2 DaS Weiteste«. Im Restaurant .Zur goldenmZehk' saßen an einem Abende mthrer« jungt kauen," »nd zu den übrigen gewendet fragleer: „Istvielleicht«iner derHerre» brreit, mit meinem Karo «in kleines Wett resp. Daueressen «inzugehen? Wer verliert zahlt eine Runde." Der kleine dicke Studiosus Löffler, der sich eines außerordentlich guten Appetites «freute und besonders cm jenem Abend s«hr hungrig war, da er seit zwei Ta gen wegen einer Entfettungskur, die er durchzumachen beabsichtigte, fast gar nichts gegessen hatte, meldete sich zum Wort und bemerkte zu Pichelberger ge wendet: „Obgleich meinMagen sich au genblicklich auf einer kleinen Urlaubs reisc befindet, bin ich dennoch nicht ab geneigt, Ihren Karo unter den Tisch zu essen; hierauf bin ich bereit, auch noch einige werthe Mitglieder unserer Tafelrunde unter denselben zu trin ken." Nach diesen etwas prahleri schen Worten erwähnt« Pichelberger noch, daß Löffler die Wahl der Speisen vollständig freigestellt bleibe und das Wettessen begann. Die R«ihenfolge des M«nus wurde durch zwei riesengroße Beefsteaks eröffnet, von denen Löffler das eine und Karo das andere betain. Mit ein«m ..Schwapp" hatte Karo das seinige txrschlungen, während Löffler einige Zeit zu tauen hatte, ehe er damit fertig wurde. Dann kam für jed«n ein Wiener Schnitz«! an di« Reihe. Auch dieses hatte Karo im Nu verschwinden lassen, indeß sich Löffler mit sichtbarer Anstrengung plagte, desselben Herr zu w«rd«n. Dann folgten zwei Portionen Lungenbraten. Dasselbe Re sultat, wie bei den vorhergegangenen zwei Speisen. D«r Sieg schien sich auf Karos Seite zu neigen, und die eine Partei, welche Pichelberger hinter sich hatte, jubelte schon zuversichtlich, wobei ziemlich drastische Scherze zu Ungun sten des armen Löfflers mit unterlie fen, während Löffltrs Anhang betrübt di« Köpfe hängen ließ. Löffler fing schon an zu schnaufen und gab allerlei Grunzer von sich, welche zu bedeuten schienen, daß sein Mag«n energisch da gegen protestirte, in seinen kaum begon nenen Ferien auf eine derartige, dein Gänftstopfen verwandte Weise belästigt zu werden. Da auf einmal hellten sich Löfflers Mienen auf und ein Schim mer, wie ihn die untergehende Sonne ging über das kummervolle Gesicht d«s sonst so fid«len Studenten. „Kellner!" rief «r, „bringen Sie mir einmal zwei Brötchen." Pichelberger und fein An hang stutzten und machten erwartungs volle und gespannte Gesichter, als ob ihnen jetzt etwas Schreckliches btvorste hrn würde, während Karo wohlgefällig Schau getragenen Absicht, den Nampf mit Aussicht auf Gewinn fortzusetzen. Der Kellner mit den Brötchen erschien und überreichte Löffler das Bestellte. Letzterer biß herzhaft und mit dem Muthe der Verzweiflung in sein Bröt chen, wobei er mit einer gtringschätzi tung, noch einige fette Bissen auf so w«nig mühevolle Weise zu erwischen, wieder zu seinem Herrn zurückgekehrt tkasernenhofdliitl,««. „Na, Meier, Sie zeigen ja eine Jammervisage, wie ein Bacillus, der von Professor Koch hört!" „Müller, wenn «s gilt, nach der Scheibe der Dummheit zu zielen, da ist bei Ihnen jedes Wort «in Treffer." „O Ihr Jammerkerls, Eure Schä d«l sind ja die «insten Danaidtnfäf ser!" ich glaube, Si« b«fchöss«n eine Festung mit Backpulver!" „Lehmann, Sie machen ja ein so verblüfftes Gesicht, wie die Wüste Sa hara. die unter Wasser gesetzt wird!" llnteroffizi«r (zu «in«m ungeschickten Turner): „Das ist wirklich Vorspie gelung falscher Thatsachen! Der Kerl heißt Willem und hat nicht eine Spur Willemskraft." S«rgeant (zu einem Soldaten, der einen Schmutzfleck hat): „Donnerwet ter, sieht der Kerl aus, wie wenn er Knecht beim seligen Augias wäre." Ter Sargea«t «letfltst. killt CouNsfengcfchichle, von Adolf Cerst. Der w«ite Raum des Königlichen Hoftheaters