Im HIWIM WWIMM. (10. Fortsetzung.) Und davel lachte sie ausgelassen und setz:: hinzu: „Kvmm, Schatz! Kaffee trinken, Sachen packen, abreisen!" Sie zog mich in ihr Zimmer, wo mir e'n angenehmer Mokladuft entgegen strömte. „So Schatz!" sagte sie. „Setz Dich und iß und trink, und dann wollen wir auf die Frage: „Wat nu?" eine ver nünftige Antwort suchen. Iß Dich nur satt; für di« Reise brauchst Du nicht zu sparen, ich habe schon das Nöthige ein .,lch gehe nach Chicago und gründe dort ein deutsches Volkstheater." „Ist denn dort kein Theater?" fragte wie Sand am Meere!" können erfolgreich gegründet werden; das Publikum ist durch das viele Ko in'odienfpiclei» schon ganz dumm und m einer besseren „Der Mann ist doch recht glücklich, was?" „Du!" drohte Bertha. „Sie hat Dich auch geliebt." gemerkt." „Zu meinem Glücke, Du Narr?" „Zu meinem eigenen. Der Komet durch die Welt." Losung: „Gute Nacht, Louis!"" H , her!" i di H" d, „Soll das unsere Hochzeitsreise fein?" fragte ich leise. Sie nickte stumm und legte ihr Haupt wieder! Good bye!" St. Louis! Good bye!" 24. Capitel. Tobacco", „Carters Little Lioer Pills' und winkten der „Königin des We stens" unsere letzten Grüße zu. Dann packte Bertha die mitgenom- zustellen. Hier, entkork' «inmal diese Flasche Rothwein und stärke Deine grau« Substanz, dann kommt Dir viel leicht ein guter Gedanke." Ich fand, daß dieser Vorschlag der einzig richtige war. Vorläufig hatte ich überhaupt noch keinen bestimmten Gedanken, allein es befchlich mich «in eigenthümliches Gefühl von Sicher heit, wie ich so während des Essens in die klaren blauen Augen blickte, die mir ermuthigend zulachten. Es kam mir vor, als ob in dem roth umlockten Köpfchen mir gegenüber schon eine ganz vernünftig« funkelnagelneue Idee ihren Wohnsitz aufgeschlagen habe. Ich merkt« so etwas an d«s Spriihteusel chens toller Laune, womit sie mich überschüttete. So ausgelassen war sie nur, wenn sie etwas ganz Besonderes vorhatte. Und das hatte si« auch. „So, Schatz!" sagte si« plötzlich. „Einen Kuß kann ich Dir hier nicht ge ben wegen der andern Leute, also: Be trachte Dich von mir geküßt! wie Freund Egidius zu seinem tugendsa men Weib« zu sagen Pflegte, und dann hör' mir einmal aufmerksam zu. Aber bitte! Lach' mich nicht aus, sonst werde ich furchtbar bös«." Dabei sah sie mich so putzig an, daß ich lachen mußte. „Da haben wir's! Jetzt lachst Du schon. Hans, Du bist überhaupt in letz ter Zeit furchtbar ausgelassen." ich" „Ja!" meinte sie. „Ich hätte es auch nicht für möglich gehalten. Liebe und Glück —. Aber jetzt stille und aufge paßt!" „Also —?" „Also, erstens: Willst Du in Ame- Deutschland zurück? Mit der Beant ben?" Ich nickte stumm. „Ich fürchtete schon, die Kunst zöge Dich wieder zurück über's Meer." „Die Kunst zieht mich überhaupt nirgends hin. Ich fürchte, die hat keine Heimath, weder hier noch drü ben." „Davon bin ich überzeugt!" sagte sie ruhig. „Aber die Kunst kommt sammen? Ich habe die bewußten vier hundert Dollars sowie den Rest meiner früheren Ersparnisse und was ich von meinen Eltern geerbt habe; das sind nicht viel mehr als tausend Mark, also ungefähr zweihundertfünfzig