Burop Sisch schau. Provinz Brandenburg. Berlin. Der Theaterdirelto: Adolf Kalbo ist im Alter von 64 Jah ren gestorben. Mit ihm ist eine be sonders in der Schönhauser Vorstadt sehr bekannte Persönlichkeit dahinge gangen. Zu 6000 Mk. Geldstrafe verurtheilte das Schöffengericht den Landwirth Reinhard v. Baussen we gen schwerer Beleidigung. Er hatte «ine Frau Nachts in der Friedrich straße belästigt. Durch Hammer schläge aus den Kopf hat der 23jährige frühere Schlächter, jetzige Gastwirth Otto Sarrach seine 18jähirze Ehefrau Margarethe, geb. Mathes, aus Raß dorf schwer verletzt. Sarrach entfloh, wuede aber bald darauf ergriffen. Die beiden Engrosschlächtermeister H. Kunze, Frankfurter Allee 136, und Wilhelm Beyer, Friedrichsberg, sind wegen Verdachts des betrügerischen Banlerotts verhaftet worden. Am rn der Pankstraß« gerieth der 18 Jahre ölte Hausdientr Sturmat in Streit And Schläger«!, wobei er einen Revol ver zog und blindlings in die zusam mengelaufene Menschenmenge hinein schob. Der Arbeiter Wrede erlitt da durch schwere Verletzungen am rechten Ellenbogen und an der linken Schul der, der Arbeiter Räubert eine leichte Verletzung im der rechten Hand. In empörend« Weise hatte wiederholt der Gurkenhändler Friedrich Böhm seine Gattin mißhandelt. Eines Ta ges betheMgte sich auch sein Sohn hieran. Bor Gericht behaupteten die beiden Angeklagten, daß sie durch die Züchtigung die alte Frau vom Laster der Trunksucht hätten heilen wollen. Das Gericht verurtheilte den Vater zu drei Jahren, den Sohn zu neu» Mo naten Gefängniß. Erschossen hat sich im Hotel „Zum Stadtwappen" in der Nähe des Schlesischen Bahnhofes der ungefähr 30 Jahre alte Brauer Neugebauer aus Angermiinde, der auf großem Fuß lebte, aber ohne Mittel war. Um mehr Credit zu erzielen, hatte er sich einen bekannten adeligen Namen beigelegt. Erschossen hat sich Nachts in einer Droschke an der Ecke der Friedrich- und Taubenstraße der Regierungs - Assessor und Spezial- Commissär, Premier - Lieittenant der Landwehrjäger A. Diederichs aus Laasphe (Westfalen). Charlottenburg. Einer der beliebtesten deutschen Erzähler, Dr. Julius Lohmeyer, der sich na mentlich um die Hebung der deutschen Jugendliteratur verdient gemacht hat, ist von einem schweren Schicksals schlage heimgesucht worden. Die Mutter seiner Frau, die vrrwittwete Frau Pastor Hesse, wurde von der elektrischen Straßenbahn überfahren und verschied eine Stunde darauf. Provinz Ostpreußen. Sturm kenterte das Boot des Fischers A 1.1.e nstein. Auf 4 Monate Ge gen den Schneidermeister Wvlff auS Osterode wegen Diebstahls. Mit dem freundlichen Wunsche, „die Bela stungszeugen möchten sich das Genick faal. M ein e l. Im Kankelstrome sind der Besitzerssohn Sommerfeld und die Be sitzerstochter Friederike Hökrich aus Karleln bei einer Baotsahrt ertrunlen. MAHlHausen. Zum hiesigen Bürgermeister wurde Rendant Waschle - Schlobitten gewählt. Provinz Westpreußeu. schen Anlagen Weltruf verschafft. in seiner Wohnung der Arbeiter Her mann Borski. —Der General der In fanterie z. D. Friedrich von Wißmann M o s k er. Verbrannt ist das 7 Jahre alte Söhnchen des