2 Wsrmender Zchmuck. Nicht nur auserlesener Geschmack, künstlerisches Verständniß, klingender Mammon, auch das, was man poetisch heilen. Auch der „Orlow". der die Spitze des russischen Kaiserscepters schmückt, ist ein ganz ansehnlicher Ma- Reiz haben, und in deren Besitz sich auch Nichtkrösusse setzen können die schon im Alterthum hochgeschätzten, oft mit ungeheuren Preisen bezahlten und ist etwas Herrliches um einen reichen schmiegsamen Zobelpelz, dessen wie mattes Silber flimmernde Haarspitzen Paris ein mit russischem Zobel besetz tes Costiim ausgestellt, das die Kleinig keit von 75M0 Francs kostete, ein Zeichen dafür, daß es noch Kenner und Liebhaber des edlen Rauchwerks gibt. Meistens trifft man auf diesem Ge biete unter den Käufern, wie man das mal von Edelsteinen sunkeln, zögern, wenn es gilt, ihr Kleid mit echtem Krimmer besetzen zu lassen. Statt sei ner wird Plüsch verwendet. Und doch läßt sich bei d«r Ausstattung «iner wirklich vornehmen Dame das Pelz werk nicht missen. Es ist seiner Weich heit, seiner Schmiegsamkeit, seiner dis- Die Geschichte des Rauch- oder Pelz werks ist ein« Wissenschaft wie jede an dere. Es gibt eine ganze Literatur die Nase oder einen Schuß hingestreckt hat. ist nur der erste Schritt zur Ge winnung des kostbaren Sealskinpale- den übrigen hunderttausend, die zum Beispiel die Alaska Compag nie jährlich nach London schickt, in die Mittelpunkte des Pelzhandels ist Nish- Es wäre jedem Dichter und Maler zu empfehlen, zwischen Juli und Sep tember dorthin zu reisen, um sich diesen aus in's Ausland gehen, wie z. B. Thee. Fische u. s. w.. nimmt der Pelz handel ein. Dortbin bringen die Ta- Sie, meine Gnädige, wir Adelige sind doch aus einem ganz besonderen Stoff!" Dame: „Ja, Si« mach«n wirtlich «inen ganz besonders stossligen Eindruck!" Erste Sorge. Gatte: «Aber, liebes Weibchen, wie mußt Du gelau sen sein? Du bist ja ordentlich violett im Gesicht." Gattin: „Mein Gott, wie wird das zu meinem blauen Hut passen!". . Modern. Madame: „Und noch eins. Ich will nichts dagegen einwen den. daß Si- einen Geliebten haben, ab«r ich dulde es nicht, daß derselbe öf ters in's Haus kommt!"'—Bonne: „Oh da können Madame ganz beruhigt fein. Ich wechsele sehr oft!" Verblümt. Mann (empört):« „Denke Dir, eben erfahre ich, daß sich unser Sohn und die Nachbarsiocht-r jeden Abend im Garten treffen!" Frau (lächelnd): „Haben wir's besscr gemacht, Arthur?" Mann: „Na eben? ich wollte aber jetzt, daß mich mein Vater damals jeden Abend durch geprügelt hätte!" Der Fremdenführer. Mein Freund, der Reser«ndar Wi gand, hatte sich oerlobt. Ich hielt die freudiger zuweilen auch mitleidiger Theilnahme gemischten Gefühle, das man beim Erhalten von Familien däi.'on verlauten lassen. Und aus Stuttgart ist die Braut? Wie kommt er denn nach Stuttgart? Hat er denn in Tübingen studirt? Nein, doch nur in Jena und Leipzig! Das ist mir schleierhaft!" Sofort setz« ich mich hin, um nach d«r kleinen Stadt im Examen „wirkte", ein Gratulations schrciben loszulassen. Dabei suchte ich durch «inen Fragebogen nach dem Mu- „Windscheid! Du?" rief ich er Deine Fragen zu antworten: Wo? hierin Leipzig. Wi«? als Stu dent. Wodurch? durch meine Orts kenntniß. Wann? im vorletzten Semester. Du warst damals in Jena und erfuhrst infolgedessen nichts be leben endgültig Valet zu sagendem neues, lediglich der Arbeit gewidmetes Leben zu beginnen und nächsten That ein sehr, sehr lustiger Abschied, half also nichts! den auf dem Bahnsieia ein Herr und zwei Damen. Mir schien es. als ob sie mich beobachteten, und ich blieb des ob er voraussetzte, daß ich sch«', auf die Frage gewartet hätte: „Wir woSc« uns die Stadt ansehen, tonnen Sie uns führen?" Nur «in«n Augenblick stutzte ich. dann «S wir durch den Sinn: er hält Dich siir etwas anderes als Du bist, vielleicht für eins der unbeschäftigten Individuen, die sich vielleicht in der Nähe von Bahnhöfen aufhallen und sich gern auf irgend eine Weise ein kleines Trinkgeld verdienen. Mit meinem verkaterten Gesicht, dem verdächtigen Hute und dem leidlich ele ganten, aber zerknitterten Ueberzieher mochte