2 Hlcver das Hraö hinaus! Von K. Voigt. Wir hatten zusammen auf einer Schulbank gesessen, mein Freund Wer ging darauf als Assistenzarzt nach der norddeutschen Universitätsstadt K., von wo aus er mich nach einiger Zeit zum Geschöpfchen aus Liebe geheirathet. Reich waren sie Beide nicht, doch ge nügte Werners Heines Vermögen und kommen, bei der sie es nicht gut gehabt hatte. , Als sie eben erwachsen war, lernte sie anginem Bortragsabend in gehrte. Aus dem düsteren Haus der Alten sührte er sie in s«in b«scheid«nes, aber freundliches Heim, in dem sie, ge hegt von feiner Liebe, bald ihr« freud lose Kindheit vergaß. Und von der Stunde an ging das ganze Sein und hatte. . Anblick. Neb«n ihr befand sich «ine ien arbeitete, sagte daß der Herr Professor in der Klinik f«i. Ich ließ Miene eines viel leschästigten Arztes Berufslebens nicht gerne sieht. Erst dertc sich der Ausdruck seines um Vie les ernster und älter gewordenen Ge sichts und machte dem einer ausrichti mir ging, kehrte er noch in das Opera tionszimmer zurück, um seinen Hilfs ärzten und den Schlvestern einige An weisungen zu geben. Hierauf führte er mich in scineVilla. Während ich nun an seiner Seit« in ein äußerst elegant und behaglich ausge stattetes Studirzimmer trat, konnte ich nicht umhin, zwischen seiner frllh-ren bescheidenen Wohnung und der jetzigen im Stillen Vergleich- zu ziehen-. Ueber dem großen, mit reichem Schnitzwerk v«rfthen«n Schreibtisch hing in brei tem, schwarzem Rahmen «in« Kreide zeichnung, di« Flora als sechszehnjäh- rizeS Mädchen darstellte Auf einer Console darunter stand In einer kost herrlicher Marechal - Niel» Rosen, die, Lippen: „Wo ist denn Flora, Werner? Darf Er war gerade dabei, die Sectflafche zu entkorken, nun hielt er plötzlich in seiner Beschäftigung inne, während feine offenen Züge von einem so gro ßen Seelenschmerz verdunkelt wurden, daß ich meine Frage noch in derselben Minute bereute. Frau todt ist? Hast Du denn nicht die Anzeige bekommen?" „Nein, ich habe nie einen Brief von Dir im Ausland« bekommen," sagte ich auf's Höchste erschreckt, „und ich ver dachte Dir das nicht, weil ich Dich glücklich wähnt«. O, es thut mir un endlich leid, mein armer, alter Junge —" In diesem Augenblick knallte d«r Champagnerpfropfen, und mit leicht bebender Hand goß jetzt mein Freund den perlenden Schaumwein in mein Kelchglas. Dann holte er noch Ciga retten für mich, und erst, als die lichen Duft der Marechal - Niel - Ro sen vermengten, kam «r auf unser trau riges Gespräch zurück. „Im künftigen Monat ist schon ihr zweiter Todestag. Aber noch immer stürmt mein armer Zwergenverstand gegen di« eiserne Nothwendigkeit an, rennt sich den Kopf blutig an der star ren Grenzmauer des Unfaßbaren. Darüber sind nun bald zwei Jahre ver flossen, und wie viele bange Tage, wie viele einsame, ruhelose Nächte, wie viel« z«rquälte Stunden " „Und Dein« Arbeit als Arzt," un terbrach ich ihn, „Deine so ehrenvolle Stellung an der hiesigen Klinik? Kann Dir dies nicht wenigstens etwas Be friedigung geben und Dich von Deinem Schmerz ablenken?" „So lange ich draußen in der Klinik in meinem Berufe thätig bin ja! Dann bin ich Arzt mit j«d«r Fiber, je dem Athemzug« und denk« nur an wieder eintr«t«, wo mir di« Erinnerun gen schon auf der Schw«lle entgegen kommen, bin ich nichts als der verzwei felte Gatte meines todten Weibes. Doch laß mich Dir im Zusammenhang von ihr erzählen, lieber Freund! Du weißt ja selbst, wie glücklich sie mich ge macht hat! Dies Glück, das