Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, November 01, 1900, Page 9, Image 9

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    Trusts.
»«»« »«« «tlltam Aennl««»
»r»«n vor de« »eschaft«r«ts«nd««
t» ««. »«»t» (I4,<XW ZuhSrerl
l.
An di« Eltern.
Davids Klage über Absalom ist eine
der rührendsten Stellen des Alten Te
rität aufgelehnt blieb des VaterS
Liebe ungeschwächt und die ängstliche
Frage: Ist der junge Mann Absalom
in Sicherheit? schwindet Keinem aus
das Interesse, das David am Wohler-
Wohlfahrt ihres Kindes beschreiben.
ödei darüber nachsinnen, wie sie seine
Wohlfahrt sichern könnten. Diese
allgegenwärtige, nimmer
schlummernde Elternliebe
«st es, an die ich mich heute
Abend wenden möchte.
Ich möchte die Aufmerksamkeit eines
jeden Vaters und einer jeden Mutter
auf die jetzigen industriellen und poli
tischen Zustände lenken. Ich möchte sie
ersuchen, diese Zustände zu erforschen,
über ihre Ursachen und ihre Entwicke
möchte «wem jeden Herzen die Frage
entPressen: Ist der junge Mann Absa
lom in Sicherheit?
(Finanziers) daS Geldsystem bcstim-
und Wandel sich vollzieht?
Ist er in Sicherheit, wenn die Natio
nalbanten die Geldmenge (Volume os
money) controlliren, mit der er seine
Geschäft« thun muß?
Ist er in Sicherheit, wenn die Inha
ber der Nationalschuld (Bondsbesitzer)
die Höhe der Nationalschuld bestimmen
können, aus die er di« Zinsen zahlen
helfen muß?
Ist er in Sicherheit, wenn ei duich
Steuein, die beinahe ausschließlich auf
Gegenstände des täglichen Bedarfs ge
legt tveiden, gezwungen ist, gemäß sei
ne! Btdiiifnisse und nicht gemäß feines
Vermögens die Last«n der Regierung
Irag«n zu helfen?
Ist er in Sicherheit, wenn die gro
ße» CorporationS - Jnteiessen, wie es
heute dei Fall, di« Auswahl Jenei be
einflussen, di« ihn im Senat dei Ver
einigten Staaten vertreten?
Und wenn er ein Lohnarbeiter ist
Si« wissen nicht, wie bald er eS sein
mag, wenn er es auch jetzt nicht ist —,
ist «r in Sicherheit, wenn er der Gefahr
ausgesetzt ist, seine Prozesstrung durch
di« Einrichtung bekannt als „Regie
rung durch Einhaltsbefehle"?
Ist ei dann in Sicheiheit, wenn er
des schiedsrichterlichen Einspruchs
entbehren und sich einer solchen Länge
de! Arbeitstages und solchen Arbeits
bedingungen ohne Wideiiede unter
werfen muß, wi« sie aufzuerlegen die
Ihn beschäftigende Corporation für gut
befindet?
Ab«r ich wünsche Ihre Aufmerksam
keit ganz besonders auf daS Wachs
thum d«r Trusts zu lenken und Sie
zu fragen, ob Sie d«nken, daß Ihr
Sohn unt«r der Herrschaft von Pri
vatmonopolen in Sicherheit ist?
