Die Mch iiez sM!ierz. Von Karl Reuter-Kerger. (10. Fortsetzung.) soll die Geschichte bald losgehen", ent gegnete Johnson, „Cerveras Flotte ist rettungslos eingestöpselt und es ist nur eine Frage der Zeit, bis Schley und „(!«»<> dvo!" spanische Flotte!" „Aber wir, wann kommen denn wir „Nur Geduld", entgegnete Capitän Broussard, „General Shaster weiß schon, was er thut, sobald er dentt, daß wir's riskiren können, wird die Jagd losgehen!" „Hoffentlich!" seufzte Ainsleh, und füllte die Gläser wieder. „Ich habe Sind Sie damit einverstanden, meine Herren?" „Es gilt!" sprach Broussard, und Johnson die Karten zur Hand, ral Shafter!" ein Schreiben. Broussard entfaltete das Schriftstück hastig, las es und rief: „Jungens, da giebt es eine Gelegenheit, sich Lorbee wird ein Lieutenant gesucht, welcher in Begleitung eines Unteroffiziers und eines Gemeinen auf Recognoszirung Spanier in der Nähe sind. Wer will „Ich!" riefen die drei jungen Offi ziere wie aus einem Munde. „Halt! Nur derjenige kann mit die sem gefährlichen Auftrag beehrt wer den, der vollständig der spanischen nen." „Hurrah, dann ist er jetzt gesunden!" rief Ainsley, „ich spreche spanisch fast so gut wie meine Muttersprache, ob fchon ich bin, die e^ ,,D» Betreffende hat sich sofort „Bravo, ganz mein Fall, lange Ver zögerungen lieb' ich nicht," sprach Ainsley und erhob sich. „Haben Sie denn schon eine Wahl betreffs Ihres Begleiters getroffen?" fragte Johnson. „Gewiß, ich nehme den Unteroffizier Linden mit, der kann den dritten wäh len." „Die Wahl ist gut," sprach der Ca- Alfred Linden ist der und, unter uns gesagt, meine Herren, oft kommt es mir vor, als ob dieser Deutsche mehr vom Militärwesen ver steht, wie wir alle zusammen. Freilich, er hat drüben als Einjährig Freiwilli ger gedient." Inzwischen hatte Ainsley sich den mit Patronen gespickten Gürtel umge schnallt., Seine Kameraden waren aufgestanden. Williams leerte den Rest der Flaschen in die Gläser, welche auf das Gelingen der Expedition Ains leys geleert wurden. Alle schüttelten dem jungen Mann herzlich die Hand zum Abschied und keiner ahnte, daß sie ihn nie wiedersehen würden. 23. Sie schritten dahin durch die ster nenklare stille Nacht; Lieutenant Ains ley, Corporal Linden und der Gemeine >Bergren. An beiden Seiten erhoben sich dunkle Höhen, mit Palmenwipfeln gezackt, und in fahlblauer Ferne blin zelten schläfrig und blaß die Sterne. Amsley und Linden schritten neben einander, einige Dchritte hinter ihnen folgte Bergren. Jeder hatte seine Hand an »em Revolver. Sechs scharfe Au gen blickten angestrengt in die zusam mengeballte Finsterniß der Schluchten und Gebüsche an beiden Seiten. Dann und wann, wenn von irgendwo her ein Nacht zitterte. Beispiele. schentuche, das er sich zum Schutze ge gen die Mvsquitos lose um den Hals geschlungen hatte, den Schweiß von der Stirn und sprach: „Jungens, wenn man ehrlich sein will, muß man einge stehen, daß eine solche Lauferei in's Blaue oder vielmehr in's Dunkel- graue hinein und bei einer solchen U Backofenathmosphäre gerade kein Ber- gnügen ist!" Die beiden dachten jedenfalls das- selbe, wenn sie es auch Ihrem Borge, setzten gegenüber nicht laut äußerten Letzterer zog ein Papier aus de, Tasche, faltete es auseinander unt fragte: „Wer von euch hat ein