Im KAllen i>ks WMIWMS. (13. Fortsetzung.) Ein Polizist trat ein und berichtete, man habe beim Anbruch der Dunkelheit in der Nähe des Union-Bahnhofes ei nen schwer v«rwundeten alten Mann gefunden, der sich Otto Lauber nenne und dringend begehrt habe, den Thea terdirector Egidius Schein oder Mr. Hans Freiling zu sprechen. Egidius Schein sei nirgends zu finden, und da mittelt. Der alt« Mann habe einen tüchtigen Dolchstoß zwisch«n den Rip pen und w«rd« «s wohl nicht m«hr lang« mach«n. Ich «rklärte mich bereit, mit ihm zu gehen, und Wilkenberg«! in«inte: „Ich z«he mit; allein Nachts mit ei nem Polizisten zu gehen, ist gefährlich." Der Polizist lacht«, als hätt« er einen guten Witz gehört, und wir machten uns auf den Weg mit dem Versprechen, sobald als möglich zurückzukommen. „Laßt mich nicht zu lange allein!" sagte Bertha. „Sie, Herr Wild«nb«r ger, bl«ib«n die Nacht unser Gast; ich richte Ihnen ein hübsches Loger her, wenn Si« nicht anspruchsvoll sind." Wild«nb«rger lacht«. „Anspruchsvoll bin ich ni« gewesen," m«int« «r, „und hab« wohl schon oft noch fchl«chter geschlafen, als auf blo ßer Erd«. Außerdem habe.i wir noch Also: Good bye! Und los!" 33. K a p i t«l. Diel«tzt«nAug«nblick««i nes alt«n Schauspiel«! s. Als wir in das Hospital kamen und bald aus mit ihm." Ja, es ging zu End« mit d«m Alt«n, dos konnt« man aus d«n «rsten Blick Endlich schien er mich zu erkennen, ein flüchtiges Lächeln erhellte sein« Zug«. „Das ist hübsch von Ihnen, Herr Freiling, daß Si« einen alten Collegen nicht so einsam sterben lassen wie ein Stück Vieh," sagt« er. „Ich danke Ihnen. Lassen Sie mich in Ihre Au gen sehen! Ihr Blick thut mir wohl; «r sagt beredter als Worte, daß Si« sprechen, sonst bin ich nicht im Stande, Alles zu sagen. Und es muß Alles Dr unter von meinem Herzen, sonst kann ich nicht ruhig sterben. Ruhig? O ja! Ich sollt« denken, das Leben hätte mich ruhig gemacht. Na, ich kriege ja jetzt Ruhe, Ruhe für immer. Hören Si« zu! Setzen Sie sich hierher! Ich will «s kurz inach«n!" !,Öft bildet sich der Mensch ein, er sei Mutter starb zU früh für uns. Ich Vornehm und Gering. Aber damit nicht genug! Er war «in Lump, «in rhrlof«!, pflichtvergessen«! Lump. Ei wat aus Vv!n«hm«r Familie, das h«ißt, sein Vater war ein Stiebei, «in Stre be! ohne Gewissen, dei sich durch alle Mittel zu einer hohen Stellung hin ausgewunden hatte. Man munkelte allerlei von politischer Angeberei, von Verrath an seinen fieiheitlicy gesinnten Freunden aber das geht uns hier nichts an. D«c Sohn war d«s Vaters wüedig, nui wai ei kein Stiebei, im Gegentheil! S«in Weg führte ihn auch äußerlich nicht nach ob«n, sondein ab wärts. Und doch stand jhm der Weg nach oben offen. Er war Adjutant in einem Husarenregiinente, er hatte die Kasse und war ein Spieler. Spie ler und Don Juan in einei Person! Hohe und sog. höchst« Familien wurden compromittirt, s«ine Vorg«setzten, der Minister selber konnten nicht mehr ruhig zusehen und eines Tages war «r verschwunden mit Hinterlassung be trächtlich«! Schulden, und di« R«gi m«ntskass« war mit verschwunoen. Wi« zum Hohne auf alle seine Liebschaften, hatte er ein« kleine übelberüchtigt« Cho ristin mitg«nommen. folgenden