fremde Schuld. (5. Fortsetzung.) liebsten hätte er auch dieses Mal Nicht ihre Verlassenheit sollte sein Für» sehr öald, «r hofft« fest darauf. Wenn «r freilich an seine Eltern dachte, sank wohl sein stolzer Muth, allein sie wür den mit sich reden lassen, er war ja doch ihr einziger g«liebter Sohn! Ein«n Augenblick fuhr d«r Getianke durch des jungen Mannes Sinn, sich Hintze anzuvertrauen. Er hatte ihn in dieser kurzen Zeit als treu «rgebenen Mann kennen gelernt, trotzdem v«r>varf er die Jd«e sofort. D«r alt« Mann «ign«t« sich kaum für «in« derartig« zarte Mission, und eines Mittles zwi schen sich und d«n Eltern bedurfte «r nicht. Unter diesen Gedanken kam er dem Clubhaus« immer näher und «rreichte «s schließlich ganz. Im Speisezimmer fand er seinen Mentor vor, der in Ge sellschaft des Capiläns von der „Elbe" gespeist hatte. Die Ankunft Flem mings unkrbrach ein tifrig«s G«spräch, di« b«iden Männ«r schwiegen verlegen, und Brinkmann verbarg die» Gefühl hinter einer lärmenden Begrüßungs r«d«. Fast wären übrigens die beiden Herren zu spät gekommen, di« „Elb«" lichtete noch in d«rs«lb«n Nacht die An ker, so daß Herr Hintze keinen Augen blick Z«it zu verlieren hatte. Er trennte sich daher sehr bald von seinen Gefährten und setzte seine B«suchstour fort. Brinkmann rief nach emer n«u«n guten Flafch« zum Abschiedstrunk. Goldgelb floß der feurige Wein in die Gläser. „Auf gutes Glück, Mister Flem ming!" rief er und leert« d«n Römer. Hans trank sch>o«ig«nd aus; «r ver mied d«n Blick des wackeren Mannes, der fest auf ihn gerichtet war. „Haben Sie mir denn gar nichts' anzuvertrauen?" fragte «r «ndlich vor „Jch wüßt« nicht," stammelte Flem ming verwirrt. „Auch nichts von Fräulein Han iiah?" „Sie möchte in Brasilien bleiben," erwiderte Flemming unsicher. „Auf wtlche Aussichten hin?" „Das ist nicht unsere Sache!" wies Hans schroff zurück. „Sie Mögen recht haben, zunger Freund," sagte Brinkmann nun auch sehr ruhig. „Das jung« Mädchen steht für sich selbst. D«nnoch hätte ich gern gesehen, sie wäre mir in die H«imath gefolgt, da sich hier nichts für sie fand. Noch ist ja All«s gut, allein wer w«iß, was aus ihr werden wird. Zu «iner Abenteurerin ist sie zu schade, sie hat das Zeug nicht dazu und wird g«g«be nen Falls zu Grunde gehen." „Nicht, so lang« ich's hinixrn kann, ich verlasse Fräulein Hannah nicht!" „Vielleicht wird das ihr Schicksal sein," versetzte Brinkmann ernst. „Kommt sie nicht bald unt«r, so tragen Ihr Schutz, Ihre Hilfe mehr zu ihrem „So soll ich das arme Geschöpf, des sen einziger Fehl«r ist, daß «s an «inen Schurken gerieth, seinem Schicksal überlassen?" brach Flemming heftig aus. „Sie lieben Fräulein Hannah?" „Mehr als mein Leben!" Di« Antwort so fest, der und drückt« sie fest. Alles gut!" lobt« «r. „Ich tann^gitrost Mädchens Besitz ist Glück, glauben s«lbst also?" „Thun Sie das. Ich nehme Jhr«n «inem letzten „Lebewohl" und „finden Sie bald «in«n guten Platz, am besten als Hausfrau auf Lebenszeit" verli«ß der Capitän das Mädch«n, dem Hans nur noch leise ein „Auf Wiedersehen morgen früh!" zuraunen konnt«. bat: mich di« fremd«n M«nsch«n hier, nun Platz in Zukunft ist lxi Dir, was sollt' das, li«b«r Hans. Man war zuerst dort sehr gütig zu mir, «in zwei tes Mal weniger, und das dritte Mal g«m Vorwand." „Da soll doch gleich Ich gehe hin und bitte um Aufklärung!" „Mit welchem Recht? N«in, Hans," entgegnete das Mädchen, als er betrof fen schwieg. „Das wirst Du' nicht thun! Sind wir erst d«r Einwilligung die Achs«l ansieht." „Ist etwa D«in Unglück ein« Schuld? Dann wurde es rechtzeitig abgewandt. Hans Flemming hatte sein vi«rund zwanzigstes Lebensjahr zurückgelegt, ohne die Li«b« kennen gelernt zu haben. Zum >v«nigst«n «mpfand «r noch nie ein Gefühl, das diesen Namen verdient haft verzehrender Sehnsucht, die ihn täglich, stündlich zu Hannah zwang. O, wenn er sie besitzen könnte, ihn Seligkeit! Bracht« jetzt Cäsar die schwarze L«- H«rrn auf in Heller Freude, und der Bursch« wußte schon, daß sein Mister > unt«r den vielen Briefen, di« di« Post Noch wußten Vater und Mutter nichts, seinem Lager schlaflos verbrocht«, malte er sich hundert Mal aus. wie seine Eltern die Botschaft empfangen würden. Sie sprechen von der neuen Luftschlösser für seine Zulunft. Nur Gcrly fehlte >m dem Bilde, das er sich So verstrichen die Wochen in steter Arbeit schnell genug. Hans hatte sich bereits so eingelebt, daß ihm war, als tors, der seinem Herrn sehr zugethan, lieh dieser nach kurzer Zeit zum zivei ten Male die Erntearbeiten im Stich Mister begleiten solle. Er saß so steif erschien der Weg zur Station heute endlos. Zum Glück verlürzte das naive Entzücken Cäsars den Weg, der gen Gepäckstücke zu nehmen und ihm zu folgen. Der Zug stand zur Abfahrt bereit, die Locomotive und Abtheile des Wagens Platz nehmen, und Spottgelächter der und Passagiere entzog sein Herr ihn da durch, daß er ihn zu sich in sein Abtheil nahm und gütig auf ihn einredete. Es schwor er seinem Herrn Treue bis zum Tode, er hätte sich für ihn viertheilen lassen. hin. Sie verbrachte manche Stunde, wo ihr sonst starker Muth sanl, wo die umgebenden Hindernisse sich vor ihr Inhalt des väterlichen Briefes traf denselben zu geben, da Du nach unse rem Willen Dich nach Deiner Rückkehr mit Deiner Cousine G«rty verloben Dein wohlgewogener Vater. Das Blatt entsank d«r Hynd deS L«serS, sein blühendes Gesicht wurde nes Vaters! Ein Gefühl wie Haß wachte im H«rzen des Sohnes auf. Er sollte nach der Eltern Willen Gerty hei- Jm Nothfall« gibt man ihr Geld, die Pr«if« stehen. brik und all' das Geld. Was thut's, >?enn das Lebensglück da bei in Hcherlxn geht! Glück braucht der In seiner tiefen LZitterkeit fühlte der die Gewalt, di« man ihm anthun woll te. Er fühlte, daß es zum Entsagen viel zu spät; nicht um eine Welt, nicht um des Vaters Segen oder Fluch kann Der Brief fliegt auf die Erd«, der iveiß er von d«r Seligkeit, dem Glück der Li«be. Fast spürt der Sohn jetzt eine Regung des Mitleids: Armer Va- An seine Mutter dachte er kaum: Auf den? Das Mädchen, welches cr für werth und würdig hielt, der Mutter Platz einst einzunchmt», tonnte doch nicht Wäre nur daS Einzige nicht gewe sen! Der Passus, der von Geld handel te. Das lief in des jungen Trotz. zu So schnell hatten die Pferde den lveiten Weg noch nie zurückgelegt. sie waren, namentlich in der dringend sten Arbeitszeit, an solche Excursionen der umwohnenden Pflanzer nicht ge nah zu seiner Frau zu machen und mit sich fort zu nehmen. Es loste, was es wolle! In Bahia angelangt, ging er nicht gleich zu ihr, sondern sucht« zuerst den deutschen Consul auf. Dieser lam ihm, wie «s Hans scheinen wollte, ein ivenig verlegen entgegen, nöthigt« ihn indeß gleichwohl freundlich, Platz zu nehmen. „Ich lomme in «in«r wichtigen An gelegenheit," begann Flemming auf eine auffordernde Handbewegung, „und zwar betrifft diese zunächst jene Dam«, die ich schon einmal di« Ehre hatte, Ihnen warm zu'empfehlen." Das Gesicht des Consuls würd« um «Inen Schein ablehnende., und f«hr von ob«n herab llang s«in« Frage: ,Si« meinen dieses Fräulein Holt haus?" „Wen anders sollt« ich meinen?" ent gegnet« Hans, dem d«r Ton der Frage das Blut in's Antlitz trieb. „So muß ich b«dau«rn, jedes Einge hen in diese Angel«gtnh«it ablehnen zu müssen." „Was soll das heißen?" begehrt« Flemming fast drohend auf. „Daß ich es «in wenig eigenthümlich, um nicht zu sagen tactlos