6 Und «ine. Die Liebe webt «in gülden Tuch. Nie rührn ihre Hänt«, . Die Liebe schreibt «in gülden Buch, Kommt ni« damit zu End«. - Die Liebe zieht ein gülden R«is . Und wartet, wer's kommt brechen, z Ein gülden Wort die Liebe weiß Und wagt «s nicht zu sprech«n. O arme, arme Liebe du, In Sorgen ohne Ende. Und eine sieht dir lächelnd zu; Wenn si« dich doch verstände. > Und Eine, und Eine, Si« sieht's und lächelt nur. Zn der Dampfwäscherei. Homer schildert gar anmuthig, wi« die phäakische Königstochter Nausitaa mit ihren Mägden und Gespielinnen zum Waschen der Hauswäsche ausfährt und ihr,! «igen« Hochzeitswäsche. die Wäsche ihrer Brüder mitnimmt, ivelch« „beständig mit reiner Wäsche sich schmücken wollen, wenn sie zum R«ig«n g«h«n". Auf «in«m Wagen mit einem geflochtenen Korb«, den Maulthiere ziehm, wird die schmutzige Wäsche an das Ufer des Stromes geschafft. Dort sind Waschgrub«n, und zwar aus Stein gebaut und schön behauen. Spülerin nen stehen damit in Verbindung, und nun wird die Wäsche Stück für Stück tn die Gruben gethan, »nd die Mägde stampfen sie mit den Füßen zusammen, wobei sie die Wäsch« von Flecken reini gen. Hierauf schildert der Dichter, wie die Gewänder am Meeresufer auf Kie seln ausgebreitet werden, bis die Sonne sie getrocknet hat. Ferner erfahren wir, daß die Königstochter mit ihren Im Spülraum. Mägden die Wäsche auch noch „faltet", um sie solchergestalt wohlgeordnet in dem großen Waschtorbe nach Haus« zu fahren. Vom Plätten und Glätten der Waschstücke verräth Homer nichts; die Stoffe, um die es sich handelt«, konnten schon im Falten glattgezogen werden. Die Grundzüge dieser uralten Be handlung der Leibwäsche haben sich Zum Theil bis auf den heutigen Tag erhalten. In manchen Gegenden dei> , Südens gibt es noch solche Waschgru ben, und noch kommt es vor, daß die Wäsch« mit den Füßen gestampft wird. In einzelnen Landschaften Deutsch lands bürstet man die nasse Wäsche im Troge .anderwärts behandelt man sie mit Klopfhölzern, während in manchen Landgebieten Süd-Europas und Süd- Amerikas die Wasch« mit Steinen ge klopft wird, um sie rein zu bekommen. Man kann sich denken, wie sie dabei all mälig zugerichtet wird. In unserem Lande werden bei der Handwäsche allgemein die sogenannten Waschbretter gebraucht. Das die al ten, primitiven Methoden nicht genüg ten, um das ungeheuere Wäschemate rial der Großstädte zu überwältigen, wurde der Maschinenbetrieb eingeführt und heute gibt es überall Dampfwä schereien, deren Leistungsfähigkeit ganz erstaunlich ist. Nach Einlieserung in die Waschanstalt gelangt zunächst Alles, Säcke und Bündel, in den Zeichensaal. Diese Abtheilung ist eine der wichtig sten des ganzen Betriebes. Hier wird dieselbe in einzelnen Posten ausgeschüt tet, um zunächst die Kontrollstelle zu Passiren, wo ein etwaiges Fehlen von Stücken oder Irrthümer beim Einzah len sofort festgestellt werden, um spä tere Schwierigkeiten zu vermeiden. Nachdem die Wäsche mittelst bunter Fäden nach einzelnen Posten gezeichnet ist, wird sie sortirt: so zwar, daß zu sammengehörige Gruppen möglichst beisammen bleiben, jedoch bunte Stücke oder solche, die wegen Abfärbegefahr oder aus Reinlichkeitsgründen beson ders behandelt werden müssen, beiseit? gelegt werden, um mit der Hand in der alten Weise im Wasserbottich ge waschen zu werden. Die