FWliildMne. Zioman von Arthur Zapp. (11. Fortsetzung.) Harry Bradley hörte mit Befrem den. in mehr und mehr wachsender Er regung zu. Ein finsterer Schatten senkte sich auf seine jugendfrischen freundlichen Züge; Falten gruben sich in die glatte Stirn und schließlich gab «r seiner tieferen inneren Bewegung Ausdruck, indem er Margaret unge stüm an seine Brust drückte und innig zu ihr sagte: Niemand soll uns tren nen, niemand, auch mein Vater nicht! Du und ich, wir sind eins, für immer! Und deine Mutter hatte ganz recht, dem unverschämten Cunningham die Thür zu weisen. Und nun will ich zu meinem Vater und mit ihm sprechen. Mr. Bradley befand sich in seinem Privatzimmer in Gesellschaft Mr. Cunninghams, als Harry in dem gro ßen Geschäftshause am Broadway an langte. Der zornige, verächtliche Blick, mit dem der junge Mann den freund lichen Gruß des Procuristen erwiderte, bewies deutlich, in welcher Angelegen heit er kam, und so hielt Joshua Cun ningham es fürs gerathenst«, unter dem Vorwande, daß er im Constructions entfernen. Nun. mein Junge, begrüßte Mr. Bradley seinen Sohn jovial, kommst serer Firma wieder einzunehmen? Recht so! Wir sind nicht müßig gewe sen. während du im Kriege warst. Du seinen zu beglückwünschen und dem kaufmännischen Gewinn desselben die gebührende Bewunderung zu zol- Athem ging schwer. Ich.möchte mit dir zunächst etwas Privates besprechen, Papa, sagte er ernst. Mr. Bradley stutzte und faßte seinen Sohn aufmerksam ins Auge. So! erwiderte er gedehnt, während falls einen ernsten Ausdruck annahm. Gut! Setze dich! Auch ich möchte mit dir ein paar reden in Bezug Hand nach dem Sessel, von dem Mr. Cunningham sich kurz zuvor erhoben hatte. Doch in dem ungestüm empfindenden Manne war die Bewegung zu heftig, als daß er der Einladung seines Va- Schritten dem alten Herrn, der sich auf seinem Schreibtischsessel herumgedreht hatte, mit kindlich r^e von mir, von ihrem Manne trennen? Bradley sah eine Weile seinem Sohne stumm in das erhitzte Antlitz; dann faßte er sanft die auf seiner Schulter ruhende Hand, nahm sie die und drückte sie be- Eine brennende Rothe ergoß sich in das Gesicht des jungen Mannes; mit heftigem Ruck zog er seine Hand zurück und trat ein paar Schritte von seinem Bater hinweg. Seine Mienen zuckten schmerzlich, während er erschüttert, tief ergriffen stammelte: O Papa, das das hättest du nicht thun sollen! Du wußtest, wie wie sehr ich Margaret liebe und wie tief du mich damit ver- Schulter des jungen Mannes und seine Stimme nahm einen weichen, zittern den Ton an, wie Harry ihn noch nie von seinem Vater vernommen hatte. Mein lieber Harry, sagte der alte Herr, du wirst es überwinden, glaube es mir, und wirst es mir noch selbst «inmal danken, daß ich dich zur Ver nunft gerufen habe. Es ist Zeit, daß du über diese romantische Episode dei nes jungen Lebens endlich hinweg kommst. Später wirst du selbst einse hen, daß du voreilig, unbedacht gehan delt hast, als du einer verliebten Laune die ganze Zukunft opfern wolltest. Harry Bradley zuckte heftig zusam men. Seine Hand sank von den Au gen. Du irrst, stieß er ungestüm hervor. Es ist keine Laune von mir. Ich liebe Margaret, ich liebe sie heute noch eben ließ. dirs ja. Du liebst sie. Mein GoU^wer doch vernünftig und bedenke doch deine Zukunft! So