Der Todte Korror- Island. Roman von Harry Shcff. (11. Fortsetzung.) 12. Capitel. /' Frau Geheimrath Busch war In die sen Tagen außerordentlich beschäftigt. Der „Verein für Krankenpflege armer Frauen und Mädchen Berlins", dessen Präsidentin si« war, veranstaltet« am 23. December einen großen Wcih nachtsinaskenball, welcher alljährlich mit besonderem Glänze und, was den Veranstalterinnen die Hauptsache war, mit bedeutendem finanziellem E-'folg von statten zu gehen pfleg!«. Der gro ße. herrlich ausgestattet« Saal der Philharmonie war wiederum gemiethet worden, und nun galt es, die theuren Eintrittskarten zu verlaufen, was sämmtliche Dam«n des Vereins mit wahrem Feuereifer besorgten. Die Damen des Vorstandes aber hatten vollends alle Hände voil zu thun. Eine Sitzung folgt« der anderen, die Bera thungen wollten gar kein Ense nehmen, und die Präsidentin hatte natürlich in erster Reihe die Pflicht, jeder Zusam menkunft beizuwohnen und ihr Urtheil über die Arrangements abzugeben. Beate war diese Art der Bereinsthä tigkeit höchst fatal, sie hätte sich um liebsten von der Theilnahme an dem öffentlichen Fest zurückgezogen, aber das ging nicht an. Die Stellung ihres Gatten schon bedingte ihre Mitwirkung, und dann b«dachte sie sehr wohl, daß der Ball ja eben nur ein Mittel zum Zweck sei, und daß ihre armen Kranken kaum so wirksam unterstützt werden könnten, wenn den Reichen nicht auf dem Umwege eines ihnen gebotenen Amüsements die nöthigen Mittel dazu abgefordert würden. Aber der Geheimrath selbst war är gerlich über die Geschichte. Seine Frau muthete sich entschieden zu viel zu. Er sah sie ja kaum noch außer beim Früh stück, welches die Ehegatten stets ge meinsam einnahmen; die Frühstücks zeit bildete ihr liebstes Plauderstünd chen. Sonst war sie fast immer aus wärts oder doch von ihrem „Stabe" umgeben, fünf oder sechs Damen der Gesellschaft, die beständig lam«n oder gingen und das Zimmer der Geheim räthin als das Hauptquartier betrach teten. Sie hatten soeben wieder der Präsidentin ihre Berichte abgestattet und sich, mit neuen Anordnung«» ver sehen, geräuschvoll verabschiedet, als Busch, zur Ausfahrt gerüst.'t, in Bea tes Zimmer trat. Nun, sind die tanzlustigen Samari terinnen fort?" fragte er lächelnd, um dann das Haupt seiner Frau sanft am Kinn emporzuheben und sie kopfschüt telnd zu betrachten. „Wie blaß Du aussiehst!" setzte er hinzu; „weißt Du, es ist hohe Zeit, daß diese Hetzjagd en det, sonst kannstDu die erste Hilfe Dei nes Vereins selbst in Anspruch nehm«n. Doch ohne Scherz, Beate, Du bist iiberangestrengt, und eine Ausfahrt in der herrlichen, reinen Winterluft thäte Dir wohl. Wie wär's, wenn Du mich wieder einmal auf meiner Rundreise begleitetest?" „Das ist unmöglich, und ich möchte es doch so gern. Aber ich erwarte noch «ine Menge Leute, mit denen ich Ab machungen zu treffen habe, und dann fahre ich aus, um einigen bekannten Famili«n Karten zu bringen. Ich habe noch erschreckend wenig verkauft, wäh rend andere schon Ileine Vermögen ab machen?" forschte Busch. „Ich übernehme den Erlös für die Eintrittskarten und führe die ganze Summe, wenn alle ausstehenden Gel^ Wochen nach dem Balle wäh