MWsiMW. Mai Pcmbcrtoa. 57- Fortsetzung.) Langsam beivegte sich der Kreuzer über das brausende Meer. Die Schiff« fuhren jetzt in einem Abstand von einer Meile hinter einander her, aber der „Peter Veltky" konnte an Schnelligkeit mit der Dacht, die bei Darrow in Lon don gebaut war, nicht concurriren. Die „Esmeralda" behielt ihren Vor sprung bei und hielt auch ihren Kurs inne, selbst als der Kanonenschuß über dem Wasser ausflammte und eine Granate zischend dicht hinter ihr in die Wogen fiel. Die Entfernung zwi schen dem Kriegsschiff und der Dacht vergrößerte sich immer mehr, war. Das jung« Mädchen hatte ebenso, wie die anderen ein eigenthümlicher Kampfeseifer ergriffen, der selbst den Tod verspottete. Di« Wangen ge die Augen Blitze sprühend stand sie da, eine kleine, schlank« Fißur, auf welche malerisch die weißen Lichtstrahlen fie len. Als Paul sie so erblickte, da ver gaß er die Noth, in der «r sich um ihr«twillen befand, und die Gefahr, sich und schloß sie innig in seine Arme. Eine zweite Granate fuhr zischend durch die Luft und fiel dann, ohne Gesichter der Mannschaft bespritzt wurden. Der alte John fluchte, das junge Mädchen aber lachte sorglos. Sie konnte immer noch nicht den Ernst der Lage begreifen, sie glaubte nicht, daß irgend etwas auf der Welt ein Schiff gefährden könne, das durch 14. Eine furchtbar« Nacht. Das Echo des Hurrahrufes, welcher standen wäre, ein Geislerschiff, durch "die Macht der Bosheit plötzlich herauf beschworen, um mit ihnen abzurechnen. Augenblick, wo sie sich sicher fühlten, erschien das Schiff und ließ das Licht seines Scheinwerfers lange auf der „Esmeralda" aus einer Entfernung von noch nicht zweihundert Metern ruhen. Von der Dacht aus konnte man die Mannschaft auf dem Deck des Kriegsschiffs zählen, und die Gestalt des Commandanten, der auf der Brücke sich aufhielt, erkennen; auch die scharfen Umrisse des mächtigen Schisfsrumpfes, der sich jetzt vor der „Esmeralda" gleich einem Thurm er hob, konnte genau unterschieden wer den. Das russische Schiff lag, Signale vom „Peter Veliky" erwartend, bewe gungslos da. und zwar hatte es sich mitten im Golf so ausgestellt, daß es denselben vollständig beherrschte. machte sich bereit, dem Wild den letz ten Stoß zu geben, das sie jetzt gefan gen zu haben glaubten. Die Strah- geschrel erstarb pllZtzlich auf den Lippen ihrer Mannschaft. Wie gelähmt, un fähig zu denken oder zu handeln, stan den die Leute da; der furchtbarste Schrecken war über sie gekommen. Kreuzers stand, rief als erster die „Esmeralda" an. Seine Stimme klang wie das Brüllen eines Bullen. Der Wind übertrug seine Worte, so daß keines derselben verloren ging. nur noch von der Strömung,vorwärts getrieben wurden. Aber keine Ant wort erscholl auf den Anruf des Lieu tenants. Eine Panik lag auf der Mannschaft der Dacht: der Schlag Schatten des Kerkers lag bereits auf „Was für ein Schiff?" brüllte der Lieutenant, zum dritten Mal seine „Das ist die „Kremi" aus Helsing sors," sagte Reuben. der zuerst seine Geistesgegenwart wiedergewann, zu John. „Ein altes Schiff." bemerkte John Hook leise zu seinem Genossen. „Neun Knoten soll es in der Stunde lausen, so sagen wenigstens die Bü cher, John." „Zum Teufel mit den