Der Todte Korror-Istelnd. Roman von Harry Shesi. (19. Fortsetzung.) Gegen elf Uhr war das wirklich der Fall. Der Krank« schlug die Augen mit der Hand. „Trinken!" hauchte er leise. Der Arzt flößt« ihm «in« M«dicin «in, welche die Lebensgeister beleben mußte, wenn dies noch möglich war. Der Criminalcommissär zog sein No tizbuch hervor und macht« sich zum Schreiben fertig. „Er will sprechen," flüsterte der Wärter. Der Criminalist beugt« sich „Ich heiße Andrö Gersaut. Hofrath Schaller hat mich er morden lassen aus dem Hinterhalt ei i Mi I b's d 23. Capitel. Justizrath Gallus fühlte sich wie ge „Herr Doctor Friedrich Gallus aus Berlin vermuthlich?" „Der bin ich und Sie darf ich „Mich sendet Mr. Thomas Thorn selbst?" rief der Justizrath enttäuscht. „In der Circusstreet?" fragte Gal lus. „O nein, da befindet sich nur sein Geschästslocal: er wohnt ein wenig außerhalb der Stadt. Bitte, lassen lächelte. entschuldbar eZ gibt in London zu viele Schwindler und Betrüger. Doch ich hoffe, Mr. Davis aus New Uork wird einigen dieser Gesellen bald den Aaraus machen!" Der Justizrath streckte dem Fremden die Hand entgegen. „Entschuldigen Sie meine Bor sicht," bat er; „ich sehe jetzt, daß ich mich Ihnen anvertrauen lann. Lassen Sie uns keine Zeit verlieren und kom men Sie. Ich werde glücklich sein, Mr. Davis recht bald zu sprechen." Die beiden Herren durchschritten die Bahnhofshalle, wobei der Abgesandte des Detectivs es sich nicht nehmen ließ, dem deutschen Herrn die Handtasche zu tragen, und gelangten dann auf den Bild geschäftigen Verkehrs bot. Der Herr mit der Brille beorderte durch eine Handbewegung eines der in die Tasche greifen und das geforderte Fahrgeld, Schilling, bezahlen. Aber der Justizrath verhinderte ihn Sache. Hier, mein Freund!" Er hatte sein« Börse gezogen und dem Kutscher, der über das gebrochene Englisch seines Fahrgastes lächelte, den Preis eingehändigt. Doch im Begriff, die Börse wieder zu schließen, wurde seine Hand unsicher, und mehrere klei nere Geldstücke fielen zu Boden. So fort sprang ein „Shineboy", ein Junge, welcher mit einem kleinen Ka sten voll Schuhputzutensilien di« Stra ßen durchzieht und sür eine Kleinigkeit das Geschäft der Stiefelreinigung be sorgt, von seinem Standorte l>erbei und sammelte die Münzen auf, um sie dem Justizrath zu überreichen. Der aber ließ dem armen Burschen das Geld. „Mach' Dir einen guten Tag," sagte er heiter; „sollst auch wissen, daß es Der Shineboy versenkte schmunzelnd das Geschenk in seine Tasche, dann fragte er mit dem ganzen Stolz eines Sohnes Albions, welcher sich nicht gern beschämen läßt, ob er dem Gentleman nicht wenigstens einen „kii'«t eins» wurde, zog er sich nach seinem „Haupt quartier", welches sich unter einsm dreiarmigen Gaskandelaber befand, zurück und packte schleunigst seinen Ka sten zusammen, wahrscheinlich, um den Rath des alters fremden Herrn zu be hatte sich, nachdem noch durchweinen Gepäckträger der kleine Koffer des Ju stizraths aufgeladen worden war, in Bewegung gesetzt und rollte jetzt ziem lich schnell seinem Bestimmungsorte zu. lehnte müde in einer Ecke, und der Herr mit der Brille schien ihn mit Fra gen nichts belästigen zu wollen, ja <r nichts. „Verschwiegen wie ein Detectiv," dachte der Justizrath lächelnd, „ab-r das muß ja so sein. Davis hat seine Leute vorzüglich geschult." ner freundlichen Straße, die dem Ge schäststreiben der Themsestadt völlig entrückt,zu sein schien. Die Häuser eine Livree tragender Neger vor dem Deutschen. „Mr. Davis schon hier?" fragte der grauhaarig« Herr. bringen, was Sie wünschen. Er ist der Diener des