Arbeiters Maßheimer im nahen Schönwalde, als «s in Abwesenheit der Eltern am Ofen spielte und die Kleider des Kindes Feuer singen. Neuteich. In dem Stalle des Döttchermeisteis Büß entstand Feuer, Miirtel wurden ein Raub der Flam- Provinz Pommrrii. Stettin. Infolge einer Gas explosion wurde der in einein Hause an einem Gasmesser beschäftigte Gasar beiter Otilo Knuth am Kopf und an den Arme» schwer verbrannt. Bärwalde. Lehrer Henschel fiel aus dem hiesigen Schulhost so un- Genick brach und sofort todt war. Er hinterläßt eine Frau und zwei Kinder. Bütow. Durch Feuer wurden Mefeck und Stallgebäude de» Gutsbe sitzers Schreiber Hierselbst zerstört. Buchwalde. Einen enormen Schaden erlitt Gutsbesitzer Putzig auf Wilhelmshöhe. Fast sämmtliches Rindvieh wurde nämlich von der Toll wuth befallen und mußte erschossen werden. Lauenbura. Feuer äscherte die strciße ein. In der Priester'schen Provinz SckileSwig-Hvlllein. Adolfs, der Verleger des „Altonaer wurde der in Oldenburg in Holstein angestellt gewesene Posthilfsbote Vehr zu 9 Monaten Gefängniß verurtheilt. starb. Provinz Schlesien. Breslau. Als der Glöckner der den Morgengottesdienst einläutete, stürzte bald nach dem ersten Klange die größte fünfundzwanzig Centner Verfahren erfolgt war. Kattowitz. Auf dem der verei nigten Königs- und Laurahlltte gehö- Schaden wird auf ISO —160,000 Marl geschätzt. Der Gemeindevorsteher Reitzenstein aus Roßberg wurde bei den Löscharbeiten durch ein herabge verletzt und besinnungslos in das hie sige Krankenhaus geschafft. Es scheint Brandstiftung vorzuliegen. Bürgermeister Vorwerl. Im vorigen Jahre waren 26 Jahre verflossen, daß er, zuerst als Kämmerer, in die Dienste Provinz Posen. Pos e n. Auf 9 Jahre Zuchthaus lautete das Urtheil des Schwurgerichts Malergehilfen W. Jaraschewski wegen mit seiner Ehefrau. Bremberg. Der Arbeiter Brüs fow wurde von einem Wagen der elek beide Beine zerquetscht wurden. Frausta dt. Hausbesitzer Franz Kaiser stürzte von einem Baume, von gen, daß er bald darauf starb. Prsvuiz Sachsen. Magdeburg. Wegen Verdachts des Kindesmordes ist der Obergarde- Berhastung ist ebenfalls angeordnet worden. Ebenso ist die 17jährige Tochter des Schmitz festgenommen welcher dringend verdächtig ist, wie derholt sich in unsittlicher Weise schwer an seiner eigene» 18 Jahre alten Toch ter vergangen zu haben. Jlvergehofen. Auf dem an der Poststraße belegenen Grundstück des Gastwirths Meyer („Schwarzer Bär") entstand Feuer, welches eine von dem Besitzer verpachtete Scheune nebst vielen Getreide- und Futtervorräthen «inäscherte. lävenitz. Ein Waldbrand zer störte über 100 Morgen 70jährige Na delhölzer. Provinz Hannover. Hannover. Ihr eigenes Kind aus dem Fenster geworfen hat die 16j Jahre alte Tochter des Maschinen arbeiters Schomburg, Dessauerstraße 67 wohnhaft. Das Kind wurde von der Schomburg heimlich geboren und von ihr, in Taschentücher und eine Düte eingewickelt, aus dem Fenster ge worfen, wobei es auf das Dach eines zu einem Haus« der Wörthstraße ge hörenden Schuppens siel. Noch lebend, Näh« befindliche Frau konnte den Un glücklichen nur sAver aus seiner