Der Murijl. Roman von «. Orth. (12. Fortsetzung.) Werner war aufmerksam geworden. „Und der Name dieses Herrn?" fragte «r. „Hieß er vielleicht Pedro Alva rez?" „Ja, bei Gott, so hieß er. Sie ken „Wenigstens zum Theil. Aber es interessirt mich, von Ihnen Näheres darüber zu erfahren. Wissen Sie auch, auf wessen Verwendung hin die Entlassung dieses Gefangenen er fogte?" „Ich kann leider nicht viel darüber sagen, denn die Sache wurde mit gro ßer Heimlichkeit betrieben. Es war ein sehr vornehmer Herr, der seine Hand dabei im Spiele hatte Senor Manuel del Vasco, wenn Sie ihn viel leicht kennen sollten." „Ein wenig. Woraus aber schließen Sie, daß gerade er an der Sache be theiligt war?" „Nun, er war nicht weniger als drei mal hier bei dem Gefangenen. Es ge schah auf eine eigenhändige Verfügung des Justizministers, daß ich ihn ein lassen und ihm gestatten mußte, unter vier Augen mit dem Verurtheilten zu reden. Draußen vor der Thür Wache zu halten, war mir natürlich nicht ver boten, und Sie wissen wohl, Senor, auch die eisenbeschlagene Thür einer Gefängnißzelle ist nicht so dick, daß nicht hie und da ein Laut hindurch dränge. Von dem. was der Senor del Vasco sagte, konnte ich freilich nicht ein- Silbe verstehen. Mein Gefangener aber schrie zuweilen so laut, daß man es durch eine dicke Mauer hätte hören können. Ich vermuthe, daß man etwas von ihm verlangte, wozu er sich an fänglich durchaus nicht verstehen woll te. Bei dem ersten Besuche des Senor del Vasco wenigstens rief er drei- oder viermal, er wolle eher sterben, als daß er sich zu einem solchen Schurkenstreich hergäbe. Als der Herr dann aber nach «inigen Stunden wiederkam und sich abermals sür eine lange Zeit mit ihm einschließen ließ, war er schon viel we niger aufgeregt, und Senor del Vasco kam mit sehr v»znügtem Gesicht aus der Zelle heraus. Mein Gefangener dagegen saß ganz gebrochen aus seinem Stuhl und gab mir auf alle meine theilnehmenden Fragen überhaupt keine Antwort mehr. Ich sah deutlich, wie ihm die Thränen über die Wangen liefen, und ich glaubte natürlich, daß! es die Todesangst sei, die ihn so arg mitnahm. Hatte cr mir doch bald nach seiner Einlicferung in ganz herzbewe gender Weise erzählt, daß er daheim Weib und Kinder habe, die er nun wahrscheinlich nie mehr Wiederschen werde. Da er so gar nichts von mei nem Zuspruch wissen wollte, überließ ich ihn schließlich sich selbst, und ich einer Weile Senor Manuel del Vasco zum drittenmal erschien, diesmal in der Begleitung eines Herrn, von dem er mir sagte, daß es ein Notar sei, und der ebenfalls einen Erlaubnißschein für den Besuch des Delinquenten vorweisen wollten, vernahm ich ganz deutlich, wie Pedro Alvarez sagte: „Ja, Sie haben mir das Leben geschenkt, doch Sie ha- Netz von Nichtswürdigkeit und Betrug zu zerreißen. „Und der Fall des Senor Pedro fetze." Die Antwort des Tenors Eabildo Waffen. Der Schließer öffnete d!e gericht in Empfangs» nehmen. In ihrer Mitte schritt er durch den langen hallenden Corridor und über die dem hinter einem langen, mit grünem Tuch verhängten Tische sieben Offiziere in prächtigen, goldstrotzenden Unifor men saßen. von ihnen bekleide an denen die argentinische Armee so großen Ueberfluß besitzt. Höflich erwiderten die Herren Wer ners Verbeugung, ohne daß indessen ei ner das Wort an ihn gerichtet hätte. Sie hatten sich's alle auf ihren Sesseln bequem gemacht, und eine dichte Wolke von Cigarettendampf erfüllte das Ge mach. Die lebhafte Unterhaltung, in der sie begriffen gewesen waren, er fuhr durch das Erscheinen des Ange klagten keine Unterbrechung. Natür lich waren es die jüngsten Ereignisse, die das Gesprächsthema bildeten, und aus einigen Aeußerungen, die bis zu ihm drangen, konnte Werner entneh men, daß die Stimmung, in der man sich befand, nicht eben die rosigste war. Die Partei der Aufständischen war offenbar der