In der Mitte. von Rud- Lconlmt, Z 6. (g. Fortsetzung) Hier brach d«r Neuling gänzlich zu sammen. Der Muth, welcher so prah lerisch die Welt herausgefordert hatte, seinen Bestrebungen nach Reichthum zu trotzen, verschwand bis aus d«n l«tzten Tropfen und Claud« rief sl«h«nd aus: „Oh, habt Mitleid mit mir. Mr. Brown! Ich wußte nicht, was ich that, als ich hier einbrach. Ich hatte getrunken, Mr. Brown. Ihr kennt mich ja, ich bin Claud« Broeng und wohne bei Eurem Nachbar Braun. Oh. habt Mitleid mit mir, meiner arm«n Mutt«r halber!" D«r Advokat hatte während dieser B«schwörung ironisch g«läch«lt. „Ah, jetzt erkenne ich Euch," sagte «r, „Ihr seid ein sauberer Zeisig. Erst betrinkt Ihr Euch, und dann brecht Ihr bei Eurem Nachbar ein. Eure Mutter kann stolz auf solch' einen Sohn sein. Ich sollte Euch billigerweise der Poli zei überliefern, um Euch zu verhinixrn, noch mehrere solche Geniestreiche zu spielen; allein Eurer Mutter halb«r lassen." „Oh, ich danke Euch. Mr. Brown, ich danke Euch. Kann ich jetzt gehen?" „Nicht ganz so jung« „Oh redet, redet, Mr. Brown. Was Advokat wirklich die Absicht hatte, Gnade vor Recht ergehen z« lassen. Das Wort Gnade stand wirklich nicht in seinem Wörterbuche und wer, wie We^^Mg"wm^Jhr?^AH^ Dies« Worte wu?d«n gesprochen, als Claude den Balkon betrat. Der Advo kat schob den Riegel vor das Fenster, Gewalt hatte?" Capitel 20. Umkehr. Berbrechen zu büßen. Am nächsten Morgen versuchte er diese Gedanken durch angestrengt« Arbeit zu verscheu sten Mal« an sich selber die Wahrheit „Der W«g des Uebelthäters ist hart!" daß dasselbe theils auf Claud«, theils sen? daß wir kaum das Recht hatten, etwas Anderes zu erwarten. Gesell schaftliche Ausschweifung«» aller Art selbst Bella Forint« sich trotz des Eisers, Weise patronisirt und die Blumen sträuße und Topfpflanzen, welch« sie von ihm erstand, bildeten Legionen. lich sei. Selbst bei Fred hatt« sich «in« Er höhung s«in«r srüh«r«n Qual«n einge stellt. W«nn Claud« gelernt hatte, daß „der W«g d«s U«belthat«rs hart s«i", so hatte der Advokat dies«r trüb«n Er äugn und inwendig hohl. Es ist aller dings höchst zweifelhaft, ob Fred im Stande gewesen wäre, di« S«imgen zu sei, wären. Denn- das Her/ «ines Geizhalses ist wi« «in Krater, d«n di« gliih«nd« Lava ausgebrannt und für alle sanfteren Gefühle rxrdorben hat. Oh, L«s«r, nxnd« Dich nicht spöttisch ab, sond«rn lasse alle Einz«lh«iten di«- > D«in« Seele dringen, damit Du die Wahrheit von Laura's V«rs «rkennH: ,W«nn Du nicht in der Mitte bleidsk, suchst Du das Glück vergelxns!" Ehe wir das Capitel schließen, laß uns noch einen Blick in das Braun'sch« Abendessen zu Kette!" tigbist." „Was las ich doch, Mama? Ich nen doch dann und wann die Augen wässern. Nein, von Karl steht nichts hier." willst." „Nun wohl, hier geht's los: „Ihr Lieben daheim! Dies wird wohl der letzte Brief sein, welchen ich „Gut, Frau Mutter." wißt, er hat Baukunst studirt. Als er Uorker Blättern ersah, daß Frau Ban dervilt «inen Preis von ?20,(KX> ausge setzt für den besten Plan deZ Palastes, reichen lann. So, das ist für diesmal Alles. Mit dem seligen Bewußtsein baldigen Wiedersehens verbleibe ich, mit