er offen stehen lassen : ein Mbar auf die Straße im trüben Laternen und sich über den Wandernden wie ein böser Geist. Vorbei immer im Schritt eins zwei «ins zwei ein weiter Weg— nach Sibirjen! Galopp von Pferden! Aus dem Dunkel tauchten drei Gestalten auf. Ein großer Mann In Uniform neben «iner Dame, ein Dien«r hinterdrein. Der Reiter rief den Führer an. Eh rerbietig machte dieser Meldung. Di« Il«in« Kavalkade hielt bei einer La terne und ließ den Zug vorbei. Die Gesichter wandten sich ihnen zu trotzig, höhnisch, gleichgiltig. Plötz lich unterdrückte die Dame einen Aus ruf. Der Zug war vorbei. In scharfem Trab ritten Herrschaft und Diener . weiter, dem Mittelpunkt der Stadt zu. „Was hat dich erschreckt. Sofia?" fragte der General seine Gemahlin. „O nichts!" „Ich will dieses „Nichis" wissen!" „Ich sah Baranoff!" sagte sie leise. „Baranoff? Wer ist das?" „Er saß vor kurzem mit Sascha in der Oper. Als uns Sascha in der Loge besuchte, fragte ich, wer der blei „Alexander kennt ihn?" ~J», Alexander!" Sie vermied jetzt auch die Abkürzung des Namens. „Und als ich eben diesen Baranoff sah -" „Er geht nach Sibirien!" sagte kurz Ben ein. Vor einem eleganten Palais hielten sie. Der Diener half absteigen und besorgte die dampfenden Pferde. nach einer Pause und wollte gehen. „Einen Augenblick!" Der stattliche Mann mit dem kleinen, funkelnden uns kommen!" Sofia wurde bleich. Zwei große Thränen rannen langsam nieder. Sie Student ist. Ich verbiet« es! Ich wollte «s längst verbieten. Was sucht der Bursche hier? Ich werde ihn hinaus werfen lassen, Ihren Sascha! Verst-- hen Sie!" „Ich verstehe! Sie sind eifersüchtig! Aber Sascha —" „Si« sollen nicht Sascha sagen!" Der General stampfte mit dem Fuß auf. „Alexander Astaf hüte sich vor „Was hat er Ihnen gethan?" fragt« Sofia, indem ein Zittern ihren schlan ke« L«ib überlief. „Sie sind ein Nichts würdiger, der sich selbst nicht achtet! Sie zeigen'mir aus Feigheit und Miß trauen selbst die Möglichkeit eines Verraths, von dem mein Herz nichts ahnte. Geliebt habe ich Sie ni« das wußten Sie! Aber geachtet habe ich Sie und mich selbst. Daß ich Sascha liebte, hab« ich bis jetzt nicht gewußt aber weiß ich es!" . ' Sofia ging aus dem Salon. Ihr Kleid rauschte an dem General vorbei und ließ einen unbestimmten feinen Duft zurück. !M wuthverzerrtem, finsterem Ausdruck sah der General Sylvesterabend. Die Gesellschaft speiste in einem prachtvollen Saal. Man hatte sie eingeladen, weil man bei Dieselben Gesichter, dieselben Uni formen und Gespräche. Dicke Bäuche von Generalen, ausgerunzelte dürre Generalinnen, schlanke, wohlgescheitelte Attaches, langweilige höhere Beamte. Klappern des Silbers, Klingen der Gläser, Funkeln von Brillanten, Kni stern von Seide, durcheinandersließen d« Düfte von Parfüms, Tafelblumen und leckeren Speisen, alles verhundert facht in den hohen Spiegeln «in fei ner, vornehmer Zusammenklang. Sofia saß ihrem Gemahl gegenüber am End« der Tafel. Die Augen ruhig glühend still vor sich hin, den feinen herben Mund trotzig geschlossen. Frau in einer eingelernten, fast ängst lichen Weise. Ihre Seele war weit weg. Niemals blickte sie nach Alexan der Astaf, der in ihrer Nähe zwischen einer Generalin und einer Hofdame und off«n. So oft «r nach Sofia hinblickte, und das war fast immer, ging es wie ein Sonnenschein über sein Gesicht. Ah, endlich hatte die Mitternacht stunde geschlagen! Händeküssen Phrasen Lächeln Sporenklirren Verbeugungen. Man wünschte sich Glück