2 Der WäPer seiner Bpre. stapelt. nier, alles kunterbunt durcheinander zu werfen, Briefe, ZeitungSblättei, Nähutensilten, Näscher«i«v und waS D«r Doctoi läch«lt«, während «r die ser Untugend seines kleinen Weibes gedacht«. die seinige trug. Böse Hild«gard! Kannst Du nicht «mmol die Zärtlichkeitsdocument« Dei fiiße, kleine Hilde, sein Weib, sein Ab Glücks? Ein Mensch, dem er ver folgen ließen, da er den Lieutenant von Wessel zuerst in sei» Haus eingeführt. Wer löst das Räthsel eines Fiauen- Der Doctor erhob sich, legte seine ei genen Briefe in.das Fach des Secre tärs zurück, den schrecklichen Fund aber Jede Spur von Weichheit war aus dem sonst so gütigen Antlitz des Arztes gewichen. An ihre Stelle trat «in Ausdruck eiserner Streng«. Ein« ti«s«, drohende Falte lag zwischen den Brauen. schien auf der Schwell«. „Ist Hildegard noch nicht zurück? Ich finde, sie bleibt lang« au> h«ute," sagte si«. An Hildes Mutter hatte er nicht gedacht. Dies« Frau mit den strengen Ehrbegriffen durft« nichts von dem Vergehen der Tochter erfahren. Es würde ihr Tod sein. Si« mußt« ge schont Nxiden. „Aengstigst Du Dich schon wieder, Mama?" versuchte «r daher zu scher zen. „Hilde wollte «in« M«ng« Ein käufe besorgen, si« wird damit wohl nicht so rasch fertig geworden sein. „Aber es ist Zeit zum Abendbrot," klagt« die alte Dam«. „Wann wird dieses Kind wohl Pünktlichkeit lernen! Du bist viel zu nachsichtig mit ihr Otto!" es mit d«n Einkäufen seiner Frau für eine Bewandtniß hatt«. Unwillkürlich ballt« er die Faust, und flammende Blitz« schössen ihm aus den Augen. Der alten Dam« «ntging die Bewe gung des Sohnes nicht. „Fehlt Dir «twas, Otto?" fragte sie. „Du siehst „Nicht doch, Mama," wehrte er ab. Als d«s Doctors junges Weib end- Ein rosiger Hauch lag auf ihr«m zart«n G«sichtch«n. Di« blondin Stirnlöckchen nickten bei j«der Bewegung des reizen- Nix«naug«n. Di«s« räths«lhasten, in undesimr. Harer !rarb« schillernden Augen war«. ei, die ihn zuerst bezaubert. Und si« hatten «S auch wohl dem Andern an g«than, daß «r die Gastfreundschaft verletzen und zum Dieb« werden konnt«. Di« Erinn«rung an Wessel ver scheucht« jählings di« weiche Regung, welch« d«r Arzt b«im Anblick d«r mäd chenhafte» Schönheit f«in«s Weikxs «mpfand und «rz«ugte in ihm «in Ge fühl «istg«r Kält«. Räch« wollt« er n«hm«n an d«m Schuldigen, grausam«, «rnichtende Rache. Flüchtig hatt« «r d«n G«dank«n eines Du«lls «rwog«n, aber im Hinblick auf Hildes Mutter sogl«ich wi«d«r verwor fen. Es wär« unmöglich g«w«stn, ihr di« Ursach« dtsselkxn g«heim zu halten. Txs Doctors brütendes G«hirn fand jedoch bald einen anderen Plan, eb«nso einfach als fchr«cklich. beendeter Mahlzeit suchte d» an ihrer Seit« Platz. Lang« blieb «r, ohne zu sprechen, in Betrachtung ihr«r kleinen, reiz«nd«n Füßchen v«rloren, die sie weit vor sich ausgestreckt hielt. Di« jung« Frau brach «Mich das heute so Hill!" Nun hob «r d«n Blick. „Ab«r Otto!" „Vertheidig« Dich nicht!" sagte «r kalt. „Kennst Du diese Bliese?" Und sich «lheb«nd und voi ste hintretend, hi«lt «i d«m zitttinden Weibe die un wideil«glich«n B«nxise ihrer Schuld entgeg«n. Dumps«? Schweigen folgte s«in«n Worten. AuS Hildegards rosigem Gesicht war jeder Blutstropfen g«wich«n. in ihr«n Aug«» spiegelte sich «ine furchtbar« Angst. Sie kannte d«n Gatt«n. Er hatt« das Gemüth «in«s Kindts, aber w«he d«m, d«r s«in«n Zorn zu «rweck«n wußte. „Du warst s«hr unvorsichtig, di«s« Schr«ib«reie» offen