Mr. Davis und mit diesem aus Amerila gekommen." daß nur das Weiße der dicken Äug äpfel zu sehen war. „Ihr Zimmer liegt im zweiten Flur." Aber Friedrich Gallus stand an der ersten Stufe der Treppe, lehnte den Rücken gegen di« Wand und machte leisten. g ? S Z Der Herr mit der Brille sah ihn eigenthümlich forschend von der Seite „Wollen Sie noch nicht aufJhrZim- Und daß dies von denselben Gaunern ausgeh«. di« «r unschädlich zu machcn Mit dem Bewußtsein der Gefahr, in ,Mben Sie frei!" herrscht« hervor. „Wenn Ihnen Ihr Leben lieb ist und Sie die Hoffnung nicht verlie ren wollen, jemals lebend dieses HauS zu verlassen, so führen Sie sich ruhig und vernünftig auf. Folgen Sie die sem Schwarzen! Sie mögen während Nacht ganz schlafen. Me „Mit welchem Rechte halten Sie mich fest?" rief Gallus. „Bilden Sie selbst?" fragte er. „Wenn dies der Fall auf Newports Anweisung Thee und Der Justizrath schlürfte behaglich seinen Thee? «r fühlte nicht die ge möglich Ihre Absicht sein." geführt hat, Gallus fort, „das damit ich meinen Zweck nicht erreiche. ! Ich wollte mir Gewißheit über das Schicksal der Hinterbliebenen des un glücklichen Eldors v. Fels verschasscn; Mr. Davis, den Sie als einen geschick ben Sie haben zu verhindern ge wußt, daß Davis mich traf, ich kann daher mit Davis das Geschäft nicht machen. Nun wohl, Mr. Newport, mir?" Newport sah den Justizrath über rascht an. „Scherzen Sie mit mir?" fragte er in gedehntem Tone. „Sie könnten sich leicht denken, daß mir wenig scherzhaft zu Muthe ist, doch ich versichere Sie noch ausdrück lich, es ist mein voller Ernst. Ich schließe mit Ihnen das Geschäft ebenso gern ab, wie ich es durch Davis hätte besorgen lassen. Eigentlich, wenn wir der Sache auf den Grund gehen, wäre ob auf gütlichem oder feindseligem Wege, mag dahingestellt bleiben die von mir gewünschten Enthüllungen verschafft hatte. Gut, ich bin jetzt durch Ihre liebenswürdige Umsicht in der angenebmen Lage, meine Waare von den Gedankengang seines Gegners be reits Bresche gelegt er fuhr jetzt das schwere Geschütz vielstelliger Zahlen auf. der die Auffindung der Wittwe Eldors und seines Kindes zu einer Art Sport für sich gemacht hat." sieht' s'j, Pf dl' / N füllte, stehen und versuchte vergeblich, „Ich geh« auf Ihren Vorschlag «in." sagte er scharf: .ich kann dem Baron Ueber Letzteres iss nicht einmal unser Berliner Geschäftsfreund unterrichtet. Handelt man gegen mich ehrlich, so Art Geißel. Aber gut, das ficht mich können sich von meinerMüdigkeit kaum einen Begriff machen. Ich hoffe unter Ihrem gastlichen Dache ausgezeichnet zu schlafen." fühle absoluter Sicherheit zur Ruhe ge hen," sagte Newport verbindlich; „dort ist eine Glocke, wie Sie Wohl bemerken. Wiedersehen!" und Gallus hörte, wie Jener den Schlüssel zweimal im Türschloß. her umdrehte. „Also wirklich gefangen!" sagte er zu sich selbst. „Aber Zeit gewonnen, Alles gewonnen. Ich hege nicht den Inzwischen hatte sich Gallus entklei len, als er gehofft. Jetzt, da das Dun- Aber viel unruhiger noch war die Nacht, welche Davis verbrachte. Als der Detectiv vom Bahnhofe in seine Deutschen einschlagen könne. Der alte Kriegsveteran, Mr. Coo per, der den Tag über das Haus deS weg aus dem Dunkel zu finden: er strengt« seineDenkkraft auf's Aeußerste an und verwarf doch alle Plan« und B«schlUsse, die er faßte. Diesmal war er selbst rathlos. Wie sollte er in Er fahrung bringen, wohin der geriebene Newport sein Opser geschleppt? Lon don ist groß und besitzt Tausende von Schlupfwinkeln, welche von Uneinge weihten gar nicht zu erreichen sind. Und dann erfüllte der Gedanke, dah