Wenn Sie ihm kein Vermögen hin
terlassen können, so können Sie ihm
etwas hinterlassen, WaS werthvoller ist
als G«ld: die Freiheit, sein «igenesGe
hirn und seine eigenen Hände zur Si
chtung seiner eigenen Wohlfahrt anzu
wenden. Wo industrielle Unabhängig
keit h«rrfcht. da wird ein jed«r Bürger
zu «rnstem Streb«n durch die Hoffnung
anaeiriebtn, di« Früchte seiner eigenen
GeisteSgaben, seiner «igenen Thatkraft,
siineS «igtnen Fleißes und seiner eige
nen Tugend zu ernten. Wo aber das
Prkvatmonopol seine volle Entwicke
lung gefunden hat, da wird jeder In
dustriezweig durch «inen oder durch
einige wenige Männ«r b«herrschl und
die Frücht« des Monopols werden, wi«
da« .göttlich« RegierungSrecht der Kö
nige". im Besitze d«r Wenigen gehalten,
von Generation zu Generation, wäh
rend di« «ig«ntlichen Erzeuger des
NeichthumS zur fortwährenden Hörig
k«it od«r Dienstmannschaft (Clertship)
hat, dann wird
Ihr Sohn den f«rtigen Artikel zu dem
Preise taufen, den daS Monopol
festgesetzt hat; er wird sein« Rohpro
dukte zu dem Preise verkaufen,
den da» Monopol festgesetzt hat; er
wird, wenn er für Lohn arbeitet, für
eine solch« Vergütung und zu solchen
Bedingungen arbeiten, wie sie
das Monopol festgesetzt hat.
11.
In einer Rede, die Charles R. Flint
C». am LS. Mai 1899 in Boston hielt,
wurde der Operationsplan der Trusts
' mit der größten Freimüthigkeit darge
legt. Von den Vortheilen sprechend,
welche di« Trust - Organisation den
Trustmitgliedern bringen würde, sazt«
er:
' „Rohstoffe können billiger getauft
werden, wenn sie in großen Mengen ge
laust werden. Wenn ~ B. eI n Mann
allein all« Wolle tauft, so wird der
lwollprets herabgedrückt und all« Woll-
Priducenten müssen ihr« Wolle zu d«m
»am Tiult kestatleblen Vreis« vertäu-
f«n. Ein großer Bruchlheil unsere»
Volkes ist mit der Erzeugung von
Rohstoffen beschäftigt, und sie werden
auf diese Weise den Trusts Unterthan
„Der zweite Vortheil ist, daß die
vortheilhafter liegenden und ausgestat
teten Anlagen oder Fabriken beständig
im Betrieb gehalten werden, während
Was bedeuten diese Worte? Sie de
nen. Heute schon kann man überall im
Land« geschlossene Fabriken als stum
me Monumente des Trustübels sehen.
anderswo ungestört fortgesetzt werden."
Was ist der tiefere Sinn dieser
Worte? Ihr tieferer Sinn ist, daß ein
Arbeiter hat. Wenn dieselben in einer
gewissen Fabrik die Arbeit einstellen,
so kann die Fabrik stille stehen, bis die
Arbeiter sich unterworfen haben, denn
Fabrik in einem anderen Bezirke unge
stört weiter. So ist das Monopol in
den Stand gesetzt, den Arbeitern Lohn
und Arbeitsbedingungen absolut zu
nopol, desto weniger Neigung bei dem
selben, die Differenzen mit den Arbei
tern aus schiedsgerichtlichem Wege zu
schlichten.
Noch «in Vortheil, den Herr Flint
namhaft machte, ist, daß der Trustbe
trieb ein« große Zahl von Reisenden
überflüssig mache. Dies ist «ine An
deutung, daß mit dem vollen Ausbau
des Trustwesens der Geschäftsreisende
überflüssig wird. Wenn ein jeder
Kleinhändler (Retailer) eine gewisse
Waarensorte von nur einem Concern
thigist.