etwas nimmt man doch nicht immer gleich so so ernst. Wieder machte sich der junge Mann erregt von seinem Vater los. Ich ich begreife dich nicht, Papa! rief er zitternd vor Aufregung. Wir — Margaret und ich sind doch verhei ratet. Du warst doch selbst Zeuge. Die Eh« ist doch heilig, und was du verlangst, Papa, das ist doch, verzeihe mir, das ist doch frivol! Die Züge Mr. Bradleys nahmen jetzt einen ernsten, strengen Ausdruck an. Er verschränkte seine beiden Arme über der Brust und sah mit gerunzel ten Brauen zu seinem Sohne hinüber. Ich muß dir den Vorwurf zurückge ben, sagte er mit erhobener, verweisen der Stimme. Nicht ich, sondern du hast frivol gehandelt. Ich kann es nicht als ein Unrecht betrachten, wenn ich mich bemühe, eine Ehe zu lösen, die so un bedacht, so überstürzt geschlossen ist. Willst du wirtlich vor mir im Ernst preßt hast? wie ein Kind, sie trifft kein Vorwurf. Du thust ihr schweres Unrecht an, Aber Mr. Bradley lächelte skeptisch. als Vattr, daß du zu uns in dein Ba terhaus zurückkehrst, je eher je besser. Du hast nur deine formelle Einwilli- Aber Harry Bradley war nicht mehr der unselbstständige, leicht zu er schreckende Jüngling, der sich von der Furcht vor seinem Vater leiten ließ. Der Krieg hatte ihn gestählt, hatte ihn zum Manne gemacht und seinem Cha lassen! Papa!« deutlich, wie tief ihn die Worte feines Vaters verletzt hatten. Papa! bis du mich selbst rufst. Du hast mich 20. von der freilich, Herz frohlockte. Mehr als zwei Jahre war sein Leben ein trostloses eintöni ten in dem Freudenrausch ein schmerz liches Zucken in seinem Innern und das froh erhobene Haupt sank muth los auf seine Brust herab bei dem Ge danken an die Heimath. Seit länger als zwei Jahren war er ohne alle Verbindung mit den Freun den auf dem Kriegsschauplatz und da heim. Wohl hatte er im Anfange sei ner Gefangenschaft wiederholt Briefe an Mr. Bradley und an Carrie ge schrieben und dieselben seinem Gefan genwärter zur weiteren Besorgung übergeben. Aber da er nie eine Ant wort erhielt, mußte er annehmen, daß keiner seiner Briefe je an seine Adresse gelangt war. Und nun war es nicht mehr nöthig zu schreiben, nun wollte er ohne Auf enthalt nach dem Norden eilen, um in eigener Person allen denen, die ihm noch Interesse und Freundschaft be wahrten, Nachricht von sich zu geben. Die Verkehrsverhältnisse lagen kurz nach dem Kriege vielfach im Argen; Dietrich Henning hielt es für das beste, die kurze Reise bis nach Atlanta, der Hauptstadt Georgias, zu Pferde zu rückzulegen. Es war eine schöne frucht bare Gegend, durch die er kam. Vor ihm erstreckten sich große Tabak- und Baumwollenpflanzungen, die von fröh lich singenden Negern, denen der Krieg die freie Selbstbestimmung, die Men schenwürde verliehen, bestellt wurde. Dann kamen rauhere, weniger^fruch^t stillen. Daß der Friedensschluß Haß hatte. gerer von der Seite auf ihn eindrang aus der Tasche und feuerte ihn ohne bcnde Pferd gepackt hielt. Aber die Dunkelheit sowohl wie di« langen Gefangenschaft Erschöpfte das Bewußtsein verlor. Als Dietrich Heil der Ueberfallene am Boden. Er trug Bedenken, jetzt zur Nachtzeit durch vielleicht andere Wegelage- und Kleider netzte und ihn in seiner leichten Kleidung sein Mantel war auf dem verschwundenen Pferde auf geschnallt fröstelte und