2 Aer Schiedsmann. Berliner Skizze. Herr Andreas und Frau Cilli wa nn s«st ein Vierteljahrhundert verhei mann, um diesem würdige« und be liebten Mitbürger das Für und Wider einer Ehescheidung zu geneigter Rath- Dir auch die Galle über!" „Jawohl, Herr Spaltpilz," eiferte Frau Hobelspahn, „und wenn Ihre den?" H „Frische gute Fische!" Spektakel in der Werkstatt halte ich che» um Ruhe bittet, wird der Andreas fuchsteufelswild." Die Thür flog zum zweiten Male „Also Andreas, schieß Du jetzt los!" Feierabend ein freundliches Gesicht verlangen. Pust' sich was! „Was war das heute wieder für ein Skandal, man gelehrt!" „Herr Spaltpilz," seufzte FrauCilli, klatschte ein riesiger Lappen auf die Dielen, daß es spritzte. „Hast Du denn keine Ohren am fügte die Wackere höhnisch hinzu und that so, als sähe sie jetzt erst das Noch spritzt?" Die Thür knallte zum dritten Male sehr thatkräftig zu. Meister und Mei sich ins Gesicht, nicht!" „Und Deine Grobheit, Andreas, ist mir noch zehnmal lieber als solche; Cilli?" "Na, Andreas?" „Was denkst Du, feiern wir die Sehr ähnlich. Photo einen Probeabzug. Nicht wahr, das Bild sieht ihm sehr ähnlich; aber der junge Herr hat die Sachen bis heui Nur? A.: „Was hast Du Geschäft gethan?" B.: „Ich mußte Frühjahrs » Kleid kaufen, um damit ihn Thiintn trocknen zv können" Anf fremdem Joden. Nv, Karl Pauli. Die Gesellschaft hatte sich aufgelost, Meisten verlangten in die Heimath zu rück. Vo» der ganzen, zwölf Köpfe zäh lenden Ziroler-Sängergesellschaft blie ben nur "der Seltner Pold'l und die Hubcr Toni in Berlin, die Andere» führe», den klingenden Lohn in d« Tasch?, den heimischen Bergen zu. Es war ja ganz schön gewesen in Bersin. Wenig z» thun bei leichter Ar beit die paar Stunden singen des Abends —, zv üben brauchten sie kaum mehr, und dafür «ine Bezahlung, wie sie daheim bei größtem Fleiß und här tester Arbeit zum dritten Theil nicht zu verdienen war. Aber nun kam der Sommer, die Feldarbeit mußte bestellt werden, da schrieb ein Vater, dort ein Schwager, es fehlten Hände zu Haufe. Und dann der Frühling mit seinem Knospen und Schwellen; in die Freude derßergeskinder klang es wie Alphorn ilänge und Heerdenreih'n. Da gab's kein Halten mehr; nach Hanse, nach Hause! Nur der Pold'l und die Toni ließen sich bestimmen, zu bleiben. Der Pold'l war Schmied, den ging die Feldarbeit nichts an, sein Handwerk lockte ihn nicht. Die Toni aber hatte eine böse Stiefmutter daheim, sie wär' so wie so nicht nach Hause gegangen, die hätte einen Dienst gesucht in Innsbruck oder Bozen. Die Stiefmutter hatte sie aus dem Baterhause vertrieben, denn gern war die Toni nicht mit der Sängerge sellschaft nach Berlin gegangen, sie war so schrecklich schüchtern und hatte Angst vor den Menschen und den großen Städten. Und nun gar singen vor ganz fremden Menschen! Zuletzt hatte sie der große Verdienst doch gefangen selben Pflichteifer gesungen, wie sie früher die Kühe yemolken; und im letz ten Monat war sie schon so keck gewor den, daß sie jeden Abend mit dem Pold'l zwei Duetts sang. Deshalb war es auch dem Inhaber des Con certsaales sehr recht, daß gerade die Beiden blieben, er hatte auf diese Weise eine sehr- billige Tiroler-Num mer. Es war noch ein anderer Umstand vorhanden, der die Toni an Berlin fes selte, die Liebe. Ja, sie liebte. Sie selbst war sich völlig unklar darüber, sie fühlte nur, daß sie froh und heiter war. wenn sie „ihn" sah, und trüb und ernst gestimmt, wenn er nicht in ihrer Nähe weilte. Und er, der Mann, den ihre Seele liebte, der blonde Jongleur mit den großen blauen Augen, die so ernst und träumerisch blickten, er war noch viel ahnungsloser, er hatte auch nicht die leiseste Ahnung, daß dort un ter dem Sammetmieder ein Herz in heißer Sehnsucht für ihn schlug. Wie sollte er auch, hatte er doch noch keine drei Worte mit der Toni gewech selt; aber bemerkt hatte er sie und auch gesehen, daß sie ein hübsches Mädchen war. So standen die Sachen, als die Ti roler-Gesellschaft Berlin verließ, und der Pold'l und die Toni allein zurück blieben. Der Pold'l kam sich einsam und verlassen vor. Die Gesellschaft hatte zusammen in einem billigen Gas those gewohnt; sie hatten gemeinschaft lich gespeist, waren mit einander aus gegangen. Jetzt war er allein. Früher hatten sie gelacht und geplaudert, wenn sie zusammen beim Bier gesessen. Trat er jetzt in ein Restaurant, Niemand sprach mit ihm. Unter den Künstlern, die mit ihm engagirt waren, hatte er leine Bekanntschaft, er kümmerte sich gar nicht um diese Leute, die ihm als Menschen geringwerthig erschienen.und deren Leistungen von ihm nicht als ehrliche Arbeit aufgefaßt wurden. Daß er selbst nichts anderes war und ei gentlich viel weniger leistete als Jeder von ihnen,daran dachte er nicht, er rech nete sich nicht zu ihnen, er war ein ei ner ehrlichen Zunft angehöriger Hand werker. Der Pold'i und die Toni waren frü her selten zusammengekommen, und selbst jetzt, als sie allein waren, schien sich das nicht ändern zu wollen; dem Pold'l gefiel die Toni nicht, weil sie dunkel war, er mochte blos die Blonden leiden, und die Toni hatte sich nie um ihn gekümmert. Im Uebrigen wußte sie, daß er sich nichts aus ihr machte. Deshalb war sie nicht wenig erstaunt, als er sie eines Abends ausforderte, mit ihm zu Biere zu gehen. Doch unange nehm war es ihr auch nicht, und^sie bleiben, in welchem sie allabend auftra ten. Ihre Anwesenheit erregte einige Aufmerksamkeit? wenigstens unter dem der allgemeinen Aufmerksamkeit wa ren. Der Pold'l fühlte sich sehr zufrie den, aber die Toni war aufgeregt. Sie bedeutende Schwierigkeiten. Der Jong- > leute war ein Däne und des Deutschen nur wenig mächtig, die Anderen aber sprachen beide den urwüchsigsten Dialekt ihrer heimathlichen Berge. Der Pvld'l gab daher das Gespräch bald auf, aber die Toni redete unverdrossen weiter, je den Satz langsam Wort für Wort zwei-, dreimal wiederholend, wenn der Fremde sie nicht erstand; und wenn er etwas sagte, brach sie jedesmal in ein Helles Gelächter aus, so komisch kam ihr seine Ausdrucksweise vor. Der Pold'l fand das albern und ärgerte sich, der Jongleur und die Toni aber amüsirten sich königlich dabei. Was aber denPold'l am meisten kränkte, das war, daß die Toni nicht nach Hause zu kriegen war, und daß sie ein Glas nach dem anderen trank, so daß sie zuletzt einen Schwibs hatte. Und das mußte er alles bezahlen! Es war weit über Eins, als sie das ihn. Ihr ab«r war das Herz so voll, der Sinn so frei. Der ganzen Welt hätte sie erzählen können, wie glücklich sie sei. Und wenn sie es hätte sagen wollen, so hätte sie keine Worte gefun den, die ihre Gefühle ausdrückten. Mit einem Jauchzer, da hätt' sie's schon können, aber in der Stadt, in den en gen Straßen geht das auch nicht von der Brust. Drei Tage sprach der Pold'l kein Wort mit der