Büchern!" brummte dieser. „Sie hat übrigens die Kanonen vorn," fuhr er nach einer kleinen Weile fort, nachdem er das Schiff genau betrachtet hatte. „Dann können sie nicht auf uns schießen, wenn wir vorbeifahren." rief Marianne erregt aus. „Potztausend, das Fräulein hat recht!" stimmte John bei. „Wenn wir scharf an ihnen vorbeifahren, s» brauche» sie immer noch fünf Minu ten, um den Kreuzer herum zu drehen, und wo könnten wir in fünf Minute» sein, Kameraden?" Reuben hörte auf zu grinsen. Paul konnte die Augen nicht von dem Kreu zer abwenden. Die Dacht war jetzt so nahe an das Schiff herangekom men, daß man von ihr aus die Gesich ter der Matrosen erkennen konnte, die oben auf dem Deck sich aufhielten. Es war keiner an Bord der „Esmeralda", dessen Herz nicht stärker schlug, nicht einer, der sich nicht sagte, daß dies die Stunde der höchsten Gefahr fei. „Es aus!" rief Paul, das Mäd chen in seine Arme schließend. „Aber ich habe alles gethan, was in meinen Kräften stand, um Dich zu retten, das >veiß Gott." Sie klammerte sich fest an ihn, und das war ihre Antwort. Fast die ganze Besatzung war an die Bordwand der „Kremi" gekommen und blickte von dort aus aus das fremde Boot und sein« Mannschaft hinunter. Der Lieutenant, der zuerst die „Esmeralda" angerufen hatte, gab jetzt den Befehl, einen Laufplan herunterzulassen. Er zweifelte nicht daran, daß die Verfolgten sich ohne weiteren Widerstand ergeben würden. Aber die Leute an Bord der „Esme ralda" hatten sich jetzt wieder vollkom men gefaßt und ein Ziel im Auge. Das Lächeln erglänzte wieder auf dem Gesichte Reubens, und der alte John zündete eine Pfeife mit einer Ruh- an. als ob er an dem warmen Ofen in sei nem Zimmer sitze. Schweigend war teten sie, während die Mannschaft des „Kremi" den Befehl des Lieutenants ausführte, angespornt durch die dem Tone einer Pfeift ähnliche Stimm« des Schiffscommandanten, der jetzt schon im Stillen die Früchte des Sieges ge noß. Er kam an den äußersten Rand der Coinmandobrücke, um zu sehen, wie die Hände Sassulitschs, des Spions, und die Frau, die ihn zum Verrath und zur Fahnenflucht verführ! hatte, gefesselt werden würden. Als aber die „Esmeralda" an der Lauftreppe nicht fest machte, sondern im Gegen theil ihre Maschine wieder zu arbeiten und die Dacht plötzlich mit Volldampf zu fahren begann, da sah er, daß er in seinen Erwartungen sich getäuscht hatte, und nun brach sein Zorn hervor. „An die Kanonen," schrie er seine Leute an. Wollt Ihr den Fang ver lieren? Schnell! Sie werden uns noch entgehen." Er schnaubte vor Wuth und gebil dete sich wie ein Wahnsinniger, denn die Nacht war in die Dunkelheit hin eingefahren, so geschwind, wie ein aus der Kanon- abgeseuertes Geschoß, und entfernt« sich Zoll um Zoll mehr von der „Kremi". Zitternd vor Erregung standen Paul und seine Gefährt«« auf dem Deck, aber ihr Muth war unge brochen. Die Qual des Wartens lag nicht mehr auf ihnen. Sie waren ge rade um Bootslänge von der Treppe entfernt gewesen, als John „Los!" rief, und von diesem Augenblick an hatte der Muth der Verzweiflung sie ergriffen. Wie ein Pferd, das schäu mend vor Ungeduld in den Zaum heißt,hatte die „Esmeralda", bereit zur Abfahrt, an der Seite des Kreuzers