ren; es giebt Mitglieder, die gar zu säumig mit der Abrechnung sind." „Rechnet ihr auf ein« gute Ein nahme?" taufendMark, und weit über die Hälfte blieb uns für unsere Armen. In die sem Jahre, denle ich, wird es noch besser sieh doch nur, Schatz, welche Masse Geld ich schon eingenommen habe." Beate öffnete ihren zierlich geschnitz ten Schreibtisch und drückte dann aus eine Feder, wodurch ein wundervoll ge schlissenes Spiegelglas sich verschob und ein Geheimfach freigelegt wurde. Darin erblickte Busch einen Haufen Banknoten und Goldstücke. „Es giebt doch wirklich noch gute und hilfsbereite Menschen," sagte er, das Geld betrachtend. „Sie betheili gen sich gern an einem Werk der Näch stige Nacht dafür garantirt wird. Doch wäre es nicht besser, Du trügest dieses Capital auf eine Bank, bis es zur Ab lieferung Zeit ist? Dein Schreibtisch ist sicher." „Es ahnt ja niemand seinen kostba ren Inhalt. Der Verkehr mit Banken ist mir fremd und macht Umstände." Der Geheimrath, der in Geldangele genheiten selbst nicht sehr praktisch oder erfahren war, gab sich mit dieser Er klärung zufrieden. Es war auch hohe Zeit, daß er an seine Kranken dachte. sich zu schonen und ein „bißchen von sich auch für ihn aufzuheben", küßte er sie zärtlich und verließ sie. Beate schau te ihm hinter dem Borhang des Fen- Lieb? und Zärtlichkeit aus, mit welch«r sie an diesem Manne hing. Und doch kaum begriff sie jetzt, daß «s möglich sei hatte sie einst an einem anderen Manne mit gleich großer, gleich hingebender Liebe ge- Beate strich mit der Hand über die Stirn, als wolle sie die bösen Gedan ken bannen, die sich plötzlich in ihr regten Schlangen gleich, die aus dunklem Abgrund langsam empor kriechen. Sie sank in einen Sessel am Tisch und stützte das Haupt in die Hand. „Ich gehöre ihm," sprach sie halb laut zu sich selbst, „und ich habe ein Recht, ihm zu gehören. Eldor ist todt, und das Kind ach, das Kind, es ist dem Bater gefolgt. Ich werde sie beide auf dieser Erd» nicht mehr wie dersehen. Ein Nebelschleier Keckt jene Zeit für mich. Ich muß krank, sehr krank gewesen sein, als mir Mann und Kind plötzlich entrissen wurden. Wie sehr ich mein Gehirn auch anstrenge, süße kleine Susann«, in ihrer letzten Krankheit gepflegt? Hielt ich ihre Hände, als sie von mir schieden? eiskalt. ter mir ein Friedhof, über den die Nebel gespenstisch wallen. Todt sind sie das ist gewiß, gewiß! Aber wo —wo schlumern sie? Nichts! Keine Gewißheit! Alles, was Busch Sie schlug beide Hände vor das Ge sicht und blieb regungslos stehen; nur die tiefen, ringenden Athemzüge iün- Minuten erst wurde sie ruhiger. „Wie oft habe ich mich schon so ge quält und bin mit mir selbst in's Ge richt gegangen! Nein, nein, ich )abe nicht nöthig, zu zittern —' ich bin mit gutem Recht glücklich und ruhig an der Seite des besten Mannes von der Bersäumte nach. Dann nahm sie ein Buch und setzte sich nieder, um zu lesen, aber sie schien nicht die nöthige Samm lung undßuhe für das Buch zu haben, schon nach wenigen Minuten legte sie enthielt, in der Absicht, die zierlichen Karten und Kärtchen Revue passiren zu lassen. Sie nahm am Kamin welches in kräftigen Schristzügen ihren Namen