Die International Steam Pump
Dampfpumpen organisirt. In ihrem
Prospecte war in fetter Schrift die fol
gende Erklärung zu lesin:
„Eine conservative Schätzung d«r
Vortheile, die aus d«r Consolidation
(d«r Concurrenzbetriebe) über den
ist PI.3Ot),IXX), was den Reingewinn
läge berechn«!, auf P2,SOV,IXX), oder
Durch diesen Prospect wird gezeigt,
daß di« Vortheil«, die auS der H«run
terschneidung der Ausgaben erwachsen,
das Einkommen verdoppeln, aber kein
Wort wird dabei darüber verloren,auch
Das Geld, das den Reisenden, Ho
telbesitzern, Eisenbahnen, Buchhaltern,
Clerks «tc. abgtnommen wird, wird all
dazu benutzt, die Profite des Monopols
zu vergrößern. Das Capital stillte
zahlt werden. Um eine noch größere
Bürgschaft für das geplant« Monopol
zu bieten, erklärte der Prospect auch
»och, daß die hauptsächlichsten Inter
essenten des Geschäftszweiges ihren
Beitritt erklärt und sich verpflichtet
hätten, für die nächsten zehn Jahre kei
nen selbstständigen Betrieb in dem Ge
schäftszweige zu eröffnen. U«b«r die
Interessen des Publikums auch hier
lein Wort. Und welche Garantie hat
daS Publikum, daß das Combine die
Preise nicht erhöhen wird? Liegt es
nicht in der menschlichen Natur, jeden
nur möglichen Gewinn aus einem Mo
nopol zu ziehen? Ist nicht anzunehmen,
daß das Monopol nach der Ausmer
zung der Reisenden und der Einrech
nung ihrer Saläre und Ausgaben in
das Gewinnconto eeinen noch weiteren
Gewinn suchen wird,indem es die Preise
erhöht und die Löhne noch mehr herun
tersetzt? Ist fernerhin nichts anzun eh
UnterMcKinley.
Unter der jetzigen National-Admini
stration ist keine ehrlich« Anstrengung
gemacht worden, das Volk geg«n diese
lesen und noch glauben, daß die repu
blikanische Partei ernstlich gegen die
Trusts ist.
von dieser republikanischen Partei in
dieser Frage leine Hilfe zu «rwarten
ist.
Anstalt auf di« Uebelstände d«r
kanisch«n R«dner damit beschäftigt, ein
Loblied auf die gegenwärtigen Ver
hältnisse zu singen. Der Trust ist «in
Theil dirser gegenwärtigenVerhältniss«
und Herr Flint, den ich bereits habe
sprechen lassen, erklärt, daß die Bil
dung großer Combinationen ein«r der
wesentlichsten Zug« der gegenwärtigen
Geschäftsthiitigkeit ist.
das Privatmonopol «rnstlich als ein
U«b«l b«trachteten, w«nn sie ernstlich be
strebt wären, ein Heilmittel anzwven
nicht zögern, dt« Trusts zu verdammen
und Mittel zu ihrer Vernichtung vor
zuschlagen. Aber sie leg«n viel mehr
Sorge um die Corporationen als um
Jene, di« (wie Präsident McKnZey
in seinem Annahmeschreiben. Red.)
versuchen, einen Unterschied zwischen
„guten" und „schichten" Monopolen zu
machen, di« w«rd«n nie irgend welchen
Fortschritt in der Vernichtung der
Trusts machen. Es gibt einfach kein
gutes Monopol in Privathänden. Es
mals «ins geben. Allen Culturfort
schritten zum Trotz ist d«r Mensch im
mer noch zu selbstsüchtig, um ihm di«
absolute H«rrfchaft über Das «ver
trauen zu können, was seine Mitmen-
IV.
WaS geschehen kana.
Die republikanische Partei hat kein
Heilmittel gegen di« Trusts. Publi
cität (für die Öffentlichkeit be
stimmte B«richterstattung Üb«r den Ge
schäftsbank der Trusts) Ist gut; aber
Trustpraktiken müssen nicht allein zur
öffentlichen Kenntniß gebracht, sie
müssen auch verhindert werden!
Die demokratische Platform enthält
die Forderung, t>aß Artikel, die von
solches Gesetz das Volk in hohem
bot« steht.