sie mir durch ihre Liebe gewährte, hat selbst in der Zeit ihres körperlichen Gebunden seins nie die geringste Wandlung od«r Trübung erlitten bis zu dem Tage, an d«m es mir durch ein unersorschliches Schicksal auf immer geraubt wurde. Im Anfange unserer Ehe, ungefähr in dem ersten Jahr«, war Flora an scheinend völlig gesund, aber der Keim des unheilvollen Leidens, das ihr«n keuschen, jungen Leib in seiner Blüthe hinraffte, muß bereits damals in ihr gelegen haben. Wie sie mir später ge stand, hat si« mich «rst über ihr Befin den zu täuschen gesucht, um mich nicht zu beunruhigen und zu betrüben, bis ich dann endlich di« traurige Ent deckung machte. An einem Abend kehrte ich aus der Klinik heim. Da sah ich zu meinem namenlosen Schrecken mein Weib in fast todtenähnlichem Zustande auf dem Sofa liegen. Ihre sonst so rosigen Züge hatten jetzt ein« bläulich - grau« Färbung b«kommen, ihre Augen waren geschlossen, ihre Hände eiskalt. Das Mädchen, das sie mit Kölnischem Was ser rieb, um si« zu erwecken, gestand mir auf mein Befragen, daß die gnädig« Frau schon einmal «inen ähnlichen Än lich untersagt habe, mir etwas davon mitzutheilen. Unter d«n b«lebend«n Mitteln, die ich sofort in Anwendung brachte, erholt« sich mrine süß« Frau allmätig wieder und schlug die Augen auf. Es lag «in so rührendes Flehen auf ihrem lieben Gesicht, daß es mir unmöglich war, ihr wegen der^ Ver schen Luft und eine besondere, von mir Da die Anfälle in der «rsten Zeit Aber statt daß sie die ersehnte Star- Kraft mit fort. Sobald sich ihr Be- nekn wie ich, doch gleich mir den ei gentlichen Sitz des Leidens nicht zu intdecken vermochten. und Ärz?, es zu hindern vermochte." Er hielt ein paar Augenblicke inne und starrte düster und kummervoll vor Kranken nichts abschlagen konnte. Und dann, während ihre großen dunklen Augen in die blutroth« Scheibe Dächern der gegenüberlieg«nden Häu s«r schwebte ich s«h« dies Alles noch so deutlich vor mir, als wäre es erst letzten Wunsch gesagt! Weißt Du, secirt hätte, um hierdurch jenem ge heimnißvollen Leiden auf die Spur zu kommen, dessen Opfer sie geworden k«in«m Arzt ergründet werden konnte. So gewiß, wie sie fühlte, daß es für sie selbst nun keine Hoffnung mehr gebe, möglich im Keime zu ersticken. Dies Alles sagte sie mit der über natürlichen Reif« und Klarheit der Empfindung, die Schwerkranken oft mals eigen ist und die sie über ihr bis heriges Denken und Fühlen dann gleichsam emporhebt. Mein« Frau hatt« in dieser Stunde jede Sp>v von Kindlichkeit abgestreift, und ihre Sprach«, ihre ganze Ausdrucksweise war so wunderbar geklärt, fast unir disch, daß es schien, als hätte ihre Seele bereits ihre zarte, gebrechlich« ihr Alles offenbar geworden war, auch das Künftige. Ich aber empfand bei ihren Wori«n zunächst weiter nichts, als eine unend liche Qual. Die bloße Vorstellung, mein ang«b«tetes Weib in absehbarer Zeit auf dem Secirtifch liegen zu sehen, den reinen, schönen Leib m«in«n In strumenten preisgegeben, dünkte mich im ersten Augenblick so ungeheuerlich, daß ich mich unwillkürlich auf's Knie abgezehrten kleinen Hände mit meinen Küssen und Thränen bedeckte und sie beschwor, von diesem Wunsche zurück zustehen. Doch vergeb«ns bat und flehte ich, mich meines geleisteten Schwurs wieder zu entbinden und das nicht von mir zu verlangen Si«. die sonst so Sanste, Nachgiebige, blieb bei ihrem einmal geäußerten Wunsch«, d«n sr«ilich nur die selbstlosest«, h«ld«nmü thigst« Liebe ihr in das klein« Herz ge legt hatte, und