und ihre Adresse trug. Es hatte offenbar obenauf gelegen. rend auf den Teppich nieder, und die Karten flogen wie Schneeflocken durch das Zimmer. raths noch einmal auf das verhäng nißvolle Billet nieder, und ihre blcssen Lippen murmelten das, was ihr Geist Namenlose Angst, tödtliche Bestür „Es ist gelogen," stöhnte sie mit ge brochener Stimme, „es ist Wahnsinn! Aber wer wer ist es, der es behaup- Wer? Ah ich weiß nichts!" Dann schleppte sie sich schwanken den Schrittes zur elektrischen Klings!, deren Knopf sie drückt«, bis die Thür aufgerissen wurde, und eines der Mäd chen erschreckt hineinstürzte. „Gnädige Frau was befehlen Sie um Gottes willen, wie sehen die gnädige Frau aus was ist gesche hen?" „Nichts! Bitte ein Glas Was ser." Das Mädchen eilte hinaus, um das Verlangt« zu holen. Als sie zurück kam, sand sie ihre Herrin ausgestreckt auf dem Teppich. Ihr Bewußtsein war entflohen. Als am Abend der Geheimrath nach Beendigung s«iner Sprechstunden an das Bett seiner Frau trat, fand er sie schon ziemlich erholt, nur noch recht blaß uiK »ttdugeschlagen. Er nahm Lieb es war nichts als die Ueberan strengung. Jetzt geht Dein Puls ncr mal, und Du fühlst Dich Wohl auch kräftiger?" „Ich danke Dir. Es war, wie Du sagst, nur eine Schwäche, die mich nicht 13. C a p i t«l. Es war am 23. Dezember um s«chs Uhr Abends; die Schreiber und der Bureauvorsteher des Justizraths Gal lus hatten heut« ein wenig früher als t«n. prächtigen weißen Weinachtsteppich für das festlich bewegte Berlin zu bilden. „Hoffentlich," dachte Susanne, „schlägt Weihnachten! Wer das holde Fest Kerzen des Baumes im Vaterhaus strahlten ach, wie glücklich und zu gleich wie dankbar dem gütigen Ge- Susanne schaute Über die Arbeit Elternliebe! Nur ein schwacher Ab- Waren ihre Eltern todt? Ö gewiß kein Zweifel daran. Es that ihrem Herzen sogar wohl, daran nicht schwanken zu müssen; denn wie hätte «s wohl ein Muttcrherz ertragen kön nen, den verlorenen Liebling nicht zu erforschen? Und niemals war bei der Familie Strohbach, seit der Vater sie in New Dort auf der Straß« gefunden und das unbefchützte, weinende Kind mit sich nach seiner Farm in Mary land genommen hatte, auch nur vi« lei seste Nachfrage eingelaufen. Das Strohbach'fche Ehepaar hatte sie wie das eigene Kind im Hause ge halten, hatte den kleinen Findling mit Liebe und wahrhaft elterlicher Güte begriff, daß zwischen William, dem merhin ein Unterschied des Rechtes auf die Herzen der Alten bestünde, seitdem hatte sie oft heimlich in ihrer Ka.nmer Gott aus den Knieen angefleht, chr die wahren Eltern zuzuführen, wenn es noch möglich sei. Der Lenker der Dinge hatt« ihr die ses G«bet nicht erfüllen können. „Fräulein Susanne," ließ sich die Stimme des Justizraths hinter der Träumenden vernehmen. Susanne erhob sich betroffen i» d wandte ihr Gesicht dem väterlichen Freunde zu. In ihren langen dunklen Wimpern hingen Thränenperlen. „Das ist die Feststimmung der Ein samen," sagte Gallus, der Menschen kenner. weich. „Auch mir ist sie frü her nicht fremd gewesen, früher che mich das Leben hart gemacht, gestählt in der großen Werkstatt der Erfahrun gen. Ich war so eine verlorene Au ster," fügte er