gelegen, jetzt dampfte sie vorwärts, und eine Wolke von Flugwasser verbarg sie vor den Blicken des Feindes. schütze!" „Meinetwegen bleiben Sie, wenn Sie wollen", ries John Hook, „ich fürchte auch kein werftn Sie sich Ihr Leben ist!" SchnellfeuergeschUtzen der „Kremi." Inzwischen fuhr die Dacht immer wei ter, der Schaum spritzte an ihrem Bug empor unli dle ?un?en sprühten auZ dem Schornstein. Kugeln überschüt teten ihr Deck und rissen heraus, die herumflogen, als wenn eine Axt auf dem Deck arbeitete. Das Licht des Scheinwerfers verfolgte sie, wie das Licht auf der Bühne dem Schritt der Tänzer folgt. In der furchtbaren Ungewißheit über den Ausgang dieses ungleichen Kampfes, in der sich die Männer befanden, er schien ihnen jede Minute wie eine Ewigkeit, und schweigend standen sie da. Endlich hörte das Feuern auf, und Thränen traten in die Augen der Mannschaft, Thränen der Freude. „Zum zweiten Mal gesiegt!" rief der alte John, der vor Erregung zit terte. „Zum zweiten Mal gesiegt, Frau- Er wußte, daß die Stunde der Be freiung jetzt gekommen war. Die „Kremi", die selten ihren Ankerplatz in Helsingsors verließ, war in den Büch«rn als ein Schiff bezeichnet, wel ches neun Knoten in der Stunde ma lief die Dacht dem Kreuzer davon, wie der Haft dem Jäger. Die „Kremi" feuerte auch ihr schweres Geschütz meh- „Hast Du das gesehen, Reuben?" fragte John Hook di-n Maschinisten. gleichgültig/ s -st Golf herausfährt." „Das stimmt, John." „Die baltische Flotte?" rief Paul, sich in der Kajüte niederzulegen. Dort lag sie noch jetzt und schlief und träumte vonEngland, aber er fand kei erschienen ihm wie ein Zeichen Gottes, daß er sein Wert mißbillige. Es hatte alles so einfach geschienen, als er in Kronstadt den Plan zu der Flucht ent warf die schnelle Fahrt in die Dunkelheit hinaus, die Ueberraschung die Möglichkeit des Entkommens, be vor alles bekannt war. Aber jetzt sah er alles in einem anderen Licht. Die schlössen hatte. Jetzt erst sah er ein, welche Aufgabe es für einen einzelnen Mann wäre, der Macht Rußlands zu trotzen. Seine Feinde würden ihn „Sie glauben, wir haben keine Hoffnung mehr, Reuden?" fragte er, plötzlich stehen bleibend und die beiden Männer betrachtend. „Nein, wir sind verloren, Herr Hauptmann, fahren wollen, Herr Hauptmann. Dort liegen die Inseln." „An die habe ich nicht gedacht," sagte Paul. „Ich hatte sie von Anfang an im Auge, fuhr Reuben fort. „Es sind Und von neuem begann das kleine Schiff seine rasende Fahrt, jetzt mit Kurs nach Norden aus die kleinen Jn -18. Nachmittag war, und der Regen end lich aufgehört hatte, so tobte und brüllte das Meer immer noch, und starke Brandung herrschte an den äußeren Inseln des Archipels. Aber spielt, indem es ihn an die Küste des Eilandes brachte, zu einer Zeit, wo er schon auf dem offenen, baltischen Meer ein Land seiner Träum« bl«ib«n zu wollen. Er blickte von der Spitze der Insel auf das Meer hinaus, und im mer wieder kam ihm der Gedanke, daß russische Schisse, zu seiner Verfolgung ausgesandt, dort in dem Eingang zum ragte, sprach zu ihm von Küsten- Patrouillen, welche bald erfahren wür den, daß ein fremdes Schiff in dem Hafen einer der Inseln läge, und von Bauern, welche eilfertig die