ich mußt« mich fügen, so unsagbar schwer es mir wurde, da ich nicht zum Wortbrüchigen werden durfte. Und als mein armes, süßes Kind einen Monat nach jenem Gespräch mit ihren erschlafften Kräften «in«m furcht baren Anfall erlag, habe ich mein Versprechen gehalten und ihren letzten Wunsch erfüllt. „Nur, weil sie es so wollte." Diese Worle könnte ich als Motto für das Ende meiner Erzählung wählen, als Motto zugleich auch für das Leben, das ich fortan geführt habe ohne sie! Denn nur, weil sie es so wollte, bin ich d«r Mann geworden, als den Du, mein Freund, mich nun nach Jahren wieder siehst, ein in unabhängiger, fast glän zender Stellung Lebender, der geach tet« Leiter der hiesigen Frauenklinik, eine Autorität in ärztlicher Beziehung, ein Schriftsteller sogar, und das Alles nur, weil die Liebe dieses Kindes es so gewollt hat. Di« Secirung. die ich ihrem Wunsche gemäß an ihrem Leibe vornehmen mußte sie war «ine ent setzliche Qual für mich, das kannst Du glaub«n fübrt« mich nämlich zu der Allerdings hab« ich bis jetzt «ist sehr meiner verstorbenen Gattin, behandelt, dann aber stets mit Erfolg. Es liegt ein« ergreifende Tragik für mich in der letzten Thatsache, und jedesmal em pfind« ich einen fast körperlichen Schmerz bei dem Danke einer von die ser KranklM durch mich Geheilten, wenn ich dabei an das theure Leben denke, das ich trotz aller Liebe nicht zu retten vermocht«. Viele unter meinen Collegen mögen mich um meine schnelle Laufbahn, meinen plötzlichen Ruhm und meine bevorzugt« Stellung benei den, was ich Alles ihr, meinem süßen, todten Liebling, zu verdanken habe, doch nichts davon kann sie mir ja in's Leben zurückrufen, und das große, per sönlich« Glück, das mit ihr für immer von meiner Seite geschieden ist, auch nur im Entferntesten ersetzen!" Auf dem Grabe d«r jungen Frau, das ich noch am selben Abend mit mei nem Freunde Werner besuchte, erhebt sich eine geborsten« Säule, und davor befindet jich «in Rosenstrauch, der jetzt in üppigster Blüthe stand. Auf der Säule stehen die herrlichen Wort« aus dem ersten Korintherbruf«, Cap. 13, Vers 13: „Nun aber bleibet Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größeste unter Der Binüger. Eine Dorfgeschichte. °°» Joseph Nichter. Der Bürgermeister einer kleinen stei rischen Ortjchast amiirte in seiner ge räumigen Stube, die abwechselnd als Kanzlei und Futterkammer verwendet wurde. Die untergehende Sonne schien durch das F«nster und beleuchtete das kugelrunde, tupferrothe Gesicht des Dorfgewaltigen, der mit ausgestreckten Hemdärmeln vor dem mit Schristsa chen bedeckten Eichentische saß und ab und zu «inen kräftigen Schluck aus ei nem Steinkruge nahm. In respektvol ler Ents«rnung stand «in bejahrter Mann in desecter städtischer Kleidung. Die eingefallenen, bleichen Wang«n verriethen die Noth und die Entbeh rungen, mit denen d«r Fremde zu käm pfen gehabt, und die leicht gekrümmte Gestalt deutete darauf hin, daß sie den schweren Schicksalsstürmen nicht mehr lange Stand gehalten hätte und als bald zusammengebrochen wäre. „Na alsdann, w«il wir davon re den," hub d«r Bürgermeister an, „Oes seid's der Huber Christian, der Sohn der gottseligen Grabenbäuerin, und wollt's, daß Eng die Gmoan versorgen soll. Wird sich hart macha lassen, san koane reichen Leut' da, die fllr's Beitel volk was Uebrig's hätt'n. Das Gesetz verlangt's ab«r, daß m'r dös zuMndi g« G'lumpert verhalt, und i bin de: Hiiater des G'fetzes. Sakra h'nein, z'wegen was seid's denn als g'machter