halb scherzend hinzu „die der Sturm von ihrer Bank los gerissen hatte und in's Meer hinemge trieben. Aber sehen Sie, Fräulein Susanne, auch das war zum Guten. Meine Gefährten von der Aufternbanl sind längst von Feinschmeckern zer womit ich ein« Lebensfreude meine «ingeschluckt habe." „Welch ein drolliges Bild, HerrDoc t»r!" läSelte Susann«. „Ein vsrtrefflicheii Bild, denn ei wieder freundlich Schlappen nicht ausbleiben können." „Daß ich Ihr Wohlwollen und Ihre Achtung «rrungtn hab«, Herr Doctor," sagte das Mädchen schlicht und «rnst, gut«r Sieg." „Die Achtung eines anständigen Kerls ist immer etwas werth! Mssen Sie übrigens, Suschen, weshalb ich das wissen Sie Nun, Sie brauchen nicht zu erschr«cken und zu fürchten, daß Friedrich Gallus Ihnen einen Antrag machen könnte. Ich Übeln es mir nicht, daß ich nicht gesagt wie ein Vater sein Kind? —lch der es mit dem ersten Eindruck hält," fuhr Gallus fort. „Und wie Sie das erste Mal vor mich hintraten, da hat eine ganz zufällige Aehnlichkeit mich sofort für Si« interessirt." „Eine Aehnlichkeit?" rief Susann« wollte, vermittelt wurde. „Eine Aehnlichkeit und noch dazu mit einem Mann«, an dessen Jüng „So ist er gestorben?" „Gestorben verdorben! Es ist jener unglückliche Eldor v. Fels, dessen wird?" <Z"f" ll" Gallus zeigte auf einen eleganten Wandschrank, dessen Thür durch Brandmalerei war. „Sie zu retten." „Ich trage den Schlüssel stets bei willkomen wäre, Leuten, die sich auch nicht scheuen würden, sie mit Gewalt an sich zu bringen. Ich scheue mich, irgend eine fremde männliche Persön lichkeit mit der Obhut dieses Zimmers zu betrauen, selbst auf den Bureauvor steher bezieht sich das. Beruhigt würde ich nnzig und allein abreisen, wenn Aufwärterin und bringt Ihnen das Frühstück. Sollte «twas während der Nacht passiren, was Ihren Verdacht Kurbel an der Wand? Sobald Sie Jahren d?« Leitung legen weil ich der Mündel- und wegen, die ich oft beherberge, besser ge sichert sein wollte." Susanne bwchte es nicht über's Herz, die dringend« Bitt« des Justiz rathes abzuschlagen. Sie bat ihn kel holen dürfen, und Gallus ent ließ sie mit herzlichem Händedruck. .Um zehn Uhr geht mein Zug," rief er Susanne noch nach; „bitte, kehren Hause zu thun, ehe sie in das Bureau zurückkehren konnte. Di« Bitte des DoctorS war ihr, je mehr sie darüber nachdachte, nicht sehr angenehm. Ein Mann hätte für diesen Wachtposten viel besser g«paßt. Aber sie kannte hi«lt er für unwandelba/ zuverlässig wollte. „Das wird also morgen ein ganz den Rest des Abends in der Grün'schcn ten auf sie zu. „William!" rief Susann« halblaut in besorgtem nachdem sie im Um Gotes willen, die Mutter ist dcch den Hals gewickelten dunlelrorhtn Wollshawl keinen sehr reputirtichen Eindruck machte, „es ist mit der Mut ter noch beim alten. Ich soll auch ei nen schönen Gruß ausrichten, und sie läßt Dich fragen, ob Du heute Abend zu Hause seiest. Sie möchte Dich nämlich heute besuchen und Dir was Selbstgestricktes bescheeren, indem sie morgen den Weihnachtsabend zu Hause will." glücklich!" rief sie; Mutter will mich besuchen, und ich muß gerade heute Abend und die nächsten Tage nicht in meiner Wohnung sein, ich schlafe