Toni, Länger aber^hiett mürrisches Wesen gar nicht aufgefal len, und seine Antwort, als sie ihn fragte, warum er denn böse gewesen mann. Einige Tage blieb das Einvernehmen ungetrübt, sie übten zusammen einige rauf, in dem Concertlokal zu bleiben. Das aber wollte er nicht auf keinen Fall! Es kam zu einem heftigen Streit. Er wisse schon, meinte der Pold'l, weshalb sie hier bleiben wolle; aber das dulde er nicht, und ob sie sich nicht schämte. Und sie begehrte auf. ! Das ginge ihm gar nichts an, ihr hätte kein Mensch etwas zu sagen, und jetzt bleibe sie erst recht. Und sie setzte sich an einen Tisch und bestellte Bier und Abendessen. Der Pold'l blieb auch, setzte sich auch, aber an einen anderen Tisch. Dort saß er wüthend und schoß giftige Blicke zu Toni hinüber. Diese drehte ihm den Rücken zu. Eben wollte «r den Hauptschlag ausführen und allein weggehen, da mußte er es erleben, daß sich der blonde Jongleur zu ihr setzte, und sich Beide bald in ein eifriges Gespräch vertieften. Jetzt blieb er natürlich. Wenn er die Beiden ansah, überlief es ihn heiß und kalt; bei jedem Wort, das sie spra chen, durchzuckte es ihn wie ein Dolch stich; wenn sie lachten, glaubte er, sie lachten über ihn, und oft mußte er sich Gewalt anthun, um nicht hinzustürzen und Beide zu erwürgen. Es war ein Glück, daß ihn der Inhaber des Lu kas in's Kontor rufen ließ, um einige Gcschäftsangelcgcnheiten mit ihm zu besprechen, wenigstens kamen ihm die Beiden für einige Zeit aus den Äugen. Als er wieder zu seinem Tisch zurück kehrte, war ihr Platz leer. ihm nach Hause bringen lassen?! Das machte das Maß voll. Einen Augen blick schwankte er, was er thun solle, dann riß er den Hut vom Nagel und stürmte sort. Er mußte sie einholen, weit konnten sie nicht sein. Auf der Straße traf er sie nicht, auch nicht im Wirthszimmer des Gast hofes, in dem sie wohnten. Er rannte die Treppe hinauf und riß die Thür auf, die in Tonis Zimmer führte. Das Zimmer war leer. Ein jäher Schmerz durchzuckte ihn. Hatte er das verdient? Und um den Kerl, den Landstreicher, hatte sie ihm das angethan! Der sollt's ihm bü ßen! Und sie? Er wollte hier war ten, hier! Und wenn sie käme, wollte er ihr ihre Schande in's Gesicht schleu dern. Aber sie kam nicht. Er wartete, eine zwei Stunden, unten wurde das Lokal geschlossen, es wurde so still, nichts regte sich im ganzen'Hausc, auf der Straße wurde es leer. Die Ge danken jagten durch den Kopf des ein danken, dann Anklagen gegen sie, die hatte er sie denn lieb? Ja freilich, jetzt, jetzt fühlte er erst, wie lieb er sie gute Nacht sagte. Jetzt mußte sie jeden Augenblick eintreten und er was that er hier, was hatte er hier ge wollt? Er fürchtete sich, so vor sie hinzutre ten, und leise, aus den Zehen schlei zeitig hinunter. Er fand die Toni be reits zum Ausgehen gekleidet. Sie hatte ihren besten Staat angelegt und em pfing ihn sehr ungnädig. „Was willst denn?" fragte sie in einem Ton, aus welchem man den Aerger deutlich heraushörte, und wen dete sich nach dem Spiegel, um eine losgegangene Nadel wieder zu befesti gen. Er ließ sich nicht abschrecken. Erst Muth. Er sagte ihr alles, was er auf dem Herzen hatte: Wie er sich so ein sam gefühlt, seit die Anderen fort wa ren, und wie sie sein ganzer Trost ge wesen, und wie er erst gefühlt, daß er sie liebe, als sie ihn gestern so gekränkt. Da sei er halt ganz verzweifelt gewe sei ihm auch klar