einem Kusse sür Claire, Eure treue Tochter Laura." Clairens Stuhl und gab ihr einen herzhaften Kuß. Das Mädchen wand sich lachend los. schlug ihn leicht auf di« Wange und fragte schmollend: „Was soll das heißen, Mr. Paul?" Kuß verordnet hat und daß Alles, 'was Laura sagt, Gesetz hier im Hause ist. Je «her Du zu dieser Ueberzeugung kommst, desto besser für Dich." J«tzt erscholl die Eßglocke und di« glückliche Famili« begab sich in das Eßzimmer. Capitel 21. Mercedes, will jedoch Mama, ivelch« an Ort und Stell« is>, kein« Borschrift«n mach«». In ung«duldig«r Erwartung Eur« Laura." „Das liebe Kind!" rief Martha, mit Thränen der Rührung in den Augen. „Jawohl, Mama. Am Samstag ist d«r Dampfer „W«s«r" fällig wir haben also keine Zeit zu verlieren. Wohnung r-b wir es für Frau Braun bekommen können. Willst Du mit, Mama?" „Ja, ich habe nicht« Besonderes zu mir gut thun. Claire, willst Du so gut s«in, mir m«in«n Hut zu r«ich«n?" „Nun, ich habe Mi«thsl<ut« für Dich, Bruno. Wollen Du schon fort? Bitt«, „Nicht j«tzt, M«rc«d«s. Es ist Es zwci andere für di« «rwart«ten Gäste in Stand gefttzt werden mußten. So kam der Samstag umrwartet schnell h«ran, d«r Tag der Ankunft d«s Br«- mer Dampfers, welcher diesmal die g«- wöhnliche Zeit inneg«halien hatt«, in dem die Zeitungen d«s Nachmittags die Nachricht enthielten, daß die „Weser" bei Sandy Hook gesehen worden s«i Hoboken landen w«rd«. Es war kein« Zeit zu verlieren, und die Frage erhob sich nun. w«r das Empfangscomite bil d«n sollte. Klaus und Martha lehnt«» läch«lnd die Ehre ab, indem sie «rkliir ten, daß sie Ruh« und G«mächlichk«it zu sehr liebten, als daß sie daran den ken könnten, sich diesem Ma«lstrom der Aufregung anzuve:trauen. Dr. Adolph seinerseits hatt« m«hrere schwer kranke Pati«nt«n zu b«such«n, so daß d«r Aus schuß sich auf Marie und Claire redu cirt«, welch« so rasch wi« möglich Toi l«tte machten und dann ihre Mission antraten. Zuerst benutzten sie die Straßenbahn, um die Fähre zu errei chen. Dann ging's quer über die Bai nach der Batt«ry, wo wiederum die Hobokener Fähr« zu erreichen. Alles dies erforderte Zeit und als sie auf der Werft« d«r Bremer Dampfer standen, kam schon das stattliche Schiff den Fluß herauf und glitt sodann an seine Werfte. Jetzt wurden di« Planken an Bord g«schob«n, um di« Passagier« in den zu setzen, zu landen, und die Ruf? mcs, Mutter; si«h, si« winken mit dem Es war Paul, der dies sagte. Auch «r hatte die Nachricht in den Blättern einen Herren, welch« all« in R<is«anzüg« „Laura! Es ist Laura!" rief Marie Jetzt hör«n wir: „Laura!" „Mut ter!" und zwei Gestalten fügen sich zu „Geschwind, Claire, hol' ein Brech ten Armen des Bruders. „So, Du ist Clair«, Schwester Claire, von d«r ich so vi«l und so Gut«s gehört! Wol len wir ab«r gut« Zeiten mit «inander schließlich ist Paul, der größte schlagen können. Wir übergehen ser ! als Koff«r auf Pauls Wag«n st«- h«n und di« G«s«llschast d«n W«z nach Stat«n Island antritt. Wir «ilen ihr Männlichkeit. Karl gilt mit R«cht sür Mtrcedes?" ruft sie lebhaft. „Sino allein jetzt zu B«tt«. Ihr müßt st«r- Capitel 22. wußte, wo sie war. Jetzt ind«ss«n ent theures G«sicht