2 Ter Bote des Christkinds. Der Tag des heiligen Abends! In mer ängstlich um sich schauend, ob es Aber es waren Alle zu sehr beschäf tigt, und Dora, froh, daß ihre Nein« Da kauerte sie sich in die Sophaecke und legte das Stuck Kuchen achtlos beiseite, «s wollte ihr nun nimmer schmecken. Weihnachtsabende, da hatte sie noch ihr »>er Gesellschaft der Tag viel schneller. Sie dachte an ihr liebes, armes, darum mußte sich Dora heute in die Blick fiel wieder auf das Stückchen Kuchen, und nun kehrten ihre Gedan ken Wiedtr zu dein armen Kinde, dem Dora im Ganse begegnet war. zurück. Essen wollte das an die peinlichste Reinlichkeit gewöhnte Kind den Ku chen, der von den schmutzigen Fingern des Kindes berührt worden war, nim mer, und nun that es Dora leid, dem Kinde den Kuchen nicht geschenkt zu „Ich hätte ihr faxen follen, sie soll sich rein waschen und dann zu mir Her- Schmutzfink? Sie soll sehr schlimm Gesellschaft für Dich, Dorchen," setzte noch das Mädch«n schulmeisternd hin- gab ke'n« Antwort- sie schl'ch sanftes Mondlicht, uwd ein süßer, wei cher Duft. Dora sah Alles, aber starr war sie vor sie meinte das Christ zu sandte mich ja das Christkind, das Dich heut« beobachtet hat, als Du lieb los gegen das arme Kind warst, aber dann auch Dei«e liefe, fchm«rzlicheßeue wahrnahm. Dora, Du kaniAt das Heilige Nacht. Die winterliche Welt, Und still« Größe schreitet Den dunklen Fittich breitet Die heil'ge Nacht. Heilige Nacht! Vater im Himmel zum Besten wenden. Ich aber, Dorchen, bitte Dich, sage Dei süße Lilienduft. Lichtschein herein. Doras Mutter, schöne Frau, war mit Licht scheert!" selten besorgte Blicke. Endlich trat der Vater mit der Frage an Tora heran, ivarum sie heule, an solch' frohem Abende, so traurig sei? Da warf sich Dora ihrem Papa an den Hals und mit vor» Schluchzen un terbrochener Stimm« und heißen Wan. gen erzählte sie von der Begegnung de« Kindes und ihrer Schuld. Und sie bat und flehte, sie möchte das Kind noch Heimwärts will ich mich träumen In die Vergangenheit Es rauscht in fernen Bäumen, Es spricht die Kinderzeit. Und ferne Lichter schimmern Weither durch Zeit und Raum Das ist Dein holdes Flimmern, O Tannenbaum! schenken. Nun wurde Rosa hereingerufen und mußte Bescheid geben, wo das Kind wohne; dann wurde Dora in einen warmen Mantel gehüllt und es begab sich ein sonderbarer Zug hinaus auf den die Führerin. Da hinten iin Hof« wohnten lauter arme Leute, aber Dyra's Eltern hatten hier nicht Umschau gehalten. Bei einer von Rosa bezeichneten Thüre machten sie Halt. Aber was war das? Sie vernahmen deutlich ein leises Wim mern. Doch so sehr Dora's Vater an der Thür rüttelt«, das Schloß wollte nicht nachgeben; aber Rosa wußte Rath: „Ich hole den Schlosser, der grauenhaft trauriges Bild. An einem Abend wie dieser, der alle Menschen im trauten Familienkreise zusammenführt, d«r tausend und aber tausend Jubelrufe aus ebenso vielen Kinderkehlen hervorzaubert, lag da ein kleines, armes Wesen, ein unschuldiges Kind auf einem Bündel schmutziger Wäsche allein und verlassen, das arme, magere Körperchen mit zahllosen Wun den bedeckt, in Frost und Kälte, hun gernd und frierend, anscheinend ster bend. D«s Schlossers gutmüthige Frau kam nun mit Tüchern, Decken und war mem Wasser herbei und