geworden, daß seine Liebe so stark und so groß sei rne der stärkste Eichbaum daheim, ja >vie der höchste Berg, der mit seinem Gipfel in Das poetische Bild machte auf die Toni nicht den geringsten Eindruck. „A so a grandiger Ding!!" sagte sie verächtlich, dann aber folgte eine Fluth von Vorwürfen: Schämen sollte er sich, wie er sich gestern betragen habe. Blos seinetwegen seien sie fortgegangen aus dem Lokal, weil er sie angestiert habe, als ob er sie fressen wollte. Und sie möge von ihm nichts wissen, ein- für allemal sage sie ihm das, und er solle seiner Wege gehen. Das sah er denn auch ein, daß dies im Augenblick das Beste sei. Er ging ganz vergnügt fort. Aus der abschlä gigen Antwort machte er sich nicht viel, denn er wußte, je energischer die Wei ber „nein" sagen, desto weniger ist's ihnen Ernst. Zeit lassen Zeit las sen sagte er vor sich hin und pfiff sogar ein lustiges Lied, als er die Treppe hinabschritt. Da wollte das Unglück, daß er den Jongleur auf's Haus zukommen sah. Also für ihn hatte die Toni sich so her ausgeputzt! Dem Pold'l stieg das Blut in den Kopf. Er vertrat dem Frem den den Weg. „Sö!" fuhr er ihn an, sein bestes Hochdeutsch auskramend, „wann Sö das Mad'l nicht in Ruh' lassen, nachher Hast's mit mir zu thun!" „Ist das Mädchen Ihre Braut?" fragte der Däne in herausfordernder Weife. „Das geht Di nix an!" schrie der Pold'l. „Doch!" entgegnete der Fremde, „denn sie ist meine Braut!" Dem Pold'l wurde es schwarz vor den Augen. Wüthend wollte er sich auf den Nebenbuhler stürzten, da hörte er Toni's Stimme im Hause. Das brachte ihn zur Besinnung, und mit ei nem verächtlichen: „Deine Braut? Du Gesindel!" schritt er an dem Verhaßten vorüber. Abends aber zeigte er der Toni sein Messer mit den Wor ten: „Wann's den Kerl nicht laßt, wird er hin!" Eine Aeußerung, welche die Toni mit geringschätzigem Achselzucken be- Zeit lassen, Zeit lassen! dachte der Pold'l. sie wird schon zur Einsicht kommen, sie wird schon sehen, was sie an dem Kerl hat, nur Zeit lassen! Aber er hatte sich verrechnet. Die Toni kümmerte sich nicht um ihn, sie hatte nur Augen für ihren Jongleur. Der Pold'l drohte, flthte, aber sie wies ihn stets kurz ab und suchte ihm aus zuweichen. Als er da« merkte, verfolgte er sie wie ein Schatten; fand er ihre Thür verschlossen, so stellte er sich vor derselben auf wie eine Schildwache, we nigstens konnte dann der Liebhaber nicht zu ihr kommen. Die Folge davon war, daß die Toni nahm. Drei Tage ging Pold'l umher wie im Traume; er sah sie den ganzen Tag nicht, er wußte nicht, was sie that, wo sie war. Am Abend nur, wenn sie zusammen auftraten, trat eine Aenderung ein, er durste neben ihr stehen, ihre Hand fas sen und Blicke mit ihr tauschen. Da stieg die Hoffnung immer wieder in er wieder allein war, verschwand der Hoffnungsschimmer, um einer dumpfen Verzweiflung Platz zu machen. Daheim in den Bergen hätte die Arbeit wohl solche Gedanken abgelenkt, hätte er Zerstreuung bei seinen Kame raden, wohl auch ein anderes Mädchen gefunden; hier fand er keine Gesell schaft. er hatte keine Seele, der er sein Leid llagen konnte, einsam und verlas sen stand er inmitten der menschenrei chen Riesenstadt. Den Jongleur suchte er nicht, er fühlte, daß eine Begegnung mit ihm für Beide verhängnißvoll werden müß te, ohne eine Verbesserung feines Zu standes herbeizuführen. Aber eines Abend traf er ihn doch, als dieser nach Schluß