von Ihnen find«, mein verehrter H«rr Fl«mming, mich mit «iner Privatsache behelligen zu wollen, die Si« am b«sten mit sich allein ab,nach«n sollten." „Ab«r ich verstehe nicht, ich erzählt« Ihnen doch des armen Mädchens trau rige G«schicht«!" „Di« inzwischen von anderer S«ite „Gern." Der Consul erzählte nun kurz und wieder seme Frau den Ueberfahrt mitgemacht zu hab«». Si« halte «s für ihr- Pflicht, seiner Frau mitzutheilen, daß das junge Mädchen g«>v«sen sei. Das habe genügt. Es thue ihm leid um das jung«, unerfah rene Kind und auch um er „Das Alles haben Si« ohn« Weite hig, als der Erzähler schwieg. „Ich wußte nicht, es klang Alles so ich nicht irre." „So so, das erklärt Alses," entgeg nete der jung« Mann g«dank«nvoll, um vieler Förnilicht-it«n ,wi« dayeiin. Ohne Einwilligung Ihres Vater«, ohn? Taufschein, ohne Ihre Militärpa. , Piere ist nichts zu machen, >md die zit „Stellen Sie Ihrem Vater die Lage „Tann ist mein Rath überflüssig," lann Ihnen nicht helfen. Mit Geduld und Fügsamkeit lammen Sie zum Ziel. Gewalt gibt's nicht. Oder aber, Sie richten etwas an, was Ihnen nach zu ihrem Herzen." „Dazu ist später Zeit. Liebling," sagte er ernst. „Jetzt laß uns iiberle „Was soll das heißen, Hans?" fragte sie streng. l G l'bt " nie nach, er beugt sich höchstens dir Ge walt." „Du hast noch andere Gründe, Hans, Alles, was ich Dir that und noch thun „Ich thue Alles, was Du willst, denn Leben." (Fortsetzung folgt.) Nack der Hochzeit. A.: „Nun, Du hast Deine Herzenskönizin glücklich heimgeführt?" B.: "Ja, ge stern hat sie die Thronrede gehalten!" Für die Küche. Selleriefupp«. Eine halbe Selleriewurzel putzt man, schneidet sie blätterig, läßt sie in so viel Wasser als zur Suppe nöthig ist, mit wenig Salz Stückchen Butter, 2 Eßlöffel Rahm Rindfleisch- Röllchen. Man legt ein fleischiges Stückch«» Rindfleisch ein paar Tage in mit«twaS bratet man sie «twa «ine Stunde lang in Butter mit etwas Wasser, fo daß es eine Sauc« gibt, t>er man zul«tzt etwas Ivenn man will, auch etwas M«hl hin» eingeklopft. Man schält rohe Kartof feln und schneidet si« inScheib«n, Zwie» bcln in f«ine Würfel. Nun legt man auf, daß es knapp darüber steht, und schmort das Gericht, d«m man I—2 Citron«nscheiben beifügt, langsam gar. thaten, als «twa eingelegte Gurl«n oder Leberknöd «l. Etwa 6 Sch«i» Ken Weißbrot vom Tage vorher wer den klein würflig geschnitten, mit «in Drittel Quart kalter Milch angefeuch» mark mit einer, kleinen Zwiebel, einer Zehe Knoblauch, einer Prise Majoran und etwas Petersiliengrün sein gewiegt und 9 Unzen Kalbsleber am R«ibeisen gerieben oder glatt geschabt. Dieses wird nun mit 2 Eßlöffel Mehl, dem nöthigen Salz und einer Messerspitze voll Pfeffer in das durchge>v«ichte Brod gegeben und tüchtig damit ver arbeitet. worauf man die Masse noch eine halbe Stunde ruhen läßt. Dar nach werden aus derselben beliebig werden. Züsch Ge füllte Hammelcotelet» te s. Man schneidet dazu die Cotelet tes ziemlich dick, weil sie sonst nicht saf tig bleiben, befreit sie vom Fett, llopst sie und reibt sie mit Pfeffer und Salz zur Seite und bestreicht die Cotelettes auf der angebratenen Seite fingerdick mit folgender Farce: Vier bis fünf Zwiebeln werden sehr feingcwiegt, dann w wenig Butter hellgelb ge- Eßlöffel Mehl hinzufügt und noch E Blössel'Meh?mttzwei EWffelnÄ" Vis sich die Masse von Topf und Lös sel löst, schüttet dieselbe in eine Schüs» —'Ein Soldatenlind. „Ein strammer Kerl, der kleine Junge dort." „Nicht wahr? Ja, der stamm! auch aus einer Osfiziersfamili«!" „Ach so. Ja. man sieht iknn das Svldatenblut so fort an." „Das will ich meinen. Seine Mutter ist nämlich Leutnant in der 3
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