Streich holz, wollen mal sehen, ob wir auf dei Karte nicht ausfinden tonnen, wo wn denn eigentlich herumwimmeln," „Mit einem Streichhölzchen kann ick dienen, Herr Lieutenant," sprach Al fred und zog eine Dose aus der Ta sche. Ainsley studirte nun die Karte beim chens. Als dasselbe ausging und Al fred Linden ei» zweites anzünden wollte, sprach er: „Lassen Sie nur, es ist ja schließlich gleich, wo wir uns be finden, wir sind ausgeschickt worden, auszufinden, wo die spanischen Bandi ten sich eigentlich befinden. Also gut, finden wir es aus., Ich gebe Euch kei nen Befehl als Vorgesetzter, sondern mache Euch einen Vorschlag als Ka merad. Wollt Ihr mit dabei sein?" „Wir sind dabei, mag es sein was es will, nicht wahr Berglen?" sprach Alfred rasch. „Gewiß!" entgegnete dieser, „ich bin dabei wenn's meinetwegen in die Söll« S-Ht!" „So ist's recht Jungens", sprach Ainsley, „jetzt will ich Euch sagen, was ich vorhabe. Wir smd doch nicht in den Krieg gezogen, um uns zu langweilen, wir wollen Unterhaltung haben, Aben teuer erleben, nervenprickelnde Gefah ren bestehen. Wohlan, wir haben hier zu jetzt die beste Gelegenheit. Zuerst ruhen wir uns ein Weilchen aus. Dann geht's weiter und nicht eher machen wir Hc<t, bis wir den Schlupfwinkel der Spanier ausfindig gemacht haben. Machen wir es unS bequem. So! Und jetzt, zuerst: an die Gewehre!" Linden und Bergren sprangen auf. Ainsley brach in ein lautes Geläch ter aus. Euch wieder. Nicht an die Feuerwaf fen wollte ich Euch commandiren, son dern an's Feuerwasser. Ich habe nämlich ein Fläschchen echten Bourbon von Kentucky eingesteckt. Zur Anfeue rung des Muthes brauchen wir den uns die Geschichte langweilig erscheint." Er nahm einen tüchtigen Schluck aus der Flasche und reichte sse Alfred, welcher ebenfalls trank und sie Bergren gab. Als sie wied«r an ihren Eigenthümer kam, war sie fast leer, Ainsley setzte sie an die Lippen, sog die letzten Tropfen heraus und schleuderte sie in weitem Bogen von sich. Klir rend zerschcllle sie an einem Felsen. „Glück und Glas, wie leicht bricht das", sprach der junge Lieutenant seufzend. Dann streckte er sich lang auf den Rücken hin, faltete die Hände un ter seinem Kopf zusammen und blickte eine ganze Weile unverwandt zum sternenklaren Himmel empor. Mitternacht war schon vorüber und die Stille schien immer intensiver zu werden, immer leiser und traumhafter wurde das Schwirren und Surren ringsum. Nicht der leiseste Laut ver rieth die Nähe von Menschen und wie ein im Universum schwebender dunkler Schatten lag das Land. Plötzlich richtete sich Ainsley in sitzender Stellung auf und sprach: „Das geht nicht Kinder, bei dieser Stille kann man ja vor seinen eigenen Gedanken bange werden. Schlafen dürfen wir auch nicht, also plaudern wir. Apropos, da fällt mir etwas ein. Ich habe da vorhin mit meinen Ka meraden einen Disput über Patriotis mus gehabt und was der eigentliche Grund bei den meisten Soldaten ist, für Onkel Sam oder vielmehr für die Eubaner und für eine Horde von Poli tikern und Spekulanten die Kastanien aus dem Feuer zu holen. Warum Sie in den Krieg gezogen sind, Herr Lin den, das weiß ich. aber hier unser Freund Bergren, könnte uns mal er zählen, wie er dazu kam, das Gewehr zu schultern. Wir haben Zeit genug, machen Sie die Geschichte