Dollars. Das ist Alles, weiter habe ich nichts." Sie lachte vergnügt und summte mir zu: „Rothes Gold sind meine Locken!" umprägen." „Die sind mir auch mehr als baares Geld," sagte ich. „Geld hab' ich übrigens auch. Erstens zweihun dertundfünfzig Dollars einkasstrte Schulden von Fräulein Bertha Mu zell, jetzigen Frau Zweitens send Mark, ferner Rest im Lederbeu telchen des Hamburger Onkel weil ich nicht Missionar geworden bin fünfzig Dollars; Ersparnisse Null, also zusammen ungefähr fünfhundert undfünfzig Dollars." Bertha stützte das Kinn in di« Hand und blickte mich durch die halbgeschlos senen Augenlider possirlick verwundert an. Sie sah aus wi« ein Kätzchen, das zum ersten Mal im Leben eine Maus sieht und nicht recht weiß, was es mit dem sonderbaren Dinge anfangen soll. „Stimmt das auch?" fragte ste zwei felnd. „Das wäre ja ein Gesammt vermögen von zwölfhundert Dollars?" „Zwölfhundert Dollars!" sagte ich wie ein Echo nach. Sie schloß di« Augen einen Moment, und als sie wieder aufblickte, schimmer te es mir feucht entgegen. „Hans!" rief sie leise. » „Bertha!?" reich!" Jung, gesund, glücklich in gegensei tiger Liebe und auch noch vor Noth ge schützt: wir waren wirklich reich. Dann sag!e Bertha: „Und nun, Schatz! Weißt Du, was det." „Thut nichts!" meinte sie. „Wenn Noth in die knechtschasst der Menschen „Also Frei —" War's nicht so?" 2S. Kapitel. Glückliche Zeiten in Lake V ie w. Draußen, weit draußen, entfernt vom Geschäftslärm, von der hastenden Lebenssorge der Weltstadt Chicago, da, wo dx letzte Straßenbahn in der Vor stadt Lake View ihr Endziel erreicht und der Conducteur di« Insassen des Wagens zum Aussteigen einlädt, dort draußen werden di« Häuser seltener und verstecken sich hinter Bäumen und Buschwerk, was ihnen aber im Winter nicht so recht gelingen will, —und En de November pflegt es in Chicago bis weilen schon sehr Winter zu sein. Da blicken die Fenster aus großen und klei nen Rahmen einladend zwischen den kahlen Aesten hindurch über den Schnee hinaus dem Wanderer entgegen. Ganz fllr sich, abgesondert von den übrigen, sucht sich dort ein Häuschen vor neugierigen Blicken in einem Kärt chen zu verstecken, als fühle es, daß es das kleinste der ganzen Gegend ist. Schnee liegt auf dem Dache, und Schnee liegt umher, aber die weißbe vorhangten Fenster luz«n so vergnügt in die Welt, als wollten sie sagen: „Hier wohnt das Glück." Und hier wohnte es auch. Da drin nen lachte der Sonnenschein der gold rothen Locken meiner Bertha. Hübsch, niedlich hatten wir es unS eingerichtet, unser Nestchen. Wer es vorher gesehen, der hätte es gar nicht wiedererkannt. Als wir nach Chicago kamen und nach Berthas Recept weit hinaus auf die Wohnungsjagd gingen, sah uns das Ding so kläglich bittend an, und am Frontfenster hing ernst und kalt ein weißer Zettel mit der trockenen In schrift: » » „Du", sagte Bertha, „der häßlich«, dumme Zettel da muß fort!" Da hatte sie recht, er verunzierte das Häuschen. Der Besitzer, dessen Wohnung ganz klein unten aus dem Zettel angegeben war, hatte nichts gegen unseren Wunsch einzuwenden. Er holte bereitwilligt die Schlüssel und zeigte uns