in Stuttgart ist fast voll ständig gefüllt. Mit gespannter Auf merksamkeit folgt die Masse der Zu schauer den Vorgängen auf der Bühne, so ganz im Bann des Dichters, so vollständig von der natürlichen, schlich ten, und deshalb um so eindringliche' wirkenden Darstellungsweise der Mit wirkenden gefesselt, daß der Einzelne gar nicht zum Bewußtsein kommt, ei lauschen die Zuhörer; nur in den Mo menten, da eine große Scen« sich vorbe reitet, und der Dichter in voller Kennt niß der Wirkung die kommende Stei ein nervöses Rauschen durch den Saal: Alles bereitet sich gewissermaßen in stinktiv auf das Kommende vor. Und am Schlüsse des Aktes entladet sich die allgemeine Spannung in tosendem Beifall. Die Darsteller werden vor den Vorhang gerufen; und sie neigen sich dankend vor dem Publikum, das sie durch die Kraft und die Macht ih rer künstlerischen Leistung der Umge bung so ganz entrückt hatten. Jetzt, da die Erregung des Spiels in ihnen noch nachzittert, fühlen sie sich glück lich und reich entschädigt für alles Harte und Schwere, das ihrem Beruf anhaftet. Die Zweifel am eigenen können, die in martervollen Stunden in ihren Setleu ausstiegen, sind in die sem Augenblick wie fortgeweht, ebenso wie di« Erinnerung an alle Kränkun ert sind, und sie sind überzeugt, daß ihr Name, wie er jetzt von Mund zu Munde geht, fortleben wird, auch wenn Still und ruhig ist's um diese Zeit im Archiv der Höftheaters. Da steht Theil auf's Tiefst« erschüttert hat. Im Großen: Material zur Kunst- und Kulturgeschichte. Und im Einztlnen? Das Sorgen und Werben, das Mü hen, Streben, Lieben und Hassen so ihre Nachfolger nach vielen Jahrzehnten an der gleichen Stelle und Alles in Al lem mit den gleich«» Mitttln thun, ihre Nachfolger ihn erhoffen. Nun sind nicht nur sie selbst längst dahinge gangen, sondern auch di« Zeugin ihrer Ihre Nam«n haben sich hinübergerettet in die Geschichte d«r Kunst alles säl, einen Roman, in all seiner Schlichtheit so tragisch, wi« ihn eben nur das Leben, die Wirklichkeit selbst zu schaffen vermag. Laubt's Schauspiel „Die Karlsschü ler" kam in Stuttgart sehr spät nach seinem Entstehen zur Ausführung; am 10. November 1846 war es am Hof theater zu München zum ersten Male zu Anfang des Jahres 1847, und bald der das Werk, in dessen Mittelpunkt bische Hauptstadt: König Wilhel n 1., Darstellung des im Stuttgarter Schlosse spielenden Stücks. Laube hatte, wie er mit den historischen Da ten zu Gunsten der theatralisch«n> Mrksamkeit und d«r dramatischen Ef fekte willkürlich umsprang, auch d«i» H«rzog Karl zu Gunsttn des wirksa men Kontrastes weit d«spotischer, weit ' tiefer btsangtn in üb«rwundtncn Vor- rtheilkn hingestellt, als es dieser Fürst in Wirklichst gewesen. Erst als »ach König Wilhelms Tode König Karl zur Regierung in Württemberg gekommen war, erhielt der Intendant des Hof theaters Baron v. Gall die Erlaubniß, zur Darstellung des Wertes, dessen Inhalt selbstverständlich jedem Gebil deten längst bekannt geworden war. Im Januar und Februar 1865 wurde es zur Aufführung vorbereitet, und der Theaterzettel vom Freitag, den <v. F«br. 1866, kündigte an: „Zum ersten Male: Die Karlsschüler." Grunert sollte den Herzog, Frau Wen tzel die Franziska spielen; seiner Pau li den General Rieger, Frau Fricker die Generalin, Frl. Bissinger die Lau ra: W«ntzel sollte der erste Stuttgar ter Darsteller des heimischen Schiller sein und als Vertreter der Rolle des Sergeant Bleistift wird auf diesem Zettel Herr Birnbaum genannt. Aber «in seltsames Verhängniß war diesem Stücke, das doch so recht eigent lich für Stuttgart bestimmt schien und hier Heimathrecht haben sollte, gerade hier beschieden! Wir blättern in dem Zettelbande weiter, und finden den Theaterzettel vom Sonntag, den 26. Februar 1865 