2 lTheater-Senuk. St« und Der Prachtjunge. Ein „heilloses Stück Geld" hajte der Junge schon gekostet, wie sich der alte Mertens gelegentlich seiner Frau und Befreundeten gegenüber ausließ. Und das tonnte ebenso gut als Stoßseufzer, wie als stolzes Bewußtsein gelten, daß er, Mertens, das vermochte, und daß sein Junge diese Opfer auch werth sei. Sein JungeSein Karl! „Nicht wahr, Mutter? ES stak doch hielt den Blick fest auf sein Weib ge- Was, Gretel!? Das ist viel sagte "aschen."^^' für uns zwei alte Leut', die seit 30 Jahren keine vier Meilen über's Kaff hinaus gekommen sind," hub er wieder auf, wie er an der großen braunen Truhe ihr zur Seite stand, den Deckel aufschlug und in feinen Händen ein Schreiben und ein Bild hielt. Was in dem Schreiben stand, wuß ten sie Wort für Wort. Es war Karls Mittheilung, daß er sich nun verheira khen wäre. Gern hätte er die Eltern an dem Tage bei sich, aber er wüßte tvohl, daß sie vor der weiten Reise zu riickscheuten, die für sie nicht ohne Ge fahr sei; denn sie wären's nicht ge wöhnt und würden sich wohl aar nicht zurechtfinden unlerweg« in dem frem den Lande, und in allerlei Beträngniß ser, sie blieben daheim. Er würde doch drüben (in Deutschland) in der Resi denz Wohnung nehmen, da hätten sie'S dann bequemer, und er könnte mit sei ner Frau dann gelegentlich zu ihnen kommen, damit sie sie sehen. Er hätte sich mit ihr photographiren lassen und schickte ihnen das Bild und viele Grüße d°Uddi lt Lt w Hse geblieben, und Karl hatte dann ohne die Eltern Hochzeit gemacht. Karl hatte Recht: sie blieben besser daheim. Die weite Reise und alles, was drum und dran hing, war nichts folgt. Nun bückte er sich und hielt das Bild mem schlanken Körperbau in ausge sucht städtischer Kleidung fiel. Es lag etwas in dem Gesicht, das sie beide mit „Weißt was?" fuhr da Mertens plötz bar Peters fährt uns zur Bahn! Wie? Was sagst dazu?!" strahlende Gesicht schaute. „Ei, Du sagst nicht nein!" fuhr er stürmisch fort. „Ich seh's ja, wie's Sie standen in dem bemalten Trep venflur mit den bunten Glassenster» Dann zog Mertens die Klingel, und die Thür that sich auf. Eine jung« Dame mit einem Häubchen auf dem die Schwiegertochter, die Frau ihres Sohnes Karl sei? Da machte jene ein erschrockenes Ge sich! und ließ sie stehen und ging in die Wohnung hinein. Gleich darauf hörten sie einen eili gen, schweren Schritt, und ein vorneh mer Herr trat zu ihnen: es war Karl. Und Beide, Vater und Mutter, drängten fast gleichzeitig durch die schmale Thür und erhoben gleichzeitig die Arme mit einem Aufschrei, der wie Glück und Rettung klang, und Gretel schluchzte herzbrechend wie ein närrisch Gör: „Karl! Karl!" eS war eine echte und rechte Über raschung! Er hatte sich's sicher nicht träumen lassen, der Prachtjunge! In ein wunderhübsches Zimmer mit Figuren und Bildern und Sesseln und Teppich führte er sie und schritt vor ihnen mit leichter Falte zwischen den Brauen ein paal Mal aus und ab. vorher ein paar Worte von ihrer Ab sicht mittheilen sollen. Und gerade jetzt da von der Verwandtschaft Mertens blickte von Karl auf Gretel und Gretel wieder auf ihren Mann. Sie verstanden Karl nicht recht. Doch hatten sie's wohl in ihrer Hitze in etwas verfehlt, so gut sie's auch gemeint hat ihm nicht machen, versetzte Mertens ge drückt. Ob denn der Besuch länger bliebe? Und da Karl so etwas von „einer Woche" fallen ließ, meint« Mer ' s'ld d er schon gar nicht zugeben. In einem Gasthof! Das wäre Unsinn. Ein Bett wäre noch da für die Mutter, und Dann schien er nachzudenken und streifte mit dem Blick die ländlichen G estalten der Eltern, die wie eingeschüch gen. Weinen aus. „Meine Tochter!" rief sie das eine über das andere Mal. „Mein liebe Knochen haben. Darauf flüsterten er und die jungc Frau abseits kurz mit einander, und wieder musterten ihre Blicke das Aeu ßere der Eltern. „Wir müssen Dich ein wenig ausstat ten," sagte er. „Für Dich, Mutter, wird meine Frau sorgen. Ihr müht denz!" ausmache. Den