Die Gewalt des Congresscs brauet
gesetzgebung das Handwerk gelegt wer
den. D«r Staat hat es in seiner Ge
walt, die Bedingungen vorzuschreiben,
sirt werden. Diese kann er anwenden,
indem er vorschreibt, unter welchen Be
dingungen die Corporationen ihr Ge
schäft innerhalb seiner Grenzen betrei
ben können. Der Congreß muß jedoch
mit den Staatsges«tzgebung«n Hand in
Hand gehen. Seine Aufgabe ist es, die
Bildung von Monopolen zu verhin
dern, die zwischenstaatlichen Handel
treiben.
Wenn die Bürger irgend eines Staa
tes bereit sind, ein Monopol zu schaffen
oder fortbestehen zu lassen, so brauchen
pol auf den Staat beschränkt ist, der
ihm das Leben gab. Aber sobald ein
Monopol die Staatsgrenze iiberschrei
d«r Congreß nicht allein das Recht,
sondern auch die Pflicht, einzuschreiten,
um das Publikum zu schützen.
Wenn «ine in N«w Jersey incorpo
rirte Corporation in keinem anderen
Staate Geschäfte machen könnte, bis
sie gezeigt hätte, daß ihr Capital nicht
verwässert ist und daß sie keinen
Versuch gemacht habe oder zu machen
Alle ehrlichen Corporationen, die
redlich« Geschäftsziele verfolgen, sollten
selbst mit nach dem Erlaß von Gesetzen
streben, die sie und das Publikum vor
jenen industriellen Straßenräubern
(lil>;d»n)'Ml'i>) schützen, die Diebstahl
im größten Maßstab« verüben.
Jene, di« die Trusts vernichtet sehen
möchten, sind keine Feinde der Eigen
gen, der künstlichen P«rsönlichkeit, die
durch daS Gesetz geschaffen worden ist
und sich Corporation nennt, zu erlau
ben, die Recht« des natürlichen Men
schen aus Fleisch und Blut in den
Staub zu tr«t«n.
Wenn die menschengemachte Corpo
ration die republikanische Partei un
terstützt. so sollten wir im Stande sein,
uns zu unserer Unterstützung an den
göttlichgeschasfenen Menschen zu wen
den.
Gibt e« »ruft- oder nicht?
In Chicago hat bekanntlich Mark
Qanna sebr IM erklärt, es gebe über-
Haupt keine Trusts. Wir erlauven uns
da auf ein paar Kleinigkeiten aufmerk
sam zu machen.
Im letzten Congreß, in welchem die
Republikaner eine Mehrheit hatten,
nahm daS HauS eine Bill zur Beläm-.
pfung der Trusts an, di« allerdings im
Senat hängen blieb. In Philadelphia
nahm d«r republikanische Nationalcon
vent folgend« Plante an:
„Wir erkennen die Nothwendigkeit
und Zweckmäßigkeit ehrlicher Coopera
tion des Capitals an, um neuen ge
schäftlichen Verhältnissen zu begegnen
und insbesondere um unseren rasch zu
nehmenden auswärtigen Handel aus
zudehnen. aber wir verdammen alle
Complotte und Combinationen, welch«
bezwecken, das Geschäft einzuengen,
Monopole zu kreiren, die Produktion
zu beschränken oder die Preis« zu con
trolliren, und wir sind für solche Ge
setzgebung, w«lche alle derartigen Uebel
wirksam bekämpft und ihnen vorb«ugt,
di« Concurrenz schützt and fördert und
die Rechte der Producenten, der Arbei
ter und aller Derer, die in der Jndu
stri« und imHandel engagirt sind, sich«r
stellt."
In seinem Annahmeschreiben sagte
Präsident McKinley:
„Capitals - Combinationen", wel
chen den Markt von allgemeinen Le
bensbedürfnissen des großen Publi
litums beherrschen, indem si« die na
türliche und naturgemäße Concurr«nz
unterdrücken, dadurch die Preise trei
ben und d«ni Consumenten die Waaren
vertheuern, sind verwerflich, nach dem
gemeinen Recht wie im öffentlichen In
teresse. Sie sind gefährlich« Verschwö
rungen gegen die öffentliche Wohlfahrt
und sollten auf dem Wege der Straf
gesetzgebung verboten werden. Si« an
das Licht der Oeffentlichkeit zu ziehen,
wird einen wirksamen Einfluß zur
Einschränkung dieses Uebels abgeben.