nur etwas ausführlich, Bergren!" „Zu Befehl, Herr Lieutenant", ent gegnete Bergren, „aber würden die Herren erlauben, daß ich mir meine Pfeife anzünde?" „Aber gewiß!" rief Ainsley, „das heißt, die Pfeife können Sie nur stecken lassen, hier sind Cigarren, Sie rauchen doch auch Herr Linden?" „Sie sind sehr freundlich, Herr Lieu tenant, ich bin so frei", sprach der Cor pora!, und entnahm dem Etui, welches Ainsley ihm und Bergren hinhielt, eine Cigarre. Nachdem dieselben in Brand gefetzt worden, begann Bergren: „Es klingt vielleicht etwas merlwürdig, wenn ich sage, daß ich schon einmal Soldat war, vor einigen Jahren, bei der regulären Armee, und daß ich de sertirte ; daß ich diesmal freiwillig den blauen Rock anzog und doch nicht frei willig!" „Das klingt allerdings etwas son derbar", meinte Ainsley, „und ver spricht recht interessant zu werden, also nur los!" „Um die Geschichte aussürlich zu er zählen, muß ich etwas weit ausholen", begann Bergren. „Ich bin in Ham burg geboren, mein Bater war ein Schwede und Seemann, doch kann ich ich habe ihn nur als kleiner Knabe ei nigemale gesehen. Dann kam er lange Zeit nicht und meine Mutter weinte oft, und endlich kam die Kunde, daß sein Schiff fern auf dem indischen Ocean untergegangen sei und er Grunde des Meeres ruhten. Ich be suchte damals schon die Schule un! weiß noch, daß meine Mutter eine hüb, sche Versicherungssumme erhielt, sc daß wir, ich hatte noch drei Schwee stern, die ältere waren wie ich, an ständig leben konnten. Meine älteste Schwester heirathete dann, aber ihr Gatt« war ein Taugenichts, der es ver- stand meiner Müller das Geld unter dem Vorwande, ein Geschäft zu grün, den, so nach und nach abzulocken, und Tages hatte sie nichts mehr und schen. AIS sie dann tränllich wurde und nicht mehr arbeiten tonnte, mußte ich einspringen und meine Studien, ich wollte mich zum Ingenieur ausbil den. unterbrechen. Da ich für mein Alter ungemein start und kräftig war, fand ich Arbeit am Hafen beim Verla den der Schiffe. Achtzehn Jahre war ich alt, da starb meine Mutter, und da mich nichts mehr an die Heimath fes selte, denn meine Schwestern waren sämmtlich verheirathet und tllmmerten sich wenig um mich, wanderte ich nach den Vereinigten Staaten aus. Hier wollte es mir gar nicht gelingen, auf einen grünen Zweig zu kommen. Jahre lang wanderte ich in den östlichen Sta aten von einer Stadt zur andern, in allen möglichen Branchen arbeitend. Der Verdienst hielt meistens nur kurze Zeit an, der Arbeiksmarkt war über füllt und die Zeiten wurden immer schlechter. Ich wanderte dann weiter nach Westen und kam endlich nach Cin miserabel. An einem schönen Septem bertage schlenderte ich die Central Ave nue entlang. Ich hatte riesigen Hun ger. Zu betteln schämte ich mich, aber ich hatte noch eine silberne Uhr, das einzige Andenken von meinem verstor benen Vater, und die wollte ich ver setzen. Bei zwei Psandlokalen hatte ich schon eine ganze Weile vor dem Schaufenster gestanden, aber beim Dritten wagte ich es, und ging hinein. Mein Herz klopfte heftig und meine Hände bebten, als ich die Uhr auf den Tisch legte. Der Pfandonkel warf ei nen flüchtigen Blick auf dieselbe und fragte: „Wieviel?" „Zwei Dollars, bitte", flüsterte ich. Ohne ein Wort zu sagen, kehrte er mir den Rücken