in der Thürspalt«. Sich d«s s«ligst«n Entzückens: .Mutter! d«n mütterlichen Busen. „Wie hast Mit diesen Worten drückte si« das er sinns ablegt. Es betrifft Karl? Rich laut: „Oh, Mama, Du hast leine Jde«, wi« gut Karl ist. Er ist d«r beste, «delst«, klügste, g«l«hrteste..." Lauras schlang di« Arm« um den Hals d«i Mutt«r und ri«s voller Freud«: „Oh, Dank, tausend Dank, Mutter. W«nn Du Karl näher kennen lernst, wirst Du sind." Mit dies«n Wort«n v«rli«ß si« das ,AH, Laura hat gebeichtet?" sagte glückt, daß sie die Wahl billigt." ist nichts Neues. Ich hätte darauf riens Protest unterbrochen wurde und durch ihr« Erklärung, daß Susann«ns Kuch«n ungenießbar sein würde, wenn die leckern Gerichte kaum die Würdi gung fanden, welch« sie gewiß txrdien ten. Ein volles Herz drückt bekannt lich auf den Magen und verhindert dergestalt die gewöhnlich« Anfüllung desselben. Während der Mahlzeit be sprach man die Schritte, ivelche die Umständ« verlangten. Marie prot«- stirte g«gen eine sofortig« U«btrsi«dlung ihrer Gäste in die Wohnung der M«xi- Erholung f«i nöthiger als alles A..!.ere. „Mexikaner?" sagt« Johanna auf horchend. „Der Nam« kommt mir so bekannt vor, doch kann ich ihn nicht mit der Vergangenheit verknüpfen, und werde ihn ivahrscheinlich gelesen ha ben." „Oh, diese M«xican«r sind prächtig« alte Leute, Mama." sagte Laura. Wi« wäre «s, wenn wir ihnen sofort einen Besuch abstatteten?" „Ich stehe zur Verfügung," sagt« Johanna. „Und ich," fügt« Karl hinzu. „So kommt," rief Laura und w-nig: Minuten später stand«» die Drei aus der Veranda des betreffenden Hauses. Die Mexikaner waren noch zu Hause, und auf Lauras Klopfen öffnete Mer cedes die Hausthür. „Ich bin's, Mer cedes," sagte Laura freundlich lächelnd, und wollte der alten Freundin die Hand reichen, als sich plötzlich etwas Sonderbares ereignete. Die Blicke der Mexikanerin waren zufällig auf Karl gefallen, und was sie sah, mußte sie wohl in große Aufregung versetzt ha ben, denn sie schlug die Hände zusam men, rief «in halbes Dutzend Heilige an und sagte dann: „Franzisco, ge schwind! Geschwind! Hi«r ist Carlos Braun!" hatte «r d«n Fremden erblickt, als auch er die Mutter Gottes zur Zeugin seiner Fr«ud« anri«s, und «inmal llb«r das Andere sagt«: „Oh, S«nnor Carlos! Sennor Carlos!" Laura wußte nicht, >vas si« denken und sagen sollt«. Waren ihre alten Freund« üb«rg«schnappt? „Ei, Merce des," sagte si« mahnend, „kennst Du mich nicht mehr? Ich bin Laura, Dein« alt« Freundin, und gekommen, Dich zu begrüßen und Dir meine Freund« aus Deutschland vorzustellen, Ivelch« das zweite Stocklvert Eurer Wohnung nor Carlos." Franzisco schiitt«lte ihr nun auch die Hand und sprach seine Fr«ude aus, sie wied«rzus«hen; allein während des kurzen Besuches hingen di« Blicke bei der M«xican:r an d«n Züg«n des Frem den und machten si« für all«s Andere gleichgültig. Die vier Zimmtr gefielen fach, aber freundlich und wohnlich. .Di« Wohnung paßt mir in j«der B«- zithung," sagte si« zu den So wie ich die nöthigen Möbeln g«kauft habe, w«rd«n wir einzieh«n." (Fortsetzung folgt.) weitesten Maße mildernde Umständ«. Bedenken Sie, daß derselbe bereits dreimal wtgen