und wieder heißt «s: „Zum ersten Male: Die Karlsschü ler" nur in der Besetzung der Rol len ist ein kleiner Unterschied: den General Rieger spielt jetzt Herr Web«r; Herr Pauli, der zuerst den General hatte darstellen sollen, spielt den Ser geant Bleistift, und Birnbaum, der zuerst für diese Rolle bestimmt war—? Der Roman eines Lebens hatte inzwi schen einen «rschütternden Abschluß er fahren. In der Mitte der fünfziger Jahre war der Schauspieler und Sänger Birnbaum am kurfürstlichen Hofthea tei; zu Cassel als Darsteller komischer als mit fröhlichen Leu ten in harmloser Lustigkeit sein Leben genießender Mensch: aus der Scene ler von wirklich ursprünglich gestalten der Kraft, voll sarkastischer Einfälle und einer in ihrer Trockenheit nur um stens, noch weiter. Fürst Friedrich Wilhelm von Ha nau, ein Sohn des Kurfürsten, lernte die Tochter des Hofschauspielers, Au guste Birnbaum kennen; er verliebte nach kurzem Liebesrausch gleich unge zählten Anderen bei Seite geschoben zu werden, so faßte der verliebte Herr ei mit Fräulein Agn«s Birnbaum, der Tochter des Komikers am Theater, das von der Civilliste seines Vaters menloseS Entsetzen und höchsten Zorn aber am kurfürstlichen Hofe. Zunächst suchte der Kurfürst durch ein Macht wort auf den Sohn einzuwirken, und ihn zur Lösung der Ehe zu zwingen; damit scheiterte er aber Wider ' ,Css l b I >, Amalie Stubenrauch im Jahre 1827 ! Stuttgart erhi«lt. : Das junge fürstliche Paar hatte in» zogene jung« Edelmann nicht das min deste Verständniß für Geldernxrb, abe! ein um so größeres für Geldaus geben. besaß, so mußte der Künstler für den Lebensunterhalt des Paares eintreten und er that es bis zur jeder Noth und den Widrigkeiten des Kunstschätzen reiche Gemäldesamm lung; er sparte sich am Mund« ab, was zu ersparen war, er darbte förm des jungen Fürsten diesem wohl ge stattet hatten, eine Bürgerlich« zu Hei rathen und von ihrem Vater sich unter stützen zu lassen, nicht aber, für die ge liebte Frau nun auch in der Noth den Kampf um das Leben aufzunehmen, so fügte «r sich endlich den aus Cassel jetzt in verstärktem Maße an ihn erge henden Mahnungen. Er leitete das Scheidungsv«rfahr«n «in, dem vom Gericht auch stattgegeben werden muß te, aber, da die Gattin sich nicht das Mindeste zu Schulden hatte kommen lassen, nxnigstens in der Art, daß di« geschi«denr Frau das Recht b«hielt, auch ferner d«n Nan-en und Titel ih res einstigen Gemahls zu führen. Der Liebestraum war ausgeträumt und ein Leben war vernichtet. Die geschiedene Gattin, d«ren zart organi sirtes Wesen der Fülle auf sie eindrin gender seelischer Erschütterungen nicht gewachsen war. «krankte und siechte langsam dahin. Die Enttäuschungen, deren Opfer sie gewordtn, wirkten auf ihren ohnehin wenig widerstandsfähi gen Gesundheitszustand, und obwohl der Vater mit größter Selbstverleug nung das Möglichste aufbot, ihr? Stimmung zu heben und die erfahren sten Aerzte zu Rathe zog, und obwohl die Mutter und die Geschwisttr in zärtlichster Fürsorge für die Leidende wetteiferten, welkte sie allmählich hin wie eine Blume, der Sonnenlicht und Luft geraubt ist, und am 29. Juni 1862 starb sie, noch nicht fünfund zwanzig Jahre alt, in dem nahe bei Stuttgart befindlichen reizenden Ba deort Cannstatt, wohin die Familie aus Rücksicht auf di« Leidend« zuletzt übergesiedelt war. Mit d«m Tode seiner Tochter Augu ste, mit der Birnbaum einen förmli chen. und doch so leich begreiflichen Kultus getrieben hatte, war des Ko mikers Lebenskraft an ihrer stärksten Wurzel auf's Heftigste verwundet wor den. Er that fleißig und gewissenhaft seine Schuldigkeit wie früher, ober die Freude am künstlerischen Schaffen war dahin und mit allem Pflichtge fühl ließ sich dieser Mangel nicht ver decken. Traurige Ereignisse