herumliegt» zu lass«»," btgan» der Doctor wieder mit schwerer Betonung. „Mein Gott, mein Gott!" haucht« sit „Du wirst in Zukunft freilich keiner lei Borsicht m«hr bedürf«n." „Was willst Du thun?" brachte sie angstvoll, mit gerungenen Händen Her einzige Wort hervorstieß: „Strafen!" „Du willst Dich mit ihm schlagen !" schrie sie auf. nicht!" „O Otto, hab' Erbarm«», Du hast Fürcht«rliches im Sinn, ich fthe eS Dir an!" Feder über das duftend« Bill«t hin ' Ich w k ' Haa k " nie»!" Des Gatten dunkle Worte, deren fürchterlichen Sinn sie nicht enträthfeln er «s ihr aus d«r Hand. ' „Es ist gut," sagte er. „Ich werde den Brief selbst zur Post befördern. Nacht." . milie gefolgt war, hatte das Haus b«- Wessel erschien. Heiter, strahlend, sä sellschaft meiner Fiau wiid Jhn«n ja wohl öft«! zu Theil," bemerkte dei Doctoi, seine giauen Augen mit durch- Wessel wechselte leicht die Färb«, faßt« sich abei schnell und sagte, sich zu Hilde wendenk: „Jmmei spaßhaft g« launt, Jhi Herr Gemahl, stets «in Scherzwort auf d«n Lipp«»!" Man ließ sich nietxr. Hilde, die sast vor Ängst verging, servirte d«n Th«. Die Unterhaltung bewegte sich schwerfällig. wehren. Es lag «twas in der Luft. „Was ist Ihnen «igentlich das Theuerste aus der W«lt, Herr von W«s- Mal, ganz unv«rmitt«lt. Unwillkürlich tras«n sich bei dieser Frage di« Blicke des Officiers mit de „Alfo die Geliebte," fuhr der Arzt ruhig fort. „Ab«r wi«fo denn? Sie greifen mir ja vor, bester Doctor!" rief der Offi- Der Arzt lächelt« seltsam. „Ich verstehe sowohl in den Blicken, als in der Seele zu lesen." lich«r zu Muthe. „Aber ich m«in«, «s müßt« für «in«» Mann, der d«s Kaisers Rock trägt, r«r, heiliger ist, als die Liebe eines W«ib«s," v«rfolgte der Doctor beharr lich di« «inmal angeregte Idee, ohn« di« l«tzt«n Worte des Gastes zu be- Ehre, falls sie bedroht, vor Ihren Ka „Äuch das letzte!" sagte der Officier stolz. Der Arzt nickt« l«icht mit dem Kopf. „Das hab« ich vorausgesetzt." „Aber was in aller Welt führ«» Sie nur heute für wunderlich« Reden, Doctor?" Wessel begl«it«t« diese Frage mit Grunde läge. „In der That, sprechen wir von «twas And«r«m. Hilde. Du versäumst D«in« Pflichten, siehst Du nicht, daß Herrn von W«ss«ls Tasse leer ist?" Kanne, um die kleine Schal« des Lieu- Di« Blicke des Officiers ruhten während dieser Worte mit so zärtlicher B«sorgniß auf der bebenden Gestalt, daß es dem Arzt wie ein Messer durch di« S«ele fuhr. AtußerKch blieb «r gelassen. „Hilde hat etwas Kopsschm«rz," antwortete Stelle der Gefragten. Wess«l'?"^"°^" „Nein, Doctor!" lachte der Lieute nant. „Ich glaub« auch kaum, daß «in Hypnotiseur mit mir Erfolg haben würde." „Es kommt darauf an." „Ich kann nur nicht vorstellen, daß es irgend einem Menschen gelingen derliche " D«r Officier fühlte sich plötzlich un fähig, den Satz zu vollenden. blieb an das fascinirende Auge d«s Doctors g«h«ftet. „Was thun Sie?" murmelte«!. Werkm«ist«rs befehlende Stimme: „Schlafen Sie!" Schwei sielen ihm die Lider über die „Otto, um Gotteswillen, was hast Du vor?" schluchzte Hild«, in Todes angst neben d«n Gatten in di« Kni« sink«nd. Arm« los, holte ein Blatt Papi«r, Tint« und F«der herb«! und legte, des „Oeffnen Si« di« Aug«n, Herr von W«ss«l, und schreiben Sie!" befahl der Arzt. -hb i s v „ Werkmeister nahm dem Officier das Blatt aus der Hand und überlas es. Ein furchtbar«s Lächeln glitt um keine Livp«n. Weder berührt«» sein« Hände leicht