Tage und Stunden; mein ganzes L«b«n li«gt in diesem Abgrunde. An der Leiche meines arm«n Kind«s hab« ich d«m Buben Räch« g«schworen. Rache?! Sie hat mich erreicht. Es geht zu Ende, das ist gut; ich hätte damals gleich st«rben sollen. Sie starb an Gift. An Gift! Hören Sie?! Und der Bube lebt. ab«! kein neues, sondein beschloß, die Spui des El«nd«n zu vttsolgen. Di« kleine Choristin hatte noch «inen Liebhaber —ein verkommenes Subjekt, Geschmack am Alkohol. Der Kerl hatt« «ines schönen Tages G«ld bekommen, woher, wußte Nie- Tolle G«schicht«n, was? Aber es kommt „Still! Kein Wort! Oder Du bist Aber die Wuth, meine sinnlose Wuth Ich hatte ihn, endlich, endlich konnte ich meine Rache kühlen. Das Blut schoß mir zu Kopfe, und wild faßte ich ihn ward mir schtvarz vor den Augen —" Erschöpft sank der Alte zurück, keu chend kam der Athem aus seiner Brust, Ich rief den Wärtei, der nach kurzer Untersuchung den Kops schüttelte und meinte: ihm hinabzubeugen. Ich that es und legte das Ohr an seinen Mund. „Er heißt Wilhelm von Buchenau." Noch einmal versuchte er, sich auszu richten, fuhr tastend mit den Fingern fant er zurück ein kurzer Todes kampf ein zerrüttetes Menschenleben war ausgelöscht. 34. Kapitel. Die Jagd auf den Doppel gänger beginnt. Sonder bares Pech des Herrn Egi dius Schein. Welche Ent deckungFritzWildenberger ses Unholdes. „D«r K«rl macht Fortschritt«!' b«- merkt« Wilkenberg«:. sagte Ich. „Aber Ich Als ich Bertha den Vorfall erzählte, sagte sie: haften." „Das stimmt!" pflichtete Milten berg«! bei. „Jedenfalls ist es von Vor thun? der spanische Unterricht?" fragte Das war einleuchtend, und ich war sofort entschlossen. „Abgemacht!" sagt« Ich. „Si« über nehmen Ihren und i-b meinen Doppel gänger." „Und vergiß dan« auch ja nicht, sichte erzählt hatte. »Der Kerl darf stehe gleich zu Ihrer Verfügung." Ich sagte ihm, daß ich Mathilden würd«, wenn dem nichts entgegenstehe. „Gewiß nicht!" sagt« «r. „Wir tre ten sie Ihnen für morgen ab. Kommen Jugendfreundin selbst die „Ich Habe Dich kommen sehen," sagte Mathilde. „Aber wo hast Du Deine Bertha?" Schatz erwarte! Dich." Ich theilt« ihr nun Alles mit und bin. Also bis dahin!" Er reichte mir die Hand und ging.— „Du! Drinnen s.tzt Einer!" Mit diesen Worten empfing mich lität:n. nämlich verkästen lassen, Unangenehm, Iras^ Wirtlich! Der Mann war nicht er si« nannte. Bertha brachte Essen und Trink«», und ich lud ihn dazu «in. hatte. Ich witterte Unheil. gelacht sag' ich Ihnen, daß Ihnen die Bäuch« wackelten. Na, kurz! Die Kleine päppelte etwas von einem ge wiith«nd aus d«r Wirthschaft. Ihre letzten Wort« waren: „Ich lasse d«n Schuft verhaften!" Uebrigens, ein famoses Weib ist sie doch! Denken Sie nur: Sie hat gleich damals di« Garderobe sehr gut ver kauft, das Geld eingesteckt und unfern würdigen Regisseur, den „verfluchten was? ben? Richtig! Ich witterte also Unheil, lief schnell „Ich hab' ihn! Ich hab' ihn!" „Wen?" fragte ich. „Wo?" fragte Bertha. ist's, es ist der Hallunke. der mich be stohlen hat. Jetzt, lieber freund, habe nebst dem Datum, 18. Juli 1L93? und Aber der Hauptspaß ist hier zu sehen. Dies Ding stellt eine an den obe ren Fällen des Rio Verde