Gleichförmigkeit in der einschlägigen
G«s«tzgebung sollte in allen Staaten
sehen dem, was schädlich, und dem, was
nützlich und nöthig in geschäftlich«,,
Unternehmungen ist, muß bei
ken, Monopol« zu schaffen und die
Preise zu diktiren, sollten kraftvoll un
terdrückt werd«n."
t«n unger«cht« Tribut« von dem Volke
Aber MarkHanna, d«r väterlich« Ve
nen, der Vorsitzer des republikanischen
ier McKinleys, erklärt einfach: ES
giebt keine Trusts! Es wäre sehr in
teressant, zu erfahren, was McKinley
und Roosevelt für Gesichter gemacht
' (N. A. Staatsztg.)
Der Anthracit-Koh
len - Trust gedenkt durch die Er
höhung der Preise in kurzer Zeit min
destens S Millionen Dollars Reinpro
fit einzusacken. Inzwischen sollen 2
Millionen Männer, Frauen und Kin
der durch Hunger und dazu ge-
Anschauungs - Lehre, welche schon an
und für sich dazu genügen sollte, auf
die Novemberwahl einen entscheidenden
Einfluß auszuüben,
vrnste Betrachtnngen über den
bevorstehenden Wahlkamps.
Kinley - Regime sehen wir uns im
diesjährigen Wahlkampfe vor die Auf
gabe gestellt, dem Imperialismus und
dessen Fortschritten Einhalt zu gebie
ten oder den demokratischen Geist un
welche der Jmp«rialismus während
der letzten zwei Jahre g«macht hat,
muß auch dem blödesten Verstände tlar
sche Gelände überfluthet.
Von Hamiltons Zeit bis zur Gegen
wart es eine Klasse von
nur als ein aufgezwungenes Experi
ment hinnahmen. Im Laufe der Zeit
ist diese Klasse zahlreicher und durch
Emporkömmlinge verstärkt worden
den Nerv der republikanischen Partei,
die eigentlich nichts weiter mehr ist, als
die Verkörperung und
nur eine Farc« und «in bauernfänge
risches Aushängeschild wäre, vor gänz
lichem Untergang zu retten.
lich machen. ?
Despoten und Volksausbeuter ha
ben es von jeher verstanden, die große
Masse des Volkes durch systematisch«
Gegner vorgehen und dabei auf die
Zersplitterung und Zerfahr«nh«it der
Opposition rechnen, wohi wissend, daß
trotz Alter und politisch«! Müdigkeit
Von dem engeren Zusammengehen
d«r Teutschen in Am«rika hängt die
Entscheidung des Wahlkampfes ab.
Ihr« fast einmiithige, humane und
freiheitliche Stellung in der Philippi
nen- und Buren - Frage läßt den Ge
danken nicht aufkommen, daß «ine Ve
rleugnung dieser Anschauungsweise ge
rade da. wo es gilt, sie überuugungs
treu zu bethätigen, möglich sei.
Die civilisirt« Welt blickt auf unt
ren Wahlkampf, in welchem unsere
Deutschen die Macht der Ertscheidung
besitzen. Danken wir dem Schicksal,
zugewiesen ist und stehen wir in pa
triotischer und freiheitlicher Begeiste
rung Mann für Mann zusammen, um
ein ruhmloses Ende zu bereiten.
Nie hatten die Deutschen Ursache
auf ihre patriotische Haltung stolzer zu
'selbe Herr McKinley, unter dessen Re-
welcher im November Abrechnung ge
halten werden sollte. Diese Abrech
nung, soll sie eine gründliche und nicht
«rringcn. ,
Wollen wir ein grofjeS stehen
des Heer haben!