Nachricht nach Kronstadt bringen würden, um damit einige Kopeken zu verdienen. Und doch konnte er j«tzt nichts thun, um feine Flucht zu beschleunigen. Er mußte einen günstigeren Wind abwar ten, und vor allen Dingen erst das Meer sich etwas beruhigen lassen. Aber das Warten war sür ihn eine Qual, die kaum zu ertragen war. Alle diese Gedanken bewegten ihn, als Marianne gegen Mittag erwachte und sich nun auch von John Hook auf die Insel rudern ließ. Paul empfing sie am Strande und hob sie aus dem Boot, aber er nahm sich vor, ihr nichts von seinen Befürchtungen zu sagen, denn er sah, daß endlich einmal wieder etwas Farbe in ihre Wangen gekom men war, und daß sie auch im allge meinen wohler aussah. Jetzt war sie wieder ganz das wohlgemuthe, hübsche Geschöpf, das seine, Liebe im Hause des Gouverneurs gewonnen hatte. Und als er in ihr« glänzenden Augen blickte und ihr fröhliches Lachen hörte, da verloren sich allmählich feine ern sten Gedanken. Aber «s schien, als ob sie beide absichtlich bei ihrer Unterhal tung zurückhaltender als sonst waren? es schien ein gewisses Etwas zwischen das Gespräch eine Zeit lang geruht hatte, faßte sich Marianne ein Herz und sagte ruhig zu ihm: „Paul, ich habe gesehen, wie Du lei dest, und ich will nicht die Ursache sein, daß Du alles, was Du bisher hoch geschätzt hast, die Heimath, den Dienst und die Ehre um meinetwillen ver lierst. Du mußt zurück, wir wollen schon einen Weg und «ine Entschuldi gung für Dich finden." Aber Paul wollte davon nichts wissen. „Einen Mg finden, Marianne, wo man Dich aus meinem Schiffe gesehen, und der Sergeant bereits gemeldet hat. daß ich Dich aus dem Fort wegholte? Glaubst Du denn, die Leute in Kron stadt sind Dummköpfe, und man würde meine Entschuldigung gelten lassen? Nein, Kind, der Tod wäre mir dann gewiß. Also von Rückkehr kann keine Rede sein. Wir bleiben von jetzt an zusammen siir's ganze Leben; und wir wollen versuchen, alles das zu vergessen, was uns bis jetzt von Werth gewesen ist, vielleicht können wir in späteren Tagen über diese Dinge nur hatte er so versucht, alle seine Befürchtungen ihr zu verbergen; aber der weibliche Instinkt hatte aus den Worten doch de» richtigen Sinn herausgehört, und als er jetzt in ihr Antlitz blickte, da starrte sie auf die sturindurchtoste See hin,.wo der Wind immer noch orkanartig' blies, und schwere Wolken auch sür die Nacht noch leine Ruh« verhießen. „Jetzt schützt uns der Wind," sagte sie gedankenvoll, „jetzt können sie an die Ins«! nicht heran, um sie zu durch suchen. Aber wenn der Sturm sich legt, was dann?" „Dann wird die Dunkelheit uns schützen, und wenn sie wirklich daran denken sollten, uns hier aus den In seln zu suchen, so würden sie doch Tage brauchen, bevor sie ihr Ziel erreichen, und inzwischen sind wir längst in Stockholm. Wir müssen uns von Hasen zu Hasen stehlen, bis wir sicher sind, daß kein Schiss uns mehr ver folgt, und sobald das offene Meer vor uns liegt, wird schon das übrige thun." Sie hatten jetzt den mit Gras be deckten Gipfel dei Eilands verlassen und waren auf das^Vorgebirge^getmn- Ausblick genossen. Marianne sah vor sich die Gruppe der Inseln, die sich, so weit das Auge sehen konnte, in das Baltisch« Meer hinein