ich wohl einem stellenlosen Kell ner ähnlich sehen. Schnell entschlos sen willigte ich also ein. sie zu führen. Da es ziemlich weit zur Stadt ist, schlug ich vor, die Straßenbahn zu be nutzen. „Dort stehen ja Droschken," sagte der Herr, „wir wollen doch lieber damit fahren." Er winkle eine heran, und bedeutete mir: „Sie setzen sich auf den Bock und sagen dem Kutscher, wo- Verteufelt! auf den Bock! An die Möglichkeit hatie ich nicht gedacht. Das war fatal! Aber nun hatte ich das Abenteuer einmal angefangen, also hinauf! Ich schlug den Kra gen hoch, drückte den Hut in die Stirn und hoffte im übrigen, daß die Auf merksamkeit etwaiger Bekannten sich nur auf die hinter mir sitzenden Perso nen richten würde. Die «ine davon, die Tochter, verdiente sie auch im voll sten Maße: eine schlanke Blondine mit einem hübschen, sanften Gesicht und len Augen schwärme, und nun mußt« ich zu einer der reizendsten ihrer Art in so fatale Beziehungen treten als eine Art fremdenfilhrender Dienst mann. Ich gab jedoch die Hoffnung nicht auf, daß die Sache noch «in« mie ten Ausklärungen zu geben üb«r die seitwärts liegenden Vorstädte Gohlis und das gosenspendende Eutritzsch. naie: „Wieviel bekommen Sie?" Ich fand es jetzt an der Zeit, die Masle fallen zu lassen. Einen Schritt zu- deres Vergnügen!" Du, die Gesichter hättest Du sehen sollen! Und dann tue Entschuldigungen! Zwar gelang unangenehm zu sein' Er wollte nun durchaus, daß ich mit in's Hotel käme, um mit ihnen zu frühstücken. sie Neigung zum Essen, sondern nur zum Schlafen hatte. Ich entschuldigte mich damit, daß ich so nicht mitkom nach Stuttgart, und wollten in Leipzig nur bis zum Abend bleiben. Unter .. Führer." ten." schen Bierkrug enthielt. Auf d«m Deckel stand das geistvolle V«rschen: W«nn «iner einen Führer hat, mich täglich zwei Stunden lang aus einem der Bahnhöfe aufhalten. Viel leicht findet sich auch für mich ein hin durch Leipzig und im Anschluß daran als Führer durch's Leben engagirt." Unschllidifl. ein magerer kleiner Knabe, der ernit hast durch seine Brille sah und einem zusammengeschrumpften, alten Männ zehnjähriges Mädchen, das mit solchen Interesse die Gasse musterte, als hätte es einen Anspruch aus diese schöne „Vincenz ist acht Jahre alt, Mal winchen zählt deren schon zehn," sag« Alles erfahren!" Ader ein angenehmer Anblick eiitcix Asthma war, das sogar ihn, den mäch tigen Serrn eines Vermöaens s»n zwanzig Millionen hatte unterkriegen können. Der Geldsack näherte sich schweren Schrittes. Als er ganz nahe war, nahm Vincenz den Hut ab. Malwin chen knixte und Herr Huber begrüßte j den Gutsbesitzer mit Ehrerbietung. Baron Borenbukk empfing herablas send den Gruß der Gruppe und lüftete den Hut. Er sprach nichts, aber auf seinem Gesichte, das den trüben Aus druck einer kranken Kuh zeigte, war entschiedenes Wohlwollen zu lesen. Herrn Huber durchlies es wie ange nehme Wärme. Baron Borenbukk, der größte Herr im ganzen Komitat, der freudigen Erinnerung an jenes Lüften desHutes voll, wieder die nächst wöchentliche Begegnung mit bangendem Huber glaubte aber kein Wort von die sen Geschichten. Wie, dieser zuimll thige, freundliche Mann sollte sich vom Elende armer Soldaten gemästet ha ben? Welche Verleumdung! Es war Herrn Huber nicht bestimmt, begriffen, als auf der zum Bahnhofe sührendcn Straße plötzlich die Gestalt des Stuhlrichters auftauchte. Herr Huber blickte schnell seitwärts; eine jähe Räthe überzog sein sonst f.ihles Gesicht. Der Stuhlrichter schritt pfei fend an ihm vorüber, und Herr Huber ließ den Kopf hängen. Schon seil fünf Jahren grüßten sie einander richt. war es nicht ausgeschlossen, daß ein Zufall im Spiele war. Vielleicht hatte der Stuhlrichter das einem,:! Als sie heimkamen in das Zimmer, begann der kleine Jung- zu husten. Herr Huber hörte sie heiseren ken: „Vincenz ist acht Jahre alt, Mal- am Morgen konnte er nur siebzehn ab liefern. Der Brief, der die größte Geldsumme enthielt, war spurlos ver schwunden. Selbstverständlich wurde der Fall gründlich untersucht. Hubert erklärte, zählt habe es seien immer nur si-b- Der Expedient zuckte die