2 Unter dem Aequator. Eine weit ins Meer vorspringende, mit w lder Myrthe und Cactus bewach sene Landzunge in der Umgebung von Sydney. Am Rande steht ein alter, von tropischer Sonne gebleichter, von Stamm gelehnt, die schwarzgeraucht: Thonpfeife im Munde, ein Mann von et.y.i dreißig Jahren. Blüthe ab.^ Mastenwald, die stolze Metropole der Südsee. Zustände! Denn wir schreiben 1891, das Jahr des großen Streits, der un- Zwischen Büschen versteckt, steht ein t cht > sch d B"sch Arbeit gewöhnt ist. „Endlich, Harry! Hast du etwas ge funden?" rief der am Feuer Sitzende, spcnsterzug. Da gab ich von vornher ein das Suchen nach Arbeit auf. Aber leben will der Mensch, essen muß er, und wenn er sich nichts zu essen laufen kann, stiehlt er's" „Um Gottes willen, Harry, du „Sei unbesorgt, Olaf, dies ist ehr lich gebettelt", und er stieß mit dem Fuß verächtlich gegen den Sack. „Es wird auf zwei Tage für uns reichen." „Und was dann?" „Dann schaufeln wir uns hier ein Grab. Wo der Reiche darbt, muß der Arme verhungern."^ bückte sich über die glühenden Kohlen, um den wassergefüllten Billy aufzu setzen. Er war ein irischer Farmers sohn, der gehofft hatte, sich hier eine eigene Scholle zu erwerben, ein baum starker Mann mit dem Gemüth eines Kindes- - Schwelgend tranken sie ihren Thee, sßen Brot und kaltes Fleisch, wickelten sich in ihre Decken und legten sich un- Nachlässig wandte er sich im Sessel der Thür stehende verwilderte Gestalt. Brennende Räthe stieg in die Wan gen des unglücklichen Mannes. „Hen aus den kalten, grauen Augen des Ge schäftsmanns, dann ein spöttisches Zucken des Mundes. „Nein". Langsam faßte er in die Tasche und zog etwas Silbergeld hervor. Mr. Mac Lean! Ich bin kein Bettler, habt vom ersten Schritt an, den ich in dieses schreckliche Land gethan. Ich bin Ingenieur, vermochte jedoch hier keine Beschäftigung zu finden, ich mußte fort, Land hinaus, uin dort den, was Sie jetzt sehen, ein Tramp. Geben Sie mir Arbeit." Mac Lean spielte nachdenklich mit widerte er zögernd, jedes Wort gleich sam abwiegend: „Arbeit habe ich nicht, aber ich will Ihnen einen Vorschlag machen. Im Stillen Ocean, gerade un ter dem Aequator, liegt ein kleines Ei land, doch fv winzig es ist. birgt es doch ungeheuere Schätze an" „Gold?" fiel Olaf ein. kanische Gesellschaft die Insel, errich tete dort die nöthigen Gebäude und machte bald darauf Bankrott. Jetzt ist sie in unseren Besitz übergegangen. Wir suchen nun einen Agenten, der dort wohnt und unsere Interessen dort so lange vertritt, bis wir mit dem Ausbau beginnen können, damit nie mand anders in unsere Rechte ein greift. Ich kann Ihnen allerdings nicht verhehlen, daß der Posten feineSchat tenseiten hat. Doch es ist immerhin et was. Ich osserire Ihnen ein Pfund Sterling die Woche und freies Leben. Wollen Sie darauf eingehen?" „Ich will," entgegnete Olaf finster, „denn mir bleibt keine Wahl. Aber ich habe einen Kameraden; geben Sie ihm das gleiche, und lassen Sie uns zusam mengehen." „Ein Pfund die Woche und nicht mehr, nur die doppelte Ration will ich zugestehen." „Und wann hätten wir zu segeln?" „Morgen." » » .Land, ho!" Durch die Wogen des StillenOceans gleitet mit geblähten Segeln ein kleiner Schooner. Er hat aus einer der Süd see - Inseln Kopra und Perlmutter ge laden. Wie Mssige Juwelen schimmert . Atn Steuer steht ein schlanker, bronzefarbiger Malai mit einem brei ten, aus Pandanusblättern geflochte nen Hut auf dem Kopf, neben ihm Olaf und Harry. „Land, ho!" ruft der Farbige noch einmal. Aus den Wogen hebt sich ein weißes, von der tiefblauen Färbung des Him mels sich scharf abzeichnendes Wölk chen, das sich allmälig in unzählige Atome, in Schaaren von Seevögeln auflöst. Mit lautem Gekrächze stieben sie beim Nahen des Schooners in die Luft oder schießen in den Gischt der Brandung, die ein winziges, inmitten des Oceans liegendes Eiland umtost. Grau und kahl ragt es nur wenige Meter aus der ungeheuern Wasser wüste, den Seevögeln seit Jahrhunder ten, ja vielleicht Jahrtausenden ein Ruheplatz. Aus der hö^tenK^ippe^steht schattenlos