Wenn die Theorie der demokrati-
Partei so wie so geschlagen.
Herr Stevenson ist der Vertreter
des Friedens. Herr Roosevelt ist der
Vertreter des Krieges. Der ein« ist
ein erfahrener, conservativer Staats
mann. Der andere ist ein junger rau
her Reiter, der drei Monate lang als
Soldat gedient hat und die Absicht hat,
seinen Soldaten-Rock als politisches
Rellamemittel für den Rest seines Le-
Veide Parteien gingen bei der Wahl
ihr«r Vice - Präsidentschaftskandida
ten sehr vorsichtig zu Werke. Auf die
Nominativ» der Präsidentschaftskan
didaten hatten beide Parteien keinen
Einfluß, di« ivaren im voraus be
stimmt. Der ein« wurde von den
ander« von den breiten Massen des
einfachen Volkes. Wollen wir di« Po
litik und die Ansichten der Führerschaft
der Parteien kennen lernen, so müssen
wir uns die Wahl der beiden Vice-Prä
sidentschaftscandidaten näher ansehen.
Die Herren Stevenson und Roose
! Durch di« Aufstellung des H«rrn
Roosevelt seitens der republikanischen
Partei, beweist dieselbe, daß sie fe^st
den sind. Es ist dies ein kühn«r und
brillant«! Schachzug. Kein Kenner
der politischen Lage wird dies leugnen
Reiter zum Vorsitzenden des Senates
des erhabendsten gesetzgeberischen
Körpers Amerikas zu berufen, ve-
Eines steht fest, die eine oder die
andere Partei irrt sich sehr in der Be
urtheilung der Stimmung des Voltes
auf di«s«m Contin«nt.
Zeit beurtheilen? Ist der Rock
läßt sich viel zu Gunsten der Feuer
werkspolitik des Herrn McKinley und
Hanna sagen, der Politik der militäri
aus ein«m Eim«r gereicht hatte, erkun
digte er sich genau über den Eindruck,
den das Verhalten seines Regiments
unserer jungen Leute nach Asien zieht,
Zivecke der Ausbreitung des Handels.
Kein Funke von Humanität oder Mo
ral ist darin. Wir vergießen das Blut
unserer eigenen Soldaten, um so und
Wünscht das Volk der Vei. Staaten
mee zu besitzen? Entflammt dieser
Gedanke sein« Einbildungskraft? Ist
es Willens seine Republik preiszugeben
in einer abenteuerlichen Jagd nach
Weltmacht?
Betrachtet euch kaltblütig di« ge
genwärtige Lag«, «he der verwirrend«
Lärm der Wahlkampagne beginnt. Es
sind h«ut« wenig«! als IS.tXX) i«guläie
Truppen in den Ver. Staaten. Gene
ral McArlhur klagt, daß er mehr Sol
daten in den Philippinen gebraucht,
Präsident McKinley zieht «in« Armee
in China zusammen. Wir w«rd«n un
ger, daß die Administration, im Fall«
McKinley und Roosevelt «iwählt wei
l-O.ötX) Mann vermebrt wird, und
Mann belaufen wird, anstatt 26,(XX),
di« völlig ausreichten für unsere B«-
diirsniss« eh« diese Colonialpolitit aus
geheckt wurde?
Und wenn wir ein stehendes Heer
von IM,OVO Mann haben, all« d«m
Krieg« geweiht, werden wir dann auch
bereitwillig für ihren Unterhalt sorgen
und sie müßig bleiben lassen? Wie
leicht ist es dann, das Heer auf 200,-
tXX> zu vermehren. Der militärische
Zauber wird unser Blut tn Wallung
bringen. Wir werden bald unser« Ar
meen mit den großen Heeren Europas
vergleichen, und von dem gefährlichen
Wunsche beseelt sein, daß unser Heer
an Zahl die H««r« Italiens, Oester
reichs, ja auch Deutschlands noch über
treffen mög«. Wir iverden daS Elend
und den Jammer nicht sehen, den di«
großen Heere auf di« arbeitend«» Mil
lion«n jener Länder gebracht habe».