sogar nicht einmal zu Hause." „So?" kam es gedehnt von den Lip pen William Strohbachs, „Du schlifft nicht 'mal in Deiner Wohnung wo legst Du denn Dein Haupt zur Ruhe, Kleine?" „Ich schlafe in dem Bureau, in wel chem ich tagsüber arbeite, da mein Chef eine längere Reife antritt und sein Eigenthum nicht unbewacht lossen möchte." Zu Susannes größtem Erstaunen antwortete ihr der Lithograph: „Na, dazu könnte sich der Justizrath Gallus auch lieber männlich« Hils« engagiren; aber das ist eben das große Unglück in der heutigen Welt die^arbcitenden allen Stellungen und nehmen unser einem das bischen Brot vor der Ncse weg." „Was weißt Du vom Justizrath Gallus." sagte Susanne, sehr betrof fen darüber, daß der Müßiggänger nun doch ihren Arbeitsplatz erfahren hatte. „Wer hat Dir gesagt, daß ich bei Gallus angestellt bin, und wem rcr dankst Du überhaupt die Kenntniß meiner Privatadresse?" Strohbach schlug die Arme tc.kt mäßig über der Brust zusammen und stampft« mit den Füßen die schneeige Straße. „Verteufelt kalt!" brummt« er; „man kriegt Lust zu 'was War mem. Wer mir Deine Adresse gege ben hat, Rothkäppchen? Na, wer wird's denn fein-kannst es Dir nicht denken wer hat mich denn herze schickt wer?" „Also die Mutter?" „Natürlich die Mutter. Mit ihrem Besuch bei Dir ist es also nichts; ich will's bestellen." „Sag' ihr, ich käme so bald als möglich zu ihr, und meine Weihnachts gaben für sie kannst Du sogleich mit nehmen doch nein, laß nur, ich will Dich nicht belästigen, ich schicke sie schon zur Zeit." „Willst sie mir wohl nicht anver trauen?" fragt« Willia'm, der den Ge dankengang seiner Schwester thanäch lich errieth. „Nun, ich habe Dir noch nichts gestohlen. Uebrigens, Kleine, wie wär's mit einem.Thaler als Welb nachtsspende? Ich möchte Maggie auch gern 'ne kleine Freude machen; und wenn Du mich 'rumdrehst und ausschüttelst, fällt k«in rother Pfennig Susanne gab ihm ohne weiteres das Verlangte. „Hier," sagte sie, „und ich wünsche Dir das Beste zum Fest!" „Danke schön; ich wünsch' Dir auch vergnügte Feiertage! Und was m'ch endlich au/ dem Pech herausreißen könnte. Wollen sehen. Gute Nacht, Kleine froh« Weihnachten!" „Gute Nacht und viel« Grüße für die Mutter!" rief ihm das Mädchen nach, als er in Dunkel und Schneege stöber verschwand. Nachdenklich schritt Susanne die Treppe empor. Sie mußte sich doch über die Mutter wundern; hatte sie ihr nicht versprochen, dem Lithogra phen und seiner Frau ihre Adresse zu verschweigen? Wenn nur dies« rohen Menschen der alten Frau nicht auf xe waltthätige Weise ihr Geheimniß ent rissen hatt«n! „Fräulein Strohbach! Pst, Fräulein flüstert« «ine „Was gibt es, Herr Grün?" Susannes Wirth, der kleine Schnei dermeister Grün, sprang die Stusen herab. Die braunen Kinderauge» in seinem gelblichen, schwarzbärtigen Ge sicht funkelten in dem Vergnügen, wel ches dem Schneiderlein die Mitthei lung einer Neuigkeit verschaffte. „Sie haben Besuch, Fräulein," flü sterte er Susann« in's Ohr, .feincn Besuch." Susanne schrak zusammen. Rhe den! war ihr erster Gedanke. „Nicht der junge Baron," setzte Grün auseinander, „den hätte ich nicht in Ihr Zimmer hineingelassen dies mal ist's ein alter