Der Much. Roman von K. Orth. (4. Fortsetzung.) südliche Schönheit der Ereolinnen ha baß Jsabella del Vasco ihn vollkomme hing sein Blick an ihr. Er achtet« fei würde sie ohn« Zweifel völlig verges sen haben, wenn ihn nicht die bewun dernden Zurufe, die fortwährend in dem dicht geschlossenen Zuschauerkreis« laut wurden, zu s«in«m Unb«hagen im mer wieder an die Gegenwart dieser Menschen erinnert hatten. Er hätte ihnen zurufen mögen zu schtveigen; denn die banalen Alltagsphrasen, die er da vernahm, dünkten ihn fast eine Entweihung. Er selbst wäre gewiß außer Stande g«w«s«n, auch nur «in einziges lautes Wort des Entzückens über die Lippen zu bringen. Und er «twas d«rartiges gar von ihm erwar ten könne. Er fühlt« nichts, als daß «r d«m Zauberbanne von Jsabellas Schönheit mit Leib und S«ele »«fal len sei nicht nur für die Dauer die ses Schauspiels, sondern für alle Zu kunft. Und so glücklich macht« ihn dies Bewußtsein, daß ihm nicht für «inen Moment der Wunsch kam, sich aus der holden Gefangenschaft zu be freien. Ob es Minuten oder Biertelstunden gewesen waren, die er in seinem won nigen Rausch verbracht, er hätte es nimmermehr zu sagen vermocht. Aber als sich Jsabella nun mit einer reizen den Gebärde der Erschöpfung in einen Sessel sinken ließ, als alles sie applau dirend und huldigend umdrängte, stand er allein noch immer wie festge wurzelt auf seinem Platze. Gleich einem unsanft aus seligem Traume Erweckten fuhr er empor, da «r eine Stimme neben sich sagen hört«: „Nun, H«rr Director, habe ich Ihnen zu vi«l verheißen, als ich Ihnen sagte, daß Sie das angenehmste Haus von Es war Henninger, der an seiner Seite stand, den leisen Anflug eines Lächelns auf dem wächsernen Gesicht. Der Prokurist war ihm nicht sehr sympathisch, in diesem Augenblick aber und von dem Tanze Jsabellas sprach, bie rechte Deutung zu geben. Sein Mienenspiel und seine hie und da ein lung, dem er folgte, und der andere war der geduldigst« Zuhörer, den er sich nur wünschen konnte. Sessel, umgeben von jungen und alten Enthusiasmus. Rodewaldt sah, daß sein einziges Kind einem Fremden zur Gattin geben könne?" „Wenn dieser Fremde sich seine Freundschaft zu gewinnen weiß warum nicht? Man hegt hier nach die ser Richtung hin keine besonderen Vor urtheile und huldigt auch darin dem Grundsatz, daß Leistung und Gegen leistung einander an Werth gleich sein müssen. Don Manuel wird sicherlich men heißen, der es verstanden hat, sich ihm zu verpflichten. Ein solcher Be werber aber wird dann auch um so ge dllrfen." Eine Bewegung in der Gesellschaft unterbrach das Gespräch. Der Prä sident hatte sich empfohlen, und der Aufbruch des vornehmsten Gastes war von ihren liebenswürdigen Wirthen zu verabschieden. Henninger schickte sich sogleich an. dem allgemeinen Beispiel zu folgen; Rodewaldt aber näherte sich Jsabella erst, als die meisten anderen Cavaliere nach gnädig gestattetem Handkuß von ihr entlassen worden wa ren. Sie empfing ihn lächelnd, und freundlich kam sie seiner Anrede zu vor: Sie auch, daß ich eigent- lich sehr bös« auf Sie bin? Was habe ich gethan, daß so lange nen das Fortgehen erschwerte, mcht wahr?" Rodewaldt fühlte sich ein wenig be- B«we!s sein«r Verschwiegenheit von ihm gefordert, und si« besaß stin Ver sprechen. Es half ihm nichts, daß «r sich sagte, er würde es ihr wahrschein war allein der poetische Zauber dieses reiz«nden Winkels, der mich fesselte. Und wie hätte ich auch verwegen genug den?" ' de B süße Locken Augen veraufchten ihn auf's neue. Er zog ihre Hand an seine Lippen und hielt sie lange dort gab er sie frei. „Auf morgen also, Don Werner!" sagte sie mit einer allerliebsten Aus sprache des für sie so widerspenstig har ten, deutschen Namens, und mit einem letzten lächelnden Neigen des schönen Kopf«s, ehe