Ailsmd nieder. Ncman von Ludwig HabiHt. (17. Fortsetzung und Schluß.) wollte, fühlte er sich am Arm berührt; Winkel des Saales der Verhandlung beigewohnt hatte. Mit weit aufgerisse nen Augen starrte ihn Fritz an, als „Wer sind Sie? Was wollen Sie von Dich zu ihnen bringe." ! Und er wollte ihn am Arm ergrei- j fen, aber Fritz machte sich ängstlich los -und sagte: „Rühre mich nicht an; Nie mand darf mich berühren, das bringt Unheil. Laß mich meines Weges ge- l hen." „Wohin, Fritz?" „Ja, wohin»" fragte dieser und griff sich an die Stirn. „Wohin?" Mit Mühe gelang es Schramm, ihn in eine Droschke zu bringen, um mit ihm nach seiner Wohnung in der Blu menstraße zu fahren, wo die tiefge- beugte Frau Böster bei ihm und ihrer ! Tochter die liebevollste Aufnahme ge funden hatte. Auf Bitten der Schwiegermutter! und seiner Frau war er nach dem Cri- minalgericht gegangen, um ihr so schnell wie möglich über den Ausgang der Verhandlung Bericht erstatten zu lönnen. Nun brachte er ihr den Sohn sogleich mit, der freigesprochen, aber dennoch gerichtet war. Es gibt Verbrechen, für die das Ge setzbuch keine Strafbestimmung hat, die aber die bürgerliche Gesellschaft durch Ausstoßung ahndet, und eines solchen hatte Baumeister Fritz Böster sich schuldig gemacht. Doch was fragt das Herz einer Mutter danach? Frau Böster hielt den einzigen, ge liebten Sohn, den sie seit dem trauri gen Begräbnißtage ihres Gatten nicht wiedergesehen, in ihren Armen und weinte heiße Thränen, die ersten seit langer Zeit, die nicht blos Thränen des Kummers waren. Es schien ihr, als da. seine Ueberführung in eine Irrenan stalt, wo es sich bald herausstellte, daß er zu den unheilbaren, aber auch zu nahe kommen, ihn Niemand berühren dürfe, weil er Alles, was in seinen Be reich komme, vergifte. Auch seine ß d renhaus gebracht werden mußte, Alma Söbbeke ihre Hochzeit mit Herrn von Kolkwitz feierte; sie hatten den Ablauf 27. Von den Zinnen des Schlosses Wie- Wappen der Grafen Ballerstädt lustig im Morgenwinde. Das Jahre hindurch von Fremden bewohnt gewesene Schloß hatte nach deren Abzug eine gründliche Erneuerung erfahren; die Scheiben ren Maitages; Laubgewinde umgaben die große Eingangsthür und zogen sich an der ganzen Vorderseite des Gebäu des entlang; und wie das Aeußere, so hatte auch das Innere Festschmuck an gelegt. Gräfin Franziska war nach langer Abwesenheit wieder in das Schloß ih rer Väter zurückgekehrt, um daselbst wenn auch nicht dauernd, so doch zeit weise ihren Wohnsitz zu nehmen. Sie feierte an diesem wonne- und blüthen die Verlobten Ware? übereingekommen, daß sie den größeren Theil des Jahres in dem inmitten der zahlreichen Felder und Wiesen des Barons gelegenen Gutshause Lichtenberg wohnen, Fest- und Ferienwochen aber in Wiefenburg verbringen wollten. Vom Schlosse bis zur Kirche hatten sich die Landbewohner aufgestellt; für Stunden ruhte heute die Arbeit in den Feldern und Gärten; ja selbst auf den Ziegeleien. Aus der ganzen Umgegend Sie sprach aus den Mienen der schlich ten Leute, sie gab sich aus den Gesprä chen kund, mit denen man sich die Zeit des Wartens zu verkürzen suchte. Baronßotho erfreute sich im ganzen Havelland« einer großen Beliebtheit bei den bäuerlichen Besitzern, wie bei den Arbeitern und Tagelöhnern. Bei ihm fand der Hilfsbedürftige eine of fene Hand, obwohl seine Mittel be schränkt waren; was aber noch mehr war, er hatte für jeden, der ihn darum währenden Rath. Selbsthilfe durch strenge Sparsam keit, durch vernünftige Beschränkung der sogenannten standesgemäßen Aus gaben, durch unablässige, tüchtige Ar beit, durch Aufgeben des alten Schlen drians, durch kluge Benutzung der durch die Erfindungen und Erfahrun gen gebotenen Hilfsmittel so lautete das Rezept, nach dem er selbst verfuhr, I das er anderen