gräß lichen Lage befreien. Die Verletzungen Provinz Westfalen mm. Gewelsberg. Der 14 Jahre alte Sohn des Fabrikarbeiters Rade- ciere des Jahres 1870 zu 300 M. Geldstrafe verurtheilt,' die drei Kriegs minister hatten Strafantrag gestellt. Rbcinprovmz. durch einen Stich in's Herz getödtet. Der Thäter ist verhaftet. Kassirer der Sinziger Mvsaikplatten- Nik. Scholl, ist verschwunden. Bei Revision der Bücher fand sich ein Kassendesect von 50,000 M. Düsseldorf. Der Besitzer der Provinz Hessen-Nassau. Frankfurt. Nach Unterschla gung von 20,000 M. ist der Geschästs- Höhe auf den Kopf fiel.—Der Schrei ber Klemens Blase, der bei Rechtsan walt Fösser thätig war, hat P9OOO M. nenschlosser Zell wegen fortgesetzter Diebstähle verhaftet. Mitteldeutsche Staate». Arnstadt. Der fürstliche Musik nen Schädelbruch. Dettum. Landwirth K. Schmidt leistete bei derTödtung eines am Milz sich eine Insertion einer am Arme be trankte Schmidt und ist, 32 Jahre alt. In ihr befanden sich gegen 200 Centner Kohlen, Stroh, Futtervorräthe etc. Sachsen. Dresden. Der Commerzien- Mitinhaber des Bankhauses Günther <k Rudolf, ist gestorben.—Dem Dres- Auch seine Geliebte, Therese Brummer, Arnsdorf. Während der Schlos nalmaste ersaßt und niedergedrUat und tödtlich verletzt. Chemnitz. Der Geflügelhänd ler Fr. Anton Perthel in Eheinnitz der Fabrikstraße überfallen und übcl zugerichtet. Freiberg. Der HUttenchimiker ter, bis 1896 Professor und Dil.'ktor an der Bergakademie, ist im Aller v?n 73 Jahren gestorben. Hesstn-DarnMdk. Darmstadt. Wegen Wechfel- Korksabrikant H. P. Rapp verhaftet. Heidesheim. Das Schwurge richt in Mainz verurtheilte den 67jäh rigen Dammaufsiher Jacob Kirsch und dessen Ehefrau Wilhelmine geb. Hendel von hier wegen Brandstiftung zu 2j Jahren Zuchthaus. Mainz. Nach Mittheilungen der Bauleitung kostet der fertig gestellte neue Schlacht- und Viehhof mit Ein richtung 3,144,092 M., darunter be finden sich rund 700,000 M. für Ge- Nieder-Roden. Beider Ge meinderathswahl wurden Christian Weiland, Christian Spahn und Chri stian Reichenbach gewählt. vayem. München. Der Reiseschriftstel ler Theodor Gsell - Fels ist hier im Alter von 79 Jahren gestorben. In der Magistratssitzung wurde mitge theilt, daß die vorjährige internatio nale Kunstausstellung im Glaspalast mit einem Fehlbetrag von 15,600 M. abgeschlossen hat. Während des Octoberfestes wurde offiziell ein Rad wettfahren veranstaltet. Dabei stürzte der Rennfahrer Riesenhuber von hier und verletzte sich so schwer, daß ihm ein Fuß abgenommen werden mußte. Amberg. Hier wurde der Tag löhner Schauber mit durchschnittenem Halse aufgefunden und als der Mör der der 18jährigeKarl Zerzog, genannt Hennerbrust, verhaftet. Zerzog, der zwei Messer bei sich trug und die That «ingestand, gilt für nicht ganz zurech nungsfähig. Seinen Aussagen nach überfiel er sein Opfer im Schlafe und brachte ihm den tiefen Schnitt bei, der den sofortigen Tod zur Folge haben mußte. Ba m b erg. Kattendorf im bengebäude zum Opfer fielen. Bayreuth. Die im städtischen Spital untergebrachte Patientin Gurt tödtete sich durch einen Sturz aus dem Fenster. Buchbach. Ein