Wir werden vergessen, welchen Schrecken
und welcbe Demüthigungen der Mili
tarismus Franireich gebracht hat. Po»
litische D«magog«n nxrixn di« Fahne
schwenken und uns durch d«n Zauber
grandioser militärischer Schauspiel«
blenden. Wir w«rden «ine mächtige
militärische Aristokratie haben, und
hint«r dieser steht ein mächtiges mili
tärisches Votum. Di« W«lt wird wi
d«rhall«n von d«m Si«gesgetös« unse
rer Waffen. Und wir werden in einem
Meere von Ruhm und Glückseligkeit
und Fabrikarbeiter werden
tär ausgehoben. Die Republik wird
in ein Kaiserreich ixrwandelt w«rd«n.
Bezweif«lt ihr dies? Blickt «inmal
v«lt. Was soll das alles b«d«ut«n?
Gleichheit auf der Insel entfaltet. Und
Dies hat di« «publitanifche Part«!
vorsätzlich g«ihan g«g«n di« heftigst«»
Proteste der loyalen Portoricaner.
Diese Thatsache laßt nicht auS den
Augen und betrachtet Euch dann gemm
Ihr erst verstehen, was die Nominativ»
Roosevelts, d«s rauhen R«iiers, zum
Vice - Präsidenischaftscandrdaten be
deutet. de R d
der Administration, di« st«IS d«n
Trusts und Monopol«» das größte
Entg«gentommen gezeigt hat, die von
diesen an's Rud" gebracht wurde, und
ihnen daher in 'r Weise verpflichtet
ist.
W«r wird dem plötzlich in'S Das«in
getretenen Imperialismus und dessen
Zwillingsbruder, dem Militarismus,
Einhalt gebiet«»?
Warum vie «ohlengrSber
streikte«.
Warum di« Kohl«»gräber streit!«»?
Einfach, wtil alle Lebensmittelpr«is«
gestiegen, und zwar durch die Trusts
willkürlich gesteigert, di« Löhne aber
dieselben gevlieben sind. Mehl ist von
P2.IS auf 52.76, der Sack Zucker vo»
6 auf 7 Cents per Pfund, Kohlenöl
von 12 auf IS Cents die Galon«, Ta
back von 28 auf 38 C«nts daS Pfund,
fleisch und Beefsteak von 12 auf 16.
S auf 1V Cents daS Pfund gestugeiu
Gummistief«! losten jetzt Pl.tX) pn
Paar mehr, für zwei Büchsen conden
sind mindestens ein Viertel, Baum
stiegen. Und was das Allerschäirdlichst«
ist, di« Arb«it«r müssen um Zl.<Xl bii
Im Durchschnitt stillt sich di« durch,
höhung der Kosten d«r Lebenshaltung
der Koblcnoräber auf dir Hälft« m«hr.
Die Grundlage der ««ltur.
„Warum sollte d«r M«nsch, d«r an
wohlb«setzter Tas«l speist, desM«nschen
v«rgess«n. d«r di«s« Taf«lg<nüss« mit
ftiner Hände Fleiß geschafft,, hat?
Zmrst lommt iinm«r d«r Arb«it«r als
Schöpf«! alles dessen, WaS uns er
freut. Warum sollte sich auch d«r in
Schönh«it erblühte und seine Wohlge
!Üche veibieitende Rosenstrauch seiner
Wurzeln schämen, weil dieselben in di
recte Berührung mit der Erd« gekom
men sind? Man schn«id« ihm di« Blll
th«n ab und lass« di« Wurz«ln, und
«in« neu« knospe wird erschein«», so
man zerstör« ihm ab«r di« Würz«! und
Slrauch und Blüthen werd«» zusam
men sterben....
(AuS Wm. I. BryanS Arbeitertag- 9