Regierungsgewalt gegen über einstweilen noch im Vortheil, und der junge Deutsche durste sich nicht ver hehlen, daß dieser Umstand seine eigene Lage nicht hoffnungsvoller machte. Ein bürgerlicher Herr in tadellosem Frack stellte sich ihm jetzt unter Beru fung auf Doktor Jose Vidal, von dem er um die Uebernahme des Mandats ersucht worden sei, als sein Vertheidi ger vor und bat ihn umMittheilung al les dessen, was er zu seiner Entlüftung vorzubringen habe. Der jung« Deutsche schilderte ihm der Wahrheit gemäß die abenteuerlichen Erlebnisse dieser Ta ges, und der Advokat hörte ihn sehr aufmerksam an, ohne daß indessen seine Miene eine besondere Hosfnungsfreu digkeit ausgedrückt hätte. Wohl eine halbe Stunde lang ließ mcui den Angeschuldigten ungestört mit seinem Vertheidiger conferiren. und als sich dann endlich der präsidirende General nach einem Blick auf seine Ta schenuhr zu ihnen wandte, geschah es in dem höflichsten und verbindlichsten Tone von der Welt. „Würden Sie damit einverstand»n sein, Herr Doktor, wenn wir jetzt be ginnen? Oder haben Sie Grund zu wünschen, daß wir noch ein wenig war ten?" Der Rechtsanwalt verbeugte sich artig. „Ich bin ganz zur Verfügung Eurer Excellenz." „Nun gut, fangen wir also an." Die unisormirten Richter versahen sich mit frischen Cigaretten und nah men eine aufmerksame Haltung an. Ein etwas abseits vor einem kleineren Tische sitzender Offizier, der die An klage vertretende Auditeur, erhob sich, um in wenigen Worten seinen Antrag aus Verurtheilung des Angeschuldigten wegen Hochverraths vorzubringen. Erst nachdem cr sich wieder gesetzt hatte, richtete der General an Rode- Personatten. ''Als Deutsche dann aber etwas zu seiner Vertheidi mit höflicher Bestimmtheit die Weiter rede ab und erklärte, dies sei lediglich Sache seines Anwalts. Der Herr im Frack nahm denn auch sogleich das Wort, und Werner war erstaunt über die Lebendigkeit und Wärme der Schil derung, die er von den Erlebnissen sei nes Klienten entwars. Man hatte ihm ja schon öster von der Redegewandheit und den theatralischen Gepslogenheiten der Vertheidiger vor den argentinischen Gerichtshöfen erzählt; jetzt aber konnte er sich aus eigener Wahrnehmung über zeugen, bis zu welcher Meisterschaft in der Kunst des Schönredens, der klin genden Phrase und der wirkungsvol len Geste es ein geschickter Anwalt in dieser Schule zu bringen vermöge. Das Plaidoyer währte sast eine Stunde, und es war reich an Abschwei fungen, die an und für sich mit der im Grunde so einfachen Sache nicht das geringsten zu thun hatten. Die Herren des Kriegsgerichts aber hörten nichts destoweniger geduldig zu, und der Prä sident machte nicht ein einzigesmal den Versuch, den Redner zu größerer Kürze und Sachlichkeit anzuhalten. Als er endlich mit einem langathmigen Hin weis auf die vortrefflichen Eigenschaf ten der glorreichen deutschen Nation geschlossen hatte, wandte sich der Vor sitzende an Werner mit der Frage, ob er Zeugen dafür namhaft machen könne, daß man ihn gewaltsam zur Vertheidigung der Barrikade gezwun- Solche Zeugen aber besaß der Ange klagte natürlich nicht, denn, die einzi gen, die es ihm vielleicht hätten bestäti gen können, lagen ja erschossen unten im Hofe des Gefängnisses. Als er darauf hinwies, machte der General ein höchst bedenkliches Gesicht und sagte, nachdem er ein paar dicke Rauchwolken von sich geblasen, im Tone freundlichen Bedauerns: „Es thut mir leid, Senor, Ihnen erklären zu müssen, daß bei dem gänzlichen Mangel an Zeugen für die Wahrheit Ihrer Darstellung die Sache nicht eben günstig für Sie steht. Sie wurden ergriffen, als Sie mit bewaffneter Hand gegen die Regierungstruppen kämpften, und ich denke, es ist nicht i Ihre Absicht, diese Thatsache zu leug- Empörer ergriffen, aber ich habe nicht gegen die Regierungstruppen ge kämpft," Ihrer Entlastung vorzubringen?" „Nichts, das