verschrieb, und durch dessen Befolgung er Lichtenberg und dessen Einkünfte trotz der schlimmen Zeiten gehoben hatte. Und was war erst von ihm zu erwarten, jetzt, wo ihm durch die Heirath mit der Gräsin Fran ziska deren reich« Mittel zur Verfü gung stehen würden! Achtete und liebte man den Baron, so umgab die Gräfin eine Art roman tischen Zaubers infolge des Geschicks, das sie betroffen hatte. Man erzählte sich von dem betrügerischen Bankier, der die arme Gräfin ihres väterlichen Erbtheils beraubt, vom Regierungs rath v. Boltenstern, der sich ihrer so nachdrücklich angenommen und Jahre hindurch unentwegt den Prozeß ge führt hatte, den jener schlaue, gerie bene Mann durch alle Instanzen hin durchzuziehen gewußt, Jahre, während welcher die Gräfin gezwungen gewesen, dem Schloß ihrer Bäter den Rücken zu lehren, Jahre, während welcher sie an der Vereinigung mit dem Geliebten verzweifelt, während welcher der Ba ron sich in schweigender Sehnsucht nach ihr verzehrt hatte. Man erzählte sich auch von dem al ten Grafen und dessen vielen Wunder lichkeiten. Manche wollten ihm sogar andichten, er habe absichtlich den De potschein in einer verborgenen Tasche seines Rockes mit sich begraben lassen. Andere widersprachen und bemühten sich, den wahren Sachverhalt festzustel len, wobei die Geister heftig aufeinan der platzten. Viel einmüthiger War man dagegen in der Schilderung der Vorgänge, die das verschwundene Pa pier wieder ans Tageslicht gebracht. Der durch die m der Gegend wohlbe kannten ehemaligen Diener des Grafen verübte Einbruch in die Gruft war längst kein Geheimniß mehr, die Ein zelheiten hatten durch die Geri^sver weite Verbreitung gesunden. Obwohl man eine späte Abendstunde gewählt, um die Gruft noch einmal öffnen und den beraubten Leichnam des Barons zu lassen, war doch auch dieser Vor gang nicht unbemerlt geblieben und ward jetzt mit vielen Ausschmückungen besprochen. Nun aber erhob die Glocke der Dorf kirche ihre Stimme und der Brautzug nahte. Zwischen dem Regierungsrath von Boltenstern und dem Bruder ihres Bräutigams, einem stattlichen Rittmei ster in der Uniform der Gardedrago ner, schritt Gräfin Franziska, umflos sen vom gelbweißen Atlaskleide, um hüllt von dem lang herabfließenden Schleier, im blonden Haar den bräut lichen Myrtenkranz. Ihr folgte, ge führt von der Gattin des Bruders und der ältesten verheiratheten Schwester, Botho v. Lichtenberg, die stattliche Ge stalt zur vollen Höhe aufgerichtet, den Abglanz des Glückes auf dem männli chen Gesichte, in den treuen, ehrlichen Augen. Ihnen schlössen sich die ande ren Schwestern mit ihren Gatten, der jüngere Bruder, ein schmucker Stu dent, und noch einige Verwandte und Freunde an. So wenig zahlreich die Hochzeitsgesellschaft war, füllte sie doch die kleine Kirche bis auf den letzten Platz. Die Zuschauer mußten auf dem sonnenbeschienenen Kirchhof bleiben. Sie hatten nicht allzu lange zu war ten. Nach einem kurzen Orgelspiel hielt der alt- Pfarrer eine schlichte An sprache und segnete mit vor Bewegung leicht bebender Stimme das vor ihm knieende Ehepaar ein. Bei dem prunkvollen Festmahle im Bankettsaale des Schlosses war der ganze Silberschatz des Ballerstädtschen Hauses zur Verwendung gelangt. Ba erstenmal diese Fülle herrlicher Tafel aufsätze, Schalen, Becher, Schüsseln, Teller und sonstiger Geräthe, die weit mehr noch als durch die Gediegenheit des Metalls durch die kunstvolle Ar beit die Bewunderung sämmtlicher An wesenden erregten. „Und da hat sich die Gräfin, die sol che Schätze noch ihr eigen nannte, für arm halten können!" flüsterte Frau v. Regen, Bothos Schwester, ihrem Nach bar, dem Regierungsrath v. Bolten stern, zu. ser sehr ernst, „denn wie hätte Fran» ziska sich entschließen lönnen, nur ein Stück dieser werthvollen Geräthe