zum neuen Jahr! Und brach man auf, wie von einem Alp erlöst. Auch Alexander Astaf wollte Abschied „Bleiben Sie noch, Sascha!" sagte der mit ungewohnter „Baranoff? Den Gelehrten?" Sa „Ja ja! Den Nihilisten! Verkehr „Verkehren? Das heißt, ich kenne paarmal." Der General schüttelte sich vor La „Natürlich!" Sofia stand auf, breitete di« Arm« weit aus, wie wenn sie schützen wollte, und ging auf Sascha zu. Halbwegs blieb sie stehen sie wußte nicht, was sie gewollt. Sie hatte nur das Gefühl "" " „Gute Nacht, Excellenz! Was ist Es überschauerte junge Weib. „Sofia!" „Er will es!" „Und Sie, Sofia?" ken und schloß pie Augen, den Kops an seiner Brust. Sie küßten sich nicht. Nie hatten sie einander gesagt, daß sie sich Mehrere Dienstboten standen mit er schreckten Gesichtern auf der Treppe und flüsterten miteinander. Sie fragte nach Alexander Astaf. Die blickten scheu und liefen weg, als sie den Na men hörten. Da sah behutsam ein Kopf aus der Thür gegenüber. „Zu „Zu Alexander Astaf!" „Nehmen Sie sich in acht, wenn Sie von jenen sind man hat ihn eben verhaft«t. Er ist durch Baranoff hin- ein verwickelt, sie hab«n zwei Briefe von jenem bei ihm gefunden! Ich glau fchickt, der heute abgegangen ist. Ja ja, meine Kleine! Das geht schnell. Den Teufel auch, man muß hier vor sichtig fein mit gut«n Freunden und Bri«fen!" Sofia hörte den Studenten nicht mehr zu Ende. Sie «ilt« die Trepxe hinab durch die Straßen gegen Osttki! Es klingelt hinter ihr eine Troika. Sie ruft, und der Jstwosch tschik hält an. „Hier sind hundert Ru bel. Vorwärts, ich gebe die Richtung Der Kutscher haut auf die Pferde ein. Schon werden die Häuser spär licher, sie verlassen die Stadt. Die Straße ist kaum mehr zu erkennen im Schnee. „Vorwärts!" Er kann ja nicht weit sein. Sie späht, aufrechtstehend, durch das zerstäubte Silber, das in der Luft flirrt und wirbelt. Dort dort! Das müssen sie sein: drei schwarze Gestalten im Schnee, zwei zu Pferde, «iner zu Fuß. „Sascha, Sascha!" Er ist noch im Frack mit den Lack stiefeln; nur ein kittelartiges Hemd, mit einer Nummer am Rücken, hat er übergeworfen. Er fällt auf die Knie und umfaßt die ihrigen. „Sofia! So- „Dummkopf!" schreit die entschlosse ne Frau den nächsten Kosaken an. „Ihr habt den Unrechten!" „Wer bist du denn?" knurrt dieser. Sie nennt ihren Namen. Der Kosak greift ehrfurchtsvoll an die Mütze und sieht den andern fragend an. Beide stammeln Entschuldigungen, sie lenn-n sich nicht mehr aus. Sascha steigt in den Schlitten, nach dem er seinen Züchtlingssack abgewor fen hat. Sofia schlägt ihren großen, duftig warmen Pelz um ihn. „Zu rück?" frägt der Kutscher. „Nein —orwärts zum nächsten Wirthshaus!" Di« Kosaken reiten hinterdrein wie geprügelte Hunde. Bald ist man da. Alles schläft. Doch gelingt es, The« und Branntwein zu bekommen. Sa scha und Sofia sitzen in der Stube, nebenan schnarchen die Kosaken und der Kutscher. „Was nun?" fragte Sascha. „Fort! Von der Straße weg, quer feldein!" „Zu Fuß?" „Mit ihren Pferden!" „Gut! Dann halten wir uns ver borgen, Sofia, in einer einsamen Hüt te, bis es Frühling wird im neuen Jahr!" „Bis es Frühling wird!" wiederholt sie mit dem muthigen Glauben lieben- Sie schleichen hinaus in den Stall und satteln die zwei Kosakenpferde. Er hilft ihr hinauf sie sitzt rittlings wie ein Mann. Er schwingt sich auf das andere Pferd. „Im Frack!" lacht „Nimm meinen Pelz, Sascha!" „Oho! Ist es denn kalt? Ich fühle nichts!" Lieb!" ' ' freie Feld. Ein Schlag mit der Peit sche! Dahin