vor, wie ich Bursche war sonach nie Nun heißt es, den Schlingel fangen. Er ist nämlich schon südwärts abge dampft, mit zwei H«rren von Geneva, wtlch« sich die Gegend dort unten an sehen wollen. Aber das soll ihm nichts Helsen. Wenn ich ihn erwische, ent Gescheidteste sür Sie!" „Was denn?" fragte ich. „Zu hei- und mit uns nach dem Süden ziehen. Das Klima dort wird Ihnen besser ge fallen, als hier das ewige Wechsellvet- ,J der tausend!" ri«f er. „Jetzt «r- Egidius grinste. „Geld wie Heu!" sagte er. „Ich habe hicr mit meiner Schundioniödie VNck'zu."'"" l " 5 v lchnntzten Sie mir Obdach gewähren. Ich bin kxi Ihnen am sichersten, da Ihre Wohnung meinen guten Freunden nicht bekannt ist." Was blieb uns übrig? Wir mußten neben Wildenberger's Lager noch «ins aus einigen Decken sür Egidius her- s h „Nehmen wii mit! Gelt, Miez?" 33. Capitel. Wi« Egidius den Staub ChicagosvonseinenFüßen schüttelt«. sage Ihnen, es ist ein eigenthümlich«« G«sühl, so frei, los und ledig, die Ta schen voll G«ld, in die weite Welt hin aus jetzt zur näch- Milwaulee und von da auf einem Um wege nach St. Louis. Besten Dank einstweilen für die freundliche Aus ten als schivachen Beweis meiner Dank barkeit. Leben Sie wohl, H«rr Wil kenberg«!, ich weide in St. Louis im berger lächelnd. „Aber j«tzt ist «s Z«it, „Aber behalten Sie Mathilden nicht „Ich bringe sie Ihnen, sobald ich se'l -36. Capitel. über Bertha's Haar. „Welche prachtvolle Farbe!" rief sie. „Das ist ja doch blos äußerlich!" „Aber hübsch ist's doch!" versichert: Mathilde und fuhr fort: „Wißt Ihr in kläglichem Ton«: »Ja, ja! Di« moderne Cultur macht fühlbar bemerklich. Wahrhaftig! Si« sollten sich schon der hi«sig«n Cultur >v«gen zum Mitgehen entschließen." „Soll auch geschehen!" sagte ich. Es war «in vergnügter. glücklicher war die Zeit des Abschiedes sÜ! Ma- Mathilde lachte und erklärte: „Jawohl!" bestätigte Bertha. „J^, klopfte. „Wied«! nichts! Ich hab« k«in Glück d«n, geiad« wenn man ihn am sichersten beim Kanthaken zu haben glaubt. Jetzt wäre di« schönste Gelegenheit, ihn un schädlich zu machen, und nun hat man ihn nicht. Es hat ja diesmal keine so groß« Gefahr für si«, Herr Freiling, abei wenn sich dieser Eizlump einmal v«ist«igt, und Sie w«rd«n wieder Mt ihm verwechselt potz Kukuk! Der 2 ch Z schaf seiner Statt zu schaffen," sagte Wil- „Er ist ungefährlich!" bemerkte Ma das kann ich mir denken," sagte Bo rowsky. „Also, so stehen die Dinge?" fuhr er fort und reichte beiden Verlob hcn muß, um m«inen Doppelgän- Er ist jedenfalls derselbe Schlingel, der „Na, wie gefällt Ihnen der Spaß?" gai?z unternehmender Junge, was?" „Jawohl!" sag'.e Borowöly und er hob sich langsam. „Das ist «in präch „Wie?! Sie wollten?!,, rief Wil daß ich mir txn and«r«n Gauner ent schlüpfen lieh. Also nach Mexico ist der Patron abgedampft? Na, das soll ihm wenig helfen, dort gibt'S auch Nun ging's an's Plänemachen und Ueberl«g«n, wie di« Sach« am besten in'i Wert zu setzen sei. (Fortsetzung folgt.) Für dir Ääche. nehme Rindfleisch, Kalbfleisch und eine «ine Henne, von jedem so viel, daß eine kräftige Brühe davon entsteht, und thue alsdann Sellen«, Mohrrüben, Petersilie und ein Lorbeerblatt hinzu, gössen.