anderen Tag schien Karl sehr wortkarg, er mied die Eltern u. schützte rem Zimmer und bei ihrem Besuch, der gestern Abend schon gesagt hatte, daß er nun nicht länger stören und abreisen hörten, daß der Besuch Vorbereitungen zur Abreise traf, da schlüpften sie be hende in ihre ländliche Tracht und tra „Bleibt doch noch" zögerte Kerl, und auch die junge Frau stimmte ihm kleinlaut bei. Aber Mertens wehrte milde und wehmüthig lächelnd ab. „Laß nur gut sein, mein Sohn!" sagt« er. „Wir gehören nicht hierher. Ich seh' es ein. Wir sind glücklich, weil Du glücklich bist. Und wie wir unsere Schuldigkeit gethan haben an unserem Kinde, also magst Du einmal an Dei nen Kindern thun. Und dann wünsch' ich Dir dieselbe Freud«, mein Sohn!" still für sich in ihrem Dorf. Für die Geschichte seines Sohnes aber hatte Mertens von da ab einen eigenen Ton, und er klang der Gretel imm«r wie der einer zerrissenen Saite. Bestrafter Kochmuty. Es war zur Zeit derßegierung Lud wigs XIII. von Frankreich, eine während der dritte trotz seiner ausfal lenden Schlankheit sich so niedergesetzt hatte, daß seine langen Beine über den An einer der Stationen vor Ver sailles hielt der Wagen, und es stieg noch ein vierter Passagier ein, welchem einen finsteren Ausdruck trug. Im Gegensatz zu seiner Erscheinung sprach er mit einer auffallend mildenStimme, ten." zahln,." t d St k h" Nachbar, „daß behält, der Bornehm« «inen größeren Pkatz beanspruchen darf als der Gering«. M«rk«n Sie sich das!" „S«hr wohl," «rwiderte der Ander« mit sarkastischem Lächeln, „Sie sind rlso «in Vornehmer?" „Ich bin der Chevalier Grichu auL Havre und werde Ihnen dem Namen nach wohl bekannt sein. Ich bin es, der das Buch über die Schäden der heutigen Regierung geschrieben hat." „Nachdem man Ihnen die Stelle eines Stcuerpächters verweigert hat, Herr Chevalier; davon habe ich aller dings gehört." „Nun. man muß wohl in Schloß Malmaison die Bedeutung meiner Darlegung erkannt haben," fuhr der Chevalier fort, die letzte Bemerkung seines Nachbarn geflissentlich überhö rend, „denn Seine Eminenz der Mini ster Richelieu hat mich in einem eigen händigen Schreiben eingeladen, ihn in seinem Schlosse Malmaison zu besu chen und den Inhalt meiner Schrift mit ihm zu besprechen." Der Starle musterte den Sprecher mit einer mehr als gewöhnlichen Neu gier, was dieser als Bewunderung sei ner Person auslegte. Er fuhr daher fort: „Ich zweifle nicht, daß Seine Eminenz mir nun eine höhere Stelle verleihen wird, als ich sie selbst je beansprucht habe." „Mag wohl sein," sagte der Starke, „nichtsdestoweniger wage ich noch ein mal, Sie um ein wenig Platz zu bit ten. Ein wenig Höflichkeit geziemt auch dem Vornehmen, und gerade durch Freunde erwerben." „Bah!" entgegnete der Chevalier ge ringschätzig, „wozu brauche ich Freund«, da ich ja den mächtigst«,, Mann im Reiche zum Freunde habe. Was aber uns beioe anbetrifft, so denke ich. wir werden uns außerhalb des Postwagens im Leben wohl nie wiedersehen, und jede Gefälligkeit wäre somit eine Verschwendung." Der Ander« erwiderte nichts, drückte sich in s«ine Ecke und verhielt sich die ganze Zeit über ruhig. Als Chevalier Grichu in Schloß Malmaison angelangt war und seinen Namen genannt hatte, führte man ihn in einen von Schweizern bewachten Saal, in welchem er eine geraume Zeit warten mußte. Dann geleitete ihn ein Gardist durch mehrere Corridore und Treppen in ein Zimmer, dessen schwer« Thür hinter ihm zufiel. Voll Entsetzen betrachtete der Che vali«r den Ort, an welHem er sich be fand. Inmitten des Zimmers war ein Gerüst ausgestcllt, wie damals bei Hinrichtungen üblich. Zu beiden Sei ten desselben standen die beiden Gehil fen des Scharfrichters, während der Letzter«, mit «in«m rothen Mantel be hängen, das blanke Schwert in d«r Hand, ihm selbst entgegentrat. In ihm erkannte er sofort seinen Reisegefähr ten, der ihm lächelnd auf die Schulter klopft«. „Mein lieber Chevalier," sagte er, „Sie werden jetzt einsehen, daß es wohl