mein Herr Vertheidiger nicht bereits geltend gemacht hätte." benzimmer einzutreten. Bei der Klar heit des Falles hoffe ich, daß wir Sie nicht allzu lange warten lassen müssen. werden. Weder Sie selbst noch Seine Excellenz, Ihr Herr Gesandter, sollen Ursache haben, sich über einen Mangel der militärische Gerichtshof für seine Berathung bedurft hatte. Das An schlage» einer Glocke im Sitzungszim- „Senor Rodewaldt, ich habe Ihnen und wir haben leinen lebhafteren Wunsch als den, im besten Einverneh men mit Ihrer ebenso mächtigen wie verehrungswürdigen Regierung zu leben. Aber die Interessen unseres eigenen Landes dürfen natürlich nicht sagen. Da es außer allem Zweifel ist, daß Sie in den Reihen der Empörer mit den Waffen in der Hand gefangen müßte das auf besonderen Befehl Seiner Excellenz, des Herrn Höchst kommandirenden eingesetzte Kriegsge richt die durch das Gesetz vorgeschrie bene höchste Strafe über Sie verhän gen. Das Urtheil lautet auf den Tod durch Erschießen. Von Rechts wegen." Werner hatte kaum etwas anderes erwartet, und doch legte sich die ver hängnißvolle Gewißheit jetzt so schwer auf ihn, daß für die Dauer einer Se kunde der Schlag seines Herzens stockte. Als nun aber der Präsident, der sich wieder gesetzt und seinen prachtvollen, goldgestickten Hut behutsam vor sich aus den Tisch gelegt hatte, in semem irgend etwas vorzubringen habe, hatte er die lähmende Empfindung bereits überwunden und seine stolze, mann hafte Haltung vollständig zurückgewon nen. „Ja, Herr General, ich habe vorzu bringen. daß dies Urtheil eine Hand lung unerhörter Ungerechtigkeit und Willkür ist-, daß seine Vollstreckung nichts anderes sein würde als ein Meuchelmord. Ich befinde mich in Ihren Händen und muß mein Schicksal über mich ergehen lassen; aber ich werde wenigstens mit der tröstlichen Gewißheit sterben, daß mein nicht la»d w?rd von Ihrer Regierung Re chenschaft fordern für das an mir ver übte Verbrechen, wo Sie Ihre heutige Entscheidung bitter bereuen." In den Mienen der Richter verrieth sich nicht, ob seine Erklärung irgend welchen Eindruck aus sie hervorge bracht. Zumal der Herr Präsident be wahrte durchaus seine artige und ver bindliche Haltung, als er erwiderte: „Da wir nur nach Ehre und Pflicht geurtheilt haben, Senor, vermag uns keine Drohung zu erschrecken. Wir sind freie, unabhängige Männer, die Niemand Rechenschaft schuldig sind als ihrem eigenen Gewissen. Und damit, denke ich, könnten wir diese Unterhal tung beenden. Das Urtheil wird erst morgen früh vollstreckt werden, damit Ihnen die erforderliche Zeit zum Ord nen Ihrer Angelegenheiten., bleibt. Ich erkläre die Verhandlung für ge schlossen." Wieder eine höfliche Verbeugung und ein Wink gegen den Offizier. Dann schaarten sich die Soldaten mit gericht wandte er sich, um straff und ausrecht in seine Zelle, die Zelle der zum Tode Verurtheilten, zurückzukeh ren. 18. K a p i t e l. Von dem Wunsche erfüllt, die kurze bracht. Das Papier war freilich von der denkbar schlechtesten Beschaffenheit, fast eingetrocknet und die vermochte. Aber der gute Mann hatt: auf Werners Beschwerde mit zweifel loser Aufrichtigkeit versichert, besseres Material fei nicht zu beschaffen. tröstlichen Charakter durch die Versicherung zu geben ver sucht hatte, daß er ohne Todesangst und bittere Seelenqual seinem letzten Stündlein entgegensehe. Das zweite, ungleich längere Schrei legenheiten jetzt, da er selbst sich aller menschlichen Voraussicht nach ihrer nicht mehr annehmen konnte, in keine Arztes. Er theilte ihm alles mit, was dringlichsten Worten, die er in dieser feierlichen Stunde fand, das schutzlose junge Mädchen nicht zu verlassen. Noch war er mit dem Briefe nicht ganz zu Ende gekommen, als wieder der Schlüssel knirschte. Er saltete das eng beschriebene Blatt hastig zusammen und schob es in die Brusttasche. Die