siebenjähriger Knabe des Bauern Huber von Har- Deggendorf. Aus der hiesi gen Kreis - Irrenanstalt ist der gei steskranke Schlosser Römisch von Neu kirchen, als er zu einer Arbeit im des Bürgermeister! Gallena nieder. Glattbach. Das Schwurge richt in Würzburg verurtheilte drei zur Folge hatte, zu 4, 3j und 3 Jah ren Gefängniß. Landshut. Das große Abs reither'sche Anwesen in Müncheners» Schweinen einer Feuersbrunst zum Opfer gefallen. Württemberg. Söldners Aschbach. Geniingen. Der 70 Jahre alte Taglöhner Johannes Haug von Vorräthen angefUllieScheuer des Werk meisters Bostel brannte nieder. Viel Gerberrinde und 24 große Lagerfässer, Weißtannenzapfen stürzte der 60Jahre alte Taglöhner Walz von Oberschwan dorf ab und brach das Kreuz und beide Beine. Er starb binnen Kurzem. Kann statt. Hilsswärter Neu kamm siel hier von der ersten Etage des Bahnhofs durch das Glasdach auf den Perron und zog sich Verletzungen zirlskrankenhauS überführt. Ludwigsburg. Den 70 Jahre alten Johann Mühlbach fand man an denbcrger von Waldenbuch 5 Monat« Oeldr o Ii n. Gcmeindepfleger Widmann von hier ist wegen Unregel mäßigkeiten in seiner Kassenführung verhaftet worden. Der Kassenabman gel ist durch die geleistete Kaution ge deckt. Reudern. Durch Feuer einge äschert wurde das Anwesen des Bau ern Johann Jakob Obst. Scharnhausen. Einem in der Scheuer von Karl Gehrung ausgebro chenen Feuer fiel das ganze Anwesen Baden. , Karlsruhe. Der Großindu strielle August Ruh, Theilhaber der be kannten Nähmaschinenfabrik Junker und Ruh ist im besten Mannesalter ge- Freiburg. Als sich der 18jäh worauf Kuhn das Mädchen mißhan delte. Der in der Nähe befindliche 19- jährige Steinmann ergriff Partei für Wuchner ihren 11jährigen Knaben. Die rohe Mutter band das Kind mit einem Strick in gekrümmter «Ztellung verhaftet. NtieinMlz. gust 1898 bei den Uebersällen in Thal reicht. des Ackerers Karl Neu entstand Feuer, fiel. Frankenthal. Auf drei Jahre Gastwirth Georg Nik. Schad machte Ende. Der Verlebte hinterläßt Frau Elsaß-Lothringen. Maler Scheid in Wortwechsel, im Ver den, der Thäter aber noch in der Nacht verhaftet. Mecklenburg. Schwerin. Der Geh. Ministe- Althage n, auf Fischland. Die Tod eintrat. Lldünün!''. Augustfehn. Unweit unseres Freie Stiidie. Turnfest hat ein Deficit von 64,000 eine Beihilfe bis zu 30,000 M. zuge sagt; von dem mit 170,000 M. ge- Absicht in das Alsterbassin und er- Schweiz. Goldau. Hier stürzte ein ge wisser Wegmann, gebürtig aus dem Kanton Zürich, Bruder des hiesigen Wirthes Wegmann, aus dessen Hause zum „St. Gotthard" vom dritten Stock herunter, siel aus eine Bank, welche zertrümmert wurde, und war Alt - Gemeindeschreiber Franz Dittli. Kombrechtikon. Auf einer Spazierfahrt stürzte bei einer Schwen delbruch und starb nach wenigenStun- Lang«nthal. Im Alter von 93 Jahren und 8 Monaten starb an Altersschwäche die älteste Bürgerin Wittwe Verena Geiser, geb. Gygax. Liestal. Gestorben ist im Alter von 68 Jahren an einem Schlaganfall Adam Brodbeck, früher Verleger des „Landfchäftler." Luzern. Dem Jul. Beck, Groß rathspräsident und Mitglied des Ver waltungsrathes