von Nutzen sein kann, einem Fremden eine Gefälligkeit zu erweisen. Als Sie im Postwagen erwähnten, daß Sie zu Seiner Eminenz eingeladen seien, wußt« ich sofort, daß Sie es wären, an dem die heutig« Execution hierher befohlen worden war. Hätten Sie mir Platz gemacht, so würde ich Ihnen vielleicht einen Wint gegeben hab«n, und Sie wären rechtzeitig über die Grenze entflohen. Ihr Benehmen aber war kein derartiges, daß es mir Vergnügen machen konnte, Ihnen ge fällig zu sein." „Ich werde mich von jetzt an bes sern," stammelte der zitternde Che valier. „Zu spät!" rief der Henker und gab seinen beid«n Gehilfen einen Wink, die sich sogleich auf ihr Opfer stürzten. In diesem Augenblicke öffnete sich «ine verborgen« Thür, in deren Rah men sich Richelieu in Person zeigte. Es war gerade ein Tag, an welchem ihm seine politischen Plän« über Er warten gut gelungen waren, und so fühlte er menschliches Rühren. „Laßt ihn frei!" gebot er den H«n kern, und sich zum Chevalier wendend, fügt« «r hinzu: „Si« werden in vier undzwanzig Stunden die französischen Staaten verlassen und sie in^Jh«m Si« jedoch noch einmal je ein Wort ge gen mich oder meine Regierung spre ckien oder schreiben, so ist Ihr L«ben verwirkt, wo Sie auch sein mögen." Es waren noch keine vierundzwanzig Stunden verflossen, und schon befand sich der Chevalier im Auslande. Erst Jahr« später, nach Richelieu? Tode, durfte er es wagen, nach Frankreich zu rückzukehren, aber er soll in seinem persönlichen Benehmen fortan weniger hochfahrend gewesen sein. Da« kleine «ügelchen. Herr Bauer ha! sich für viel Geld «in«n Barometer gekauft. Um nicht das schwer« Instrument beim Aufhängen zu beschädigen, läßt er sich einenSchlos j ser kommen, der auch d«n Barometer ! sachgemäß annagelt. Plötzlich fällt et ! was zur Erd«. Erschreckt eilt Herr l Bauer herbei und fragt: „Mensch, Sie hab«n mir doch nicht den kostbaren Ba rometer zerbrochen?" ,Nee, beruhig«» Si« sich man, 's is nischt kaput," war die Antwort, —„ich hab« blos aus Ver sehen da unten det tl««n« Kiigtlchrn ab jekloppt!" Ihre Trauer. Herr: „Ich bin betrübt, gnädige Frau, Sie im Schicksalsschlag. Wie finden Si« übrigens, daß mich Schwarz kleidet?" Aür unsere Kinder. In dem neu erwachten Wald, Keck des ginlleins Lied erschallt. Haltet brav die Augen offen, Ei, hier blüht ein ganzes Fleckchen Mitten aus dem Moo» heraus! Veilchen, Beilchen, Dein Bersteckchen, Sieh, wir fanden schnell es aus. Das so hold bescheiden ist? bildeten Kreises. Jedes Mädchen wählt indem er sich aus dun Absatz herum dreht und sprich«: „Der Gärtner ist ün seinem Ort, doch die Reseda, die ist an ihrem Ort, doch die Gießkanne, die ist fort." Der Knabe, welcher den Na men „Gießkanne" trägt, dreht sich auf Gärtner, der ist fort." So setzt sich fort," worauf alle Kinder sich drehen Knicks. hübsch das Puppenkleid geworden ist?" „Wie gut du das verstehst!" sagte wie du ihr ein Kleid nähst!" „Ich habe ja keine Puppe, ich riß ihr gestern den Kopf ab!" meine Puppe." Laura sprang hastig auf, siel Ma ri« um den Hals und sagte: „Du gute, li«be Schwester! Ich danke dir von ganzem Herzen." „Wohin eilst du?" rief Marie der lebhaften Schwester nach. überreicht sie dem Wartenden. Dieser sieht jedoch voll Mißtrauen bald das Antwort?" Der Beamte setzte ihm nicht!" Spricht's und entfernt sich, die Thür dröhnend in'i Schloß werfend. ging, lies ihr eine Ameise über den Weg. .Ameise," sprach Olga, „was kann ich von dir lernen?" Tie Ameise sprach: „Arbeiten! Sieh', ich bin früh auf, und erst wenn zurück!" der eben etwas in die Erbe scharrte. „Meppe," sprach Olga, „was lehrst du mich denn?" Die alte Meppe sprach : „S pa r» „Frühausstehen. Sobald die Zeichnung zeigt. die Kerze leichter zu machen, und Tu vorausgesagt hast, brennt sie gani bis zum unteren Ende aus. Nachricht. Fräulein: „Wie ich soll Sie lieben? Wer hat Ih nen das erzählt?" Herr: „Die Gänse» blümchenblüthenblätternachricht!"
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