6 In der Küste Tahara. Einsamkeit", wie der kleine Rittmei ster am Schlüsse längerer Liebesmahl« sich auszudrücken li«bte. Für die Sa- und nun war sie da, genau so, wie er sie sich gedacht hatte: gelber heiß«r Sand, unendlich w«it«r Horizont, in d«r Ferne einige wild - zerissene Fel sen. ti«fblauer Himmel mit einer bli da stand sie! Aber sie hatte Lebens größe angenommen und statt der leeren Augenhöhlen blitzten unter halbge schlossenen Lidern zwei dunkle Skr»« den Rittmeister so verheißungsvoll an, daß ihm auf seine alten Tage ganz sonderbar um das noch empfängliche Herz -wurde. Und dann tanzte sie! Nur ein weiches Wiegen der vollen Hüften nach der !«!se plärrenden Mu sik. Die schlanlen, braunen Arme hin gen schlaff herab und kaum hoben sich die kleinen Füße vom mattfarbig«n Teppich. Der kleine Rittmeister fühlte sich so leicht und sicher die klaren Finthen theilte. Auch sie stand da, die G«n«- der Strom zum Bach, zum Bächlein und «ndlich zur flachen Gosse. Da lag er im schmutzigen, zolltiefen Wasser mit rothgestreifter Badehose und macht« krampfhafte Schwimmbewegungen. Pfui, wie lachten di« Leute! Besonders der R«s«rendar mit dem schwarzen duktivem Schassen" und dem „Heraus kehren d«r Individualität" redete, «r lachte wie sieben Wilde. „Infamie," schrie der kl eine Ritt meister, „Gemeinheit, weiter, weiter, hoppla Thekla!" Er erwachte durch den Klang seiner f«hr, Aber Ich gratulire zu dem' Schä del, solides Material, ein Anderer wäre draufgegangen! Also Ruhe und Aber der kleine dicke Rittmeister Ter Liinplontunncl. Die Eisenbahn durch den Simplon ist daZ schweizerische Alpenbahnproject !>!»- > > Das erste Projekt «nies Durchstichs des Simplons tauchte im Jahre 1855 auf, doch waren da mals die politischen Verhältnisse dem Unternehmen wenig günstig. Dan» fanden das Moni - Cenis- und das Gotthard - Project, letzteres vor Allem bei Deutschland, mehr Sympathie. Nunmehr aber hat man sich zu der thum Bresche in die Gebirgsmassen zu eine Länge von 12,80» Metern. Beim Gotthard - Unternehmen trug vor Al- Brig. jetzt tenni, beträgt 20 Kilometer; der Mont - Cenis - Tunnel ist, wie schon erwähnt, nur 12,800, derjenige durch den St. Gotthard 16,000 und der durch den Arlberg 10,300 Meter lang. Der Eingang zum Simplontunnel ist nicht mehr als 687 Meter über dem Meere gelegen, gegenüber demjenigen zum Mont - Cenis in Höh« von 1,263, dem zum Gotthard in Höhe von 1,145 1.392 Metern. Es lagen mehr als dr«i Gruppen eintheilen: in solche, wo der Tunnel an der Basis des Gebirgs stockes geführt werden sollte; in solch«, Jselle. Immerhin bietet die Durchbohrung eines Bergriesen, wie des Simplon, auf einer Strecke von 20 Kilometern ganz außerordentlich« Schwierigkeiten, und noch vor fünfundzwanzig Jahren hätte sich die Technik an diese Ausgabe nicht herangetraut. An verschiedenen Stel len muß das Gewölb« des Tunnels nicht weniger als 2000 Meter Gesteins massen in der Höhe auf sich tragen. Die Ventilationssrage und die Durch führung der sonstigen hygienischen Maßnahmen für di« im Bcrginnern thätigen Ingenieure und Arbeiter stell ten die höchsten Anforderungen an den Scharfsinn und die Leistungsfähigkeit Arbeiter mit Gesteinboh lienischen Seit« aus nicht w«nig«r als 10 Kilometer weit bis an die