übrige Wä sche wird nach den Maschinensälen be fördert, um direkt in die Waschmaschi nen zu gelangen. Eine sd'che Wasch maschine ist eine sinnreiche, einfach« Er findung. Waschtrommel. Eine aus reinstem Kupfer herge stellte, innen völlig glatte Trommel be wegt sich in einem sie umgebenden Kes se>Mm nach Belieben Dampf, h«iß«s odMkaltes Wasser zugeführt werden kann. In diese Trommel, welche mit siebartigen Löchern versehen ist, wird die schmutzige Wäsche hineingepackt und zugleich beste Seife in großer Menge zugegeben. Die Trommel wird ge schlossen, bewegt sich selbstthätig bald nach der einen, bald nach der anderen Seite um ihr« Achse, und gleichzeitig strömt durch die erwähnten Sieblöcher heißes Wasser ein, die Wäsche bedeckend. Durch diese einfache Procedur werden die Poren der Wäsche geöffnet, der anhaftende Schmutz löst sich auf, und dadurch, daß das unrein geworden« Wasser ständig ab- und klares zu strömt, wird die Reinigung der Wäsche in verblüffend kurzer Zeit und mit größter Schonung beendet. Sie ver läßt in blendender Weiße die Maschine. Die a-wffnete Trommel dreht sich nach unten, und di« s«rtig«WLfche fällt, ohne daß eine Hand sie berührt, in den un tergeschobenen Transportwagen, um sogleich zur Spülmaschine gefahren zu werden. Centrifu ge. Dies« Spülmaschin« ist «in großer Bottich, der mit Wasser gefüllt ist, wel ches durch Schaufelrad«! fortwährend in fli«ß«nd«r Bewegung gehalten wird. Darin bleibt nun die Wäsche so lange, bis sie von der iHr etwa noch anhaften den Seif« befreit ist. Zu dem Zwecke strömt aus g«waltig«n, hochg«lag«rten Reservoiren abwechselnd im Anfang warmes, später kaltes Wass«r hinzu, während das verbrauchte ununterbro chen abfließt. Von der Spülmaschine aus gelangt die Wäsche in die Centrifugen oder Trockenschleudermaschinen. Eine sol che Centrifuge besteht in der Hauptsache ebenfalls aus einer durchlöcherten, ku pfernen Trommel, welche sich jedoch anstatt horizontal vertikal dreht und nach der oberen Seite völlig offen ist. Nachdem diese Trommel mit nasser Wäsche sorgfältig vollgepackt ist, wird sie in eine rotirende Kreiselbewegung gesetzt. Durch die Schnelligkeit der Umdrehungen wird das in der Wäsche befindliche Wasser herausgeschleudert, so daß diese in ca. 3 bis 5 Minuten nur noch ein« geringe, zur weiteren Be arbeitung nöthige Feuchtigkeit enthält. Mit dem Verlassen der Centrifugen ist zugleich die Hauptarbeit der Reinigung gethan, und die Wäsche gelangt nun aus den Maschikensälen nach den Ar beitSräumen, wo nur diejenigen Ma schinen und Apparate sich befinden, welche den sozusagen feineren Theil der Behandlung übernehmen. Das Plätten feiner Wäsche, wie Kragen, Manschetten usw. geschieht mittels Plättmaschinen. Eine solch« Maschin« besteht tn der Hauptsache aus einer polirten Stahlwalz«, welche einen un ter ihr gelagerten, weich überzogenen Tisch vor- und zurücktreibt. Die Walz« vertritt also das Plätt«is«n, der Tisch das Plättbrett. Nachdem die Walze, welche innen hohl ist, durch Gas genü gend erwärmt ist, werden die vorher eingestärkten Kragen usw. einfach auf dem Plätttisch ausgebreitet, und die Maschine besorgt selbstthätig die Fer tigstellung derselben. Dampfmangel. Die glatte Wäsche, welch« nach dem Trocknen von der Leibwäsche getrennt wird, gelangt dann zu den Tampf- GlanzmanAeln. Die