den sengenden Strah len der tropischen Sonne preisgegeben. Mit fahlen Wangen stierte Harry darauf hin, und auch Olaf erblaßte. „Barmherziger Gott, ist dort Was ser?" fragte er heiser. „Wasser?" wiederholte der Capitän Boot, ich habe Eile!" ner entsetzt. Es war, als wenn sie das Ungeheuerliche nicht zu fassen vermöch ten; ihre Füße wurzelten im Boden. der die aufspringende Brise benutzen wollte. „Ein Faß Wasser ist mit den s, d ll' Ihr Athem ist schwer. Olaf wollte Gischt leuchtete. Schauer. Innen sieht es wüst aus. Verrostete ünt? dazwischen grelle^Llcht. „Es ist, als wenn man eingesargt, Ocean lebendig begraben nach unten warf, sah er zwischen Ko ! Rallenriffen, wo das Wasser ruhiger war, die Flossen eines großen Hmis ! Weh zuckte es im Gesicht des ernsten Mannes, der bessere gesehen hatte, und er murmelte Frithjof's ergreifende Klage: „Björn, es ist müde des Meers mein seilen! D d h ' ihm ruh'n! Ach, zu lange, zu lange im großen Meer umherschwamm Verschmier ich ihren Knochen so hatten sie mehr das Aussehen wilder Süds« - Insu laner als von Europäern. sein sollte, war verstrichen, und ihr Wasser ging zur Neige. Schon lange hatten sie ihre Rationen beschränkt. sich der beiden. Mit d/r Rastlosigkeit der ihnen zum Gefängniß gewordenen Insel hin und her. Schon das Mor gengrauen sah sie auf der Klippe, um die blutunterlaufene», entzündeten A ugen, nach einem Segel spähend, über 5 den Horizont gleiten zu lassen; von da trieb es sie nach ihrem kleinen Wasser- »orrath zurück, um sich von neuem von ocssenDasein zu überzeugen, dann wie j der zur Klippe. „O, teuflischer Hohn!" schrie Olaf, ! die braune Faust drohend nach dem Meer gereckt. „Wasser für Wasser, wo hin wir blicken, und inmitten dieser ungeheuern Wassersluth sollen wir verdursten? Ha, Loki, der Böse, soll Emsig begann er zu arbeiten, suchte aus den Winkeln des Bretterhauses alte Röhren und Petroleumbehälter zusammen,' mit dercn Hülfe er nach und nach einen Apparat herstellte, um das Seewasser zu destilliren, seine Salztheile auszuscheiden, damit es trinkbar wurde. Bon weitem, mit fiebernden Augen, sah ihm Harry zu. Er war auffallend verändert, scheu und mürrisch und mied Olaf sichtlich. Trotzdem fühlte dieser sich beständig von ihm beobach tet. Ost, wenn er ihn weit auf de: Klippe wähnte, stand er plötzlich wie aus dem Boden gewachsen neben ihm. Seitdem betrat er das Gebäude nicht setzten Theil des Eilands. Bon dieser Nacht an fühlte auch Olaf sein Theil zu holen; scheu wie ein wil des, sieberkrankes Thier schlich er her an und verschwand danach wieder. Jedes Morgengrauen sah die beiden Gestalten auf den Klippen stehen, ab gemagert bis zum Skelet, mit tiefein gesunkenen, fieberglühenden Augen über das Meer spähend. Vergeblich! Ueberall dieselbe lä chelnde Eintönigkeit. Blau, blau, blau zusammenfließend. Da packte es Olaf wie Wahnsinn. Ein furchtbarer Grimm lochte in ihm barmungslofen Himmel, der ihnen nie einenTropfen schenkte, gegen dieses un ermeßliche Meer, das sie mit seinem Wasser verhöhnte, gegen dieses von auf dem Loki. der Böse, nun Gewalt hatte, das ihnen zum Gefängniß ge worden. Er hob die Faust, als wollte er's zertrümmern, und schrie, daß es durch „Auf die Thür! Das Volk hinaus! Nachtzeit ist vorüber. Feu'r im Tempel, gießt Wasser auf, Gießt das Weltmeer drüber!" Er horchte. Von der nächsten Klippe antwortete ihm ein Hohngeiäch ter: zogen. Blut soll ihr trinken, ihr Meereswo. „Loki! Loki! murmelt Olaf, die Au- Jn denselben wird, von Feuerschein umflossen, ein Dreimaster sichtbar. Ist es Naglsar, das Todtenschiff? Olaf sieht nichts mehr. Rauhe See leute kommen, sehen die einsame Ge stalt auf der Klippe und tragen sie sorglich an Deck des Schiffes. Lean gab ihm eine Stelle in seinemGe fchäft; heute ist er Theilhaber desselben ein ernster, stiller Mann, der seinem armen Kameraden Harry ein treuc» Gedächtniß bewahrt. wird. Auch in Birma ist das Haar der Stolz des Weibes; es reicht oft bis nie. die unter großer Feierlichkeit vor sich geht. Die Verlobung erfolgt ganz nach europäischer Manier; der