sie sich wieder den anderen zuwandte. ' Mit halbem Ohr nur vernahm Ro dewaldt, was jetzt noch weiter zu ihm gesprochen wurde die südlichen leb haften, fast überschwänglichen Freund schaftsversicherungen Don Manuels und die gütige Aufforderung seiner stolzen Gemahlin, sich fortan als ein stets willkommenes Mitglied der Fa milie zu betrachten. Es war ihm lieb, daß er den Weg nach seinem Hotel allein zurücklegen konnte, denn die Eindrücke der letzten Stunde hatten sein Blut in so unge stüme Wallung versetzt, daß er der Einsamkeit bedurfte, es zu beruhigen. Daß der heutige Abend einen Wende punkt in feinem Leben bedeute, und daß mit ihm die Entscheidung über sein künftiges Schicksal gefallen sei. schien ihm in seinem augenblicklichen erregten Gemüthszustande außer allem Zweifel. Es war gewiß keine eitle Täuschung, wenn er Jsabellas Beneh men eine Deutung gab, die ihn zu den verwegensten Hoffnungen berech tigte. Und die Anspielungen des Pro kuristen, der die Gesinnungen ihres Vaters aus einem langen geschäftlichen Verkehr sehr wohl kennen mußte, hat ten ihn das lockendeZiel, auf dessen Er reichung in diesem Moment alle feine neswegs unerreichbares erscheinen las sen. Schon die Interessen der Bank, zu deren Wahrnehmung man ihn hier Wohl ging ihm flüchtig die Erin nerung an sein Gespräch mit der ge heimnißvollen jung«n Unbekannten dessen Gastfreundschaft sie doch allem Anschein nach gleich ihm genossen. Aber er war unter d«m frischen Ein drucke des Erlebten nicht geneigt, ih ren Worten eine größereßedeutung bei zulegen als den unbestimmten War-. 7. Capitel, sich das stattlich« Gebäude des Klosters nuel del Vasco die Glocke am Ein gangsthor dieses Klosters. Die Pfört nerin schien ihn zu kennen, denn sie be- freundlich, „und «s trifft sich gut, daß sie bereits aus der Messe zurück ist. Ich iverde sie sogleich rufen lassen." Auftrag. und das Ungestüm Conchitas zu kla gen, «hrwürdige Mutter? Ich fürcht« freilich, daß diese üblen Eigenschaften handelndes Wesen. Aber es ist leicht, „Es ist das Erbtheil ihres Blute», ehrwürdige Mutter, dieses Blutes. bracht. Aber seine trefflichen Eigen schaften wie seine Millionen konnt«n doch die traurige Thatsache nicht aus der Welt schassen, daß in seinen Adern doch da ist Conchita! Si« darf ?.ton, wie ihn zuweilen di« Haut in voller Gesundheit und Jugendsiille prangender aufzuwei ten, waren sie von einem seltsamen, fchnxr zu beschreibenden fremdartigen Reiz. Das junge Mädchen trug keinen Manuel del Vasco lächelte. „Ich „Ah, dieser Proceß! Wird er in sind." die die Sie noch vor einem halben Fahre führten, Oheim! Da mals waren S?e Ihres Erfolges ganz gewiß." du würdest mich bemitleiden, wenn du die Zahl der schlaflosen Nächte wüß test, die er mich bereits gekostet. Sollte den Ränlen der Gegenpartei trotz all' meiner Anstrengungen zu unterliegen, so dürfte ich mir doch guten Gewissens Rechtsbeistand meine volle Schuldig keit gethan zu haben." Seine Stimme hatte sich gelegt. In Conchitas Gesicht offenbarte sich digen. fsi d Feder Gesellschaft ferngehalten haft. Jsa „Damit mag sie wohl einmal die Wahrheit gesagt haben. Ich zog es vor, mich im Patio aufzuhalten." „Weshalb? Ah, weil es dort kühler „Du bist ein seltsames Wesen, Con chita! Auch wenn man sich bemüht, deine Tante und Jsabella sich davcN immer auf's neu« verletzt fühlen. Und sie haben eS nicht um dich verdient, daß Sie sah ihn an und es schien, als seien ihre schwarzen Augen noch dunk ler g«word«n. Manu«l del Vasco verstummt« unwillkürlich unter diesem funkelnden Blick. „Lieblos?" wiederholte sie, „un dankbar? Nun wohl, wenn man mir mit solchen Vorwürfen kommt, muß ich wohl aufrichtig sein. Wodurch l,enn haben sich Ihr« Gattin und Ihre Tocht«r «in«n Anspruch auf meine Liebe und Dankbark«it