und nahm eine Zeitung zur Hand. „Wie viel wollen Sie denn geben?" fragte ich ängstlich. „Nichts, höchstens fünfzig Cents!" lautete die Antwort. Am liebsten hätte ich dem Kerl etwas ins Gesicht geschleudert, aber ich nahm schweigend meine Uhr und schlich hin aus. Für fünfzig Cents die für mich der Gedanke: „Hier, ist Rettung!" Barracks bei St. Louis geschickt. Hier herrschte strenge Disciplin, nein Will kür. Ich war sehr enttäuscht, denn ich das gewöhnlich seitens der Vorgesetz ten. größtentheils Jrländer, passirte. Gleich nach dem Esten begab ich mich aus den Schlafsaal, um mich auf die Nachmittags „Dreß-Parade" vorzube fchender Anblick: Mitten im Saale stand ein Thei! der Mannschaften in einer dichten Gruppe zusammen. In der Mitte derselben saß auf einem ho hen Stuhle Sergeant O'Leary. Vor ihm stand ein mit einem grünen Tuche behangener Tisch, auf welchem eii:e Wachsdecke mit rothen und schwar zen Feldern lag. Bald war es mir klar, daß der Sergeant den Retruten ihre Löhne im Hazardspiel abnahm. Und dann fiel mir auf, daß eine ge wisse Clique von Landsleuten des Sergeanten fast sämmtliche Gewinne zogen, die gemacht wurden. Ob die andern etwas von dem Schwindel mertten, wußte ich nicht, möglich war's sckon, daß sie lieber ihr Geld verloren als sich die Feindschaft des gefürchteten Vorgesetzten zuzuziehen. Ich aber war ger Schottländer seinen letzten Dollar setzen wollte, flüsterte ich ihm zu: „Sei doch leinNarr, gieb doch dem Schwind ler nicht all Dein Geld!" In meiner Erregung hatte ich so laut gesprochen, daß jeder der Anwesenden meineWorte rerstehen konnte. Es folgte eine un hnmliche Stille. Aller Äugen waren auf den Sergeanten gerichtet. Er war ganz blaß geworden und seine Augen funtclten. Tann stieß er einen furcht baren Fluch aus und stürzte mit den der Uebermacht überwältigt und zur Wache geführt. DaS Schönst« law ! dann noch, ich wurde wegen Widersetz- lichkeit gegen den Vorgesetzten zu sie ben Tagen strengen Arrests verurtheilt serteuren zusammengesperr?, mußti Aufsicht eines Postens mit fch'arfgela arbeiten und wurde behandelt, wie ein Verbrecher. Da faßte ich den Ent schluß, zu dcfertiren. Während eine, stürmischen regnerischen Nacht führte ich diesen Entschluß aus. In St, Louis fand ich einen Bekannten aus Hamburg, der mir einen Civilanzug gab. Ich reiste zu Fuß und als blin der Passagier weiter westlich und er reichte nach einigen Tagen Kansas City. Dort fand ich Arbeit als Gärt ner Landsitze nnes reichen Fa dere, das andere Mal wieder, daß ich ihr vollständig Luft sei. So standen die Sachen noch, als der Krieg aus brach. Beinahe hätte ich vergessen, zu erwähnen, daß John Miller, ein Sohn von Wagner's Nachbar und Freund, mein gefährlichster Nebenbuhler war. Also der Krieg kam und viele von den jungen Leuten aus der Nachbarschaft, besonders solche, welche leine Arbeit hatten oder keine wollten, ließen sich bei den Soldaten anwerben. Mir na türlich fiel so etwas im Traume nicht ein, ich hatte eine gute Stellung Elsie eines Abends mit betrübter Mie- Spanier in den Krieg ziehe. Na, trau rig war ich über diese Nachricht nicht und sie mochte mir das Wohl ansehen hilflich zu sein, und daß sie schon jetzt in John Miller den Helden schätze und bewundere. Das war mir doch ein warte noch ein