das Innere des Häuschens. „Ach wie niedlich!" meinte Bertha. Es war auch recht niedlich: zwei Zimmer, Schlafzimmer und Speise kammer das war Alles. „Ja, klein ist das Ding", bemerkte der Besitzer, der Berthas Bewunde rungsruf als Tadel aufgepaßt hatte, aber die Lots sind hier immerhin schon hoch im Preise. Na, siebenhundertund fünfzig Dollars laufen di« ganze Be scheerung. Die Hälfte kann ja stehen bleiben. Schuldenfrei ist das Häus- Schmeichelei etwas Verdächtiges. „Lieber Mann, wenn Ihnen das Geld baar auf den Tisch gelegt wird Dollars?" „'s ist Ernst!" bestätigte ich, „völli „All right!" sagte der Mann. der häßliche dumme Zettel mit seinem kalten „For Sale!" durfte nicht mehr zum Fenster hinaussehen. ner Office ab", meinte der Mann. Das „Uebrige" war umständlicher Formelkram und erst nach mehrtägigen fort: „In die Mitte des Zimmers kommt «in Tisch, wieder von der Sorte wie „Und das Ganze", schloß sie, „de leuchtet eine große Hängelamve." „Und der Ofen?" fragte ich. an's Werl!" „hörst Du nichts?" Ich horchte nach der Thüre. „Schatz, laß das Glück ein!" rief Bertba. ! Es s tt keschöps!" rief sie lustig, füllte eine Untertasse mit Milch und pflanzte das kleine Ding davor. „Siehst Du, wie's ihm schmeckt!" ju belte sie und schüttelte ihr aufgelöstes Goldhaar. „Jetzt hab' ich die Arme Ein Brief um Engagement, den ich an's Deutsche Theater in Milwaukee geschickt hatte, ward beantwortet mit Nch den Ruf Hörtel " Platz „Mensch! Um's Himmels willen, was wollen Sie denn in Amerika?" 26. Capit« l. Im Bann« der Geheim pol i z«i. Es war ein« fürchterliche Nacht. sängniss« in die Außenwelt gelangen zu lassen. Brod. Vor der Thür« hatte ich gar keine Zeit, mich aus mich selbst zu besinnen und über die prompte Justizpfleg« Be solde, mir klar zu werden, als plötzlich Ich fuhr auf und wußte im ersten er mich forschend ansah. .Aba!" dacht« ich, „das gilt Dir!" und mil stummer Verbeugung nahm ich Gitterthür gesteckt. Ich solle ru „Soll ich Ihnen Ihr Bild zeigen?" Da hatten wir's ja. Ich bat ihn darum und richtig! Da war wieder das hatte. ? 3 «benannt. hielt, bis auf zw«i Dollars. „Ein Dol- Stadlhalle. ' ' mußte. Nach geraumer Zeit trct ein älterer Herr mit grauem Vollbarte eine ziemlich würdige Erscheinung—herein, betrachtete mich prüfend, grinst« und „Ein hübfch«r Priester!" Jetzt war meine Geduld zu Ende. Ich erklärte dem Manne kurz, ich hätte dies« unwürdig« Behandlung satt und schuldig/und für wen man mich eigent lich halte; hier lieg« offenbar «in Miß- Verständniß »Ein hübscher Priester!" Ihrer grauen Haare! Ein«n Menschen, der Ihnen nie was zu Leid« g«than, zu verhöhnen!" übergestellt ward. „Aha!" dachte ich. „Die soll mich id«ntisicir«n." zauderte. Ich hatte jetzt die Geduld verloren und fragt« ziemlich streng: rung!" sagte ich zu m«inem Führer. „Hab' ich nicht gleich dem Capitän an d«m Bilk daß sein« m«in Führer, ging hinaus und gleich darauf mit der Meldung zurück: „Du kannst g«h«n!" .Schön!" sagt« ich. „Wollen Si« mir's gefälligst schriftlich geb«n. daß ich heute Nachmittag um drei Uhr als fälschlich verdächtigt von d«r Geheim polizei entlassen bin?" Hand, schob mich, ohne «in Wort zu sagen, hinaus und warf di« Thür hin ter mir in's Schloß. bequemen G«fang«n«n loszuwerden. Eine Stunde später lag Bertha in meinen Armen und erleichterte ihr Füßen. 