geht's in voller Flucht in das endlos weiße Gewoge. Sie las sen die Pferde laufen, die wie Hunde umschlingt si-! si- zieht ihren weiten Mantel auch um jeine Schultern. Wange an Wange geschmiegt, reiten sie dahin. Immer schwerer geht es. Endlich können die Pferde nicht mehr. „Wir müssen hier bleiben!" wie in einer Umwallung stehen. Auf einer Seite bildet es fast ein Dach. Er breitet den Pelz hin. Sie schmiegen sich darauf nieder. Es reicht noch zum Zudecken. — Ist es denn kalt? Ich glühe am ganzen Leibe!" Er preßt sie innig an sich. „Sascha! Habe ich geschlafen?" So fia fährt plötzlich auf. Sie fühlt ihn an ihrer Brust schwer athmen. „Die dumpf! Nein wie die Blumen duf ten! Jetzt ist er da der neue Früh ling! Weißt du noch, Sascha, wie wir einmal im alten Jahr —" Die Au gen sallen ihr wieder zu. Sie lächelt glückselig. „Wunderbares Glockenläuien!" senkt sie noch, dann schläft sie ein. Zerstäubtes Silber ftirrt durch die Luft und wirbelt zur Erde nieder, ES wächst und wächst: Linie für Linie, goll Auß um Fuß. Meilen- Schnee! Schnee! Alles deckt er haft meinen Geburtstag also ganz ver gessen!?" Er: „Nicht doch, mein ich wollte Dir nur andeuten, daß ich wirst." Zwei Wünsch?. Herrn Vicomte de PrSvill«! Sie wissen, i"r Vicomte, daß Si« geliebt werden. Wollen Sie den Be iveis liefern, daß dies« Liebe eine ge- de Pr6ville. Paris, zu Anfang des n«uen Jahres. Herr Vicomt«! welche Sie so gütig war«n, mir einst anzuvertrauen. Di«ses Vorgehen dürfte Ihnen vielleicht unerwartet kommen, aber Sie werden sich jeden falls zu trösten wissen, dessen bin ich sicher. Um mich z« verstehen, müsst» Sie sich schon eine längere Erzählung der Thatsachen gefallen lassen. Vor einigen Monaten hielten Sie um mich en— wie böse Zungen versicherten, m:in«s Vermögens halber. Das habe ich nicht geglaubt, und ich bin auch jetzi Hein zu hallen und sie einem scköuen Brauch g«mäß erst zur Neujahcsfeier zu publiciren. Um das gleich vorweg zu mhmen, kurz vor Neujahr kam die Ncichi'cht von dem Ableben eines Ver wandten meiner Mutter, auf .deren Wunsch daher die Verlobung zu Neu jahr nur :m engsten Familienkreise ge feiert wurde. Ein« größere Festlichkeit würd« für die Carn«valszeit aufge spart. Als Sie um mich anhielten, war ich 17 Jahre alt, heute bin ich nicht wenige Monate, nein viele Jahre älter gewor den; doch das gehört hier nicht her. In einem Anfall von Backfischlaune be ging ich die Thorheit, an Si« einen anonymen Brief zu richten, durch wel chen ich Sie veranlassen wollt«, mir ein Schaufenster von Armand Frk>res zu schenken. Nicht wahr, jetzt geht Ihnen ein Licht auf. Ich fand es erklärlich, als Sie mir nicht das theure Collier, von Armand Fri-res, und in verz-ihli cher Neugier fragte ich, weshalb das Collier aus dem Schaufenster ver schwunden sei. Wie ein Blitz tr.Vs mich die Antwort, Si« hätten es vor länge rer Zeit gekauft. Jedoch beruhigte ich mich mildem Gedanken, Sie beabsich zu hier habe irgend ein necki scher Zufall sein Spiel getrieben. Ich wandte mich an meinen Onkel, den vorgestellt zu werden. „Welch' ein hübsches Collier Ihnen da Vicomte de Pröville geschenkt eine Geschichte ist auch dabei? O bitte, bitte, erzählen Sie!" „Nun, die Geschichte ist kurz genug. Ich schreibe an den Vicomte anonym, von Beaumont kaufen, und er ist so nobel, mir dieses Collier zu schenken." Herr Vicomte! Bewundern Sie meine Discretion. Ich zeigte der Tän- Bnnd zerreißen, der Sie jedenfalls trösten wird. Jcb verbleibe Mit alle: Hochachtung Naturgetreu. Reifender: .Das ist noch gar nichts! Ich habe inmal auf der Chicagoer Weltausstel w«in«n!" AusderHochzettsreise. „Ich begreife Deinen Papa nicht,Roja. Er hat mir vor unserer Hochzeitsreise nicht einen Pfennig von Deiner Mit gift gegeben." „Was für eine Mit gift, Fritz? Ich bekomme doch nichts von Papa!" „Wieso nichts? Du hast doch in einem fort zu mir gesagt. Du wärst unglücklich, w«nn Dich ein Mann wegen des Geldes heirathen möchte." „Und Du hast erklärt, Du würdest ein Mädchen ni« wegen ihre» Geldes heirathen so gleicht sich doch die Geschichte au»." Interieur. Pfeifend lief er die Trepp« hinauf, stieß hastig die Thür zum Wohnzim mer auf und blieb dann ein«n Augen blick still steh««: sein frisches, gutmü thiges Gesicht verdüsterte sich, während er einen flüchtigen Blick in das Wohn zimmer warf, in dem sich niemand be schief und nicht an ihrem gewohnten Platz, der Tisch war voller Stofflap« Pen, die Tischdecke herabgeglitten und lag in einem Knäuel auf der Erd«. Daneben Schnitzel und Flicken Zeug. Die Vorhänge aber zurückgesteckt, so daß ein hartes, grelles Licht in das sonst so gemüthliche Zimmer fiel. steckst du denn?" Hastig riß sie ihr« Küchenschürze ab, warf si« auf einen Stuhl, ließ alles im Stich und flog ihm entgegen. „Wo hast du doch nur gesteckt?" Wirthschaft ist das hier!" sagte er noch „Wer in Gottes Namen ist denn ei- „Halb dr«i." „Und jetzt ist es dreiviertel Fünf, da hättest du wahrhaftig den Kram schon ein paar Flicken vom Teppich auf. Was für ein Tag nichts als Un annehmlichkeiten! Erst hatte das Mäd chen heute morgen die schöne Vase zer stampfte. „Was thust du nicht?" sagte er, ei nen Augenblick verblüfft durch ihre Heftigkeit. „Soll ich es denn vielleicht thun?" gentlich gethan hast all die Zeit." „Nichts," sagt« sie tvtzig, d«n Kopf ärgerlich einen Schaukelstuhl hin und her. Ihr war diese Still« entsetzlich, si« hätte zu gern ihren Kopf einmal nichts! , Kätzchen anbellt und anknurrt. Und in bitterer Reue sah er alles, all die kleinen, feinen Reize an ihrer Person, entgegen zu kommen. „Kind," sagt« er plötzlich, „willst du nun aufräum«» od«r nicht?" Er sah, während sie ihren Kopf ab gewandt hielt, doch, daß si« feuerroth «ewordt» war und daß ib« Hand, nnt ber sie nervös ein Stückchen Papier zerdrückt», hastig zitierte. Dos brachte ihn einigermaßen aus der Fassung. Ob sie wohl weint? dachte er be sorgt; aber gleich darauf rafft« er ge bt seinen Willen schon durchsetzen! Sie hörte, wie er die Stühle hin und her schob, und während si« noch imm«r hinausstarrt«, ohn« auch nur «twas draußen zu sehen, sah sie in Ge danken, was «r that: Jetzt schleppte «r den Fauteuil an seinen Platz klapp! Ihr Näh tasten fiel zu, wo mochte er damit wohl nun wohl, daß du es nicht kannst" was that er jetzt? Si« glaubte wahr-- haftig, daß er dabei war, die. Tischdecke und warf natürlich alles durch einan. bückte sich und sammelt« ungeschickt die Flicken auf. Plötzlich warf er alles hin, was er in. den Händen hielt und rich tet« sich auf, während er angsterfüllt dicker Blutstropfen stand. Erschreckt fuhr sie auf «nd lief auf ihn zu. „Was ist das, Georg?" rief si«, ganz „Verdammte Stecknadtl! Ihr Frau den Mund steckte und das Blut her- Während dessen sah sie sich im Zim ballt achter hatte sich soviel Muhe wie ein Kind, bilflos mitten in dem großen Zimmer Was er jetzt wohl in der Küche thun mochte? Plotz- Schreck^'ß sie/sti di H" de chend, strahlend „Mein Liebling," sagt« er, sie