in der Fa mili« «r verlor ein Jahr nach der Tochter auch die ihm und den S«inigen treu zur S«ite stehende Gattin und Aergerniss« im dienstlichen Verkehr, zumal mit dem Chef des Hostheaters, dem Baron v. Gall, dem Birnbaum's treffliche Eigenart eigentlich nie recht goutirte und dem Künstler schon dts halb nie recht gewogen war, weil ihm sein Engagement gewissermaßen auf gezwungen worden alles das verei nigte sich, um Birnbaum's Lebe.ls freude bis in den Grund zu zerstören. Körperlich noch höchst rüstig, war der Künstler seelisch vollständig mürbe und zerrieben. So war der Beginn des Jahres 1865 herangekommen und mit ihm der Anfang der Proben des in Stuttgart mit äußerster Spannung erwarteten Laube'schen Schauspiels „Die Karls schüler". Am Freitag den 16. Fe bruar 1865, sollte die erste Aufführung stattfinden. Das Haus war bis auf den letzten Platz gefüllt; König Karl und Königin Olga, sowie alle zur Zeit in Stuttgart anwesenden Mitglieder der königlichen Familie wohnten der Vorstellung bei -- es war ja gewisser maßen ein theaterhistorischcr Akt, das so lange versehmte Stück, in dessen Fesseln ringenden Dichter ein Ahnherr der württembergischen Königsfamilie stand, hier aus der Taufe zu heben. Ganz vortrefflich war der erste Akt dargestellt worden, und hob sich Publikum zum zweiten Male; Laura und Sergeant Bleistift, von Frl. Bis singer und Birnbaum dargestellt, sind Herzogs Karl in Sicherheit zu brin ! gen. In dieser Scene erzählt Bleistift ! schichte seines Lebens die Geschichte i schenkindes, dessen einziges Glück und Wohlergehen durch rücksichtsloses Ein greifen eines Mächtigen zerstört wor- Beifall lohnte den Künstl«r für sein« Leistung; sie war ja auch so voll endet natürlich, er hatte den Ton tief sten Seelenschmerzes auch so wunder bar getroffen —. Hinter der Scene stand Grunert, der berühmte Darsteller von Väter- und Charakterrollen, der an diesem Abend den Herzog Karl spielte, seines Stichwortes harrend. An ihn wandte sich Birnbaum tiefer seelischer und bracht?" fen. Flüstern dann, als Bleistift gcn Alles, Alles drängte offenbar dem Schluß des Aktes zu, und als end lich d«r Vorhang fiel und Grunert sich ten Athemzug auS. Der Intendant Baron Gall verstän digte sofort das Königspaar von dem nicht fortzusetzen und verließ mit der Publikum den Befehl des Königs mit, und starr vor Schrecken war Alles, als noch durch sein ergreifendes Spiel auch in ernster Rolle so mächtig gewirkt hatte, dann verließ Alles in tiefster Ergriffenheit das Haus, das bald leer d«r Schminke bemaltem Gesicht im flackernd«» Licht einer Gasflamme seltsame Schatten zitterten. Ren: ein weiteres Denkzeichen wünsche ich nicht, auch meine Grabstätte soll ohne Inschrift bleiben." 'Er wollte st:rb«n; mit seiner Wi derstandskraft war es zu Ende, und ebenso mit der Freude an seinem Be rufe, am Schaffen und künstlerischen Gestalten. Möglich ist's, daß das Studium der letzten Rolle, die er nicht bis zum Schlüsse spielen sollte, daß dos Sichvertiefen in diese Gestalt und den Entschluß in ihm reifen ließ. Geschick bescheerte ihm die letzte Gunst, zwischen ihnen ist die Inschrift einge meißelt: August» Geb, g. Nov.' 1839."gest" luni '62. Ein Stern, dessen Vergoldung in Wind und Wetter nicht verdunkelt ist, ziert die Ruckseite, und unter ihm die Worte: „Ruhe sanft!" Der letzt« neben seiner Tochter ausruht, wie es sein letzter Wunsch gewesen. Aber wenn der Frühling in seiner wunder vollen Pracht ins Neckarthal zieht, dann schmückt sich der Busch, der die Gräber umschattet, mit jungem Grün, »nd dann sing:n in diesem lauschige» Winkel, der so viel Leid umschließt, die Vögel ihr wundersames Lied von Pflicht. Ein Sonnenstrahl glitt schmeichelnd über das Haar d«r Frau, die mit tief g«senkt«m Kopfe an