aus den Nach barwohnungen kamen hilfberriteFrauen und Männer; das Kind wurde gerei nigt und mit lauer Milch gelabt und auf Wunsch von Dora's Vater sodan» in feitte Wohnung gebracht. Dora's Mutter aber entzog ihr Kind vorerst dem grausamen Anblick. Als die Thür sich geöffnet hatte und das Jammerbild sehen lieb, führte die besorgte Mutter ihr Kind hinüber in des Vaters, bleiben?" Dora wußte zwar, daß nicht sie, sondern ihr todtes Brüderchen der Bote gewesen, aber sprechen durfte sie nicht, sie hatte ihm ja Schweigen versprechen müssen, und darum ließ sie es ruhig geschehen, daß man sie den Boten des Christkinds nannte, und nur ein ge deimnißvolles Lächeln umspielte manchmal dabei ihr rothes Mündchen. Im Pilpxcillande. „Puppenland," welch märchenhafter Name, der auf jedem Kindergesicht ein freudiges Lächeln hervorzaubert! Un sere Bilder führen uns mitten hinein in das Alltagsleben der Sonneberger Hausindustriellen, die sich den größten Theil des Jahres mit der Herstellung der Weihnachtspuppen, Spielzeug« und der Osterattrappen beschäftigen. stes Bild: den Bossierer. An der Men ge der vor ihm auf dem Tisch ausge stellten Personen sehen wir sofort, daß I.M WM I' c'i in B ire r. köpfen beschäftigt. Auf den Stühlen werden. Viese zeichnen sich durch Schönheit, erstere durch Dauerhaftig keit aus. Unserm biederen Meister, der sich mit Vorliebe „Fabrikant" ti tuliren läßt, trotzdem seine „Fabrik" Werkstätte und Wohnstube in sich ver tigste Theil der Puppe, der Kopf, her gestellt wird, begeben wir uns in die Puppenbälgefabrik, in der die Pup penleiber angefertigt werden. Für bes der zusammengenäht und dann mit Sägemehl oder Holzwolle vollgestopft, für billigere Waare benutzt man Lein- und Stroh als Füllsel. D«r Aufent halt in diesen Räumen, die schon «her den Namen Fabrik verdienen, ist weit des Bofsirers. Leimen wir auf den Puppenleib den vom Bossirer bezoge nen Kopf und ziehen wir der Puppe rasch ein Hemdchen, Schuhe und Strümpfe an, so ist der „Täufling" AnfertigungderLeiber. fertig. Dieser wird als halbfertiges Product aus den Markt gebracht. Er hat namentlich bei jenen feinsinnigen Müttern, die durch die Anfertigung der Puppenkleidchen eine enge persön liche Verbindung mit dem Spielzeug des Kindes erstreben, großen Anklang gefunden. Doch in unfeter rastlosen Zeit herrscht das Bestreben vor, ge- Ankleiden, brauchsfertige Waare zu erhalten. Deshalb lenken wir unsere Schritte weiter nach der „Flickstube", wo von emsigen, Tag und Nacht nicht rasten den Frauenhänden die Puppenkleid chen hergestellt werden. Der Prozeß ist sehr einfach, aber bis ins einzelnste durch Arbeitstheilung gegliedert. Aus der Zuschneidewerkstätte beziehen sie Heimarbeiterinnen die zugeschnittenen Stoff« für 12 Dutzend Kleidchen auf einmal. Nun wird dieselbe Naht aus einanderhängt. So wiederholt es sich Naht für Naht durch das ganze Du tzend hindurch, bis ein Dutzend Kleid chen auf einmal fertig gestellt ist. Für die übrigen elf Dutzend wiederholt sii^ nen, die „Einbindmädchen", verpacken Waare, die danach ihre Reise selbst bis über den atlantischen Ocean antreten Ein anderes Bild zeigt uns die Vielseitigkeit einer Sonneberger Pelz thierchenfabrik und zugleich ihr ge sammtes Arbeitspersonal. Fast alle zahmen und