nächste Sekunde schon belehrte ihn, wie wenig überflüssig diese Vorsicht gewe sen war. Denn zu seiner gewaltigen „Und aus welche Weise, Senora, lönnte das Ihrer Meinung nach ge schehen?" „Muß ich Ihnen das wirklich erst sagen? Sie haben unser Haus be gem Vorwande weigerten, eine Ehren pflicht zu erfüllen, die Sie gegen meine Tochter eingegangen in- Schmach zu tilgen, die Sie meinem Kinde angethan." „Ist Senorüa Jsabella mit dem Äorschlage einverstanden, den Sie mir da zu machen belieben?" „Das arme bethörte Wesen weiß bis zu diesem Augenblick noch nichts von zweifelhaftes Geschenk für Ihre Toch wenn ich es nicht wüßte. Und Sie sind klug genug, sich zu sagen, daß ich diesen ungewöhnlichen Schritt gewiß nicht zugleich über die Möglichkeit oer fügte. Sie zu retten." „Wenn ich Sie recht verstehe, Se- Möglichkeit nur unter gewissen Vor aussetzungen Gebrauch machen. Es ist eine Art von Tauschhandel, den Sie „Wenn es Ihnen gefällig die^ wenden, der die genossene Gastfreund schaft und das ihm geschenkte Ver trauen nicht besser zu erwidern wußte als damit, daß er das Glück unseres Kindes zerstörte." „Nach allem, was ich in der letzten Zeit erfahren, würde ich das in der heute nicht mehr naiv genug, zu erwar ten, daß ein Porteno Geschenke ohne entsprechende Gegenleistung machen könnte. Aber sind Sie Ihrer Sache haben. Sollte die Verwendung Ihres Gatten da in der That ein besseres Er gebniß haben zumal jetzt, nachdem ich in aller Form verurtheilt worden bin?" Dona Maria fand diesen Zweifel auch wohl für einen Beweis seiner Ge neigtheit, auf ihren Vorschlag einzu gehen. Um ihre Stimme bjs zu leise statt seiner hierhergekommen bin, muß Ihnen ja schon zeigen, daß ich diese Angelegenheit selbst in die Hand ge nommen Und eine Frau gilbt für Sie nur noch eine einzige Möglichkeit der Rettung. Der kom mandirende General, auf den während der Dauer des Belagerungszustandes alle Machtbefugnisse des Präsidenten übergegangen sind, kann das Urtheil des Kriegsgerichtes bestätigen oder er kann Ihnen die Freiheit wiedergeben, indem er es einfach aufhebt. Und ich habe bereits mit ihm gesprochen. Allein von dem Verlauf unserer Unterhai „Mit anderen Worten: Der.Herr General hat dieses Recht auf Sie übcr sondern einzig darauf, sie zu nützen. Und die Zeit ist kostbar. So lange der Präsident mit den erwarteten Truppen noch nicht da ist, um die von den Insurgenten eingeschlossenen Stadttheile zu entsetzen, kann uns hier jede Viertelstunde die unangenehmsten Überraschungen bringen. Lassen Sie uns zu einem Ergebniß kommen, damit nicht alle meine Bemühungen am Ende doch vergeblich gewesen seien." „Ich bin erstaunt, Senora, zu sehen, welchen Unbequemlichkeiten und viel leicht sogarGesahren Sie sich aussetzen, um mich für Ihre Tochter zu retten. Und ich kann die Vermuthung nicht unterdrücken, daß Sie sich da hinsicht lich der Vortheile, die Ihnen aus sol cher Verbindung erwachsen könnten, irgendwie im Irrthum befinden müs sen. Ich besitze weder ein großes Ver mögen noch eine außergewöhnliche glänzende gesellschaftliche Ste^ung. Gunst." für eine bedauerliche Verirrung, daß Isabel!?, ihr Herz gerade an Sie ver lieren muhte, und fügen das friedens unseres bethörten Kindes wil len. Ihre Aufgabe wird es sein, sich das Vermögen und die gesellschaftliche Stellung zu erringen, die Sie Ihrer Gattin schuldig sind. Und Sie wer den mir Ihr Ehrenwort verpfänden, daß Sie sich dabei in allen Stücken „Nur diese beiden. Und es ist Ihnen den Weg zu Ihrem Glücke ers! zu zeigen. Jeder andere an Ihrer läßt, würde Ihnen dereinst Niemand mal zu Reichthum gebracht, so wird alle Wett demüthig N"cn aus den „Eine vortreffliche Moral, Senora, schade nur, daß sie sür mich ein wenig zu spät kommt. Denn da ich nicht ge sonnen bin. auf die erste Bedingung Ihres Tauschvertrages einzugehen, dürfte es mir ja leider an Gelegenheit