6 Mein ist di« ganz« W«lt! Qin Seufzen fleht, <Sch>v«r schwankt der Halm und fällt — Di« S«nf« klingt, Di« S«nsc singt: M«in ist die ganz« Welt! Der Tag v«rr!nnt> Der Abend spinnt Die Schatten üb«r's F«ld Aus Sternenhöhn M«in ist die ganze Welt! HleverflWge Irauen. Die alleinstehende Frau, das unver heirathet bleibende Mädchen ist ent schieden nicht aus Rosen gebettet, sie entbehrt nicht allein der trauten Reize des Familienlebens, der Liebe von Gatten und Kindern, sondern sie wird vielfach als überflüssiges Wesen be trachtet, man giebt ihr dies in mehr oder weniger unzarter Weise so oft zu Virstehen, daß sie sich schließlich selbst überflüssig vorkommt und ein halb gedrücktes, halb unfreundliches Wesen annimmt. In gewissen Volksschichten findet man sogar noch allgemein das Aorurtheil gegen die „alte Jungfer" und betrachtet es als beschämend, nicht verheirathet zu sein. Die Anschauung ixr gebildeteren Kreise über die unver heirathet gebliebene Frau hat zwar in den letzten Decennien eine erfreuliche Wandlung erfahren, immerhin wird sie auch hier noch immer als ein We sen, das seinen Beruf verfehlt hat, be trachtet, als eine Ueberflüssige. Wie irrig diese Anschauung ist, das legt di« Nationalökonomin, Frau Charlotte Perkins Stetson, in sehr interessanter Weise dar. Wir haben den sozialen W«rth der alleinstehenden Frau in unserem Jahr hundert noch lange nicht erkannt, sagt sie. Das Vorhandensein einer großen Anzahl unverheiratheter Frauen in ei ner Gemeinschaft ist eine verhältniß mäßig neue Erscheinung. Frühere kurzen Proceß, indem sie sie dem Be sitzthum irgend «ines Mannes einver leibten. Unter der Herrschaft der Viel weiberei gab es keine überflüssigen Frauen, und gar in früheren Perioden waren si« durch die Thatsache, daß sie arbeitende Glieder der Gesellschaft wa ren, werthvoller Besitz. Die heutige Gesellschaftsordnung, die dem Manne nur eine Frau gestat tet, verbietet einerseits die Aufbrau chung der Frau«n durch Vielheirath nen industriellen Entwickelung ande rerseits die wirthschaftliche Existenz der Frau durch Eigenarbeit. So sehen vbachter und Erklärer dieser Thatsache haben stets verfehlt, den Widerspruch, der in diesen Annahmen liegt, zu lösen, Menschenklasse der Gesellschaft bringt, der Gesellschaft bethätigen. Statt dieser Kräfte auf die Gesellschaft. Di« jeh«r gewöhnt, ih« Dienste für irgend Jemand stets in Bereitschaft zu hal ten, sie können es daher und thun es. Arbeitskrast und Zeit nicht zur Selbst- Halten, sind der Gesellschaft eigentlich noch nützlicher. So sehr wir d«r Zsrauen in Zeiten des Leidens und der tlrankheit persönlich und gesellschaft lich auch bedürfen, so brauch«» wir si« doch noch nöthiger im täglichen Leben. Keines der Geschlechter kann s«in Bestes allein erreichen; ein jedes von ihnen bedarf des Einflusses des andere»! Daß die wichtigsten Industrie«» aus schließlich in männlichen Händen ruh ten und die Frauen sich immer mehr daran gewöhnen, von den Männern soziales Uebel. Die arme verheira thete Frau war gewöhnlich zu sehr von ihrer häuslichen Beschäftigung in An spruch genommen, um einen Ausweg zu sehen, und die reiche verheirathete Frau war entweder zu gesättigt in ihrer Zufriedenheit, od«r zu egoistisch in ihrer Unzufriedenheit, um nützlich zu sein. Der alleinstehenden, halb ängst lichen, halb widerwilligen, sich ihrer edlen Mission unbewußten Frau blieb «s vorbehalten, in die Reihen ehren voller sozialer Beschäftigungen einzu treten. Ihrer gemeinschaftlichen Arbeit, den sichtbaren Beweisen ihrer Fähigkeit ist der langsame aber sichere Wechsel, der sich in der Stellung der Frauen voll zieht, zuzuschreiben. Die Arbeit ändert sich und wird in ihren Bedin gungen humaner, und di« Frauen ändern sich und werden ebenfalls humaner. Herz und Geist weiten sich und