die Schuft« Gallus ein Leid anthun könnten, den Detectiv mit Wuth und Entsinn. Davis warf sich schließlich auf sein es dazu noch mit munteren Redm. Er hatte wohl dem Polizisten soeben ein« lustige Geschichte erzählt, denn dieser lachte und sagte: „Da hast Du Dir wohl eine ver gnügte Nacht gemacht, Patrick, mit dem Gelde, das Dir der Deutsche ge schenkt hat?" „Well, Sir, ich habe die Hälfte mei ner kranken Mutter gebracht und die sen und dann einen feinen Weihnachts punfch getrunken und ein Packet Ciga retten geraucht. Ah, das war «ine gute Zeit!" „Wünschtest wohl, Patrick,, daß heute Handvoll Geld fallen ließe und es dem ehrlichen Finder schenktet" „Das will ich meinen, Sir," lachte der Junge, „es war ein glattes Ge schäft, nicht einmal die Stiefel wollte er Davis hatte längst aufgehorcht. So bald der Polizist abgefertigt war und er selbst seinen Fuß aus den kleinen Kasten in die eiserne Fußform hinein- Verhör, dessen Ergebniß ganz zweifel los ergab, daß der Wohlthäter des Jungen, der ihm die kleinen Münzen überlassen, Gallus, sein Begleiter aber Newport selbst gewesen sein müsse. Von Letzterem besaß Davis durch fei- Herren fortgefahren?" forschte der De tectiv. „Hast Du gehört, wohin?" „Nein, Sir: als der Engländer dem Kutscher diesen Befehl gab, stand ich noch hier unter m-iner Laterne." „Würdest Du den Kutscher des Eabs ' rufen konnk: „Da kommt der Sandwich-Bill!" Der Detectiv winkte den Kutscher c7' w"h' d t schnell!" Eine Viertelstunde später hielt das Cab vor einem gewaltigen Gebäude, zu tesehl gegen Newport und Genoffen! Wuchtige Schläge gegen die Thür seines Zimmers schreckten Gallus jäh aus seinem Schlummer auf. Der Justizrath richtete fich auf, rie» kannte Zimmer, dieses Bett, die Lampe dort auf dem Tische Alles war ihm so fremd. Ah, die Erinnerung, die sich plötzlich einstellte, erklärte ihm die ganze Lage. Aber ehe er sich irgend welche Einzelheiten in's Gedächtniß zu men rufen: „Doctor Gallas Doctor Friedrich Gallas sind Sie da?" Thür auf und der Justizrath sah sich Port!" lette auf dem Rücken gefesselt sind." „Newport verhaftet?"^ schlag belegt?" forscht« Gallus hastig. Davis antwortete: „Es ist Alles in zu lmterziehcn." Gallus schüttelt« dem Amerikaner sagte er. „ich bin Ihnen für das Leben verpflichtet." Aber Davis lehnt« den Dank ener- , ch - Putzer mich auf Ihre richtig« Spur ge bracht hätte." „Also, wenn ich nicht die kleinen Gewalt dieses würdigen Newport," meinte Gallus kopsschüttelnd. „Nun, das nenne ich Glück haben!'" und stieg jetzt an der Seite, des Detec- Beim Anblul Newports, der gefesselte zwischen den beiden Beamten stand er, „ich habe in Ihrem Hause Vortreff lich geschlafen. Ich danke Ihnen, daß Sie mir für Nacht Unter- Im Polizeigericht wurde mit New port kurzer Proceß, gemacht. Auf die beschworene Aussaze des Justizraths hin und im Hinblick darauf, daß Davis sich anheischig machte, binnen wenigen man es in Newport mit einen? der ge fährlichsten Gauner Englands und dem thätigen Mitgliede einer interna bande zu thun habe, wanderte er ohne Zulassung van Bürgschaft hinter Schloß und Riegel. gemeinsam mit einem Assistenten des Untersuchungsrichters einer gründli chen Musterung zu — (Fortsetzung folgt.) Zuvorgek«»»«». Ehemann (beim Weiten Hahnen schrei von der Kneipe heimkehrend, zu, der kampfbereiten Gattin): „Ja, wi« gesagt. Eulalia, ich weiß schon, ich bin Dich ertränkt, aber nur der armen Würmer willen hältst Du aus, und wenn's nicht anders wird, so schreibst Du Deiner lieben Mutt«r...! So. Gott sei Dank, nun habe ich Di, ja woh.' Alle» v«n der Leber herunter ge