Arbeits- uns Leistungsfähigkeit dieser Maschinen ist ein« fabelhaft«, ist doch «ine einzige Mangel im Stande, täglich allein ca. 20,000 Handtücher zu glätten. Der Dampfmangel wird auf der Einlaß seit« von geübten Frauenhänden unun terbrochen die Wäsche in nassem Zu stande zugeführt. Die einzelnen Stück»' weiden von weichen, mit Fries nen Walzen über «inen hochpolirten Stahlcylind«r hinwegg«leit«t und kom men nach 20 bis 30 Sekunden fertig getrocknet, geplättet und auf's feinste appretirt aus der Maschine. Dies wird dadurch erreicht, daß der Cylinder der Mangel, der hohl ist, mit Dampf geheizt wird; indem er sich rotirend be wegt, glättet und apretirt er die Wä sche, so daß diese sich von neuen Stücken nicht unterscheidet. Nachdem die Wä sche die zahlreichen Walzen Passirt, wird sie von endlosen Filztüchern der Ausgangsstellt zugeführt, durchläuft noch eine Plättmulde, die die letzten Mängel beseitigt, und wird nun gleich zur Falterei gegeben. Dort wird sie vsn geschickten Händen gelegt, in mäch tigen Stößen aufgeschichtet und dann an die Sortirabtheilung abgegeben.' Diese Stelle bildet die Sammelstelle, in welcher all« di« mannigfachen Fäden des großen Betriebes zusammenlaufen. Besonders tüchtige Kräfte stellen nun aus der Unmasse von Wäsche an der Hand der Waschlisten, auf welchen schon beim Eingang ein bestimmtes Farbenzeichen vermerkt wurde, die ein zelnen Posten zusammen. Von hier aus gelangen wir endlich zur Expedi tion. wo zahlreiche Mädchen damit be schäftigt sind, die letzte Hand an die zu sammengestellten Posten zu legen und dieselben mit Geschick und Geschmack für die Ablieferung fertig zu machen. TaS zweite Geficht. Auf das hastende, drängende Men» schengewogc der Großstadt senkt sich die Däinmerung. Nicht die besänf tigende, ruhevoll«, friedeatbmende Dämmerung, welche dort zur Erde kommt, wo Mutter Natur allein sie empfängt.—ln dem kribbelnden Amei senhaufen Großstadt scheint mit dem Aufflammen des elektrischen Lichtes, mit dem Aufblitzen der tausend Schaufensterflammen Alles noch hasti ger, noch aufgestörter durcheinander zu wimmeln, als beim Tagesschein.— Selbst der Mond, der draußen über den schwarzen Wäldern und den ru henden Fluren so still und so golden leuchtet, hängt über den himmelhohen Steinpalästen dunstig, rothglühend, wie eine jener bunten Lampen, di« üb«r verhängten Kn«ip«nfenstern den Weg zeigen zu zweifelhaften Mysterien. In einem der großen Schaufenster ist Alles aufgehäuft, was den Gaumen erfreuen kann. Lichtfunken spielen auf dem braun goldenen Gefieder der in ganzen Bün deln aufgehängten Fasanen; seltene Gemüse locken aus flachen Körben; Pasteten, feine sind auf gestapelt, herrliche Pfirsich«, wunder volle Erdbeeren leuchten verführerisch aus ihrer sorglichen Wattepackung! Ein seltsam gemischter, weichlicher Ge ruch kommt aus der offenen Thür und strömt von den Behältern mit Fischen und Geflügel. Nachlässig überlegend steht ein ge putztes Weib vor all' den Herrlichkei ten. Pfirsiche möchte sie vielleicht gerne essen? Oder auch Erdbeeren? Aber Erdbeeren gab es erst gestern! Ihr Kleid, das so eng anliegt wie ein Handschuh, ist von einem grellen röthlichen Blau und daS kostbare Pelz wert über der knappen Jacke von einem aufdringlichen Gelb.