Mann vor zwanzig Jahren in d' Stadt eini, habt's die Keuschen ver kauft und seid's in d' Fabrik 'gangen, wir's ganze Gerstel verthan war? Sitzen bl«ib«n hätt's sollen dahoam, Heirathen, wie sich's für ein' ordentli chen Menschen g'hört, net umstraban ,en in der Welt und erst, wenn Enk 's Wasser in's Maul rinnt, auf d' alten Tag' der Gmoan zur Last fallen." „Herr Bürg«rm«ister," entg«gn«te anscheinend ruhig und gelassen der An gesprochene, „ich bin damals fort aus dem Ort wegen einer Heirathsg'schicht. Die Dirn' von «in' reichen Bauer, die ihr Bräutigam sitzen lassen hat, die hatt' ich nehmen sollen, und damit ich a Ruh' hab', bin ich lieber auf und da von. In Wien hab' ich mir in einer Maschinenfabrik mein ehrliches Stück Brod v«rdi«nt, bis mir vor Kurzem das Malheur pafsirt ist und mir das Rad d«n rechten Arm wegg'rissen hat. Verdienst und die Polizei hat mich per Schub in meine Heimathsgemeinde ex pedirt. Was weiter mit mir g'schehen soll, das weiß ich nicht." „Was wird denn g'schehen," fiel der Bürgermeister ihm in's Wort, „als Einleger werd'ts halt von Haus zu Haus einquartirt, jeder Bauer muaß Enk a Wochen lang erhalten und so wand«rt's nachher wie im Ringelg'spiel umeinander, bis' aus is und die Leut' erlöst san von Eni. Heut' bleibt's da über d' Nacht und schlast's im Arrest, morgen Früh g«ht's mit dem Zettel, bäuerin hin und meld'ts Enk b«i ihr als Einleger. Die Bäuerin, d' Zauner Resi, is a riegelsam« Wittfrau, wegen derer seid's Oes amal, wi«'s no' a le handleter Einleger, war dös Weib a fetter Bissen für Enk, und eppa hat's noch a Aug' auf Eni, d' Resie, dann lautet Arrest! Alsdann morgen Früh zur Zaunerin. G'red't hab' i, aus ist, Sakra, folgen Heißt's, Bettelg'sin meldete sich bei der Bäuerin, die eben mit ihrem zwölfjährigen Töchterchen, der kleinen Anna, den Frühstückst«»« tranl. Die Bäuerin las den Anweise zettel d«S Gemeindevorstand«,-, mu sterte den Ankömmling und fragte in spöttischem Tone: „Soll i mei'n Augen trau'n, der Christel sucht mi wirkli hoam, der eh'malige stolze Bua find't gar mein' Hof wieder nach so langer Zeit? Geh' Annerl, schlag' den Ka- B'such. Ali Einleger beehrt mi der Huber a Wochen lang', schneid' ihm a Scherzel Brob ab, dem armen Krüppel, damit «r uns n«t verhungert." „Bäuerin," antwortete Huber, müh sam seine Aufregung niederkämpfend, „ich will Dir die Last, die man Dir durch mich auferlegt hat, möglichst leicht machen. Schaff' mir eine Ar beit, die ich als Krüppel, wie Du rich tig bemerkt hast, leisten kann, und ich Ä d de^M"h'we ih s ' w Du was anpackst," lachte die Bäuerin auf, „aber weil Du 's Maul so voll nimmst mit Dein' Fleiß, mag i Dich ten nix Gut's, da geht's heut' no' tüch- Der Einleger vollführte den Auf trag, fuhr hinaus auf die Wiese und Bäuerin, als sie seiner ansichtig wurde, ausri«f: „D«r is flinker bei d«r Arbeit mit der «in'n Hand als meine Knecht, wenn Jeder a viere hätt'." Dann kam die Annerl hin zum Pfründner, Stück Brod. „Hab' die beste Milch für Dich abg'fchöpft," sagte die Kleine und schaute dem Manne treuherzig in's Gesicht, „d' Mutter möcht' mi schelten her da, was i Dir noch bracht hab' und kauf' Dir was Gut's drum. Das Geld men." Und als der Huber sich weigerte, das Geschenk zu nehmen, steckte ihm das Mädch«n den Gulden flugs in di« Rocktasche und lief davon mit den Worten: „Thu's ja gern für Dich, b'hiit Dich Gctt, i schau zur Ar beit." Das Gewitter war herangezogen. Die dunklen Wolken verfinsterten die Sonne, die Blitze zuckten und