zähmbaren Thiere sind In unserer flottenbegeisterten Zeit hat natürlich der Schiffsbau en mi niature unter dem alten ehrlichen Ti tel des „Schiffmacki«rs" einen neuen, unaeahnten Auffchwuna aenoinmen. bcsserenPuppen verwendet wird, näm lich Holz. Diese Kleinindustrien, die außerdem noch kleine Wägelchen, Cro quets, Kegelspiele u. deral. herstellen, k? !j! !!! ! > l s M-zxHk ''' haben ihren natürlichen Sitz in den weltentlegenen Walddörfern des Son neberger „Hinterlandes". Da spielen nun die Lieferfrauen und Liefermäd cl)«n, denen man zu jeder Tageszeit auf allen Straßen Sonnebergs und feiner Umg«bung mit ihr«n riesigen Körben auf d«m Rücken begegnet, eine sehr wichtige Rolle: sie sind die Ver mittlerinnen des Verkehrs von On Ort und von W«rkstätte zu Werkstätte. Mit der heitersten Mene legen sie mit ihrer schweren Last aus dem Rücken bergauf, bergab ihren Weg auf den schönen Pfaden des Thüringer Wal ! Weihnachten ftir die Ty»«r«. In Schweden herrscht die schöne Wohl, di« Thiere wissen nichts vom Weihnachtsfeste; für die Spender sind aber diese Gaben «in ehrenwerthes Zeugniß, wo alle Menschen sich freuen, sollen auch die Thiere ihren Antheil an der allgemeinen Freude haben. Die Feier des Festes erstreckt sich dort über ein bis zwei Wochen; am Abend vor dem Feste werden in Feld und Wald auf Pfählen volle Garben gestellt, als Weihnachtsgabe für die wilden Thiere Festzeit stets erneuert. Im Stall wer den die Krippen mit einer Extragabe vom besten Futter zu jeder Futterzeit gefüllt während der Festtage. ErlSsung. Es ist der bösen Träume Bliith Zerstoben wie ein Nebelschleier, S«it deine Liebe mich umglüht Mit ihrem stillen, reinen Feuer. Wie ward mein junges Leben klar! O dies« tiefen Seligkeiten, Seit über m«in verwirrtes Haar Mir deine liebe Hände gleiten! Seit du mit reifem Mannesgeist In festgefügt«, hohe Schranken So liebevoll zu bannen weißt Die allzu stürmischen Gedanken! Du nahmst von 'mir der Sehnsucht Last. Du nahmst mit lächelndem Erbarmen Mein Jugendweh nun halt ich Rast An deiner Brust, in deinen Armen! O Märchengliick, das uns umfängt In diesen langen Herbstesnächten, Wenn heiß dein Mund an meinem hängt Und deine Arme mich umslechten. Indeß ein einziger blasser Stern Verstohlen durch das Fenster sieht Und flüsternd singt das Meer uns fern Ein Schlummerlied... Todt l Wi« sich zweie geherzt Wie sich zweie geküßt In wonnigen Frühlingstagen, Die glänzend« Linde am Waldesbcch, Die Linde kann davon sagen; Sie hat uns Schatten gespendet. Vor fremden Blicken geschützt, Ich hab' einen lieben Namen In ihre Rinde geschnitzt. Nun ist es Herbst; und ich stehe allein Allein bei der zitternden Linde. Mein Auge blickt starr und thränen loS Nach dem Namen dort in der Rinde. Den Wald durchzieht ein Sterbm Es senkt sich still die Nacht Und unter deinen Namen Hab' ich ein Kreuz gemacht... Spruch. Wo And're staunend stille steh'n. Er geht vorbei, läßt 's ungeseh'n. Er findet kein Wunder wunderbar Natürlich, dem Dummkopf ist Alle» klar. Der nüchterne Sinn der Holländer hat in der Weihnachtsfeier nicht die weihevolle Bedeutung zu entwickeln vermocht, welche das Fest im deutschen Volksleben gewonnen hat. Ein Fest, das neben gegenseitiger Beschentung auch imUrsprunge dem deutschen Weih nachten