2 Hin angenchmcr Aesuch. Gliedern steckte. „Radetzli," rief er mit Stentor stimme. Sogleich erschien das freundlich dumm lächelnde Antlitz seines Bur schen in der Thür. „Der Herr Lieutenant befehlen?" „Mach mir mal eine Tasse Kaffee, Radetzli, Hörst Du?" .„Zu Befehl, Herr Lieutenant! Aber das kann ich nicht thun. Unser Kaffee ist nämlich schon wieder alle." „Mensch, thu doch nicht immer noch dummer als dumm. Dann gehst Du natürlich zum Kaufmann und holst andern." „Nein, das kann ich nicht, Herr „Na, warum denn nicht,Du Schafs lopf Du?" „Nein unser Kredit is nämlich auch schon wieder alle, Herr Lieute- Der junge Officier zog die Stirn in Falten. „So," meinte er gedehnt. „Na. denn laß nur. Ich habe auch eigentlich gar Zewen Appetit." Das war ja eine recht nette Befchee rung! Uebermorgen war erst der Erste, früher tonnte er nicht zahlen. „Was stehst Du denn noch immer »nd glotzt?" ließ er dann seine schlecht« Laune an dem braven Radetzli aus. bloß sagen: Die gnädige Frau Mama hat auch die Wäsche geschickt und mit die Wäsche auch Wurst und dann auch 'ne große Düte mit gemahlenen Kaffee. Ob ich nu am Ende von „Herr Gott, Radetzki, Deine Jntel- Radetzki verschwand. In das Gesicht des jungen Officiers war ein träume risch weicher Zug getreten. Sem gutes, altes Muttchen! Das kam wirtlich wie eine freundliche Fee immer zur rechten Zeit mit seinen Gaben. Draußen klingelte es jetzt. Der Bursche stürmte durch's Zim mer, um zu öffnen. Sehr bald erschien er wieder auf der Bildfläche. „Herr Lieutenant," berichtete er mit so freundlichem Grinsen, daß sich sein Mund thatsächlich von einem Ohr bis hübsches Fräulein draußen, das möchte den Herrn Lieutenant —Herrn Schmidt sagt sie gern sprechen." „Ein Fräulein?! Du hast doch na türlich gesagt, ich wär' nicht zuHaufe?" „Nein, Herr Lieutenant! Ich dachte, weil's doch solch' ein hübsches Fräulein war...." schl draußen mit scheu sein! Weshalb sollte er da also Mit einem Sprung war er dann vor dem Spiegel und betrachtete prüfend seine schlanke, elegante Gestalt. Ein So zog er denn mit einem kräftigen Ruck die graue Joppe fester in der Taille zusammen, zupfte den weißen Kurt Schmidt machte große Augen. Alle Wetter, die war nett! Das war ja ein ganz reizender, kleiner Käser! „Meine Tante, Fräulein Langen, schickt mich zu Ihnen ..fuhr sie immer noch sehr schüchtern und befan gen jetzt fort. „Zu liebenswürdig von Ihrer Tante!" Er verbeugte sich zum zwei ten Mal. da Ihre bei meiner Cousine Helma so gut geholfen haben, Herr Doctor, so bittet Tante, mich gleich falls zu behandeln." Wie Schuppen fiel es plötzlich von den Augen des jungen Officiers. Die Kleine wollte natürlich eine Treppe hö-j nur aus Versehen in sein, Junggesellenheim gerathen. Schade wirklich jammerschade, daß das nette Abenteuer nun schon ein Ende hatkU Sie war In der Thal zu reizend! Prüfend betrachtete er seinen „Es ist doch nichts Gefährliches?" gehen. Das ist die Hauptsache! Und zwar in der Zeit von 11 12 Uhr Kaserne mußte. Gerda versprach, alles pünktlich zu befolgen. „So also die lennen Sie schon?" „Ach, das sind sie gewiß, nicht wahr?" Das junge Mädchen entnahm dem Schreibtisch des Ofsiciers eine Ka binetphotographie. ganz tapfer. ' ' „Mein Gott, was hatt« sie denn da nur für ein Bild? Er hatte vorhin damit begonnen, seinen Schreibtisch weiter. „Wieviel sind es denn eigent lich? Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs," constatirte sie. „Was sechs nicht möglich?!" Gerda sah erstaunt auf. „Wie?" Kurt Schmidt faßte sich. „Ja, ganz recht, sechs. Sechs wer den es jetzt wohl sein," gab er zu. unähnliches Bild. Er hatte es sich da- Jhre Eltern und Geschwister..." rath! Donnerwetter, mußte ein idealer Zustand sein! Und nun gar erst der Schwiegersohn von solch einem Manne.... Ein berauschender Ge danke! Allerlei lieblich« Zukunftsbilder gaukelten plötzlich vor des Lieutenants geistigem Auge. natürlich der Radetzki^— das Kameel. „Herr L " begann der Bursche. Weiter aber kam er nicht. Sein Herr stand vor ihm und raunte ihm hastig zu: „Du darfst mich jetzt nicht Herr, Lieutenant nennen. Herr Doctor mußt und was wolliest Du nun also?" „Ich wollte, Herr H«rr Doc tor," einen hilflosen Blick warf Ra platzte er dann los, „und hat den Zettel mit dem Dienst sür'n H«rrn Doctor zu morgen gebracht. Und die Ordon- Übung.. „Raus!" brüllte der Lieutenant. Nadetzki flog förmlich. Na nun war alles aus! Jetzt war er verloren! Dus muhte sie ja druck: ö s H „Was sagte der Diener da? Mein Gott, es kam mir gleich alles so inerl -212. Regiment/ zwei Treppen hoch, dann nennen wir eZ stolz ei«e." „Ach, das wußte ich freilich nicht. meine Mitschuldige." „Ich, wieso denn?" „Ja, mein Gott, ich kann doch ci lich ich konnte der Versuchung nicht widerstehen, als Doctor Schmidt Ihre Behandlung zu übernehmen. Und darf fein?" „Ich hoffe nicht, denn Tante ist so gar nicht pedantisch...." Am liebsten hätte er das holde Ge- Stubenarrest zu- Geräusch?" Soldat: „Mir knurrt der Magen, Herr Unteroffizier." für seine Köckin!" Erspricht aus Erfah rung. Sie: „Ich weiß gar nicht, neue Moden!" Er: „Vielleicht hat der Redakteur geheirathet und weiß endlich, was das alles lostet!" Herbe Kritik. Dichter: Einem Genie treten sofort hun-' dert Nachahmer in die Fußftapfen; si< stolpern aber dab«i. Für unsere Kinder. Z)er kleine Schulmeister. "Aufgepaßt und hingesetzt ? Irr' ich nicht, so ist's der Fritz! — Hände hübsch gefaltet! Gleich gibt's Fingerklopfe. Daß ibrmir —ich rath'euch —jetzt Cure Schnäbel haltet! Wenn du nicht zur Tafel guckst— Wehe dir! —ich stecke Liese.weun du nicht bald schweigst, Dich und jeden, der noch muckst, Znps' ich dich am Oehrchen. Drüben in die Ecke. Karl, wenn du dich vorlaut zeigst, Zeig' ich dir das Röhrchen. So! Nun melde jeder sich Gleich bei seinem Namen I Wer da ans dem letzten Sitz Denn beginnen feierlich Wackelt mit dem Kopfe? Soll jetzt mein Examen. Zum Löwen sprach der Fuchs: „Ich muß Dir's endlich nur gestehen, mein Ver druß Hat sonst kein Ende Der Esel spricht von Dir nicht gut? Er sagt, was ich an Dir zu loben Das wiss' er nicht; Dein Held-nmuth Sei zweifelhaft; Du gäbst ihm leine Von Großmuth und Gerechtigkeit? Du würgtest die Unschuld, suchtest Streit; Er könne Dich nicht lieben und nicht loben." Ein Weilchen schwieg der Löwe still; Dan sprach er: „Fuchs! er spreche, ei» einziger Tropsen Wein in hinein bringt. Ein Stück wollenes Strickgarn, welches in den Wei» gelegt wird, so daß welcher nach und nach größer wird, bis er auf den Fuß von L herabfällt; hier fließt er über und tröpsell dann auf die Seite des Glases huiab. Auf diese Stelle geiührt, wo die Ränder der bei den groOn Glaser zusammenstoßen; statt aber von vier aus durch die Ein wirkung der Schwere tiefer hinab zu sinlen, dringt der Wein <in Folge der Wirkung der Haarrohrkraft) zwischen die Ränder (slas ist mit klarem Wasser, l! mit einer rothen Flüssigkeit gejüllt, wah> D i e T i e s e n des Lebens sind^ benlicht der Menschenliebe, der wird auch im tiefsten Schacht nicht irre wer l den. als Käuscr. Ter Käufer tritt in den Kreis und spricht: Kausen „Guten Tag. Bienenvatcr." Bienenvater i „Guten Tag, lieber Herr." lieber Herr." gen?" , x) >i, Plätze zurück.