fehlen, jene ausgezeichneten Lehren zu benützen." ß d k ten. glauben also nicht an die Wahrheit dessen, was ich Ihnen sagte? Sie hoffen, sich ohne meinen Beistand duldigen Bewegung den Kvpf zurück. „Ah, das sind leere Phrasen, mit denen Sie mich verschonen sollten. Sie Hai das Urtheil wirklich an Ihnen vollstre cken könnte, und Sie wähnen deshalb, meine Hilse zurückweisen zu dürfen. Aber ich schwöre Ihnen, daß Sie sich täuschen. Es giebt für Sie keine Ret mit Verachtung zurückweisen, selbst wäre. Sie hätten sich alle die Mühe sten Hasses sprühten aus ihren schwar zen Augen. „Und wenn ich Ihnen sage, daß ich die Bestätigung des To ich ebenso ermächtigt bin, sie zu zerrei ßen, als sie dem zuständigen Offizier zum Zwecke der Vollstreckung zu übe^ ren?" Vasco. wenn Sie morgen vor den Ge wehrläufen Ihrer Henker stehen! der Zelle, und unmittelbar darauf ras selte Senor Cabildos Schlüsselbund. Er öffnete mit unterthäniger Verbeu- Blickes, sondern rauschte in stürmischer Hast an ihm vorbei. Kopfschüttelnd blickte ihr der Schließer nach. „Mag der Teufel aus den Weibern klug werden! Ich sage ja, es taugt nicht, sie zu einem Verurtheilten zu Eine sehr niedliche klein« Ebola. Es scheint ja. daß Sie Ihre Verbindungen in den verschiedensten Kreisen hatten, jammer dasHerz schwer machen würde, aber wenn Sie fürchten, daß sie Ihnen lästig werden lönnte, schicke ich sie trotz sandt. (Fortsetzung folgt.) —Einla in m e r ! „E Korb hat sc mer gegeben, de Sara! Wieder a mal umsonst gewaschen!" Aür die Küche. herum. Das Ganze ist ein sehr em psehlenswerthes Essen. alles knapp bedeckt ist, und verschließt die Casserolle mit gut passendem Deckel, um das Ganze 2—3 Stunden langsam zu kochen. Schinkenspeise. Eine vor« zügliche Speise von Schinken und Eiern mit etwas Salz und ungefähr einem Theelöffel vollMehl fein abrührt, dann den Schnee der vier Eier dazu thut, diesen Teig in eine Pfanne mit heißer Butter gießt und ihn bci offenem Feuer backen läßt. Gewendet darf die Speise nicht werden. Wenn sie aus der unte ren Seite eine goldgelb« Farbe hat und oben leicht überlaufen ist, giebt man feingewiegten Schinken nebst Gebratene Wildente. Im Gegensatz zu anderem Wildgeflügel dürfen Wildenten nicht hängen, son dern müssen sogleich nach dem Schie ßen verwendet werden! Jede Verzö gerung, die anderem Wildgeflügel erst den ihm eigenthümlichenWohlgeschmack verleiht, macht die Wildente, wie alle Arten Wasservögel, ungenießbar. Man erkennt die Frifche des Thieres am Aussehen des Unterleibes, dessen Haut weiß und fest sein muß; bei grünlichem Aussehen und weicher Haut ist bereits Fäulniß eingetreten und vor Anlauf zu warnen! Die En ten werden ebenso zugerichtet wie das andere Geflügel, in einer Kasserolle mit Butter, Salz, in Scheiben geschnit- Ente schneidet und anrichtet, den Fond mit einigen Löffeln Bratenjuice und Fleischextrakt aufkocht, etwas Citro ricnsaft dazu gibt und über den Bra ten gießt. Schusterp a st e t e. Ein belieb tes ostpreußisches Nationalgericht ist die Schustcrpastete, welche man aus allen Fleisch- und Bratenresten, sogar aus Schinlen- und Fischresten herstel len kann. Nachdem das gare Fleisch, gemahlenen Häringen. In eine gut mit Butter und Reibbrot ausgestrichene Blech- oder Porzellanform, (in welcher Fleisch, wieder eine Schicht Kartoffeln, eine Schicht Fleisch und als oberste Schicht wieder Kartoffeln. Man legt etwa ein Viertel Pfund Butter in klei- Pastite, s—lo5 —10 geklopfte Eier darüber. bellen. Man locht Eier hart, schneidet sie mit der Schale in Halsten, holt mit einem Lössel die Eihälften aus der harten Schale und bestreicht eine jede mit einer Messerspitze Senf, legt Sardellen (kreuzweise oder gitter artig), gießt auf die in einer Schüssel geordneten Eihälften braune Butter und serviert das Gericht. 3
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