wenig mit ihrer Vereh rung, bis sich der junge Mann wirtlich als Held erwiesen habe. Da lachte sie während ich als „Dutschman" keine rasch zum Fortgehen. Ich hatte gehofft, sie würde ein Pflaster auf die Wunde hinein. Sie lachte und fragte spöt tisch: „Du hast wohl Eile, nach Euba zu kommen?" Nun aber wirk vor unserer Abreise ging ich zu Wag ner's. Elsie erblaßte, als sie mich sah, dann lachte sie, aber die Thränen'tra erfuhr ich, daß John Miller feine Mes als schlage mir Jemand mit der Faust ins Gesicht. Ich meinte, ich müsse Elsie eine herzlose Kokette nennen, als^ich Zorn war noch nicht verraucht, es war sprach das Wort nicht. Ich drückte Ländereien eignete und in der Nähe ei ne. Stadt, welche freilich erst ändert- halb Häuser aofwleS, angelegt hatte, und dafür sollten wir als Reklame dic ken. Und zu dem übelriechenden Was ser. das noch übler riechende einge machte Fleisch : ich sage Ihnen, meine Herren, es war eine miserable Wirth genWochen weiter geschickt worden nach Tampa und Key West, so wären die meisten entweder descrlirt oder es wäre es da führen mußten, geradezu ver haßt. Nun, schliesslich gewöhnt man sich auch an die Hölle und es wäre mir schon Alles gleich, wenn ich nur Eins wüßte!" Bergren seufzte tief auf und hielt innc. Ainsley lachte. „Ihre Geschichte ist ganz interessant. Also der Laune ei nes hübschen Mädchens hätte es Onlel Sam in diesem Falle zu verdanken, daß es um einen tüchtigen Soldaten reicher wurde. Aber dieser Fall be stätigt wieder die Richtigkeit meiner Jungens, ich denke, wir inarschiren jetzt weiter, bis Tagesanbruch müssen wir dies osfene Thal hinter uns haben." U d d fch kommen, wenigstens war auf einem etwa acht Fuß breiten Streifen das lange schilfähnliche Gras niedergetre- Grenzhügel in dem dämmerigen Dun kel der sternenklaren Nacht sichtbar. Plötzlich blieb Alfred stehen und slü gebäude, dem hohen Kamin nach," sprach Ainsley, „das ist jetzt aber eine kitzliche Sache, sind Spanier oder Ku baner in dem Gebäude, oder steht es leer?" „Da möchte ich mir erlauben, einen nant," sprach Alfred, „find Feinde dort, so ist es genug, wenn einer von uns sich in die Gefahr begibt, von ihnen entdeckt zu werden, sind es aber Freun de oder ist das Gebäude leer, so ist ei ner ebenfalls genug, das ausfindig zu machen, und ich möchte Sie bitten, Herr Lieutenant, mir diesen Auftrag zu geben." „Bitte lassen Sie mich gehen, Herr Lieutenant!" fiel Bergren rasch ein. „Klüger wäre es vielleicht," entgeg- Es war, wie Ainsley vermuthet, eine verlassene Plantage. Ein Theil des Hauptgebäudes lag in Trümmern. Schlucht. ' I ist's ein ausgetrocknetes Flußbett, wel ches sich jedenfalls weit in's Land hin einzieht. Den ganzen TaK im heißen Sonnenbrande zu marfchiren, wäre doch wahrhaftig kein Vergnügen! Und diesen Durst, ich könnte schon jetzt eine ganz anständige Quelle lee: trinken!" „Einen riesigen Durst habe ich auch," meitite Alfred, „und ich denke, wir brauchen nicht weit zu gehen, ehe wir an eine Quelle kommen, die For- matlon des Gestein» läßt da? schon er« kennt«." AinSley. Der Marsch wurde sortgesetzt. Ein bequemer Weg war es gerade chen waren, stich Ainsley plötzlich ein freudiges Hurrah! aus. Aus dem bläulichen Gestein rieselte ein llarer Wasserstrahl. Die Quelle bildete den Ursprung