der Centralbahn, Pas- Rauchen in einem Nichtrauchercoup,? nicht einstellen wollte. Nach Luzern wurde er in der Arrcstantenzelle besör- Oesterreich-llugim. Wien. Der im vorigen Jahre gestorbene Gesandte Mayer von Gra feneck vermachte 800,000 Gulden an SO Stiftungen. Tapezierer Leopold sich die 22jährige Tochter der Schiih machersgattin Willart mittelst Revol vers. Der 36jährige Johann Ull rich, Chef des Verfandt-Bureaus der Firma Siemens und Halske, der nach Unterschlagung von circa 32,000 Gul den sich selbst dem Gerichte gestellt hatte, erhielt 18 Monate schweren Ker kers. Der Obmann des Militär- Gulden. Er stellte sich selbst dem Ge gehilse Johann Gruber, Ottakring, Herbstgasse No. 7 wohnhaft, hat sich durch einen Revolverfchuß getödtet. schweren Herzleiden und dürfte des halb den Selbstmord begangen haben. Luxemburg. Canach. Die Gebäude der Witt we Kayl wurden durch Feuer zerstört. den wird auf 7—Booo Fr. veran Peter Krefs. Derselbe erlitt bedeu einer halben Stunde zur Folge hatten. Ein merkwürdiger Ve leidigungsproceß wurde in Hagen ver handelt. Vor der Strafkammer er schien der Arzt Dr. Wittinghosf aus Schwelm unter der Anklage der öffent lichen Beleidigung der Officiere, die an dem Feldzuge von 1870 —71 theilge nommen haben. Am 16. Juni, am Tage vor der letzten Reichstagswahl, hatte der Angeklagte während eines Wirthshausgespräches die Behauptung ausgestellt, die Ossiciere hätten sich 1870—71 hinterHecken versteckt. Durch ein Flugblatt, der nationalliberalen Partei, das sich des Nähern mit dem damaligen Secretär der freisinnigen Volkspartei, dem früheren Arbeitssol daten Schüler, beschäftigte, kam das Gespräch auf die Armee. An eine Aeu ßerung, im Feldzuge 1870 —71 seien die Soldaten durch Musik und geistige Getriinke angefeuert worden, knüpfte der Angeklagte die Bemerkung: „und die Officiere legten sich hinter die Hecken". Für die beleidigten Officiere wurde von den Kriegsministern in Preußen, Sachsen und Baiern Straf antrag gestellt. Die Staatsanwalt schaft erachtete eine Geldstrafe von 600 Mark für angemessen. Der Vertheidi ger Rechtsanwalt Lenzmann beantrag te Freisprechung oder mildere Strafe, da der an Nervosität leidende Ange klagte die unüberlegte Aeußerung in der Hitze des aufgeregten Wahlkampfes gethan habe. Gericht erkannte auf 300 Mark Geldstrafe und Veröffentli chung des Urtheils. —ln der seiner Mutter Mathilde v. Majersky, geb. Baronesse v. Hoenning d' Carrol, gehörigen Villa in Baden bei Wien hat der Herausgeber der Zeitschrist „Deutsches Dichterheim" Adalbert v. Majersky seine Frau im Schlafe erschossen und darauf gegen sich selbst zwei Revolverschiisse abge feuert. Die junge Frau, welche im 23. Lebensjahre steht, starb sofort, ohne daß sie zum Bewußtsein kam. Ma jersky selbst erlag wenige Stunden später seinen tödtlichen Verletzungen. AlleThatumständc lassen darauf schlie ßen, daß Majersky, welcher mit seiner Frau im zärtlichsten Einvernehmen lebte, in einem plötzlichen Anfalle von Sinnesverwirrung die todtbringende Waffe gegen sich und seine jugendliche Gattin abgefeuert hat. anstellen, wandte sich jedoch vorher an