—. — Auf ihrem auf geschlagenen Hute nicken die Federn herausfordernd, und die große Schnalle, di« sie hält, blitzt zu funkelnd im Gaslicht. Und ein wenig zu rosig ist auch die Farbe ihrer Wangen, ein wenig zu weiß der ganze Teint, ein wenig zu dunkel und zu rein be zogen die Linien der Brauen und der feine dünne Strich um ihre Augenwim pern. Ihre seidenen Unterkleider ra scheln, wenn sie sich bewegt, und ein starker Duft strömt von ihr aus. Pfirsich« oder Erdbeeren? Cin lebendes Fetzenbündel drängt sich an sie heran und streift ihre Röcke, daß die Seide knistert. Ein armseliges frierendes Weib in niedergetretenen Schuhen, in zerschlissenem Rock und mottenzerfressenem Pelzmantel. Auf dem Kopfe sitzt ein grotesker Hut mit fuchsigen Federn, zerlumpten Spitzen und zerknautschten Blumen. Der Schein der Lichter zeigt das grelle Roth auf ihren Backenknochen, den dicken schwarzen Strich, der ihre Augen umrändert, und die grellrothen Lippen in dem verwüsteten Gesicht. Und ein böser Blick sticht aus den tiefliegenden Augen nach dem seidenraschelnden, duftenden weiß und rothen Weibe. Die Andere fühlt den Blick. Sie wendet sich um und starrt das Fetzen bündel an. Und unter dem Roth und Weiß ihrer Wangen erbleicht sie lang sam und ihr Blick gleitet furchtsam über die menschlich« Ruin« neben ihr! Vor ihren Aug«n zerrinnt die Gegen wart, und sie schaut mit einem gräßli chen Angstgefühl, das ihr die Kehle zu schnürt, in eine Zukunft, die kommt, langsam, unaufhaltsam, und die Gestalt annimmt in diesem elenden, verkommenen, hungernden Weibe. Sie rafft ihr Kleid zusammen, flüchtet mit hastigen, ungleichen Schritten und taucht unter in oen Lärm der Straß«. Die Bodcnstt - Gürtelbahn. Mit der Eröffnung d«r Bahnsirecke Ueberlingen - Friedrichshafen hat die Bodenseebahn ihren Ring um das „Schwäbisch« Meer" geschlossen. Die Entstehung dieses Schienenweges reicht bis auf das Jahr 1866 zurück, wo zwi schen d«n verschiedenen Staaten, die an dcn Bodensee grenzen, die ersten Ver handlungen angeknüpft wurden. Diese scaleppten sich indessen jahrzehntelang hin, bis am 18. August 1895 die Streck« Stahringen - Ueberlingen er ösfn«t werd«n konnte. Am 1. October 1899 folgte di« Str«ck« Friedrichsha fen-Lindau, welcher sich jetzt die letzte Streck«, Ueb«rlingen - Fri«drichshafen, angeschlossen hat. Ihr« Vollendung er forderte drei Jahre, welche lang« Dau«r namentlich dadurch bedingt war, daß vcm Hauptbahnhof Ueberlingen, da hier die Ufer steil in groß« Tiefen ab- StationUeberlingen -Ost. fallen, di« Bahn nicht mehr dem See entlang geführt werden konnte und so mit zwei große Tunnels nöthig wur den. Der Westtunnel (948 Meter) und der Osttunnel (615 Meter) sind durch «inen 167 Meter langen offenen Einschnitt getrennt. Am Osteingang des letzteren Tunnels wurde eine Hal testelle für Ueberlingen errichtet. Wei ter hindurch schneidet die Bahn das Rel-gelände unterhalb der Klosterkirche Neubirnau, läßt Schloß Maurach und Seefelden rechts liegen und durchbricht in einem 17 Meter tiefen Einschnitt den Hügel Torgelösch. Hinter Oberuhl dingen ist der Bahnhof für diese Ge meinde und für das nahe Mühlhofen welches die Bahn i!p scharfen Bogen umfährt, um dann'dHrch den Steizen w'ild den Killenweihev. zu umziehen. Nun tritt die Bahn in die weit« Ebene des Salemerthals. Zwischen Mim menhausen und Neufrtch liegt ihre Station (430 