Stelle ihrer Thätigkeit befördert werden; das- C. auf je 30 Meter. Die höchsten Gipfel des Simplon, der di« Schweiz von Italien trennt, sind der Monte - Leone (3,561 Meter), das Wasenhorn (3,265 Meter) und das Furggenbaumhorn (2,991 Meter). Tunneleingang. Der Tunnel selbst hat ganz genau 19,731 Meter Länge, ist bei Brig in d«r Schweiz in 687 Meter der Simplon - Paß selbst, der Monte- Bahnhos bildet in Höhe von 706 Me am 13. Mai 1904 - fertiggestellt sein und ist bis jetzt auf 10,300 Meter vor- Brandt, Brandau H Co., bestehend des Berges einem Schlagflusse erlegen. U in s ch r e i b n g. „Na, haben Sie denn immer das kohlensaure Wasser richtig getrunken, das ich Ihnen verordnet habe?" „Gewiß, Herr Doktor, aber es war mir etwas zu stark und da habe ichs mit einem leichten Mvselwein ver dünnt!" Tie Hausindustrie iu Japan. ren. Eine der bedeutendsten Industrien des Landes ist die Seidenindustrie, welche eine der wichtigsten Einnahme quellen Japans bildet und vornehm lich auf der Insel Hondo Sour6 nörd lich von Tokio in der Provinz Jwaki betrieben wird. Wenn auch gerade die Seidenindustrie vielleicht den großar tigsten Anstrich aller japanischen Indu strien besitzt, so entstammt doch d«r größte Theil des fertigen Produktes tiner im größeren oder kl«ineren betrie benen Hausindustrie. Japan er zeugt gegen vier Millionen Kilogramm Seide im Jahre, also etwa den fünften Theil der Gesammtproduktion der Erd«. Schirmmacherin. Was die Zucht der Raupe und Ver arbeitung der Rohseide anbelangt, so 22—25 Grad Celsius erhält; nach dingitng bei der Seidenraupenzucht ist die Reinlichkeit, weil sonst leicht Krankheiten um sich greifen, welche die „Spinnhiitten" gebracht. Dies sind kleine Bündel von Stroh oder Reisig, die auf den Hürden errichtet werden der sofort auf den Markt gebracht oder in einer Art von Backofen di« Puppe get'odtet, damit nicht der Schmetter reiße. Ein gewisser Theil bleibt na türlich für die nächstjährige Zucht re servirt. Korbwaaren-Händl«r. erinöglicbt, wobei st«ts 3—20 Fäden gleichzeitig auf die Haspel gewickelt werden. » und Strohhüten alljährlich erzeugt werden, von denen zwar der größt« Theil im Lande selbst Verwendung findet, trotzdem aber z. B. allein Fächer im Werthe von etwa P 500.000 alle Jahre ausgeführt werden. Mit die- Reisbier - Verkäufer. die Erzeugung des „japanischen Pa piers," welches aus der Faser des Pa piermaulbeerbaumes gewonnen wird. hervorzuheben die Reisbitr- oder Amazake - Darstellung, die Erzeugung von Metall- und Thonwaaren, die eine bedeutendeGrvßindusirie im Lande zu schaffen. Heute schon besitzt Japan einig« große Seiden-, Papier-, Streich die Baumwollspinnereien, Glasfabri ken, chemischen Fabriken und Mgschi nenwerkstätten die immer mehr und mehr an Umfang gewinnen. Pin neuer Tchncildampfer. Der Norddeutsch« Lloyd hat seine chert. Dies«s Prachtschiff ist auf der Werft d«r Maschinenbau - Aktien gesellschaft Vulcan in Bredow bei Stettin aus bestem deutschem Stahl- Klasse als Vierdeiksschiff mit aüsge liche, an Bord ausgestellte Dampf m«n 3600 Tonnen Wasser in d«r Länge, 20,1 Meter Breite und 13,1 Meter Tiefk Der Raumgehalt be trägt 16,000 Brutto - Registertonnen, denen Schiffes 21,300 Tonnen; 214 Kammern für eine bis vier Personen, Kronprinz