zu LS. dem Tode ihres Vaters als Erbtheil schränktem Maße. Frau Böster selbst besteht darauf, sich von Zeit zu Zeit die Nicht nur, daß sie das Grab ihres Gatten häufig besucht and für dessen lassen werden und selten nur bricht, wenn er sie sieht, ein Strahl des Er kennens aus seinen blöden Augen; sie schen. Auch Rosa Böster lebt noch im Zuchthause und hat sich in die harte Lebensweise dort besser geschickt, als man der verwöhnten Frau zugetraut gibt zu Klagen keinen Anlaß, legt aber auch nicht die mindeste Reue über das von ihr verübte Verbrechen an den Tag und fragt auch niemals nach ihrem Gatten, von dessen Schicksal sie in Kenntniß gesetzt worden ist. Jeder Faden, wie er sonst wohl noch nicht genannt werden, und auch die sonst so gute, weichherzige Alberta hat sich nicht entschließen können, sie jemals bescheidenen, dunklen Dasein in einem Vorort Berlins verurtheilt. Der er geizte und erwucherte Reichthum des Häuschen, in dem er mit seiner Gattin den Altensitz aufgeschlagen, liegt aber !n geringer Entfernung davon, denn Hammers hält den Tag für einen oer- Die alten schlimmen Gewalten erhiel ten wieder Macht über sie. Theodor Sanders' blutüberströmte Gestalt er hob sich von neuem, verfolgte sie im Schlaf wie im Wachen und trieb sie ruhelos umher. Sie war aber keine Natur, um sich der Reue, der Buße zu überlassen, auch Kranken konnte sie eine sie ausfüllende Beschäftigung finden. Wohl gab sie reichlich und willig, kein Hilfsbedürfti ihrem Charakter, Kräfte in den Dienst der Allgemeinheit zu stellen, und doch bedurfte sie irgend einer Aus gabe! kostbare Einrichtung, das glänzende Heim, das sie in Berlin besessen, ward aufgegeben, die Equipage verlauft, die Dienerschaft entlassen. In schlichter Trauerkleidung, nur von einer einzi ihr den Aill n ! ES ,st die einz!geWol;l scharsen Verstände hatte sie sich bald in sehnlich zurückzulegen. Für Clelia war das aber lange nicht genug. Sie drang daraus, daß die Fabril durch ihr wirllich, das Werk zu einer Bedeu tung zu bringen, wie ihres Bruders auf Thätigkeit gestellter, aber beschei dener Sinn nie erstrebt haben würde. Nie war sie zu bewegen, theilzuneh men an der heiteren Geselligkeit, die Sophie und Ferdinand in ihrem Hause pflegten, nie besuchte sie ein Theater, ein Concert, eine Ausstellung, nie ließ sie sich bewegen, die Geschwister auf ei ner der Reifen, die diese in jedem Sommer unternahmen, zu begleiten, und auch für deren Kinder hatte sie kein besonderes Interesse. Sie war nicht unfreundlich gegen sie; aber sie machte sich auch nichts mit ihnen zu schaffen, und die Kleinen merkten das sehr wohl und gingen der bleichen, schwarzgekleideten Tante scheu aus dem Wege. Es war in ihr eben alles erstorben ... nur der Eifer für das Geschäft hielt sie künstlich noch aufrecht. Eines Tages fand man sie denn mit der Feder in der Hand todt am war völlig aufgebraucht, und diese erlo schen. In ihrem Testament hatte sie Ferdi nand zu ihrem Universalerben er nannt und den Kindern ihrer Cou sine Alberta reiche Legate vermacht. Sie hatte sie nicht vergessen, obwohl sie nach dem Tode ihres Mannes und wollen. Clelias Tod riß keine Lücke in den Familienkreis: selbst die Eltern em pfanden über den Verlust der einzigen Tochter nicht den Schmerz, den er un ter anderen Verhältnissen ihnen oerur- Last befreit, obwohl sie sich das selbst nicht eingestehen Mochten. Die fieber hafte Hast, mit der bisher gearbeitet werden mußte, machte wieder der Ruhe und Gleichmäßigkeit Platz, Nicht nur erworben und errafft sollte werden, edelsten Sinne des Wortes. In der Pflege des Guten und Schö nen vereinigten sich die Gatten mehr und mehr, in diesem Sinne erziehen sie ihre Kinder, von denen der Aelteste in absehbarer Zeit wieder die Firma Hammers <k Sohn zur Wahrheit ma