di« Schläfen deS Lieute nants. „Wachen Sie auf, Herr von Wessel!" rief «r dann. D«r Offici«r f«ufzt«, fuhr sich mit der Hand über die Augen mer umher. Als er des Arztes ansichtig würd«, ch«!n, „ich glaub« gar, ich habe gefchlä „Nichts weiter," sagte Werkm«ist«r, Bor Wessels Blicken flimmert« es. „Das habe ich geschrieben? Aber das ist eine Infamie!" Auch d«r Arzt stand auf. r«n Si« sich schuldig a«macht. Herr von Wessel," sagt« «r langsam. „Di«se Papiere enthalt«n di« Beweise." ich bereits erhalt«»." „Geben Sie mir das Blatt zurück!" „Bis morgen Mittag b«find«t es sich baut« Gestalt d«s Arztes z«igte ihm, S' 't s lch« E tsch ld' gung auch das Factum, di« Wahrh«it des Thatbestandes, den di«se Zeil«n b«- lund«n, aus d«r Welt schaffen?" „Ich halte Sie für einen tapferen W«ss«l stieß einen Schrei aus. „Das ist furchtbar!" murmelte «r. „Ihr Ehrenwort?" „Mein Ehrenwort!" Wessel schnallte den Säbel um und men?" sagte Werkmeister, der den Blicken des Officiers folgte, die mit „Löchte!" wiederholte der Arzt Trepp». , Es war elf Uhr Morgens. Doctor W«rkm«ist«r streifte sich ge rade di« Hindschuh« über und schickte besuche zu machen. Sein Weib saß am Fenster und starrte hinaus. Da stürzte Hildes Mutter, von ihrem Frühspaziergang zurückkehrend, plötzlich ganz aufgeregt in's Zimmer. „Denkt Euch nur, welche Nachricht durch die Stadt läuft! Der Lieute nant von Wessel, der noch gestern Abend bei Euch zu Gast war, soll sich heute früh erschossen haben!" Die jung« Frau am F«nst«r sank ohnmächtig zu Bod«n. „Was Du sagst, Mama!" bemerkte der Arzt ohn« das geringst« Zeich«» von Err«gung. d«r ab, zündet« «in Licht an und rxr brannte sorgfältig «in Papier, welches «r seiner Brusttasche entnommen hatt« Trost. Fällt miid ein Sonnenstrahl, In jedem Schmerz ein Tröpfchen Lust Zu lindern Noth und Qual. Und jedes treue Männerherz Auch tröstend schon empfand Den Tropfen Lust im Trennungs schmerz. Wenn Frauchen zieht auf's Land. —lm Dusel. Betrunkener: „Hilfe, Hilfe, ich bin gestochen wor- Sie sind ja hier in ein Kaktusbeet hin — Wieder. Ein Professor gehl mit seinem Hunde spazieren. Plötzlick stürzt der Hund auf einen Herrn los Dieser ruft: „Um Gottes willen, rufen Sie doch Ihren Hund zurück!" —Pro- fessor (in großer Angst): „Zum Teufel, wenn ich nur schnell witd«r wüßte, wii er hecht!" Milser Temperament. Das Temperament des einz«lnen Menschen ist «in viel wichtigerer Faktor in sein«m L«b«n, als «r denkt; es kann ihn in glückliche und ungücklich« Lagen bringen, in vortheilhaste und nachthei lig«, für alle Fälle trägt es stets zu den Verhältnissen bei, in denen «r lebt und Genuß im Alleinsein find«n! siv« Aufivallen der Gefühl« «twas ab leicht«!, als «s eigentlich ist. Melancholiker betrachten Alles von der ernsten und trüben Stitt. Si« Sach«. Stets sind heftiges Aufbrau denfchaft. peramcnt «rkennbar. und die Erzie hung steht ihm ziemlich ohnmächtig ge genüber; selbstverständlich lassen sich wichtigen Situationen, bei Meinungs verschiedenheiten, bei der Wahl des B«rufes, bei einschneidenden Aenderun gen jedoch wird stets das uns eigene Temperament durchbrechen und mithel fen. unser Leben angenehmer oder schwerer zu gestalten! Spruch. Des Nachbars Acker Laß unbestellt. Statt Liebe sätest Du Haß allein. scheidet sich zum Beispiel das Thier vom Menschen?" Kandidat (be moostes Haupt): »ES trinkt Wasser!" Tete einst eine eifrig romanlesendeDame der Gesellschaft. Das