oder nach Ruß land hin erstreckten. Der dunkle Him mel, das kalte, graue Licht, die bedrü ckende Stille, die nur durch das ein förmige Anschlagen der Wellen an das Land und den schrillen Ruf der Mövcn unterbrochen wurde, erregten von neuem in ihr ein eigenthümliches Ge fühl der Verlassenheit, und sie fühlte sich wie von der Welt ausgestoßen. Hundert Jahre schienen ihr zwischen jetzt und ihrem früheren Leben zu lie gen. Sie warf sich bitter vor, daß sie Pauls hingebende Liebe so furchtbar belohnt hätte mit der Verachtung und dem Hohn der Menschen, dem Brandmal der Unehrenhaftigkeit und dem Loos des Verbannten.. Und diese Gedanken erregten in ihr den Wunsch, Paul vor sich selbst zu retten und allein den Weg weiter zu gehen, aus den ihre Thorheit sie selbst geführt hatte. 16. Allein. ' Der Westwind wehte den ganzen sehr stark, als die Mannschaft der Wunsch, als die frische Morgenluft samere Gedanken. Während der gan zen Flucht schon hatte ihr der Wunsch vorgeschwebt, den Mann, den sie liebte, vor den folgen ihrer Thorheit zu Stunden der Gefahi auf fein Mitleid Wesen; jetzt aber war sie überzeugt, daß sie ihn nicht länger in Anspruch nehmen dürfe. Sie redete sich ein, ner Treue zu überzeugen. Und diese Möglichkeit durfte sie ihm nicht neh men. Er hatte ihr alles gegeben, ihre „Ich will ihn »or sich selbst retten," wird nach Rußland zurückkehren und dort alles vergessen. Ich bin so viele Jahre hindurch allein gewesen, ich kann verloren hatte, ihm die Heimath, die Freunde, die Ehre zurückgegeben, das sollte ihr Ziel jetzt sein, und mochte es tosten, was es wolle. Auf all' das Glück, das seine Liebe ihr gebracht hatte, wollte sie verzichten. Wenn Gott es gefiel, so blieb noch die finden lassen. Wie sie die Flucht be- Heimlich, wie «in Dieb, bewegte sich die klein«, graugekleidete Gestalt im Mor genwinde. Der Abschied von der „Es fangs vermuthete. Thränen rannen über ihre Wangen, und endlich beugte sie sich auf Deck, um die Stelle zu küs sen, unter welcher der Geliebte schlief. „Gott segne Dich, Paul, Geliebter! Gott segne Dich für Deine Liebe zu Und so begann die Reise; die Wan derin war wieder allein, und der Nebelvorhang verbarg die Jacht vor ihren Blicken. Als man am Morgen die Flucht entdeckte, wurde Paul sofort Mitthei lung davon gemacht. Er stand, ohne eine Antwort zu geben, wie vom Blitz getroffen da und starrte in den Nedei binaus, der alles umher einhüllte. Als Reuden ihm end/ich einige Trostworte zu sagen wagte, wandte er sich schnell 17. Vonallenverlassen. Es befanden sich zwei Ruder in dem offenen See trieb, und so schnell ging die Fahrt, daß dir Anblick von Felsen bel ihre Hände erstarren ließ »nd die Kleider feucht machte, und der Wasser schaum ihr in's Gesicht spritzte, hielt Thorheit, in einem Boot, das weder Speise und Trank enthielt, in dasMeer hinauszufahren, erschien ihr mit jeder risch und unüberlegt handeln, und lachte über sich selbst, daß sie so etwas gethan. Aber als endlich ihre Kraft erschöpft war, als ihr schwindlig wurde und der Hunger an ihr zehrt«, da lachte sie nicht mehr, sondern biß sich auf die Lippen und rief sich in's Ge dächtniß zurück, daß sie das alles für den Geliebten erduldete. Und so kam Vorhang