das Mutterhaus um Auskunft. Diese ergab, daß es eine Schwester des an großes Aufsehen Kurz geschorenes Haar zu tragen ist den Berliner Barbier» cher - Innung bezeichnete Obermeister Wollschläger es als eine den Beruf, schädigende Unsitte, den Lehrlingen die sorgfältige Haarfrisur belebend auf das Geschäft und die Kundschaft ein wirken solle. In der Fachschule soll erklärte sie sich alsbald auf die wun derbarste Weise wiedergergestellt. Tie Zeugen dieses Wunders verfehlten na türlich nicht, den Quacksalber nach sei fen, die er dann auch meistens kurz vor Ankunft in dem Hafen für je 20 Frcs. an den Mann brachte. Erst bei der Wasser. g-farbleS Ein urfideles Ge fängniß scheint die Strafanstalt Plö tzensee bei Berlin zu sein. Wie bereits aus einem früheren Prozesse gegen den zu mehrjähriger Kerkerstrafe verur theilten Aufseher North bekannt wur de, war es bemittelten Sträflingen leicht, sich den Aufenthalt im Gefäng nisse möglichst angenehm zu gestalten. Aber auch unbemittelte Personen wuß ten sich dadurch zu helfen, daß sie sich das nöthige Kleingeld in der Anstalt selbst sabricirten. Einer dieser Falsch münzer, der Maurer August Jdel. stand dieser Tage vor dem Berliner Schwurgerichte. Wegen Falschmünze rei zu zwei Jahren Gefängniß verur theilt, verbüßte er die Strafe in Pla tzens«, wo er als Heizer beschäftigt war . Es war ihm so leicht, sich Me tallabfälle zu verschaffen. Er machte sich nun aus Gyps Formen und sabri cirte in den Heizanlagen 60 Pfennig- und Einmarkstücke, welche er durch ei nen anderen Gefangenen, der außer der Anstalt beschäftigt wurde, an den Mann zu bringen suchte. Die plum pen Falsisicate wurden sofort erkannt und Jdel, der sich einen hübschen Bor rath gemünzt hatte, unschädlich ge macht. Jdel wurde zu vier Jahren Zuchthaus verurtheilt. In der am Markt zu Bingen belegenen kolonial- und Ma terialwaaren - Handlung von Cäm merer und Specht entstand früh Uhr durch Entzünden von Benzin ein unbedeutender Kellerbrand. Durch hermetisches Verschließen der Keller thüre und sämmtlicher Zuglöcher glaubte man die Flammen erstickt und alle Gefahr beseitigt zu haben. Gegen 11 Uhr begaben sich der Sohn des Ha u nebst dem Commis an die Brand stätte, um sich von der Sachlage zu überzeugen, waren aber so unvorsich tig, eine brennende Lampe mitzuneh men. Kaum hatten sie den Keller be treten, als sich die daselbst noch vor handenen Gase an der Lampe entzün deten und zu einer heftigen Erplosion führten. Ein gewaltiger Druck schleu derte die beiden jungen Leute nach rück wärts und ihre Kleider fingen Feuer. Am ganzen Körper brennend liefen sie auf die Straße, wo man Decken über sie warf und die Flammen erstickte; beide erlitten schwere Brandwunden, der Commis schwebt sogar in Lebens gefahr. Das auf's Neue entfachte Feuer fand an den großen Mengen von in dem Keller lagernden Spirituosen, Oelen u. s. w. reiche Nahrung. Von Zeit zu Zeit erfolgten weitere Explo sionen bis um 4 Uhr Nachmittags, als es der Feuerwehr gelang, durch enorme Einführung von Wassermassen de» Brandes Herr zu werden. 7
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