Wilhelm, acht Staats- und vier Luxuszimmer si'nd für Passagiere erster Klasse, 102 Kammern für zwei bis sechs Person«» für Passagier« 2. Klasse berechnet. An Passagieren 3. Klasse lassen sich 702 Zwischendecks unterbringen. Di- Schiffsbesatzung besteht aus 522 sind niit elektrischer Beleuchtung, Dampfheizung, Ventilation, Klingel leitungen und Telephon versehen. Tonnen Kohlen. An Booten führt das Schiff 18 Rettungsboote aus Holz Dampf liefern zwölf Doppel- und vier Cinfachk«ss«l, die mit 15 Atmosphären Ueberdruck arbeiten, 8700 Quadrat meter Heizfläche und 251 Quadrat meter Rostfläch« besitzen. Die Kessel sind in vier Grupp«n angeordnet, de- Schinn. Der Hiasl kommt mit einer Sau auf den Bahnhof, um mit derselben die Heimfahrt anzutreten. Auf dem Per ron angelangt, wird ihm bedeutet, das Schwein dürfe er nicht ins Coupe mit nehmen, dasselbe müsse in einen Sepa ratwagen. Davon will aber de? Hiasl nichts wissen. Da kommt dem Con dukteur ein guter Gedanke. „Rauchen Sie?" fragt er den Halsstarrigen. „Dös glaabft!" entgegnet der Hiasl, zieht sosort seine Pfeife hervor und steckt sie an. „Und raucht Ihre Sau auch?" «xa minirt der Condukteur weiter. „Daß ös da in der Stadt dumm seid's, dös han i schon g'wißt", lacht der Hiasl laut auf, „daß ös aber net amal wißt's, daß dö Säu net rau ch'n, dös han i Enk net zuatraut, na!" „Na also", sagt der Condukteur, „so müßt also Ihr in ein Rauchcou pe, die Sau aber in ein Coupe für Nichtraucher, in das dort am Schlüsse des Zuges!" Das scheint dem Hiasl einzuleuch ten, er sinnt nach. Nach einer Weile ab«r erwidert er trocken: „Nacha steig i aa in dös Coupe für dö Nichtrau d ch 'cht klärt der Condukteur, führt den Bauer ner Sau hinein und Hiasl macht di« Fahrt in Gesellschaft seiner lieben Sau Beim Aussteigen ruft er aber dem Condukteur triumphirend zu: „Schau, pfeif Enk auf dös Nichtraucha-Coi^pe, Coupe!" und trollt dampfend ab, überall stolz erzählend,daß er die ganze Strecke hindurch im Nichtrauchcoupe Anschauungsunterricht. „Nur gewissenlose Hetzer behaupten, daß die Steuern eine Last für daZ Volk sind! Dieser Mann hier zum Bei spiel zahlt die höchsten Steuern im Land, und doch ist ihm pudelwohl da bei!" theure Sach' werd'n!" Kleine Unterbrechung. s' . „. . .Das ist ein harter Schlag Euch, Huberbäuerin, daß Ihr Euren^ habt!" „Ja freili', Herr Pfarrer! I' thu' Was thut aber der . . gel!" . .Falsch s«id Ihr Männer alle! Wie oft hast Du nicht schon feierlichst geschworen: Für meine Liebe sei Dir kein Opfer zu groß, und jetzt willigst Du Heuchler mir zu Liebe nicht 'mal R a 112 112 i Ii i r t. Kellnerin: „Wie, ich soll dem Pro fessor der Zoologie, der bei uns speist, diese Fliege in die Suppe thun?" Candida!: „Ja, wissen Sie, ich muß diesen Nachmittag zu ihm in das ich studirt!" den Trieb verspiict, mich selbst zu er halten!" DerHausschlüssel-Protz UmgetehrteWelt. Mann: Wirthschaftsgeld bitten? Ich möchte zämlich gern einige Schoppen irint«n gehen in der Wirthschaft zum goldenen Löwen!" Fommer Wunsch. Junger ten): „Giebt es denn gar keine Gele genheit, mich Ihrer werthen Familiz zu nähern, Fräulein Marie?" Junge ger Gerichtsvollzieher: „Wenn ich^nur wenigstens einmal pfänden könnte b«i Ihnen!"
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