verschwand. Golden lag das Meer da, funkelnd und kleine Wellen schlagend, während im Osten die Son nenscheibe glllhendroth emporstieg. Jetzt bemerkte Marianne, daß Felsen den weiteren Weg versperrten, und daß Bendem Wasser. Sie entdeckte den Rumps eines Dampfers, der ganz hin ten auf dem offenen Golf antert«, und ihr erster Gedanke war, daß dies ein russisches Schiff fei, das zur Verfol gung der „Esmeralda" hierher gekom men wäre. Es gereichte ihr zum Trost, daß sie dann wenigstens Paul allein finden würden; für sich selbst hegte sie keine Furcht mehr. Inseln lagen um sie her, hier und dort bemerkte sie. wie Rauch aufstieg, die Strömung hatte sie anscheinend an das Gestade eines fruchtbaren Eilandes geführt. Sie rudert« an die felsige Kllsl« und machte konnte, war der Sonnenschein für sie eine Gabe Gottes. Impulsiv, kindlich froh, lief sie an die höher gelegenen Plätze der Insel, sie trocknete ihre Klei der und machte das unordentlich ge- Nahrung geben. Aber als sie den höchsten Punkt ihres kleinen Reiches erreicht hatte, bemerkte sie, daß diese wie sie eS verlassen hatte: von Sand. Mit all ihrer Kraft konnte sie es nicht fortbewegen, und als sie das Male den Muth, seit sie Kronstadt (Fortsetzung folgt.) Drastischer Vergleich. „So, die Thekla verlobt sich so oft?" „Ja, sie macht's wie die Bäume sie setzt jedes Jahr einen Ring an." A u s p r o b i r t. A.: „So, Du hast Dir einen weiblichen Rechtsanwalt mit meiner Frau nicht fertig!" Die tre » e Gatt i n. „Ihre G«mahlin »st doch nicht ernstlich krank?" Junger Lustspieldichter: „Ach nein, hat sich bloß über mein- lejite Arbeit ein bischen krank gelacht!" Für die Küche. Uebrige» Sächsischer Käsekuchen. Von 3 Unzen Butter, 1 Pfund feinem Mehl, 1 Pint Milch, Bärme felt 4 zerlassene Butter- Butter und Mehl geschwitzt, nach Ge schmack frische Milch oder Fleisch kann eine Stunde dazu rechnen. Feines Gericht aus Sup penfleisch. Das noch ganz war me, eben aus der Suppe genommene Fleisch wird sein gehackt, mit 3 Eß löffeln voll abgekochter beliebi- Unzen Reis in Wasser mit Butter und etwas Fleischextrakt oder mit Fleisch brühe und Butter weich gekocht. Der Löffel Sahne, etwas Pfeffer und und Fett, beträufelt das Fleisch von allen Seiten mit Essigsprit, umhüllt es mit einem sauberen Tuche und braten wäscht man das Fleisch, salzt und Pfeffert es, spickt es mit feinen Speckstreifen, brät es mit einem Stück anderen Tage ab, setzt die Erbsen ohne Sal,. aber mit frischem Wasser und zivei geschnittenen, geschälten Zivil ste llt sie nochmals auf's Feuer und bindet sie mit einer Mehlschwitze. Dann schneidet man schönen Speck halb gar gebraten ist, tkut man fein geschnittene Zwiebel hinzu, läßt sie mit dem Speck schön gelb braten (ab«r nicht braun, sonst schmeckt das Ganze schlecht). Dann schüttet man Zwiebel und Speck über d!e noch einmal aufge- Schiissel oder Assiette angerichtet Hit. Kings um den Rand legt man eine zwei Finger breite Einfassung von in Butter goldgelb gerösteter, ganz sein alter Semmel. Splitter und Balken. B«trunlener zu seinem Sohn, der ihn te! Junge, stell' mir mal 'n lnsten air 'n Zaun und helf dat besoffen» Schwein da uf!" 3
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