erstrecken ihren segensreichen Ein fluß auf alle LebenSgebiete. So hat denn gerade die Gegenwart, trotz ihrer rechnerisch überzähligen Frauen, gezeigt, daß es Volkswirth schaftlich überzählig« Frauen nicht giebt und daß gerade diejenigen, die für die überflüssigen gehalten wurden und sür welche infolg« ihrer rechneri schen Ueberzahl das männliche Gegen stück fehlt, eine so segensreiche und wichtige Culturarbeit verrichten, daß sie nicht allein nicht überflüssig, son dern höchst nothwendig sind. Taiizmiiufe. Es ist «in eigenes Schauspiel, die Mäuse und Mühle. ! lO „Kinder?! Was ist denn das?" Mühevolle Arbeit. Redakteur: „Das ist doch nicht an ständig, einer Redaktion ein Gedicht zu ler Fettflecke geschrieben ist!" Dichterlingg: „Bitte, das sind nur Schweißtropfen." > —Gleiche Brüder, gleiche > Kappen; gleiche Schwestern ander« Hüt«, j Icking. sladt des „Reiches der Mitte" die Mel- l eher alle Ausländer in China schweben. Es dürste somit von Interesse sein, eine kurze Wanderung durch Chinas Mitte ist Peking eine der ältesten Städte Chinas. Bereits im zwölften Himmelstempel. Jahrhundert v. Chr. trug es den Na men Ki und gehörte den Nachkommen des Kaisers Huangti. Zu Zeiten des chinesischen Religionsstifters Confu cius, also im sechsten und fünften Jahrhundert v. Chr., war es die Hauptstadt des selbstständigen Fürsten thums Den, was so viel wie Schwalbe bedeutet, ein Name, der ihm auch heut« noch in der gelehrten Sprache geblieben ist. Zugleich mit diesem Fürstenthum kam es 221 v. Chr. an China und ward im Jahre 937 n. Chr. dessen Hauptstadt, die es seither mit kurzen Unterbrechungen geblieben ist. Im Ge gensatze zu Nanking, der südlichen Re sidenz, erhielt es unter der Ming-Dy nastie den Namen Peking oder Haupt stadt des Nordens, ein Name, der nur den Gebildeten in China, nicht aber dem Volke bekannt ist. Letzteres be nennt es Kingtscheng oder „Haupt stadt" schlechtweg, die officielle Bezeich- nung ist Kingtu. j Audienzhalle, halb des Ueberfchwemmungsrayons sich nung vom Meere, sowie von der gro ßen chinesischen Mauer begünstigt Pe kmg in außerordentlicher Weise und schüret stammenden gegenwärtigen Dynastie vor den Städten des südlichen China besonders bevorzugt. Löwenstandbild. Die Mauern, welche die Mandschu- Stadt einschließen, sind sehr hoch und können. Sie sind d«r beliebteste Spa- oder zu Wagen erreicht werden. Der Weg ist oben gepflastert. Von den Mauern hat man einen schönen Aus j blick auf die Stadt, die kaiserlichen Paläst« mit ihren gelben, blauen und grünen glasirten Ziegeldächern, sowie aus die Tempel und Pagoden. Die Hauptmauern d«r Mandschu-Stadt ! haben eins Höh« von 4S bis SO Fuß und «ine Dicke von SV Fuß. Dil Mau ern der angrenzenden Chinefenstadt sind niederer und schmäler. Man zählt 16 große Thore in die sen Mauern, davon sieben in der Chi nesen-, sechs in der Mandschu-Stadt und drei in der Mauer, welche die bei den genannten Stadtth«ile trennt. Pe king zerfällt nämlich in zwei streng ge schiedene Städte, die größere Mand schu- oder Tatarenstadt, welch« früher ausschließlich dem herrschenden Mand schu-Bolke vorbehalten war, so daß es den Chinesen bis vor Kurzem nicht ge stattet wurde, dort zu wohnen oder sich geschäftlich niederzulassen, und in die südlich davon gelegene Chinesenstadt. Die Mandschu-Stadt umfaßt wieder die ebenfalls durch Mauern abgeschlos sene Kaiserliche oder Gelbe Stadt, wel che ihrerseits wieder die von hohen Mauern und breiten Gräben umgebene Rothe oder Verboten« Stadt mit dem Kaiftrpalaste beherbergt. Ueber jedem Thor der Mauern erheben sich zwei Thürme. Der der Stadt zugelegene hat zwei als Kaserne und Magazin dienende Stockwerke, während der an der Außenseite befindliche Thurm eine Batterie mit vier Reihen von Geschü tzen übereinander bildet. Es wären dies