redet. Ich kann also gleich ««schla fen N Aür die Küche. Kartoffelsuppe. Für je v!er Personen schneidet man so viel Sup penwurzeln klein, daß sie eine gehäufte Untertasse voll ergeben. Durch Zusatz einiger Spargelstangen und Vilze, so wie etwas Blumenkohl wird die Mi schung verfeinert. Nunmehr zerläßt man in einem Suppentopf j Unze But ter, thut die Wurzeln hinzu und dün stet sie fest zugedeckt auf nicht zu heißer Stelle des Herdes so lange, bis Alles gleichmäßig weich ist. Die But- A e p se lklöß che n. Diese Klöß- Alles recht gut unter einander und sticht kleine Klößchen von der Masse, welche man in kochendem Wasser oder ner vorgerichteter Hecht wird in Stücke geschnitten und mit Butterstückchen in «ine feuerfeste Porzellanschüssel gelegt. Man giebt mehrere Glas Aepfelwein, einige Citronenfcheiben, mehrere fein ihn verdeckt in «inen heißen Ofen. Er wird IS bis 20 Minuten gedämpft, dann löst man «in Drittel Unze Lie bigs Fleisch - Extract in etwas Milch, giebt dies nebst einigen Löffeln dicker saurerSahne an dm Fisch und dämpft ihn offen noch kurze Zeit. Brühr«is wird als Rand um daS Frikassee ge legt. G e s ch morte E nie mit Ka pernsauce. Man kocht die Ente in Wasser unter Abschäumen und Hin zufügung von Salz, Gewürz und Lor beerblatt weich; dann bratet man sie in Butter braun und richtet sie mit der Kapernsauce an; zu, dieser stellt man mit Butter die genügende Menge Braunmehl her, Weichs man, mit einem Glase Weißwein ablöscht.- man giebt soviel. Wasser oder Brühe hinzu, als man Sauce zu haben, wünscht; zwei Lössel Kapern, einige Citronenschei ben,, etwas Zucker,. Leber, und Magen der Ente, beides kleingeschnitten, läßt man in der Sauce eine halbe. Stunde lochsn und legt den Bmteir zuletzt einige Minuten hinein., A.a.l.in B ie r.un.kW«un. Hier zu, sind Aale im Gewicht von. 2 bis 3 Pfund am geeignetsten. Mau säubert dieselben gut, reibt sie mit. Salz ab und schneidet sie in etwa drei, Finger breite Stücke. Dann bedeckt, man den Boden einer großen Kasserolle mit einigen scheibig geschnittenen Zwiebeln, ganze Pfefferkörner, Salz und etwas Salbei hinzufügend. Die nebeneinander dar aus gelegten Aalstücke werden mit leich tem Bier übergössen, das sie bedecken lammen und. geschäumt worden ist, »ine halbe Unze Liekis's hinzu. Sobald der Fisch weich gewor den ist, wird. er. AuL dem Sud genom men, dieser durch ein Sieb gegossen, in die Kasserolle zurückgegeben, mit einem großen Glase Rheinwein und Citro nensaft geschärft und mit einem ge häuften Theelöffel, in Wasser zerquirl tem Kartoffelmehl, nebst 2—3 Eidot tern abgezogen. Man servirt den Fisch, der ein wenig in der fertigen sen mid reicht dazu in Butter und ge wiegter PetttMe geschwenkte Kartof feln. Kohl mit weißer Sauce. schneid« einen schönen Kohlkopf wie zu Schmorkohl, loch« ihn in Salz >Niss«r und lasse ihn dann auf einem Durchschlag ablaufen. Während des sen verrührt man ein wenig Butter mit Mehl in einer Kasserolle, läßt es aber nicht braun werden, gießt dann Sahne oder Milch dazu, thut Salz, sehr wenig Pfesfer, Zucker nach Ge schmack und etwasMuskatblüthe t«>u. Ist die Sauce fertig, so thut man den Kohl hinein, läßt ein paar Mal auf wallen und giebt ihn dann zu Tisch. Wiener Rostbraten mit Salat und Eompot. Die von einem altschlachtenen, saftigen Rippen, stück geschnittenen Rostbraten werden geklopft, mit Pfeffer und Salz be streut, mit ein wenig Knoblauch ge spickt, über starkem Feuer aus dem Rost gebraten, wobei mg« sie fleißig mit Butter beträufelt, und sofort mit Sa lat und Compot zu Tische gibt. 3
Significant historical Pennsylvania newspapers