Herr." „Gleichviel, Herr Grün, Sie wissen, ich empfange k«in« Besuhe." „Aber er hat so «ine Art, der alt« Herr, daß man ihm nichts abschlagen kann so halb freundlich und halb das will ich, und damit basta. Fräulein Strohbach, der ist ein Schentelmann, wie Sie manchmal auf amerikanisch sagen." Susanne lachte und beschleunigte ihre Schritte, um den „Schentilmann" doch auch so schnell als möglich ken nen zu lernen. „Da ist das Fräulein," rief der kleine Schneider, die Thür deS Zim mers mit devotester Verbeugung öss seine Werkstatt/ Ich bitte sie um Credit '>> as heißt Angelegenkeit von Wichtigkeit Sie hierhergesührt sonst wäre Ihr Be such kaum zu rechtfertigen." doch ich stehe allein in der Wett." Ganz allein? Das ist traurig ge nug. Keinen Vater, keinen Bruder, „Eine Anklage?" klage aus schwere Seelenverletzung, verübt mittels des gesährlichenJnstru ments leicht hingeworfener Bemerkun gen, versteckter Beschuldigungen." „Und wer soll mein Opfer sein, mein Richter?" „Nein, so spricht «in Freund vcn W«lt spricht so von Baron Har.S v. Rheden." (Nortsetzuna kolat.) Zur die Küche. Döhrener Spargelsuppe. Aus zwei jungen Suppenhühnern, drei Pfund Rindfleisch, ebenso viel Kalb gelb und füllt dann kleine, butterge t«ln voll. Das Brustfleisch des «in«n Supp«nhuhns nebst etwas Zunge mit die Fleischwürfel. Mit einer rund zurecht geschnittenen, gelbenßüb« drückt man jetzt in die Mitte des eingefüllten Sagos «ine O«ffnung und füllt diese mit dem Hühnerfleisch. Die Förmchen werden 20 Minuten in heißes Wasser gestellt, dann behutsam auf etwas ver tiefterSchllssel gestürit, mit einem dich ten Kranz weißer, für sich weichgeloch ter Spargelköpfe umgeben und dies« ungemein wohlschmeckende Einlage zu der guten, klaren Kraftbrühe fervirt. Rahmtoite mit Erdbee ren. Auf bekannte Weise wird ein guter Mürbeteig bereitet, dünn ausge- Viertel Pfund Butter, ebenso viel Zucker, ein Drittel Quart Sahne, et was gestoßener Vanille und einer Prise nen Makronen vermischt. zwei Drittel dieser Cr,-me aus Teig, belegt ihn nun dicht mit leicht ge zuckerten Erdbe«r«n und gibt den Rest der CrSme darüber. Die Torte muß n«n Ueb«rzug aus ststem, mit Vanille zucker gewürztem Eiweißschnee. Wenn dieses goldgelb gebacken ist, nimmt man würzt diese Sauce nur mit Cayenne und versetzt sie zuletzt mit einem GlaS guten Madeira. Mit dieser Sauce, die Champignons und Trüffeln und läßt Die Reste des SuppenhUhnerfleisches fährt mit solchen abwechselnden Schich- Veides verbraucht ist. Die oberste Schicht Spargel bestreut man dicht mit Unterhitze haben muß. Der Spargel. Fleisch servirt. Salat i» Ii» Pompa d o u r. nen Eigelb, Essig, Oel, Ealz, Pfeffer und etwas gebackcnem Estragon berei tet. Man legt aus kleinen Kopfsalat- Herzen einen Kopfsalat in die Mitte der Salatschüssel, legt di« abgetropft«», marinirten Gemüse kranzförmig her um, garnirt die Sachen mit harten Eiervierteln und füllt zuletzt die Sauce über den Salat. Um zähes Fleisch Abschäumen des Fleisches etwas Rum (auf 2 Pfund knapp einen Theelöffel voll) hinzu; das härteste Fleisch wird hierdurch weich, ohne tm Geringsten noch Rum zu schm>t» 3
Significant historical Pennsylvania newspapers