erworben? Da durch «twa, daß si« mich trotz ihr«s in nere» Widerwillens in ihrem Hause dulden? Dadurch, daß sie sich den An schein zu geben b«miih«n, mich als ein ebenbürtiges Geschöpf anzusehen, ob gleich sie mich in Wahrheit als den Rasse verachten? In der That, ich bin schlecht genug, mich ihnen für di«se der Geburt und d«r Kaste kennt? Al schen ist es, nach dem sich in unserer glorreichen Republik seine Schätzung bestimmt nicht die Farbe seiner Haut und die Reinheit seines Blutes. Und du, das Kind meiner geliebten, unvergeßlich«» Schwester die einzige Erinnerung, di« mir an sie geblieben einer tief« stehendenßasse sein? Wahr- Gestalt das zierlich« G-fchöpfchen da ' "h d«r reuigen Antwort, die del Basco vielleicht «rwart«t, hatt« si« nur «in trotziges Schweigen. ich «ntbind« dich nicht von deiner ver wandtschaftlichtn Pflicht, uns zu be suchen. Die ehrwürdig« Mutter wird und unsinnig«» V«rdlchl du in d«in«m H«rz«n Raum g«g«b«n. Ah, w«nn dein« arm« Mutter solch« Wort« hätt« hör«n können sie, die bis zum l«tzt«n Aug«nblick ihres Lebens durch das Band innigster geschwisterlicher Liebe mit mir verknüpft war!" es endlich ganz klar werde zwischen uns. Vielleicht war ich Ihrer Mei um der Liebe zu meinem Vater willen ihren Eltern und von Jhn«n hab« leiden müssen; welcher grausamen verwandtschoftlichen Gefühle. Jetzt vom Herzen habe, die mich in dieser letzten Zeit fast zu «rsticken droht«. Dös Gesetz hat Sie zu meinem Vor munde wie zum Verwalter meines Besitzthums gemacht. Ich mußte mich fügen, als Sie darauf bestanden, daß lebt hatte. Ihre Gattin und Ihre Tochter gaben sich alle erdenkliche leidenschaftlicher Worte für den Mo- Halten. und mit lautem Dröhnen fiel die Thür hinter ihr in's Schloß. Don Manuel mußte ein paar Sekunden ver „Was sagen Si« nun, ehrwürdige Mutter? Ist dies nicht das Tempera m«nt «iner Wildkatze echtes und rechtes Jndianerblut? Bei Gott, man muß di« Geduld eines Engels haben, um sich durch solch« himm«lschrei«nde Undankbarkeit nicht aus der Fassung bringen zu lassen. Eine wie traurige Erziehung muß «S geivesen sein, die ein so h«rzloses und unbändiges Geschöpf aus diesem Mädchen machen konnte!" Die Aebtissin schüttelte d«n Kopf. „Unbändig das muß ich wohl zu geben nach dem, was soeben zu meinem tiefen Schmerz« g«hört habe^; dem nicht. Si« hat uns während ihres Aufenthalts in di«s«m Haus« schon zu viel« Bew«is« vom Geg«nth«il g«g«ben. Sie müssen darum auch weiter Nach sicht mit ihr haben und dürfen dem armen Kinde Ihren väterlichen Bei stand nicht entziehen. Das unglückliche Mißverständniß wird sich ja aufklaren, (Fortsetzung folgt.) Aus der Kaserne. Wacht meister: „Wie heißen Sie?" Rekrut: „Isidor Wasservogel zu dienen, Herr Wachtmeisterleben!" Wachtmeister: „Ruhig! Hier wird kein Toast ausge bracht!" Jür die Küche. Petersilienwurzel, eine Mohrrübe und Sellerie dazu gerieben. Dieses Ge reibsel rührt man auf gelindem Feuer mit so viel Fleischbrühe an. wie zur Verdünnung nöthig scheint; mit abge die Suppe durchkocht. Hühner- und Taubenlebern als Einlage erhöhen den Geschmack. Würflig geschnittene und apart. Queen Cak e. Ein halbes Pfund Butter rührt man zu Schaum, thut dazu allmählich 6 ganze Eier, ein Viertel Pfund gelben Streuzucker, s^o löfsel doppelkohlensaures Natron in einer Tasse Milch auf und gießt dies ebenfalls nach und nach an die Masse. nen Ingwer, etwas geriebene Muskat nuß, sein geschnittene Pommeranzen schale und Succade, alles etwas reich lich genommen. Zuletzt kommen drei Viertel Pfund »orinthen dazu, welche recht behutsam zwischen den Teig ge arbeitet werden müssen. Es ist sehr zu rathen, daß man die Korinthen tags zuvor säubert, sie mit einem Tuch ab reibt, kocht und dann recht tüchtig ab laufen läßt. Den fertigen Teig bringt gebutterte Form