der Vorstellung auf Toni war tete. Als er des Nebenbuhlers ansichtig wurde, zuckte er zusammen, aber er be zwang sich und wollte vorübergehen. Da glaubte er ein höhnisches Aufleuch ten in den Augen des Verhaßten zu be merken. Das war zu viel für den Pold'l. AlleS Bl«t stieg nach seinem Kopfe, wie eine blutige Wolke legte ei sich über seine Augen. Er trat dicht an den Fremden heran. ,Na, Du Lump, Du Landstreicher!" fuhr er ihn an, »wart'st schon wieder auf die verlauf'ne Dirn?" „Geh'n Sie Ihre Wege!" antwortete der Artist. .Das Mädchen will nichts von Ihnen wissen!" „So!" schrie der Pold'l, „woher woast dös? Hat sie's g'sagt?" „Sie nicht, sie lacht Sie blos aus!!" „Du Lügenlump!" schrie der Pold'l In sinnloser Wuth hatte er seinMes ser gezogen, und im nächsten Augenblick brach der Jongleur, in die Brust ge troffen, zusammen. Gerade in dem Augenblick trat die „Mörder! Mörder!" schrie sie auf und kniete neben dem Geliebten nieder. Bon allen Seiten strömten Menschen herbei. Ein Arzt nahm sich des Ver wundeten an; er stellte eine schwere Verwundung durch einen Stich in die Der Pold'l ließ sich ohne Widerstand abführen. Den verwundeten Jongleur brachte die Toni selbst in's Krankenhaus und zahlte die nöthige Summe für ihn Acht Monate brachte der Unglückliche dort zu. Als er das Krankenhaus ver ließ, war er ein Krüppel, ein brodlo ser Mann, unfähig und ohne Hoff nung, seinem Berufe je wieder nachge hen zu können. „Demolirte" nennt man diese Unglücklichen in der Arti stensprache. Die Toni war in ihre Heimath ge reist. Ihr Bater war plötzlich gestor ben, und ein Prozeß, d«n sie wegen sei ner Hinterlassenschaft mit ihrer Stief mutter führte, erfordert« ihre Anwe senheit in der Heimath. Sie hatte dem Geliebten oft ihm gemeldet, daß der Leopold Seltner zu fünf Jah ren verurtheilt worden sei. Der Ar tist hatte über den Ausgang des Pro zesses nichts erfahren. Ferner schrieb die Toni, daß sie ihren Prozeß gewon nen, und die Stiefmutter hätte über letzten Brief erhielt der Artist in ge rade demselben Augenblick, als er das Krankenhaus verließ. Derselbe lau tete: Geliebter Johannes! ' Es wäre wohl ohne Zwack, heinen Brieswexel länger zu machen. Du kannst doch nichts ferdienen und ich jetzt eben eine gute Parthie machen. Es ist der Sohn vom Kurzbachbauer, der mich will, weil ich doch jetzt ein Anwe sen habe, und hier würd' ich Dich auch gar nicht so lieb haben wie in Berlin, weil hier dohch ales anders ist und Sie doch ohne Möglichkeit von Fertienst, und da kann mir das kein Mensch ver denken. Es kriißt Sie vielmals und wünscht beste Zkundheit Ihre treue mich kein« zwei Wochen ms „Wo hat es gefehlt?" „Du mein Gott! Wo es gefehlt hat? Ueberall! Die neue Krank heit hatte ich! Bald spürte ichs im Lebii-druckte mich wi« «in Centner „Ganz genau wie bei mir!" »Sie hatten dieselbe Krankheit? Wie hat Sie denn Ihr Doctor behan bewegung,) Die soll der Teufel holen! Ich durfte nichts essen, nichts trinken, nicht rauchen^ — mußte Tag und Nacht den!" „Berkehrt? Ich bin doch wieder ge sund!" nur wollte, das Rauchen hat er mir wollte." „Er ist noch ein ganz junger Mann Doctor Linder." „Linder?" ses Gesicht? Meinen Sie, er verstehe behandelt hat —" Vergaloppirt. Schüler: „Ich bitte, Herr Lehrer, was ist das, eine Fabel?" Lehrer: „Eine Fabel Aer Wärchenprinz. Nun war es schon acht Uhr Abends und Zeit, daß die kleine Lili zu Bett ging. Sie