ist keineswegs richtig, denn der Geschmack des Publi- Mavnesalter erreichen würde, rief aus „Wenn Dickens seinen Paul nicht ster ben lassen will, wird Paul unseren Als der „Old Curiosity Shop" (der liche Zeitschrift, das Licht der Welt er blickte, brachte derselbe Dickens „Little befriedigt gelassen. Als der berühmte Agitator der „Grünen Insel", Daniel O'Connell, einst von einem Meeting in North Tipperary zurückkehrte und von Magistratsmitgliedern des Distriktes in einem Wagen nach Hause gefahren wurde, zog er ein Heft der genannten Zeitschrift aus der Tasche, vertiefte sich eine Weile in deren Inhalt, indem er dieses Journal." Während der Lektüre zog der Poli tiler seine Stirne in Falten, schlug heftig das Wagenfenster auf, warf die Zeitschrift auf die Landstraße hinaus und rief ganz entrüstet: „Von diesem Menschen werde ich in meinem ganzen Leben keineZcile mehr lesen, wie konnte er nur das kleine Mädchen sterben lassen, das ist ja geradezu niederträch tig!" Der große Mann war bei dem pa thetischen Berichte vom Tode der „Klei nen Nell" in eine solche nervöse Aufre gung gerathen, daß man ihn gar nicht mehr erkannte, ja, dicke Thränen liefen ihm die Wangen herunter! Nicht minder gerührt von dem tragi schen Geschick der „Kleinen Nell" wai Lord Jessry. der Hersusgeber der „Edinburgh Review". Seine Nachba rin und intime Freundin, Mrs. Henry Siddons. welche in seinem Geschäft« und hatte sein Haupt auf den rechten Arm gestützt, er schien in tiefe Gedan ken versunken zu sein. Als Mrs. Siddons den Rückzug an wieder in anderer Stimmung befin den." »Ist Jemand bei Ihnen gestorben?' fragte Mrs. Siddons im theilnahms vollen Tone. Und „Ja, in der That/ lautete die Antwort. „Ich bin recht schwach gewesen, daß ich mich so hab, hinreißen lassen, aber ich konnte mir nicht helfen. Auch Sie werden betrübt sein, wenn Sie erfahren, daß Nellq Boz's kleine Nelly, hat sterben müssen!' Jeffrey hatte nämlich gerade di« letzt« Nummer des „Old Curiosity Shop' beerdigt hätte." Ausnutzung. A.: „Du wirst also eine Hochzeitsreise machen?" B.: „Ja, ich will doch die Welt ein we nig sehen, ehe mir di« Gläubiger dai Matt»»»« YüchSlein. Matthäus Füchslein hatte eben die Matura hinter sich und war aus seiner Unnin Provinzstadt mit allen den ländlichen Geistes- und Charakterei genschaften, die sich nun einmal trotz sofort versiegen. Da stand Matthäus Füchslein nun in der weiten Universitätsstadt und anders fuhren, als zur Universi Gott sei Dank! die Universität! Fllchs- Tellern und Gläftrn. Matthäus sicheren Ganges heraus, und nun war Matthäus Füchslein ein wirkliches Et» mcrtwürdiger Brauch. Einige Mitglieder des Haager Frie denskongresses unternahmen vor Kur> zem einen Ausflug nach dem reizender Harlem. Plötzlich zeigte einer dei Herren auf eine reich mit Spitzen be, setzte Battistrosette über dem Porta! Der weiße, spitzenbesetzte ThiirschmuÄ ist ein letztes Ueberbleibsel uralter hol, limbischer Sitten. In dem Hause wen!« wie möglich Geräusch zu verur fachen. Selbst der Gerichtsvollziehei oder ein ungeduldiger Gläubiger darj aufmunternd. Und zögernd komm! die Antwort: „Tjä, dei Kirl is tr hochmäudig, de snöfst sich in'n Daug.' Glas Wasser über das Kleid zu schüt. derung. Bauernweib (bei einer Pa rade): „Jesses, was is die Disciplin doch für a wunderbare Sach'; a gan zes Regiment beisamm' und jed«r hält '» Maul!"
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