Meter), zugleich Zweig station für die künftige 7?»benbahn nach Frickingen. Der Stephahscanal und die Deggenhauser Aach norden mit 20 Station Unterahldinge H. Meter weiten Brücken überspann.z dann kommt der Bahnhof für da ! Pfarrdorf Bermatingen. Durch HUge, liges Gelände wird, nachdem vorher! noch di« Landstraß« auf «in«r etwa 600 Meter langen Rampe über di« Bahn weggeführt ist, d«r Bahnhof Markdorf (435 Meter) «rreicht, der nicht unmittelbar bei der Stadt steht und doch noch bedeutende Schüttungen, sowie umfangreiche Entwässerung d«S moorigen Unt«rgrundes erforderte; bei d«r Bahnhofsanlage wurde auch noch auf die spätere Einmündung «iner von Ravensburg ausgehenden Bahn Rück sicht genommen. Von Markdorf ab fällt die Bahn; Lipbach bleibt rechts; die Niederung der Brunniaach wird auf einem Damm überquert. Die letzt« bodische Station Kluftern liegt auf einem Höhenrücken gegen Efrizweiler zu. Ueber die württembergische Sta tion Fischbach wird Friedrichshafen er reicht. In einer Kadclfabrik. Die Herstellung der Kabel für die verschiedensten elektrotechnischen Zwecke ist ein so interessanter Fabrications zweig, daß «in Gang durch ein mit den neuesten und vollkommensten Einrich tungen versehenes Kabelwerk sicherlich des Interesses nicht entbehren dürst«. Jedes Kabel besteht bekanntlich aus ei ner Anzahl von Drähten, welche auf Umspinnen der Kabel. Trommeln, die sog. Bobinen, aufge wickelt sind, in der Verfeilerei zum Kern des Kabels, zur sog. Kabelseele, vereinigt werden. Die geschieht in den „Kabellitzmaschinen". Die Drähte laufen in diesen Maschinen von den Bobinen ab und durch die Achse eines großen, mit Führungen versehenenßa des. Durch diese Führungen hindurch gehen die Garnsträhne des isolirenden Faserstoffes, mit welchem die Drähte umsponnen werden. Dieser Faserstoff ist meistens Jute. Die Garnfäden laufen von dem großen Rad« aus ke gelförmig zusammen und werden über die Kabelseele gedreht. Von der Ka bellitzmaschine läuft das befponnene Kabel auf große hölzerne Trommeln auf. Die Kabel werden sodann getrock net, mit isolirender Masse getränkt und darauf mit einem isolirenden Bleiman tel umpreßt. In einem besonderen Raum werden sie hiernach mittels fei ner Instrumente aufs Sorgfältigste auf ihre Leistungsfähigkeit und auf ihre Jsolirung geprüft, d. h. es wird festgestellt, ob derßleimantel auch über all fest anschließt, so daß keine Feuch- Kabellitzmaschine. tigkeit eindringen kann. Auch darf der elektrische Strom aus dem Kabel nicht in die Umgebung gelangen können. Um die Kabel zu Prüfen, werden sie in gro ße Bassins versenkt. Ist das Kabel brauchbar, so wird es mit der aus Ei sendrähten oder Eisenband bestehen den Armatur versehen. Die hierzu die nende Maschine ist der Kabellitzmaschi ne ähnlich, doch ist di« Stellung der Bobinen «ine ander«, als in dieser. Außer getränkter Jute wird zur Iso lation namentlich auch Guttapercha verwandt, deren werthvolle isolirende Eigenschaften Werner von Siemens im Jahre 1846 entdeckte. Die Guttaper cha wird erweicht und in einer besonde ren Presse in nahtlosem Zustande um den Draht gepreßt. Für gewiss« Sor ten von Kabeln hat sich auch Papier als Jsolationsmat«rial vorzüglich be währt. Bei der Verwendung von Pa pier wird jeder einzeln« Draht mit Papierband umsponnen, das in der Spinnmaschine, zu