^ fl ei s,ch. Ein Viertel Pfund Butter die Heringsadfälle mit etwas Citro nenschale in Fleischbrühe tüchtig ge kocht, "dann durch «in Sieb gegossen, mit ein wenig Rothwein und Mehl glatt gekocht und mit d«m Eigelb ab gezogen. Rest« von g«kochtem Schinken unter das Suppenfleisch gehackt, ver bessern den Pudding bedeutend. Gepökelte Zun g «. Ein« Ochsenzunge wird gut geivaschen, ab getrocknet und in eine große Schiissel gelegt. Etwas Salpeter, «in« Hand voll Wachholder - Beer«n, einige Ge würznelken, ganze schwarze Pfeffer körner und 2 Lorbeerblätter werd«» nun im Mörser gestoßen und mit 4 L großen Zwiebeln, etwas Knoblauch (grob gewiegt) und 1 Pfd. Salz gut vermischt. Damit reibt man die Zunge ein und läßt sie übe! Nacht stehen. Anveren Tags legt man die Zunge mit allen Zuthaten in «in passendes Gefäß und deckt einen mit Steinen beschwer wiid I</bis 12 Tage lang dann belas sen und alle zwei Tage umgewendet. Dann wird si« herausgenommen, unge waschen mit kaltem Wasser und Zusatz von einigen Schöpflöffeln voll Beize in ein«! großen passenden Casseiolle auf gesetzt und muß nun 2 bis 2j Stund« langsam kochen. Voi dem Seiviien zieht man die Haut ab. Die Zunge kann waim ode! kalt gegessen weiden. Gebiatener Hase mit Rahm. Ein nicht zu alter Hase wild, nachdem ei gut abgehäutet, ausgewa lich gespickt, dann mit kochendem Essig und Wassel, gemischt, begossen. Gelbe Rüben, Pekisilienwuizeln, Zwiebel und Sellen«, in Scheiben geschnitten, Loibceiblätter, «in Stückchen Jngwe!. ein paai Gewüiznelken, Pfefferkörner und Citionenfchalen daiein gegeben, de! Hase einige Tage daiinnen gelas sen und während dieser Zeit öfter um gedreht. D«r Hase wird in dei Vrat selnd begossen, gai gebraten und auf die Schüssel gelegt. Die Sauce wild mit Kapein und etwas Fleischbrühe gewürzt, in einei Sauceschale extra angerichtet. Will man Gemüse, Suppen» kiäutei, Petersilie etc. trocknen, daß sie Geschmack, Geruch und Farbe behalten, so darf wedei diiekte Sonnenwärme noch künstliche Wärme angewendet werden. Am besten trocknet man über Kalk, in einei Kiste, die ziemlich luft dicht veifchlossen weid«n kann. Auf den Boden dei Kiste legt man fimst gioße Stücke frisch gebrannten Kalkes, bringt in halber Höhe der Kiste ein Laltengestell an. über das man Gaze legt, und auf diese Gase werben die zerschnittenen Pflanzen ln Feuchtigkeit auf, die Pflanzen trocknen vollständig und behalten die charakte listischcn Eigenschaften dei frischen Pflanze. Klops öon Schweiire kra te n. Man tieibt ein gutes Stück Schweinefleisch duich die Maschine, dann nimmt man Citronensast, Salz, geschmolzene Butter, gestoßenes Ge würz und etwas gerieben« Semmel, rührt alles nebst einigen Ekern zusam men und macht Klops davon. Dann thut man in «inen Tiegel ein tüchtige! Stück Butter, ganz klein geschnitten« Zwi«bel, Citronenschale. sechs bis acht Sardellen, legt denKlopS hinein, gießt die Brühe von den ausgekochten Seh nen hinzu, macht die Sauce mit Sem mel seimig und läßt alles zugedeckt eine halbe Stunde koch»». „Aber meine Liebe, seit unserer Ver lobung hast Du mindesten« zehn Pfu«» lAMomm«n." .. 3
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