schauderte. D«r Morgen begann schon ju däm- denllicher Schatten sich aus die freund lichen Züg« des Mannes senkte und daß auch die Frau verkgen das Wort. des Weges kommt. Ihr Zustand ist Er war schon bewußtlos, als man ihn nun aus den Wagen hob. Und als nun gar das Rütteln und Stoßen des Wagens aus den unebenen Wegen be- Abenteuer nicht: ein Rückfall stellte sich schaft in das Unterfuiter feines Rockes Idee, einen ganz neuen Apparat zu Verhältnissen praktisch zur Ausfüh -21. Vater umzustimmen und zwischen ihm ken, völlig^ fruchtlos. Denn Mr. Brad ley war über Harry's Unvernunft, wie Mr. Cunningham's unermüdlichen Bemühungen war es inzwischen gelun gen, Carrie seinen Bewerbungen um ihre Hand wenigstens so weit geneigt zu machen, daß sie ihm das Versprechen gegeben hatte, keinem andern Manne sie sich überhaupt entschließen würde, zu heirathen. Ein förmliches Verlöb niß hatte nicht stattgefunden, aber Car rie hatte ihrem Bewerber zugesagt, daß sie ihm noch vor Ablauf des Jahres ihre endgiltige Antwort geben würde. genden Zusage veranlaßte, war die Hoffnung, durch ihre Heirath mit Jo shua Cunningham ihren Vater zur Milde und Gefügigkeit gegen Harry zu stimmen, an dem ihr mit der gan seinem einzigen Sehne gewesen, Mr. Bradley hätte alle Ursache gehabt, sich glücklich und zufrieden zu schätzen. Der Krieg, der Tausende in ihrer Existenz geschädigt, viele überhaupt um ihr gan zes Hab und Gut gebracht, hatte ihm im Gegentheil schnelleren Gewinn zu getragen und in wenigen Jahren sein Vermögen verdoppelt. Und nun stand Gewinn abwarf, als es je ein« seiner frühern geschäftlichen Unternehmungen über. Der Procentsatz des Gewinnes, den er für den Fall des Todes des Er finders den Armen von Henning's Va terstadt vertragsmäßig zugesichert hat te, war so gering, daß er ihm nicht die Frcude an dem erhofften guten Ge schäft trüben konnte. Neuerdings hatte er einen talentvol len armen Teufel von Ingenieur auf gespürt, der ihm der geeignete Mann zu sein schien, Henning's Erfindung zu einem befriedigenden Abschluß zu bringen. Er hatte den jungen Mann für eine bestimmte Zeit verpflichtet und ihm auch einen kleinen Gewinnantheil zugesichert für den Fall, daß es ihm gelingen würde, in dieser Frist das, was dem Eopirtelegraphen noch man gelte. zu erfinden. Der Ingenieur hatte sich zugleich mit wahrem Feuereifer an die Arbeit gemacht, aber es wollte ihm nicht gelingen, die erlösende Idee zu Tages das Ungeahnte, Nieerwartete geschah. Die Thür zur Privat - Of fice der Firma Georg C. Bradley öff ning, der Todtgeglaubte. Dem Chef des Hauses George C. Bradley fuhr die Ueberraschung und der Schreck der- Aufenthalte in Georgia. Ich hoffe Jh- Aber anstatt diese Mittheilung mit zeiate Mr. Bradley eine Miene der Be- Eine böse Geschichte, Mr. Bradley? Ihres Todes getroffen haben. Ja jawohl. Für den Fall, daß ich aus dem Feldzuge nicht mehr zu- Mein Gott, Mr. Bradley, fuhr nun hat. kens und Experimentirens, verpfuscht! Aber, ich sagte Ihnen ja schon, ent gegnete Mr. Bradley ganz ruhig, daß men. (Fortsetzung folgt.) Schlau. Frau (vor einem Herrciigarderobegeschäft): „Diesen An zug solltest Du Dir kaufen, Männ chen!" Mann: „Meinst Du?" Frau: „Ach ja, ich hab« ein so reizend dazu passende» Kleid geseh«n!" Zur die Küche. Französische Kohlsuppe. Man