seiner großen Kartos. s»ln prämiirt word«n ist!" Herr Schobert sieht so niederg«schlage^ aus. Was ist denn mit ihm?" B.: „S«in Onkel ist todt." A.: „Na, s«in und bis vorgestern sah er doch sogar s«hr vtrgnügi aus." B.: „Ja, ab«r gestern ist das Testament eröffnet wor den." Für die Küche. SPinatg e m ii s e. Di« sauber verlesenen Spinatblätter ohne Stiele werden in wenig Wasser mit «twas Salz und einer Messerspitze Alaun 10 Minuten gekocht, abgeseiht, mi? dem Wiegemesser s«in gewiegt. In reichlich Fett läßt man 1 bis 2 Kochlöffel M«hl gelblich anlaufen, röstet den Spinat ein wenig in dir Einbrenne und begießt ihn mit Fleischbrühe oder kalter Milch, würzt mit geriebenem Knoblauch und Pfeffer und läßt das Gemüse fest aus kochen. Schweinsbraten mit Wur zeln. Ein Stück Jungschweinsbra» t«n, Schulter- oder Keulenstück, salzt man. nachdem es gewaschen wurde, bringt es in eine Kasserolle, dazu dünn geschnittene Suppenwurzeln, eine in dünn« Blättcken geschnittene Zwiebel, cm Lorbeerblättchen. Pfeffer körner, Citronenschale, ein Pint Was ser, einige Löffel guten Essig, läßt Alles zusammen weich dämpfen und sch«r Sauce. Schöner Stangen spargel wird gereinigt und in üblicher Weise in siedendem Salzwasser ge kocht. Nun schlägt man ungefähr S Unzen frische Butter (für circa 2 Pfd. Spargel) zu Schaum, vermengt ihn mit «imm Eidotter, einem Eßlöffel voll Weinessig und einem gehäuften Eßlöffel voll Mehl, giebt nach und nach ein halbes Pint Wasser, worin der Spargel gekocht wurde, dazu und läßt diese Sauce unter fleißigem Um rühren aufkochen. Der Spargel wird nun auf eine Schiissel gelegt und, mit der Sauce übergössen, servirt. Karlsbader Fleisch. Gut abgelegenes Rindfleisch vom^ Rücken streut und so breit geklopft, daß eS zum Einrollen dienen kann Dann füllt man es mit einer Mischung von Speck, gekochter Pökelzunge, Zwiebel. Petersilie und Champignons, rollt eS zusammen und bindet es mit Spagat. Hierauf werden die Rollen auf Speck, Schinkenschwarten, Wurzelwerk mit Wasser und Fleischextrakt, gut zuge deckt, gedünstet, öfters gewendet und fleißig begossen, damit sie kein« Rinde bekommen und saftig bleiben. Vor d«m Anrichten wird die Sauce durch geseiht; das Fleisch wird in gleich« Scheiben geschnitten und, mit der Sauce Übergossen, servirt. FrühlingSsuppe. Zur nö thigen Brühe setzt man «inige schöne Grün, Salz und einer geschälten Kar toffel zu und läßt alles möglichst lang auskochen. Nun wiegt man zwei Hände voll Kräuter (Kerbel, Petersilie, Kresse, Pimpinelle u. s. w.) fein, läßt das Gewiegte gut dämpfen in etwa» röstete Würfelchen oder Schnittchen in etwa sechs Pfund Rindfleisch vom Durchstreichen zur Garnirung zurück. Eskapoles von Kalb. AuS einer gut abgelegenen Kalbskeule Italien wird mit Butter und LiebigS fleisch - Extrakt gekochter R«is in die Mitte der wie oben angtgeben zuberei» über die Schnitzel gesüSt. In die toffelin Kindliche Folgerung. Klein - Gleichen:'„Gelt, Mama, ein Gardelieutenant darf natürlich nur mit Comtessen sinsterln?" —So sind sie. Frau (zur neuen Köchin): »Wie heißen Sie denn?" „Mino ist mein werther Name!" 3
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