Achseln. Er hatte alle achtzehn ausHubers Tisch gelegt. Herr Huber fühlte, daß er ver loren war. Er verdächtigte insgeheim ihn. Der Schein war gegen Huber. Nach weitschweifiger Untersuchung wurde der Spruch gefällt, daß ein stes enthoben. Er überwand die erste Regung und erschoß sich nicht. War er doch un fand wohl ein paar gute Menschen, die so thaten, als schämten sie sich seiner Bekanntschast nicht, aber bald wurde ihm klar, daß er auch ihnen lästig siel. Wo hätte er sich verstecken sollen? Eine Zeit lang glaubte er, die große Stadt sei dazu am geeignetsten. Aber unerwartete Begegnungen in menschen leeren Seitengäßchen. wo Bekannte ein ander so schwer übersehen können, zu einer kleinen Stadt seine Zuflucht. Es fand sich dort ein kleines Aemtchen für ihn und er machte sich daran, ein neues Leben zu beginnen. Niemand that ihm etwas zu Leid:, und er hätte ruhig leben können, wenn er nicht fort während Gespenster gesehen hätte. Aber ein kaltes Wort, ein ungewohnter Blick genügte, um ihn zur Vcrzweif- er die Kinder an: „Da ist die Rehabili tirung! Da ist die Genugthuung!" Die Kinder erschraken und begannen sah, bemerkte er mit Staunen, daß die Welt sich ruhig weiter drehte. In Herrn Hubers kleinem Städtchen war Tone der alten Vertraulichkeit an ihn: „Jetzt aber, lieber Johann, wirst Du mich entschuldigen. Ich habe viel zu thun, außerordentlich viel. Aber glaube mir, ich freue mich sehr!" Um sich für diese Täuschung zu ent- Aber mit berechtigtem Staunen mußte er sehen, daß Baron Boienbutk nicht einmal den Hut berührte, und daß Arzt: „Nicht wahr, das ist der Kerl, der den Geldbrief gestohlen hat?" len. Im Gegentheil, jetzt ist es bewie- Asthma..... Die Kans Zachs-ZMe. In Meister Kautzle's Schusterkeller ling Franz sofort hinter die Thüre und Glied stellst Du die Stühle längs der Kellerthür. Wenn die Ziehleute Was sagst Du? Die Frau Meisterin will das nicht so haben? I, da soll doch gleich .. — er kroch mit erstaun- „Gut," erklärte die Meisterin kurz, „Aber Mutter," betheuert« der Mei unseres C°lleg«n an s Herz gewachsen Kaum war die Meisterin um die rief der Meister auch schon: „Franz!" „Na, was denn Meester?" fragte der mit schlauem Lächeln. mit Rum!" befahl der Meister. - Meister Kautzke stürzte sich so daß er sich in einer gewissen Er „Es ist schon Alles parat," erklärte chen wir in 'ner Viertelstunde leer." ster. „Meinetwegen in zehn Minu ten," fügt« er laut hinzu, „nur die Ankommt. Damit lang eer nach der Mit zornrothem Gesicht eilte der Meiste? hinzu. „Die Büste bleibt „Hans Sachs, Hans Sachs," stam melte der Meister und suchte die Büste, die «inen Augenblick frei in der Lust zu schweben schien, zu erhaschen. Er griff aber fehl, Hans Sachs büßte die Nase an der Kellerwand ein. auf der ersten Treppenstufe verlor er den Kopf vollständig. „Kladderadatsch!" lachte der Lehr ling Franz schadenfroh und goß sich ein großes Glas Luft mit Rum ein Der Einfluss der Frau. Die Frau braucht keine Gelehrte zu sein, braucht weder Philosophie noch mögen der Frau ist in erster Linie die Grundlage für das Glück der Ehe. Der Mann hat seinen Beruf, der ihn zum großen Theil ausfüllt. Sorgen und Arbeit, geschäftliche Aergernisse stür men auf ihn ein. Wohl ihm, wenn er hat, was sein Denlen beschäftigt. kluge Gattin sich das rückhaltlose Ver trauen des Mannes erwerben, während taltloses Forschen, eindringliches Fra gen. wohl gar kindliches Schmollen der thörichten Frau die köstliche Blüthe des Ehelebens, eben das BertrauiN, im und Aerger in Scheltwörter, Lust ma chen. Dadurch zieht die Frau Zank und Streit und Hader im Hause groß. Nein, die kluge Frau wird dieseSchwä sie wird in ihrem stillen Bemühen, in der heiligen Pflicht der Ehe. sich gegen seitig zu veredeln, die rechten Mittel u cki ein Ver gl- i ch. beim Diner und da läßt er sich nicht Poren wie unser Tiras beim Fressen!" Schmeichelhaft. Erster Schauspieler: „Mein alier Vater hcit fpieler zu werden." Zweiter Schau spieler: „Na, trösten Sie sich, Herr College, Sie sind ja auch lein«? gewor den!" ... - '
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