eines Bächleins, welches sich durch eine nach rechts ab zweigende schmale tiefe Schlucht einen Weg bahnte. „Hier wollen wir drei Hutten bauen," sprach der Lieutenant, als die Quelle erreicht war, stelltMscin Gewehr gegen die Felswand und warf seinen Hut zu, Boden. Seine Begleiter folgten fei nem Beispiele und entledigten sich ihres Gepäckes. Bergren führte «in Blechgefäß mit sich, welches er mit der klaren kühlen Fluth füllte und diensteifrig seinem Lieutenant darbot, welcher sich auf den Boden gegen die Felswand gehockt hatte. Er leerte das Gefäh mit einem Zuge. „Ah, köstlich, der Stoff schmeckt mir besser wie gesternAbend der Cham pagner', sprach er, zog sein Etui her vor und zündete sich Cigarette a^n. „Es ist die letzte," sprach er be dauernd zu Bergren, „sonst würde ich Ihnen auch eine anbieten." „Macht nichts, Herr Lieutenant, ich Während er dies sagte, ließ er seinen Becher voll Wasser laufen, trat einen Schritt zurück und führte ihn an die Lippen. Da ein Knall, irgendwo in der Nähe. Im selben Moment taumelte Berg ren, wie vom Blitze getroffen, rücklings zu Boden. Entsetzt sprangen Ainsley und Al fred auf und standen einen Augenblick Bluttropfen. „Der Feind!" rief Ainsley halb laut. „Um Gotteswillen, halten Sie sich doch nahe an die Felswand!" fuhr er fort, als Alfred zu dem Verwunde ten trat. Der Corpora! that aber, als habe er diese Warnung nicht vernommen. Rasch hob er seinen verwundeten Ka meraden auf. Wieder krachten schnell aufeinander zwei Schüsse. Die Ku- Felswand. Alfred schleppte den Be- Druck auf feine Glieder. Er wagte es Alfred hatte unterdessen den Ver — ich will nicht —" sein Haupt sank kraftlos zurück. Aus seiner Brust drang ein unheimliches litz, das noch vor fünf Minuten von Lebenskraft strotzte. Da drang daZ Knattern mehrerer Schüsse an sein Ohr. Hastig sprang et auf, Vff sein Ge wehr und eilte kampsbegierig nach dem gelassen hatte. Ainsley stand gegen die Felswand gelehnt und feuerte aus seinem Revol dem Buschwerk eine blaue Rauchwolke emporstieg. Plötzlich griff er sich in die Seite, taumelte und wäre gefallen, wenn Alfred ihn nicht in seinen Armen aufgefangen hätte. (Fortsetzung folgt^ Jür die Küche. Vom mersch» Suppe. Man zerhackt Bratenknochen oder rohe Kno chen, letzt sie mit Wasser auf's Feuer, thut Wurzelwerk und ein Stück Speck ses so lange langsam kochen, bis der Speck oder das Fleisch weich ist, gießt die Brühe durch ein Sieb, entfettet sie und läßt sie wieder kochen. Auf 2 Quart Suppe kocht man 2 Unzen Graupen mit etwas Wasser weich und seimig und thut sie in die kochende Brühe; dasselbe geschieht mit 2 bis 3 Händen voll gelber Erbseir, die durch einen Durchschlag gerieben werden müssen, falls siz zu dickhiilsig sind. Geschälte und in Stücke geschnittene Kartoffeln kocht man in Wasser halb gar, thut sie cm die Suppe und läßt sie vollends gar kochen, fügt noch etwas gehackte Petersilie und die in Stücke geschnittenen Wurzeln aus der Brühe hinzu, würzt die Suppe mit Salz und richtet sie über, das in Stücke geschnit tene Fleisch mit geröstete» Semmel scheiben an. Rei sp u d!t>i n g mit Aepfeln. Ein halbes Pfund gewässerten und blanchirten Reis kocht man in 1 Quart Milch mit einer Priese Salz und etwas Zimmet oder Vanille weich und dick, schüttet ihn aus und läßt