imposante Festungswerke, wenn diese Thürme auch wirklich bestückt wären, sie vertragen aber kaum das Abfeuern d«r großen chinesischen Ka nonenrohre, und so bleibt auch rück. All« diese fvrmidabeln Mauern, Thürme und Thore konnten im Jahre 186 V den Einzug der verbündeten Mittler e M a u e r. gerade durch das große Thor des „dau- Die Mandschu-Stadt, welche sehr breite Straßen und die schönsten Ge bäude hat, ist der Sitz aller Aemter und Gesandtschaften, wührend die Chi nefenstadt dasGeschäftsviertel darstellt. birgt. Die Mauer ist aus rothem Zie „Rothe Stadt" stammt. Da der Ein tritt zu ihr Jedermann verwehrt ist, heißt sie auch „Verbotene Stadt". Die Thor hat drei Oeffnungen mit zierli chen Dächern. Der kaiserliche Palast selbst stellt eine Unzahl von Gebäuden Gesandtschafts st raß«. Vergoldung der Pavillons, die zier liche Ausschmückung der Säulen und durch di« seinen Malereien einep groß artigen Eindruck. Doch entspricht die innere Einrichtung der Gemächer in leiner Weise dem äußeren Schmuck, sie ist von größter Einfachheit. Außer dem laiserlichen Palaste gibt es hier auch noch Gebäude, in welchen die Mi nister während ihrer Anwesenheit am Hofe wohnen. Bis jetzt war es nur wenigen Europäern, zumeist Gesand ten, gegönnt, in dief«s Heiligthum Pe "selbe Swdt, welch« die Roth- Stadt umgibt, hat eine 15 bis 2V Fuß hohe Mauer von 4 Meilen Umfanz. Auch sie hat vier Thore. Ursprünglich nur sür den laiserlichen Hof bestimmt, beherbergt sie jetzt auch Privatgebäude. D«n größten Theil der Gelben Stadt nehmen die prachtvollen laiserlichen Gärten ein. Hier finden sich große, von Menschenhand kunstvoll gegrabene Seen, Berge, die aus dem hierbei ge wonnenen Erdmaterial ausgeschüttet wurden, prachtvolle Promenaden, zier liche Pavillons und KioSk«, geschnör kelte Brücken, Alles dies vereinigt sich zu einem überaus lieblichen Anblick. In der Mitte des Gartens «rhebt sich der bis zu 2VV Fuß Höhe künstlich auf- Geschäftsstraße. «en, um im Falle einer Belagerung den kaiserlichen Palast damit versorgen zu können. Sein« Abhänge sind mit Pi nienfichten und Wachholderbäumen be pflanzt. schmälsten Stelle in der Mitte. Es ist dies der einzige Punkt, von dem es ge stattet ist, den laiserlichen Parl zu be wundern. Die Brücke hat zehn Bogen und 22V Fuß Länge. Der See ist be deckt mit herrlichen Lotosblumen und delebt von Reihern und anderen Was servögeln. Die Gelbe Stadt hat eine Reihe von bemerkenswerthen Tempeln, darunter lenen der kaiserlichen Vorfahren, dann der Gottheit der Ernte, in welchcm jene uralte chinesischeCeremonie der Ehrung des Ackerbaues durch den Kaiser all jährlich stattfand, welch« aber in neue rer Zeit, wie man sagt, seit der An kunft der Europäer unterbleibt, dann die kaiserliche Pagode, eine der schön sten Pekings, und endlich das reich ver goldete Gebäude, in dem die laiserlichen Prinzen ihre Staatsprüfungen abzule gen haben. An das europäische Viertel, führt die sogenannte „Gefandtschaftsstraße" (Le gationsstreet). In die Nähe dieses Ge sandtenviertels, das zwischen den Ma uern der Rothen Stadt und der an die Chinesenstadt angrenzenden Mauer ziemlich im Centrum von Peking, und zwar im östlichen Theile desselben liegt, führen Straßen mit ganz eigen- Jtaliens. In der Nähe, aber isolirt, sions-Gesellschaft befindet. Die einzel- Alis der Römerzeil. Römern angelegten Castelle hat die deutsche Reichs - Limes - Commission der vor den Zustand durch die Wälder sich er ! ben umgeben waren, und vor denen sich als erster Limes ein Palissadenzaun hinzog. An die Stelle der hölzernen Thürme traten in einer dritten Periode Wachtthurm. steinerne, die entweder an demselben Platz oder ganz in der Nähe erbaut wurden, und schließlich fand man es zweckmäßig, an der ganzen Grenze ent lang den noch jetzt das Staunen des