dem offenen Fen ster faß, er funkelt« in den Sillxrstrei fen di« «reinzelt das dunkle Haar durchzogen. Gedankenvoll haftete das ernste Aug« des Mannes darauf, der schon ein« geraume Weil« sch>v«igend vor ihr stand; es war «in weicher Aus druck in seinem G«sicht« «in schmerz liches Sinnen. Das Leben war an ihm vorübergeglit ten, im st«ten Ringen und Kämpfen hatt« «r es nicht verrauschen g«hört, im Strichen, di« in seiner Erinnerung lebt« als kleines dickes Mädel mit lan gem, dunklem Zopf und kurz«m Kl«id, doch war si« denn alt?! Als fühlte immer schönen Augen, etwas, das ihm an's H«rz griff. Mit «in«m jähen Empfind«» streckte «r ihr beide Hände «ntg«g«n: „Liebe, lki-e Anna!" „Fast "fünfundzwanzig Jahre, Anna." „fünfundzwanzig Jahre" sagte si« l«is«, „«in halbes Mensch«nl«b<n! Zwölf Jahre war ich damals und ein tiefer Schmerz in ihrer Stimm«. „Arm« Anna! Dich hat das L«- b«n wohl hart angefaßt?" „Hart?" Fast wi« «in Hohn klang «s. Ein« Weile schwi«g sie und starrte in die helle Sonne hinaus es arbei t«t« in dem blassen Gesicht. Es war eines jener sympathischen Frauenge sichier, die, ohne schön zu sein, «nzie- Blick der Augen seltsam contrastirt«. Das Gesicht verrieth sofort, daß si« kein Durchschnittsgeschöpf war. daß ein Mensch, gleichviel, ob Mann, ob W«ib, das Leben haßt, v«rabsch«ut, daß er nichts hofft, nichts mehr erwar lebt aus Pflichtgefühl? Ist es denk bar, daß «in M«nsch das thut, d«r den Egoismus und das Recht aus sich selbst Franz, daß Du Dir durch all di« Jahre so viel Mitgefühl bewahrt hast. Dir möcht« ick sie wohl erzählen di« Dich noch an meinen Bruder Fritz? Als mein Vater kurz nach der Mutter starb, blieben wir B«ide b«isammen. Hübsch war ich nicht, den Reiz des Swig-Weiblichen habe ich nie besess«n. Ich wußte also nur zu g«nau, daß die verschieden«» H«irathsanträg«, die mir gemacht wurden, nur dem alten Wer ner'sc?:en Namen und dls Vaters schwerer eii«rn«r Kassa galten. So hcirathen wollt« ich nicht; ich war im Geschäfte Fritzens rechte Hand, mein Beruf machte mir Freude, Fritz und corrcktheit s.-ine Stellung verloren hatte. Ich sträubt? mich dagegen; meine Vernunft wehrt« sich gegen ein sich in unser Leben drängen wollte, auf. Fritz behielt recht. Felix trat bei uns im Geschäfte «in und liattcn die vorwerfen. Er that feine Pflicht streng g«wissenhaft; das Spiel und die Zucken ging über ihr t.eftraur.ges „Ich will kurz sein! Ich wurde seine Braut bald sein Weib. Da habe ich geglaubt!" Sie lachte hart auf. „Närrin, die ich war der Traum war bald auS nen Gatten in di« Firma aufgenom m«n. Das war das Unglück! Schwach« Naturen vertragen die schön wa?«s nicht und langweilig, schw«rfällig durch seine Liebe. Läh mend. erdrückend, wie er sagte! Laß sene Geld zurückgelassen hatt« er nur falsche Wechsel. Es wurde nichts davon ruchbar Fritz hat Alles be zahlt. Was «r an Li«be und Zärtlich keit gibt er mir; «r. der so viel Wir sind wi«der beisammen wie ehe mals. Das Geschäft blüht und ich kann es ruhig fag«n das ist zum " d" F^u"w^?i«" dem stillen G«sicht. „Ich hab: meine Pflicht gethan all ganze Bewußtsein erfüllter Pflicht, das Bewußts«in. «twas g«leistet zu hab«n, gäbe ich hin für einen zärtlichen Blick für «ine Stunde des Glückes aus jener f«rn«n Zeit meiner Jugend. Vorbei!" er konnte nicht reden. Und wieder glitt ein letzter Sonnenstrahl schmei chelnd über das gensenkte Haupt funkelte in den Silberstreifen, die das ! Dien st boten unterfich. ..Was, Eure Gnädige will in's See , bad? Bei dem Drachen thäten's «in ! paar Pfund Viehsalz auch!" ! Kasernhofbliithe. Un ! krossizier: „Einjährigtr Müller. Sie sind wohl ein eifriger Amateurphoto l grapb?" Mülkr: „Nein!" Un ! terofsizier: „Ich dachte nur, w«il Sie
Significant historical Pennsylvania newspapers