schmeichelte und bat: „Ach, Mamachen könnt' ich nicht noch ein bischen aufbleiben und Dir Gesell schaft leisten?" „Nein, mein Kind. Du mußt jetzt schlafen gehen." „Ach, Mamachen, kommt Papa wie der so spät nach Hause? Ich fürchte mich dann so." wo das Mädchen sie ein paar Stunden schon auswendig gelernt hatte. „Geestemünde, 27. Ort. Wie aus Plymouth gemeldet wird, ist in der Nacht zum 25. October der der hiesigen Handels - Gesellschaft „Nor mannia" gehörige Dampfer „Lotte Sabine" bei dem furchtbaren Sturme mit der schwedischen Panzercorvette „Gustav Adolph" auf der Höhe von ken. sind dies der Capitän Gün ther Claaßen —" Weiter las Dagmar nicht. Günther sie Günther kannte. Von Kindheit an war das. Die Mutter hatte sie im sechsten Jahre verloren. Den Vater verlor sie im sechzehnten Jahre. Der Tante Christine. „Von Träumereien stine richtete schon im Geist die Woh zu spät?" „Nein, das ist eS nicht, Günther. Sie sind besser als alle Männer, die ich ther." lich zu machen, muß anders aussehen, als ich." „Günther! wie mögen Sie nur so trennt Sie eigentlich so von mir? Was stößt Ei» so ab?" „Nichts stößt mich ab, aber es zieht mich auch nichts so unwiderstehlich an. te, das Warum? ... Glauben Sie mir, ich bin nicht leichtsinnig genug, um Ihre Hand anzunehmen." Mit bitterem Lächeln sagte er: „Sie sind sehr vorsichtig, Dagmar." „Bis der Märchenprinz kommt!" Sie stand amFenster und schaute träu mend in die Nacht: „Bis der Märchen prinz kommt," flüsterte sie. Ich tauge nicht für Sie. Ich fühle es, daß ich Ihnen nicht gewähren kann, was Sie zu beanspruchen ein Recht ha ben. Man kann die Liebe nicht er zwingen. Ich hab' Sie lieb aber ich kann Sie nicht so lieben wie Sie mich. für die Ehe wenigstens wie ich sie verstehe." „Also umsonst." Und Günther Claaßen ging. Als Tante Christine am Abend nach Hause wieder zu kommen, da neigte sie den Kopf vorwurfsvoll: „Aber Kind, Kind! Das hättest Du nicht thun sol len ... Ach, das ist aber schade.. .^Nu nicht so liebst ... das macht sich Alles etwas Anderem. Hat nicht jed» Mensch das Recht auf das, was ihm das Glück scheint?" „Das Glück kommt nicht oft, Mäd- namenlosen Ekels auf und eilte in ihr verflüchte Wirthschaft ... Hörst Du sucht und den todten Günther Claaßen. In »er Waldschlucht. An der Waldschlucht steilen Hängen Bricht sich dumpf des Bachs Getose; Sich zum Licht aus dunklem Moose. Fernher hallt des Grünspechts Häm mern In der Wasser rastlos Rinnen; Doch kein Jubel, keine Klage Stört des Walds, der Seele Schwei« gen. Herr, hatte «inen alten treuen Kutscher, dessen einziger Fehler darin bestand, zuweilen «in GlaS Üb«r d«n Durst zu trinken. Dieser Fehler aber ärgerte die Frau Baronin so, daß Klagen üb» den „unverbesserlichen" lang« Du Dich bei mir gut ausführst, soll «s Dir an nichts fehlen. M«in« Frau sagte mir, Du fei«st krank und ich sehe es selbst, denn Du kannst kaum stehen. Leg« Dich zu Bett; ich wcrde Dir Arzneien schicken!" Lager ausgesucht, als ihm auf B«f«hl des Barons zwei große Zugpflast«r auf den Rücken geklebt wurden, wäh- Genommene" natürlich f«hr erschöpft im Bitte. Der Blutverlust hatte seine Wirkung gehabt, die Blasen auf dem Krankheit kann ja Niemand etwas. Laß Dich das nicht anfecht«n. Sollte sich der Anfall wiederholen, so stehen genden Erfolg erzielt. Die Unschuld durch Bei spiele warnen, heißt sie verführen.
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