> mir gerade mein ganzer Schwärm sort!" Alle Bienen lausm so schnell sie kön nen, sort. Ter Bienenvater und der McberMrt. von Arthur Achleitncr. Eines Tages brachte mir die Post einen dicken Brief, dessen Abstempelung erkennen ließ, daß er in Steiermark aufgegeben wurde. Vergilbte Blätter ! fielen aus dem Umschlag, und ein Be gleitzettel sagte mir, daß ein alter Rich ter mich, den Verfasser zahlreicher Al penwerke, für den richtigen Literaten ! halte, die Reminiscenzen eines olt«n Gerichtsbeamten im Hochland zu bear beiten. Ich begann zu lesen. Die ver gilbten Blätter enthalten ein hochinter essantes Stück Kulturgeschichte des deutschen Alpenvolles, zugleich fesselnde Schilderungen aus dem Verkehr der Gebirgler vor Gericht. Ein Geschicht- Schauplatz d«r Gefchicht« ist das mir wohlbekannt«, w«itg«d«hnte Jagdrevier Sr. Königl. Hoheit desPrinzen August in's Erzgebirge hineinrelchenden Thä ler der Söll und Gneis^ wortkarger Bauern zu finden sind. Ende d«r 70er Jahre wurde speciell im sogen. Mathilden - Revier am Hirscheck Linie BischofshofenSelzthal durch Im Gebiete der „Mathilden", einer hatte. Wer hatte nu» jenen Naz angeschos sen? D«r Bezrrksrichter verhörte das gesammte loburgisch« Jagdschutzperso vogl? bei Abgab- des Schusses auf Felslöpfl. „Also dort stand d«r Jäg«r! Und wollt?" Fährte müßte unfehlbar wahrzuneh men sein. Also ist Alles Lüg«, was die Wilderer vor Gericht ausgesagt haben, angetreten werden. Todtmüde von «uer gewaltigen Strapaze und Dienst leistung kroch der Richter in's Bett; doch in seine Träume verwob sich die Frag«: Wer hat auf d«n Naz ge schoss«n? Ein sonnig«! Wintermorgen ist et was Schönes, er bringt auch meist gute G«dankn. Der Bezirksrichler guckte eben durch das Fenster, d«ssen Ecken schüchterne Ansätze d«r ersten Eisrosen haariger Vorstehhund, Eigenthum des B«zirkshauptmonns, vorbejsprang und lannt?^ eines Meuchelschusses seitens des nicht etwa einer von ihnen den Naz aus Unvorsichtigleit angeschossen habe. Während drei der Burschen die Frage verneinten, sank Seppl, der Vierte, fast ohnmächtig nieder und mußte mit Wasser gelabt werden. „Bist etiva du, Seppl, derjenige, der den Naz aus Versehen angeschossen > hat?" fragte eindringlich der Richter, Es dauerte eine Weile, bis sich der bleich gewordene Bursche etwas erholt hatte, dann verneinte er fest und be stimmt die Frag«. „Warum ist dir denn so übel worden, Seppl?" „Di« Luft darinnen ist so viel schlecht und die Kost auch!" „So, so! Möchtest wohl lieber Kas nocken als Gemüse und Fleisch?" „Ja, wenn ich bitten dürft', Herr Gerichtshof!" „Das wird wohl nur noch für heute > Abend möglich sein, denn morgen kommt Ihr alle vier nach Leoben, und Straf' absitzen?" „Wenn du Alles eingestehst, viel leicht, wenigstens auf eine Weil'!" „So? Und wird Unvorsichtigkeit scharf bestraft?" „Wenn «s nichts als Unvorsichtigleit war, nicht! Auf die Kost hat es auch lei nen Einfluß!" So? Dann will ich's eingestehen, mir ist der Schuß gach außrrg'rutscht und 'in Naz hinten hinein!" „Na «ndlich!" ri«f der Richter, in dessen di« anderen Burschen betroffen, fassungslos den Seppl anstarrten. Die mühsame gerichtliche Uebersiih rung ist also schließlich doch noch ge lungen. Paisin einmauern. Dort liegen sie noch. Eingegangen. Richter: „Erzählen Sie 'mal, wie Sie den Dieb in Ihrem Hause abfaßten!" Zeuge: »Ich lam also in der betreffendenNacht um drei Uhr nach Hause " Die Frau des Zeugen (einfallend): „Wart', Du Lump... zu mir hast Du damals > a'saat. es sei »Wölf Uhr a'wesenl"
Significant historical Pennsylvania newspapers