nimmt einen Kopf Wirsingkohl, E' sene kalte Aspic oder Gal einander geschnitten. Aal mit Paprika. Der abge zogene, ausgenommene und gewaschene Stunde zur Seite gestellt. In Butter die Schüssel hübsch verziert. Fischcroqueiten. Die Fisch reste werden ziemlich fein zerpflückt. Dann röstet man Mehl in Butter gelb lich (die Menge richtet sich nach den Re sten, die benutzt werden), verlocht diese Mehlschwitze mit Fleischbrühe und ei nem Glase Weißwein, würzt sie mit ren Eidottern und mehreren Löffeln gehackter Petersilie und streicht die Masse aus ein mit Mehl bestreut:s Brett. Nach dem Auskühlen formt man Würstchen von der Masse, rollt sie in Reibbrot und bäckt sie in Schmelz- Beefsteaks auf polnische Rindslende (Filet) schneidet man M dicke Scheiben, klopft sie br«it, wälzt st in geschmolzener Butter, bestäubt sie mit Mehl und Salz und läßt sie dann in einer mit Butter ausgestrichen?,! Kasserolle auf beiden Seiten dunkelgelb anbraten. Nun gießt man halb Fleisch brühe, halb weißen Wein dazu u.id zwar so viel, daß die Scheiben gerade bedeckt sind, fügt ganzen Pfeffer, etwas Lorbeer, eine Zwiebel und eine Mohr rübe hinzu, läßt das Fleisch ganz lang sam gar dämpfen, richtet es an und gießt die entfettete Sauce durch ein Sieb darüber. Hackbrat« n. Man rechnet auf 1j Pfund gewiegtes, rohes Fleisch (es kann dreierlei sein, Rind-, Schweiiu- und Kalbfleisch) zwei Eier, einen Eß löffel voll saure Sahne, einen Eßlöffel Senf, ein bis zwei geriebene, gekcchle Kartoffeln (letztere bewirten, daß der Braten schön locker wird), ein Mund brot, eingeweicht und wieder fest aus gedrückt, nach Belieben feingewiegte C'- tronenschale und zuletzt das nöthige Salz. Die Masse arbeitet man gehörig untereinander; wird sie noch zu w'ich gefunden, so mischt man etwas gestoße nen Semmel darunter. Nun sonnt man einen länglichen Stollen davon und bratet denselben j Stunden in Butter oder Schmalz auf nicht zu star kem Feuer schön braun. Apfelsinen-Kuchen. Man nehme gute Apfelsinen mit grover Schale, da die dünnschaligen nach dem Backen bitter werden, koche sie ganz in reinem Wasser so lange, bis sie voll ständig weich geworden, lasse s, als dann abkühlen und schneide dann nicht zu dünne Scheiben, aus denen man die Kerne entfernt. Diese Scheiben leg: man nun in dicken, heißen Syrup oder geklärten, flüssigen Zucker, begieße sie von allen Seiten gut damit, nehme sie heraus und lasse sie auskühlen. Nun Hefenteig, der natürlich mit Butter und Eiern gut versehen ist, sobald er reif ist, auf «in Blech ausgebreitet. Hierauf legt man nun die Apfelsinen fcheiben dicht nebeneinander. Auf diese Schicht kommt wieder dünn aufgeroll ter Kuchenteig. Nun läßt man den Kuchen gehen, bestreicht ihn dann mit Eigelb, bestreut ihn mit Zucker und feingeschnittenen Mandeln und bäckt ihn wie jeden anderen Kuchen. Den übrig gebliebenen Syrup verbraucht man zum Schmoren von Früchten. Gefüllte Eier. Hartgekochte Eier werden der Läng« nach durchge schnitten. Das hartgekochte Eigelb wird mit wenig Butter, geriebenem Weißbrot, geschwitzten Ehalotten und Tomatenpuree vermischt. Die Eier werden auf «inen Deckel gesetzt, im Ofen heiß gemacht und wenn sie ange richtet sind, mit in Butter gerösteter «eriebener S«mm«l big»?«». 3
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