der greller, bläulicher Schein den Hof, «in furchtbarer Schlag erschütterte die Luft, der Blitz war in das Dach ge fahren. Im nächsten Augenblicke zün gelten die Flammen aus dem Heuboden Tract. Alles rannte herbei, um zu lö schen, aber das Fcuer fand zu viel Nahrung und war nicht zu dämpfen. Die Steinhofbäuerin stürzte aus dem Die Männer ringsum bedeuteten der Frau, die sich gleich einer Wahnsinni gen geberdete, daß nicht daran z>s den ken fei, auf den Boden zu gelangen und sich in das Feuermeer hinein zu wagen. Zum Entsetzen der Leute lehnte Huber die Leiter an das glim mend« Gebälke, stieg empor und ver schwand in dem dichten Oualm. Eine Minute aufregender Erwartung ver strich und der tollkühne Retter erschien wieder, die ohnmächtige Anna mit der Linken an die Brust gepreßt. Er fetzte den Fuß auf die Leitersprossen, eben wollte er abspringen —da fiel ein schwerer Balken herab und traf ihn auf den Kopf. Der Mann stürzte mit dem Kinde in die Tiefe. Di« Kleine blieb unverletzt, sie wurde bald zum Bewußtsein gebracht, aber d«r Huber lag da und regte sich nicht mehr. Die Steinhofbäuerin kniete vor ihm und betet« «in Vaterunser für den todten Einleger. Unklare Gefühle Ordnen und sichttn! Alles Verwirrende Suche zu schlichten. Alles Irrende Kann der innere Mensch gedeihn. Kinderspiel! Und vom Genug Nicht alluzuviel. Doch was die Armuth vom Wenig beut. Die Engel Gottes im Himmel freut. Allem 'wachsenden schafft Der Regen den Saft, Der S!urm die K'aft Und die Sonne Feuer und Leiden schaft. Prompte Auskunft. Alte Tant«: „Weißt Du auch Etliche'!, wie der Mensch Zähne bekommt?" wie ist Deine neue Gnädig«?" „No bel, sie sagte heute zu mir, Schafs- Haupt." Ueberlegt. A.: „Halten ich ihr den Mund wässerig machen!" Aurch's Jenfler. Warum ich heut« Abend so brum mig bin? Sache! Soll man nicht brummig sein, wenn man so 'was Fürchterliches erlebt hat, wie ich? Gehe ich da gestern Abend von Fege beutels Geburtstag heim. Es war schon stark nach Mitternacht, ziemlich sinster und sehr heiß. Aber schön war's gewesen. Na, die Alte wird schön spucken, wenn Du so spät heim kommst. Aber hilft nichts, ich muß wieder in die „Krone" W' 'ch "ck ' d' K " k felheld! Ich werde mir selbst helfen! leicht überstiegen, aber wie nun in'S Haus kommen? Die Thür ist von Eiche und würde sechs Raubmördern wider stehen. Neben der Thür sind zwei hohe, schmale Fenster so elende, moderne Dinger. Das eine steht offen, der Fen sterflügel ist augenscheinlich der schwü len Lust wegen ausgehängt. Hinauf käme man schon. Aber hinein? Hm, nicht so niederträchtig dick. Aber ver sucht muß es doch werden. Ich könnte ja um das Haus herum gehen und bei Elsen, der Köchin, an's Fenster pochen. Aber lieber nicht. Else ist ziemlich hübsch und meine Frau eifersüchtig. Also durch's Fenster! Ich nehm« ei nen kleinen Anlauf und hupps! bin ich oben. Eine Minute verpustete ich, dann vollführte ich einen Vorstoß ich ächze es kracht etwas und ich steh« im Hausflur. Das Krachen, das war gewiß der Rock. Und nun die Treppe hinauf, ganz leise. Merkwürdig, das will gar nicht so gut gehen. Die Bein« zittern und Luft kriege ich auch nicht. Ich denke nicht anders, als ich kriege einen Schlaganfall. Ich nehme mir aber auch fest vor, ich will noch mehr nach der Gesundheit leben und das Trinken will ich lassen. Endlich bin ich im Zim iner. Ausziehen? Gott bewahre, über flüssige Mühe. Ich krabbele mich in's Bett und ziehe di« Decke über mich, schon vorher den Schlaf des Gerechten im