chen wird, und in diesem Sinne ist Ende. Der Wcg ins Zlnglnck. Bon F. v. Kavss-Esienlder. Es war in einem eleganten, moder nen Herrenzimmer mit einer Ueber fiille kostbarer Rauchrequisiten. Da saß der Bankier Herr von Stamm», zurückgelehnt in eines der Ledersau teuils, die. wenn auch hoch „fafhio nabel", aber durchaus nicht bequem waren, und er sagte mit grollender Stimme: „Es ist der Weg in's Unglück, aber der ganz direkte Weg." Diese Worte galten einem jungen Paare, welches Hand in Hand vor ihm Er, kaum mittelgroß, schmächtig, blaß, mit gewaltiger Mähne und schar fen, klugen, energischen Blicken, sie, kaum viel jünger als er, schlank und schön, und doch das süße Gesicht leicht verschleiert von melancholischer Mat tigkeit. Sie war Hedda von Stammer, die Tochter des Bankiers, und der junge Mann an ihrer Seite einer der jüngsten Dichter, Hans Huberti, der kürzlich mit einem Trauerspiel aus Alt - Hellas einen großen Erfolg er rungen. Hedda von Stammer hatte früh ihre Mutter verloren. Ihre zwei älteren Brüder weilten im Auslande. Der Bater hatte den Wünschen der begabten und ideal veranlagten Toch ter entfvrechend ein Haus gemacht, welches der vielbesprochene Mittelpunkt der jungen Künstler- und Schriftstel lerwelt wurde. Es kamen junge Dich ter, welche ihre neuesten Dichtungen vorlasen, Musiker, die geigten und Klavier spielten. Hedda machte auch Atelierbesuche, um werdende Bilder zu besichtigen. „Denk' aber auch an's Heirathen," meinte der Bater, der voraussetzte, daß seine Tochter, seine kluge Tochter nur vernünftig wählen würde. Da ver setzte sie: „Es hat noch Zeit, Papa denn, weißt Du darin werde ich meine eigenen Wege gehen." Dabei sah sie so seltsam träumerisch vor sich hin, in eine unbestimmte Ferne. Und eines Tages sagte sie schlicht und einfach: „Lieber Papa! Ich habe mei nen zukünftigen Gatten gewählt, es ist Hans Huberti, der Verfasser von „Die Zukunft"." Das sinnige Märchenspiel in Bersen war sehr gelobt worden,aber es machte keine Kasse. „Ich nehme Dich beim Wort, Papa," hatte Hedda gesagt. „Frei habe ich ge wählt hier ist er." Und Hans Huberti hatte schlicht und recht gesprochen: „Zwar bin ich »och sehr arm, aber ich glaube eine Zukunft vor mir zu haben. Darum bitte ich um die Hand Ihrer Tochter. Wir ha ben uns auch sehr lieb!" Darauf entgegnete der Vater zornig und energisch, daß er für solche thö richte Heirath nicht einen Pfennig her gebe. Hedda hätte das voraussehen können. Und sie gab auch zu, daß sie alle Beide Hans und Hedda diese Weigerung vorausgesehen hätten. Doch hatte das junge Mädchen immerhin ge hofft, der Baier würde sich umstimmen lassen. Aber das that er nicht. Ent weder warten, bis ein wirklicher, d. h. ein Kasseerfolg da war, oder ver zichten! Nach einem einzigen Blick des Ein verständnisses einein anscheinend ganz flüchtigen erklärten sie, daß sie auch „ohne einen Pfennig" Heirathen würden. Und der Bankier - Vater gab seinen Orakelspruch von sich: „Es ist der Weg in's Unglück." Nun lächelten sie zum erstenmale, Aber dieses Lächeln reizte den Ban kier - Bater. Sehr erregt lief er: „Wirklich ich gebe keinen Pfennig! Es ist lch lch gebe Dir überall dabei sein, wenn etwas los ist, den oder jenen zu einer Fksche gute>i Weines einladen, bei den Diners ton aber laßt die Sache sein! rath's Bankier - Vater wieder erklärte, es sei der Weg in's Unglück." Lächelnd, Hand in Hand beschritten sie diesen Weg. Der Bankier war lein Er richtete ihnen eine ledig!. Sie waren leine Kinder. Mochten sie sehen, wie sie weiter lamen. Als sich Hedda von ihm verabschie dete, hatte er wiederholt: „Es ist der Weg in's Unglück. Aber wenn Ihr kämpf". Dazwischen schrieb Huberti Feuilletons für Blätter zweiten Ran ges. Man half sich so durch und Beide, wahrlich Unglück genug. Unendlich