und backt den Kuchen 2j Stunde. Schmorfleisch. Von einem großen Rinderschwanzstück wird der obere Fleischmuskel ausgelöst, hieraus klopft man es mit dem Holzschlägel breit, häutet, spickt es und giebt es in eine mit Speckscheiben ausgelegte Kas serolle. Mit Salz bestreut, bedeckt man das Fleisch zunächst mit Speck, dann mit einem gebutterten Papier und füllt nun eine Flusch-Weißwein nebst der gleichen Menge von Bouillon auf. Ist dies geschehen, so wird der Tops mit telst eines mit Mehlkleister bestrichenen Papierstreifens fest verklebt und muß das Fleisch aus gelinder Kohlengluth langsam S—4 Stunden schmoren. Nach Verlauf dieser Zeit wird die Kasserole »röffnet, das Fleisch heraus genommen, in gleichmäßige Scheiben Gefüllte Tomaten. Die Frücht« werden mit einem Löffel aus gehöhlt, nachdem man oben einen klei nen Deckel abgeschnitten hat. Das Tomatenfleisch wird mit gehacktem Schweinefleisch, einem Ei, einem Ei groß Butter und ein bis zwei Löffel voll feingeschnittenem Speck, wenig ge riebener Semmel, etwas Salz und Pfeffer vermengt und die so entstan dene Masse in die ausgehöhlten Toma ten gefüllt. Man muß nun die Deckel chen mit feinem Bindfaden oder Zwirn festbinden. Man läßt dann in einer Kasserolle einen Stich Butter steigen, legt die Tomaten in dieselbe und läßt dieselben darin aufgedeckt eine halbe Stunde lang dünsten, wobei man ab und zu einen Lössel Fleischbrühe an schüttet, damit immer .genug Sauce bleibt, um die Früchte darin anzurich ten. Mau giebt sie mit gerösteten Kartoffeln und Essiggurken. Kalbssteak. Vom Kalbfleisch. Keule, werden zwei fingerdicke, hand breite Schnitzchen geschnitten, ohne ge klopft zu sein, gesalzen, mit Mehl be staubt, in heißem Fett aus jeder Seite einige Minuten gebraten, dann gießt man das Fett ab. läßt ein wallnußgro ßes Stück Butter in der Pfanne zer gehen, dreht die Steaks darin einige mal- um und legt sie auf eine erwärmte Schüssel, richtet mit Fleischbrühe oder kochendem Wasser und der Butter eine Brühe, welche über das Fleisch gegos sen wird. Auf jedes Kalbssteak kommt ein Spiegelei und als Beigabe Spinat, grüne Erbsen oder geröstete Kartos- seln. Tomatensalat. Man nimmt mittelgroße Tomaten, die sehr reis sein müssen, häutet sie ab, schneidet sie in feine Scheiben und legt sie in eine Sa latschale. Dann thut man reichlich sein gefchnitteneCharlotten, feines Oel, Essig. Pfeffer und Salz darüber. Der Salat bleibt mit dieser Sauce 10 bis 12 Stunden stehen. Erst dann ist dieser Salat zum Essen recht. Kartoffelcroquets. Uebrig» gebliebener Kartoffelbrei wird mit ein bis zwei ganzen Eiern vermischt läng lich geformt, nachdem er mit Salz ab geschmeckt worden ist, dann in Reib brod gewälzt und in heißem Schweine fett ausgebacken. Man kann den Kar toffelbrei auch mit feingewiegter Peter silie vermengen, was besonders zu Kalbsbraten sehr gut schmeckt. Griineßohnen mit Käse und rohem Schinken. Man säde recht junge kleine Bohnen ab binde sie wie Spargel in Bündchen, lege sie in kochendes Wasser, welches dar über gehen muß, und koche sie gar, aber nicht zu weich. Richte sie dann, auch wie Spargel, auf einer runden Schüs sel kranzförmig an und reiche geriebe nen Parmesankäse, zerlassene Butter und aufgeschnittenen, rohen Schinken dazu. Gebackener Aal. Man zieht dem Aal die Haut ab, reibt ihn mit Salz ein, umwickelt ihn mit Salbei blättern, bäckt ihn in Butter aus leb haftem Feuer und giebt ihn mit oder »hne Salbeiblätter und mit Citrontn- Stachelbeeren-Dessert. Man kocht die Beeren und zerdrückt sie immer fort. Dann schäumt man sie fügt ebensoviel Zucker hinzu wie der Saft wiegt und kocht Alles zusammen noch etwa 20 Minuten lang und füllt es in Formen. Man servirt geschlage nen Rahm dazu. 3
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