Auge. Bald darauf wacht meine Frau auf. Ich werfe mich im Bette hin und her und „Gott," denkt si«, „sägt d«r Jo seph aber an «inem Aste!" Sie kann gar nicht wieder einschlafen. Ich werfe mich immer wilder herum, das Schnar chen geht in Aechzen, Stöhnen und lau tes Jammern über. Sie springt ent setzt aus dem Bette und ruft: „Aber Joseph, um aller Heiligen willen —" „Schnell einen Arzt," seufze ich, „das ist das Letzte, jetzt geht's an's Ster- Sie wirft ein Kleid über und läuft fort drei Häuser entfernt wohnt der Doctor Neubauer. Der kommt gleich mit. Jetzt erst fällt «s meiner Frau ein, daß st- Licht machen muß. Der Doctor nimmt das Licht in die Hand und tritt an's Bitt. Ui je, da liege ich, schon ganz blau im Gesicht, und verdrehe di« Augen. „Arme Frau," denkt er, „noch kein« Viertel stunde dau«rt's mehr. Aber willst mal sehen, vielleicht kannst Du ihm et was Linderung verschaffen. Er schlägt die Bettdecke zurück, stutzt, stutzt uro lacht laut auf. „Frau Nachbarin," ruft er, „da hilft keine Arznei und kein Ge bet, nur eine Säge schnell eine Trinken abzugewöhnen. H«, Fritz, Mei' Schatz is a' Radier, A' Radler muaß 's s«in! 's Rad g'hör! den Gläub'gern, Doch der Radler g'hört mein! Zart« Seele. EM: „Ach Gott, Ida, wie läßt der Lieut-nant v. G. das Monccle seelenvoll Z>«» Frühling» Scheiden. Son Hedwig GrSsin Riliberg. Klingt kaum ein vereinzelt Lied, Mit d«m Frühling sind entschlafen. Die mit ihm vom Schlaf erwacht; All di« holden Vogelkehlen, All die süßen Blumenseelcn Ach, «s ist des Lenzes Wonne Allzu kurz und leicht beschwingt! leit im 12. und 13. Jahrlftindert ?st nach Glaser's Annalen von Friedrich Ludwig zum Gegenstand einer interes- Straßen der Römer gänzlich in Verfall gerathen waren, schleppte man sich das ganze Mittelalter hindurch mühselig auf schlechten, theilweise ungebahnten Wegen fort. Auch die neuere Zeit hat daran wenig geändert, bis Napoleon der Schöpfer eines musterhaften Stra ßennetzes in Mittel - Europa wurde. Bezüglich d«r Schnelligkeit würde es also keinen nennenswerthen Unterschied gemacht haben, ob der angegebene oder ein späterer Zeitabschnitt d«r Untersu chung zu Grunde gelegt worlxn wär«, sich 20 bis 30 Kilometer als durch sa's für Reisen in Deutschland SO Ki lomet«! in Ij—2 Tag«n als höchste Leistung auf, 17 Kilom«ter als Min destdurchschnitt für eine halbjährige, ununterbrochene Reife; für die Alp«n übergäng« nach Italien sind 2V—2B Kilom., in umgekehrter Richtung 33 durchschnittlich 25—30 Kilom. zurück gelegt. Nicht wesentlich verschieden festgestellten Ergebnisse. Marsch- So legte Kaiser Friedrich 11. an den Küsten Italiens durchschnittlich nur 35—43 Kilom. zurück, während auf schnitt 79 Kilom. beträgt. Bei Papst Alexander 111. beträgt der Durchschnitt für länger« Strecken 40 —50 Kilom. Das Jtinerar des Abtes Nikolaus von Thingayrar, der 1151 —1154 eine Wallfahrt von Island nach dem heili gen Lande unternahm, ergib! 116 —150 Kilometer täglich für die Fahrt auf ho her S«e, 190 Kilometer für die Fahrt um Island und von Island nach Nor- Papst Jnnocenz IV. 114 L für Zurücklegung der Fahrt von Straßburg bis Speier (103 Kilom.) die nämliche Zeit. Mit ungewöhnli- Wenn still der Tag entflieht. Das Abendroth sich neigt. Und schön ist's zu vergessen, Was uns der Tag gebracht. Wenn lind auf sanften Schwingel» Erlösend naht die Nacht. i Bald, bald! Hausfrau: „Ma rie. wir wollen jetzt auf dem Markte einkaufen!" Dienstmädchen: .Per
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