entspricht, feiert in Holland Alt und Jung am Nicolausabend, am 6. December. Da in den germanischen Völkern der alte Götterglaube noch lang« nachlebte, deuteten die menschen kundigen Priester die eingewurzelten Naturseste im Sinne der christlichen Ueberlieferung um. Im December, wo, nachdem die kürzesten Tag« vor über, die Natur gleichsam wieder aus dem Todtenfchlafe erwacht, reitet Wo dan, der Segenspender, durch die Flu ren, begleitet von dem treuen Eckart; die Kirche setzte an seine Stelle den heiligen Nicolaus mit seinem Knecht. Noch heutzutage legt die holländische Jugend für den Schimmel des from men Bischofs Stroh in die Schuhe, ähnlich wie in Friesland, wo der Bauer einen Büschel Kern auf dem Felde stehen läßt für das Roß des Blitzgottes. Wenn sich der heidnifche Glaube Wodan als Wunschgott mit zauberkräftigem Mantel vorstellte, so hüllte auch die christliche Mythe Sanct Nicolaus, den Wunschheiligen, in wal lendes Gewand, dessen rothe Färb« Donar, dem roßhaarigen Donnergotte, entlehnt ist. Auch die beim holländi schen Nicolausfest« üblichen Backwerk«, platt«, harigebacken« Figuren, erinnern Rad an Fro, den Sonnengott. Mürchen und Wirtlichtcit. Es war vor etwa 40 Jahren, ivenig« der Wilhelm zusammen geschrieben." »Dann hast Du wohl auch das Mär chen geschrieben von dem klugen Schneiderlein?" fragte die Kleine weiter. D«r Gelehrte bestätigt« es. .Dann bin ich Dir einen Thaler schul dig," sagte das Kind, „denn unter dem Märchen steht: wer's nicht glaubt, zahlt einen Thaler! und ich glaube die Geschichte nicht. Aber ich kann Dir heute nur vier Groschtn geben, mehr habe ich nicht in meiner Sparbüchse, gekommen. Tie Reife um die Welt. Er war der einzige Sohn, der Aug apfel d«r Eltern, und namentlich der Mutter. Nach vielen Mißerfolgen hatte er es schließlich durchgesetzt, daß er eine Reise um die Welt machen durf te. Di«s war d«r Inbegriff aller sei ner Wünsche. Herzzerreißend war der Abschied! Nachdem aber immer gute, sehr vergnügte Nachrichten einliefen, würd« «s der guten Mutter immer leichter ums Herz. Endlich nahte auch die Zeit seiner Heimkehr; da entwickel te sich nun in der stattlichen Villa ein reges Leben und di« Mutter bereitete alles vor zum würdigen Empfang des heißgeliebten Sohnes. Ihre penible Reinlichkeit und ihre Ordnungsliebe waren sprichwörtlich geworden. So viel Schönes und Herrliches er auch gesehen haben mochte, dieseAccuralesse, wie im elterlichen Hause, sollte er doch nirgends auf der ganzen Reise irgend wo gefunden habsii. Das war ihr Stolz! Die Stunde feiner Ankunft ließ er unbestimmt; er wollte seine lieben El tern überraschen. Er ging deshalb, Bahnhof zu Fuß den ihm wohlbekann ten stillen Fußweg zu der elterlichen Villa. Während drinnen ein treues Mut terherz voll freudiger Sehnsucht seiner und ergriffen, und erfreut, wieder in feinem Heim glücklich angelangt zu sein. Ungesehen erreicht er das Portal; er stürmt die mit kostbaren Matten be legten Marmorstufen hinan. Auch eine Aussicht, »le!- her auch 10 Cents?" Mutter: „Ja, rathen, wenn ich viel Geld habe!" —K ost spielig« Solidität. Er: „Jetzt bin ich bereits acht Abend« Cognac ist schon alle? Na höre, g«he Du lieb«r wieder in Deine Kneipe!"
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