Beschauers erweckenden mächtigen Wall ' anzulegen. Diese vier verschiedenen Sy steme haben sich ganz besonders deut lich an der Stelle auffinden lassen, wo ! Limes seinen nördlichsten Punkt er reicht, in der Gegend von Butzbach in Oberhessen. Hier weichen die älteren und die jüngere» Linien zum Theil ganz bedeutend voneinder ab, denn die römischen Ossiciere, die die Befestigun gen anlegten, haben hier, wo jedenfalls besonders häufige Kämpfe stattfanden, in jeder Periode wieder nach etwas an deren Gesichtspunklen gearbeitet. Es hat sich nun der Wunsch geregt. durch Reconstructionen die Ergebnisse der Forschung einem größeren Publikum vor Augen zu führen, und so ist denn auf einer Höhe bei Butzbach der An fang gemacht worden zunächst mit dem Wiederaufbau eines der hölzernen Wachtthürme, die der zweiten Periode angehören. Die vorstehende Abbildung zeigt denselben. Die Reconstruction ist unter sorgfältigerßerücksichtigung aller bei den Ausgrabungen gemachten Funde und der Anhaltspunkte, die sich bei den anderwärts ausgeführten Untersuchun gen ergeben haben, bewerkstelligt wor den. JhreLiedllngsbeschäf tigung. „Das Fräulein Eulalia benimmt sich aber schrecklich naiv!"' .Die sollten Sie erst hören, wenn sie vllluot terrible spielt!" Die Tcllspiclt. charkt«risirt, hat unserem Interesse die zum Theil auf Jahrhunderte alt« Ueberlieferungen zurückgehenden volks thümlich«n Festspiele in Deutschland und Deutsch - Oesterreich wieder nahe gerückt. Auch in der Schweiz fehlt «s an solchen Volksausführungen nicht, und die Tellspiel« in Altorf geben ein Beispiel hierfür. Sie sind Verhältniß mäßig jungen Alters, da sie ja auf Schillers Tell-Drama sich aufbauen, Wilhel m T e l l. deres Festspiel dieser Art, tief in dem Heimathssinn des Schweizer Volkes, in feiner Verehrung für den Nationalhel den Tell, den es sich durch k«ine Wis senschaft rauben lassen will. Die Festspiele inAltorf sind überaus primi tiv, so primitiv, wie das Festspielhaus in Altorf, und so einfach wie das Publikum, das aus den umliegenden Städtchen und Dörfern hierher zu sammenströmt. um in Ehrfurcht und Begeisterung die Thaten der Vorfahren auf der Bühne zu bewundern. Noble Umschreibung. „Sie waren zuletzt bei einem Guts besitzer in Stellung! Was haben Sie n«n servirt!" Immer aristokratisch. „Die Langeweile ist doch schreck lich. . . " Sein Hab' und Gut. Vermietherin (zum schon unzählige mal vergeblich gemahnten Studenten): .Herr Pumper, wenn Sie heute Abend Ihr Zahnbürste! am Gangfenster fin den, brauchen Sie sich nicht mehr weiter bemühen." Doppelsinnig. Passagier: „Auf was warten wir denn?" Zug!" Maliziös. „Du, die kleine Ella lächelt reizend!" „Aber sie lä chelt schon zu lange!" Immer nob«l. Rath: „Wie, Dora, Du willst wieder acht Wochen in's Bad?" Frau: Gewiß; das bin ich doch unse rem Stand« schuldig!" Dienstmann (einen Betrunkenen ab ladend): „Diesen Herrn soll ich hier abgeben. . . bitte um Quittung!" gentlich doch ooch zu die geisten Arbei ter rechnen, wo ich so viel Geistiges ver arbeite." Zwei Leidensgefährten. Arthur und Robert haben zu gleicher Zeit geheirathet. Nach drei Wochen treffen sie sich auf der Straße. Arthur: „Wohin Robert?" Robert (seufzend): „Zum Essen!" Arthur (frohlockend): „Ich Hab'S Zu gefährlich. «in!" " Die' junge Hausfrau.! „Anna, lassen Sie das Wasser nur gut lochen, damit der Kaffee kräftiger wird." Auf der Pferd«bahn. Sitzender Passagier (zu ein«m vor ihm St«h«nden): „Hören Si«, m«in H«rr, für einen Mann in Ihren Jahren fch«inen Si« f«hr wenig Selbstständig l«it zu besitzen!" Der Stehend« (kx kidigt): „Was woll«n Si« damit sa gt»?" D«r Sitz«nd«: „W«il Sie nicht auf Jhr«n «ig«n«n Füßen stehen, son vern auf den m«inigen." D«r St«» h«nd«: .Sooo sooo —, Pardoat"
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