ihn erkalten. Schon zuvor hat. man 8 1V gute Aepsel geschält,, in dünne Scheibchen geschnitten, mit! Zucker,. Zimmet, der abgeriebenen Schale einer Citrone und 1 2 Löffeln feinem Rum vermischt und mindestens eine Stunde zugedeckt hingestellt; diese'Aepsel schüttet man aus den Boden einer mit Butter be strichenen Form und breitet sie gleich mäßig aus, woraus man j Pfund Butter schaumig rührt, 6 Eidotter,. Unzen Zucker, ein wenig Zimmet, ge hackte Citronenschale, den Reis und zuletzt den Schnee der Eiweiße hinzu mischt, die Masse über die Aepsel schüttet, Zucker und feingehackte Mandeln, sowie kleine Butterstückchen oben darauf streut und die Speise Stunde bei mittelmäßiger Hitze Gebratene Wildente. Die gerupfte und ausgenommene Ente wird inwendig mit Salz, gestoßenem Pfef fer und einer gestoßenen Nelke eingerie ben und dressirt. Dann läßt man halb Butter, halb Rindermerensett heiß werden, legt die Ente hinein, gießt eine Tasse Milch und eine Tasse Was kocht ist, abwechselnd einen Löffel Was ser dazu und läßt die Ente mit einigen Champignons braun und glänzend Prinzensuppe. Man dämpft eine Portion gemahlenen Hafer in guter Butter und füllt mit leichter Fleischbrühe auf. So läßt man die Suppe zu einem feinen Schleim lochen und passirt sie vor dem Anrichten. Kurz vor demselben legt man folgende Klößchen bereit, welche man dann in die Terrine giebt. Man schneidet Semmel in kleine Würfel, weicht sie in etwas Milch und einem Ei an, salzt und formt hübsche runde Klößchen, die man in Semmelbrösel wälzt und rasch ausbäckt. Deutsche Beefsteaks. Zu thaten: feingewiegtes Rindfleisch, fet tes Schweinefleisch, 1 Kartoffel (ge kocht und gerieben), 2 Priesen Salz, 1 Priese weißer Pfeffer, Schnv von 1j Eiweiß, 2 Unzen Butter, j Unze klein geschnittene Zwiebel. Fleisch, gerie bene Kartoffel, Salz, Pfeffer und Ei schnee werden gut miteinander ver mischt und pikant abgeschmeckt. AuZ der Masse formt man mit zwei Holz kellen 1 Zoll dicke Beefsteaks, imDurch messer von etwa 2 Zoll. In der Butter wurden die Zwiebeln angebräunt und zur späteren Verwendung herausge nommen. Die Beefsteaks werden unter mehrmaligem Umwenden in der Zwie belbutter schnell hübsch braun gebraten und mit den gebratenen Zwiebeln, in Häufchen auf ihrer Oberfläche garnirt, recht heiß angerichtet. Diese Masse kann auch zu« Füllung von Zwiebeln, Gurken, Kohlrollen usw., Verwendung Ger ä.u ch e rten. S ch i n k e n z ir kochen. Ein ganz gelochter Schinken ist immer besonders sastig. Kocht man nur ein Stück vom Schinken, so ner, wenn auch vollkommen weich und schöm Der Schinken muß mit heißem Wasser angesetzt werden und die Hauptsache beim Kochen ist, daß er nie mals wellen, sondern immer nur ganz leise ziehen muß; er kocht natürlich auf diese Weise mehrere Stunden, be vor er weich ist, wird aber auch so vor- Feine Suppeneinlage. Zwei große, schöne Sellerieknollen wer den geschält und in feine runde Schei den geschnitten. In Salzwasser kocht man dieselben halb weich und läßt sie auf einem reine« Tuch gut abtropfen. Nun macht ma« einen kleinen, guten Eierkuchenteig. wendet darin jede ein zelne Scheibe um und bäckt alle in hei» Bem Schmalz heraus. Klar« Bouillon und diese Einlage geben eine sein« Suppe. 3
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