27. Kapitel. Ein deutsches Volks ckt breit." Deutsches Thalia-Th«at«r. Mit colossaler Ausstattimg an De »Er kommt! Er ist da!" „Wer?" Prachtgesellschaft." feiner Art!" !! Achtung ! ! W ?'dt Auf jedes 25c-Ticket 3 Glas Bi«r sr«i! Nach der Vorst«llung: Ball! Ball! Bertha setzte mit ganz ernsthafter „Das Bier soll wirklich gut sein, Fleischer."^ dort. Aus dem Kassenfenster grinste uns das Fuchsgesicht uns«r«s Freundes Egidius entgegen. (Fortsetzung folgt.) > BelmHeirathsv»»mitt le r. Herr: „Ich brauche für meine Wirthschaft eine energische, selbststän . „Das will ich meinen; sie hat mir gleich gesagt, daß Sie zum Beispiel leinen j Hausschlüssel kriegen!" 1 Fir Vit Küche. geschlagen, 4 Eßlöffel gestoßener Zucker und «in Eßlöffel voll Kartoffelmehl werden zu «incm dicken T«ige unterein gibt, >o«rden gerieben und durchgeseiht. Zwei Kochlöffel Gries, zwei bis drei Eier, drei bis vier Löffel Milch oder besser saurer Rahm, ein Stück zerlas gebacken. Leberspeis«. Man braucht dazu l 0 Scheiben gut gehäutete frische Kalbsleber, zwei Zwiebeln und zwei Aepfel. Die Zwiebeln und Aepfel wer gibt eine Messerspitze Liebig's Fleifch durch. Man richtet das Gericht aus heiße; Platte an, begießt es mit der Sauce und gibt Zwiebel- und Aepfel- Kartoffelfalatmilßoth» wein. Nachdem die Kartoffeln ge kocht, geschält und geschnitten sind, gießt man etwas kochende Fleischbrühe darüber. Zu gleicher Zeit hat man einen Beiguß bereitet von sechs Eßlöf feln voll feinem Oel, die gleiche Menge Rothwein, vier Löffel voll Essig, eine bis zwei feingehackte Zwiebeln, Pfeffer was man sonst hat. Jägersalat. Reste von Rauch fleisch und Pökelzunge werden nebst rührt es mit Oel, Essig, Pfeffer, Salz Man g.bt si« mit Kartoff«lnud«ln zu Apf« lst rüde l. Man macht «i -verlühlt sind und schneidet «in jedes in 3 Stück«, j Pfund gute Butter Kohlsalat. Man hob«lt dazu Weißkohl und Rothlohl, jed«s für sich ren wird mit Zucker und weißem Wein «in nicht zu dickes Mus gekocht und mit abgeriebener Citronen - Schale sowie zwei Lösseln Zuckersyrup versetzt, um die Masse dann in eine Gesrierbüchs« zu thun. Man läßt sie steif gefrieren, mischt sechs Löffel geschlagene Sahn« darunter und mengt zuletzt zwanzig abgetropfte, eingemachte halbe Kirschen und mehrere Löffel würfelig geschnitte nes Citronat, das in Zuckerwasser weich gelocht wurde, darunter. Mai» füllt den gefrorenen Pudding in ein« mit Mandelöl ausgestrichene Form, verschließt sie fest und gräbt sie zwei Stunden in mit Eis vermischtes Salz. Der Pudding wird gestürzt und als Sauce steisgeschlagene Sahne, die man mit Zucker vermischt hat, dazu gegeben. Viel einfacher. Advolat: „Und warum wollen Sie sich denn von Ihrer Frau scheitxn lass«n?" —Cli«nt: „Si« behandelt mich wie einen Hund, läßt mich arbeiten wie ein Pferd und schlägt mich wie einen Ochsen." Ad vokat: „Hm, da wär's ja besser, Si< wenden sich an d«n Thierschutzverein!" . 3
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