Scheiben aufgewi ckelt, zur Anwendung gelangt. Erst nach dem Umspinnen mit Papier wer den di« Drähte zu Kabeln zusammen gedreht. Noble«»«? oblige. Hausknecht (zu seinem ehemaligen Collegen, der durch eine Erbschaft steinreich gewor-, d«n): „Nun, Johann, wie geht's Dir denn, alter Freund?" Johann: „O miserabel! Jeden Tag muß ich jetzt Austern sress'n!" So leben wir. Ein Hauptmann in einer kleinen Garnison gab seiner Compagnie den Befehl, daß jeder Unteroffizier, der Tags vorher einen Rausch gehabt, sich zur Stelle d. h. zum Rapport zu Niel sen habe und folgende Meldung ma chen müsse: „Ich melde dem Herrn Hauptmann gehorsamst, daß ich gestern einen Rausch gehabt habe. Eines schönen Tages kam ein Unter offizier zum Rapport, aber in höchst bedenklichem, halb betrunkenem Zu stande, so daß er sich nur m-t Mühe ge rade halten tonnte: „Ich melde dem Herrn Hauptmann gehorsamst, daß ich gestern einen Rausch gehabt habe" Der Hauptmann erwiderte hieraus: „Der Hergotts - Sakraments - Corpo r.'l hat ja heut« noch einen, worauf der Corporal antwortete: „den, melde ich morgen!" Seine Ausfassung. Bauer (in der Zeitung lesenv: „Prinz Karl besichtigte das Seiden haus von Zk."): „Du Alte! Jetzt hab'n s' in der Stadt gar schon seidene Häu ser." Außer Verhältniß. Hausfrau (die einen Bettler in die vierte Etage hinaufgerufen hat, um ihm einen Teller Suppe zu geben): „Nun, wie war die Suppe?" Bettler: „O, ganz gut aber Sie sollten Parterre wohnen!" „Ich danke Ihnen recht herzlich Sie haben mir das Leben gerettet!" „Nichts zu danken, Fräulein! Ich wollte, ich könnte Sie jeden Tag aus dem Wasser ziehen!" Auch ein Wohlthäter. Der Mei«r is a' braver Mann, Der nimmt si' um die Armen an: Oa'n Cigarrl raucht er nach d«m an dern. Weil d' Spitzeln in a' Sammlung wandern. Er sauft als wie a' Bürfchtenbinder Die Stöpseln kriag'n die Waisenkin der; Die Flaschen laart er gründli' aus, Schickt's dutzendweis' in's Armen haus! Der Mensch, der kunnt' oan schier der barma. Der sauft si' z'todt no' für die Arwa. Ganz.einfach. „Du, Kathrin«, heute hab' ich einen Korb Champagner bestellt für unsere silberne Hochzeit, die wir nächsten Mo nat begehen!" „Wenn aber eines von uns inzwi schen sterben sollte?" „Na, dann trink' ich ihn bei einer anderen Gelegenheit!" D e r A r m e! „. . .Es fällt Ihnen also. Herr C'ommerzienrath, die Wahl sehr schwer, ob Sie die Villa für 300,000 oder die für 380,(XX) Dollar kaufen sollen?" „Gewiß!. . . Sie sehen, unsereins hat auch sein« Wohnungsnoth!" Der dicke Einjährige. „Sie, Müller, Sie brauchten eigent lich blos 'n halbes Jahr zu dienen, da Sie gleichzeitig im ersten und zweiten Glied stehen können!" Die kleine Verrätherin. „Mamachen, wir dürfen nicht allein in den Park da gibt't furchtbar riel' Räuber!" „Du gehst doch oft mit Kathi hier spazieren!" „Jawohl, Mama! Wir nehmen aber auch immer einen Soldaten mit uns!" Der kranke Trinker. Arzt (bei der Confultation): „. . . Das Biertrinken muß ich Ihnen ganz und gar verbieten!" Patient: „Herr Doctor, Sie scheinen in schlechter Laune zu sein ich werde morgen wiederkommen!" . Mittel zum Zweck. „Wenn alle Strick' reißen, werd' ma halt do no zur ehrlichen Arbeit greifen ! müass'n; daß ma wenigstens zu an G'- wand kumma, damit mar ins Kaffee haus geh' kinna zum Ueberziehersteh l'n!" Arl. Doctor. Das