in seine Arme ziehend, „warum war nicht „gestehe es mir «in, mein lieber, lieber Schatz, ich Habels schon längst gesehen, und Mari« hat es mir «den «rzählt. war «in schlechter Kerl das weiß ich w0h1..." Und wi«d«r brach si« in Thrän«n aus. „Ich fand «s .. .so «ntsetzlich...." schluchzte 5i«.... „mit der Steckna del ...' „Und ich finde es so «ntsetzlich mit „Ja, das sind« ich doch, aber sag' ! mal, ich brauch« das doch hoffentlich nicht aufzuessen, nicht wahr?" „Wenn du es nicht thust," sagt« sie laut lachend, während ihr noch immer die Thränen aus den Aug«n liefen, „ich bedank mich auch schön dafür." Und lachend söhnten sich die b«id«n jungen Gatten aus. ' Höchst eVer«hrung. Eu lalia: „Na, hast Du eine Locke vom Tenor Schreierl bekommen?" Eu phrosine: „Das nicht! Aber der Diener hat mir einig« Borst«n auS erzählt hat, auf die Trinkg«lderbüchs« zeigend): „Meine Herrschaften, kehren Zugegeben. Junger Ehe mann (schwärmerisch): „Es' geht doch nichts über die Li«be!... Die Lieb« würzt uns erst daS Leben!" Aelterer Ehemann: „Stimmt mir hat sie'F gründlich versalzen!" Das lebende Bild. Rasso Stilberger, d«r Redacteur des Wurzelthaler „Tagblalt«S", um warb seit Langem mit Eifer di« «inzig« Tochkr d«s schwerreichen Privatiers Würdig. Lorch«n Würdig hatte zwar auch sonst g«rad« kein« be sonderen weiblichen Vorzüge; aber Eines vollends war ihr« Schwäch«: ihr« Stärke nämlich. Das heißt, sie alle Ansichten Wurzelthalerscher Hautevolee überFrauenschönheit Hohn sprach. Das wußte sie auch, und sie loachte daher äußerst mißtrauisch spräche, stellt« das M«nü für das Fest- Genien und Kriegergruppen, dazu ben galische Beleuchtung und die „Wacht am Rhein" wenn das nicht durch schon freundlicher als j« gklächelt, wie «r ihr Namens des Festausschusses di« Roll« der „Germania" antrug, so war gewesen, als sie ihm nach dem namen losen Jubel, mit dem das Bild begrüßt tikel im nächsten Morgenblatt, dann Mittags Besuch mit Werbung und es Lobeshymnus nieder, legt« ihn per sönlich auf das Pult des Drucker«!- factors, dem «r schon Abends vorh«r di« Numm«r müsse, und entschlum mert« dann sanft. Als er später wie sonst nächsten Tag beim Früh- Nun käm die Hauptstell«: „Germania", von Fräulein Lorche» Würdig sagen? Di« Worte sind zu arm, die Feder zu schwach, um sie ge nügend zu rühmen! Ja von ihr galt in vollstem Maße, was b«geist«rt aus hundert Kehlen zu ihr emporbraust«: „F «tt steht und treu die Wacht die Wacht am Rhein" !" Ein Schr«i entfuhr ihm. Er traute s«in«n Augen nicht. Aber es stand schwarz auf weiß so im Blatt und daS ganze Städtchen las «s so in di«f«r Stund«. Wüth«nd sprang er auf, stürzte in die Druckerei, unternahm ein«n körp«rlich«n Angriff auf d«n Setzer, dessen Schlaftrunkenheit den Druckfehler verursacht hatte, insultirt« den Factor und stürzte endlich zu Lor chen, wo indessen sein Besuch abgelehnt wurde. Und dabei bNeb's auch. Briese, Be- Der kleine Fritz ist bei Verwandten zu Besuch. Am ersten Abend bringt ihn sein« ält«re Cousin? zu Bett. Die junge Dame, die «in« unbeschreiblich« Angst vor Dieben und Einbrechern hat, leuchtet nach alter Gewohnheit unter das B«tt. „Was machst Du da?" fragt Fritz neugierig. „Ich seh« nach, ob ein Räuber da ist", lautete die Ant wort. „Ach," ruft Fritzchen erstaunt, »Ihr nennt das Räuber?!" Verunglückt« Empfeh lung. „Ist die Medizin schwer zu mhmen?" Arzt: „Im Gegentheil! Di« sli«ßt durch die Kehle wie Wasser."
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