Bräuti- Manne befiehlt. WaS einem so cinfäll» Es gibt Schadenfeuer und Freudcn feuer. Ein wahres Bedürfniß wären Schadenfreuden - Feuer. Der Bratenrock des Dichters ist aus Viele Leute besitzen die Gabe, unter halten zu wollen. „Wiegenfest" bei schönen Frauen Lügensist. Segelschiffe sind die „Nichtraucher" des Meeres. Wer eine Lotte gefunden hat, der suche täglich ihr Werther zu werden. Viele Damen sehen nach dem Aus stehen nicht vortheilhaft aus. Daher „Morgengrauen." Magere Balleteufen blamiren sich „bis auf die Knochen." mand unter die Arme greisen. Leichtsinnige Schuldenmacher wissen gewöhnlich nicht einmal, was sie sich selber schuldig sind. Banknoten sind die beliebtesten Briefbeschwerer. Die Zwangsjccke paßt Keinem. Jeder Dilettant kann fließende Verse machen. Er braucht nur auf Lösch- Farben gut stünden. Mach doch endlich den Mund auf! Menschen. Da gähnte er. Der Krieg ist etwas unendlich trau riges. Selbst die Trommel wird ge rührt. M'dch man die ganze Hand verlangt. Es gibt Damen, die so kleine Ge schenke annehmen, daß es schon an chen freuen. Es gibt sehr vielseitige Ignoranten. Kasernenhofblüthe. Unteroffizier: „Ja natürlich, da sin gen die Kerls im Wirthshaus „Deutschland, Deutschland über alles" und dabei können sie noch nicht einmal den Langsamschritt! Den erst können, dann sich als Deutscher fühlen ver standen!?" Avancement. Kamerad: „Na, hast Du in der Gunst Deiner Karline schon Fortschritte gemacht?" Grenadier: „Und ob! Vorgestern noch gab sie mir een kleenes Leber blümchen heut' schon eene große Da« alte LKd. sich hinblickcnd. Aber sie hatte das Ein heiterer Zwischenfall spielte sich während einer Gerichtsverhandlung kürzlich stattfand. B. hatte spräche beiwohnten. „Zeuge, Sie hei ßen James Smith? Sollten Sie nicht derselbe Smith sein, der 1887 wegen Diebstahls zu zwei Jahren Gefängniß verurtheilt wurde?" „Nein, mein Herr ich bin nicht jener Smith." „Dann sind Sie wohl der Smith, dc: in Liverpool wegen Betrugs verurtheilt „Doch, mein Herr, zwei Mal so gar." „Wie lange das erste Mal?" —Falschbe r i ch t e t. Schau durch." Rechtsanwalt: „Jawohl, und ohne Aufsehen." Schauspielerin: „Ohne Aufsehen! Ach, dann bin ich doch falsch berichtet worden; adieu, Daskommtdavon. Va ter: „Nun hab' ich Dir ein Fahrrad versprochen, wenn Du versetzt würdest. ben in der letzten Zeit?" Sohn: „Rad — Höchste Zeit. Mann: „Wie, Du weißt, daß ich nächste Woche Concurs anmelden muß und bestellst deshalb!" wesentliches Ob bei den zünden und den heidni! hen Gottheiten zu weihen. Indessen sieht der neuere Fackeltanz mit diesen älteren nicht, wie hung. Ebenso wenig läßt sich eine Verbindung herstellen mit dem Fackel tanz am byzantinischen Hose, der am Vorabend des Jahresfestes der Grün dung von Konstantinopel von den bei den Blauen, gehalten wurde. Die Tän zer führten ihren Tanz gegen Abend im Hippodrom auf, während von Sän gern ein Lied zu Ehren des Kaisers ge sungen wurde. Dieser Tanz geht wahrscheinlich auf die Griechenzeit zu rück. Der Ursprung des heutigen Fackeltanzes ist vielmehr in den Ehren tragenen Turniergebräuchen soll die Vertheilung des Dankes oder des Preises an den Sieger am Abend des teiid, theils an den Seiten des Saales aufgestellt. Die Verfasser halten die Fackeln für einen so wesentlichen und bekannten Bestandtheil des Tanzes, daß sie sie bei ihrer Beschreibung gar Rädchen an der Mauer. Doch der böse Knabe stahl S' Rädel von der Mauer; Rädchen war für ihn fatal AusSachsen. Lehrer: „Erst im Jahre 78S nach Christi Geburt nahmen die Sachsen das Christenthum sen. Nun, Emil, was willst Du sra „Ei Herrchäses!" sagen wollde?" Der folgsame Sohn. Mutter: „Lieber Sohn, verschiebe nie etwas auf morgen, was Du heute noch thun kannst!" Sohn: „Dann, liebe Mutter, laß uns den Kirschkuchen noch heute essen!" Apfelbaum?" Strolch: „Entschuldigen Sie, ich bin nämlich aus einem Luft ballon herausgefallen!" rufswahl. A.: „Warum willst Du gerade Telegraphistin werden?" B.: „Weißt Du, da erfährt man Alles zuerst!"
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