viel Geld mit Schwänlen, Couplets, Aus stattungsstücken, aktuellen Possen. Das selbst den Weg des Unglücks betreten, lich. Tochter, sich in diese Rede stürzte, es mir verrathen, wo Und weinend fielen sie sich in die Arme. Da richtete sich der Gelähmte auf. schluchzten „Ja." hoben. Noch immer fließend, ja aus drucksvoll erklärt« er: „Es ist lauter dummes Zeug mit Glück und Unglück. lallte er nur noch. In derselben Nacht streifte ihn ein neuer Schlaganfall. Vorher hatte er vielleicht fein letzter, lichter Äugenbttck. Er testirte: „Ich hinterlasse mein Vermögen zur Hälfte meiner Tochter eben genannt« Tochter Hedda inbegrif fen." Drei Tage später verschied er... Zsur die Küche. Kalbskopsragout. Em ?ut gereinigter Kalbslopf wird eme den Knochen löst man alsdann alles Fleisch, träufelt etwas Citronensaft darauf und schneid?! auch die Kalbs- Prise Zucker und 75 Gran Liebig's toffeln. Gedämpfte Enten. Zwei sauber geputzte, gewaschene Enten löffel Fleisch - Extratt, einem Glase Scheiben geschnittene feine Zwiebeln in 12 Unzen Butter hellbraun, überstreut sie mit etwas Mehl und vermischt sie Entfettet wird letztere, mit Citronen saft geschärft, mit den Zwiebeln über das Geflügel gegossen. Gefüllter Kapaun. Hierzu recht fette Kapaunen, be ten rohen Schinken, 4 Unzen frische Muskatnuß, Prise Pfeffer rührt, damit das Ganze mehr Bindung erhält. Diese Masse wird nun über jedes Rippchen zollhoch gewölbt aufge man die Rippchen in eine mit Butter bestrichene flache Kasserolle, beträufle sie mit etwas zerlassener Butter, backe gelber Farbe heraus, richte sie im Kranze auf Schüsseln an, gebe etwas Bratensaft darüber und bringe sie als dann zu Tische. Gänse - Schwarzsauer. Zur Herstellung dieses Essens ist das Blut der Gänse erforderlich, das beim Schlachten aufgefangen und mit Essig gut verquirlt werden muß; es läßt sich auf diese Weise einige Tage, bis zum Gebrauch, an kühler Stelle aufbewah ren. Benutzt wird das „Gänseklein" das gut gereinigt mit Suppengrün und einigen Gewürzkörnern in Wasser völlig weich gekocht wird. Ist dies ge schehen, so gießt man die Brühe durch, giebt ihr einen Zusatz von Pfefferku chen, ISO Gran Liebig's Fleischextrakt, dem Gänseblut, einige Gewürzekörner. verrührt sie gut, quirlt sie bis zum Auskochen, schmeckt sie, wenn erforder lich, noch mit Citronensaft ab und thut zuletzt das Gänseklein hinein, das, in der Sauce heiß gemacht, mit Mehl- oder Semmelklößchen auf den Tisch Schinken in Bier. Eine nicht zu fette Schweinskeule klopft man tüchtig, dann mischt man auf 8 Pfd. Fleisch ein halbes Pfd. Salz, einen Eßlöffel Zucker und einen kleinenThee löffel Salpeter und reibt die Keule 3 Tage je mit einem Drittel davon ein. Sodann legt man sie 14 Tage in eine Bratpfanne, beschwert sie, wendet sie jeden Tag und begießt sie mit dem aus gezogenen Saft. Vor dem Braten wird der Schinken mit Zwiebel gerie ben und die Schwarte eingeschnitten. Mit Zwiebeln und etwas Kümmel wird der Schinken angebraten, sodann mit einem halben Quart heiß gemach tem Bier und einigen Löffeln Fleisch brühe und Bratenjus Übergossen und im Ofen weich gedämpft und glacirt. Warmer Schaumwein. Ein Viertel Pfund gestoßener Zucker wird mit 3 ganzen Eiern und 3 Eidottern recht schaumig geschlagen, wobei man nach und nach 1 Flasche Weißwein und die abgeriebene Schale einer Citrone hinzugiebt. Während des SchlagenS wird die Flüssigkeit zum Kochen ge bracht. Sobald dieselbe aufkocht, gießt man sie in eine erwärmte Kanne und Buntfarbige Seiden- Wasser legt, welches mit etwas Borax versetzt ist; nach einigen Stunden wäscht man sie mit sodasreier Seift, spült sie in reinem Wasser tüchtig aus und trocknet sie. Noch halb feucht, bitgelt man sie von der linken Seite. 3
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