erst« Fräulein Doctor in Deutschland war Hildegard v. Beckels heim, auch Hildegard v. Bingen ge nannt, Aebtissin des von ihr gegründe ten Klosters auf dem Ruprechtsberge bei Bingen, und lebte vom Jahre 1098 bis 1179. Sie war die erste deutsche Aerztin, die ihr« Erfahrungen und Lehren über die Heilkunst auch durch die Schrift mitgetheilt und überliefert hat. Bisher kannte man nur ein Werk ihrer Feder, die sogenannt« „Physica", eine Naturbeschreibung vom ärztlichen Standpunkte. Dr. Kaiser hat ab«r neuerdings noch ein bisher ungedruckt gebliebenes Werk, dessen Handschrift in der Königlichen Bibliothek zu Ko penhagen liegt, mit üb«rzeug«nder Be weisführung auf die Aebtissin vom Ruprechtsberge zurückgeführt. Die Schrift trägt den Titel „Beatae Hilde gardis causa« et curae" und enthält eine Abhandlung über die Ursachen, Kennzeichen und Behandlungsarten verschiedener Krankheiten. Natürlich darf man d«m Inhalt di«fes im 12. Jahrhundert entstanden«» Werkes kei nen wissenschaftlichen Werth in unse rem heutigen Sinn« b«il«gen. Es ist in der Hauptsache „Volksmedicin", wie si« Hildegard vermuthlich aus einer ei genen umfangr«ich«n Praxis und aus den Ueberlieferungen des Benedictiner ord«ns kennen g«lernt hatt«, dem sie angehörte. Dr. Kaiser hat die Schrift übersetzt und hat sich dadurch um die Geschichte der Medicin «in anerken nenswerthes Verdienst erworben, da sich darin gewissermaßen die naturwis senschaftliche Anschauung des gebilde ten Deutschlands zur Zeit des zwölf ten Jahrhunderts wiederspi«gelt. D«r Mensch würd« damals als eine Ver bindung des aus Erdenlehm geformten L«ibes und d«r durch die Vernunft be schwingten unsterblichen S«ele vorge stellt. Der Sitz der Seel« ist das Herz, von dem aus sie den Körper beeinflußt. Seit dem Sündenfall ist letzterer vielen Krankheiten ausgesetzt. Herz und Lung« befinden sich auf der linken Körperseite und werden von der Leber wie von einem Ofen erwärmt. Die Leber wirkt je nach der heilsamen oder schädlichen Beschaffenheit d«r ihr zuge führten Säft« durch ihre Adern auf die Adern des Gehörs. W«nn der Mensch Gutes hört, so fühlt er sich daher wohl; andererseits können ihn ungünstige Nachrichten krank mach«n. Die Melan cholie soll vom Teufel stammen und durch den Sündenfall in die Welt ge kommen sein. Der Schnupfen geht von schädlichen Säften im Gehirn aus, Nasenbluten von verhaltenen Leiden schaften. Diese medicinischen Vor schriften und Lehren d«r würdigen Frau standen bis in das 16. Jahrhun dert hinein in hoher Achtung. Höchste Protzerei. Commerzi«nrath (zu einem Dichter): „Herr Doctor, werden Sie nicht per sönlich gegen mich, sonst kauf' ich Ihr Geburtshaus und lass' es niederrei ten!" Moderne Kinder. l „Nun, Otto, das ist wohl eine Be kanntschaft aus dem Kindergarten?" „O n«in, Onkel, wir haben uns durch die Zeitung kennen gelernt!" Immer imßeruf. Frau: „Was für-ein verdrießliches, saueres Gesicht der neue Commis im mer macht!" Weinbauer: „Ja d«r scheint in einem schlechten Weinjahr geboren zu sein!" —' Fortisfimo. Kapellmei ster (bei Einübung «iner Haydn'fchen Piece zu mehreren Musikern, w«lch« eine mit korts bezeichn«!« St«lle koi tissimo nehmen): „Meine Herren, Haydn hat bisher ein „kort«'" gesetzt, Si« aber machen daraus spektakel"."
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