Aer Todte Korror- Issclnd. Roman von Harry ShcA. (7. Fortsetzung.) „Der Hund!" kam es dumpf von den Lippen der Frau, „der elende Ver räther. Er ist an meinem Unglück schuld. Aber wir sehen uns wieder, Andre G«rfaut, wir sehen uns wieder und dann rechnen wir miteinander ab. Während der letzten Worte war ihre Stimme unsicher geworden, und plötz lich brach sie in lautes Schluchzen aus. „Heul nicht," herrschte sie ihr Mann an, „der wird sich hüten und Dir in den Weg komm«». Der Gauner hat Dich die Kastanien aus dem Feuer ho len lassen und verspeist sie allein. Hast für ihn gestohlen und geraubt, und er hat die Früchte eingeheimst. Ja, so müssen die Frauenzimmer behandelt werden, das ist der Weg, sie kirre zu machen Schläge für die Arbeit, die sie leisten Schläge. Hörst Du noch nicht auf, zu plärren?" „Gi«b mir Whisky, William, gieb mir Whisky," schluchzte das Weib, „ich ter William Whisky!" Das Schluchzen ging in convulsivi sches Schreien über. Der Lithograph kannte wohl diese Anfälle seiner besse ren Hälfte, er ermahnte sie noch einige- ÄNaggie" sich nicht von ihrem stürmi schen Verlangen nach Alkohol abbrin gen ließ, stand er auf und schleppte sie gewaltsam nach der Bettstatt, auf welch« er sie ziemlich unsanft nieder ser und schien langsam eii^uschlasen. William Strohbach schrm einige mal in der Stub« auf und nieder und sprach dabei halblaut vor sich hin. Plötzlich wandt« er sich der Thür zu, hinter welcher seine alte Mutter mit „Ali«, hast Du Geld?" fragte er mit „Lieber William, ich bitte Dich, Wirth fordert seine Miethe, ich hatte schon Geld haben, viel Geld!" „Willst Du arbeiten?" fragte di« denk' nur, was Du in Amerika für schönes Geld verdient hast ehe Du di« da drinnen kanntest. Ach, Willy, Willy wenn der Vater uns jetzt sehen könnte er würde es für „Was soll ich thun?" fragte der Li todtfchlagen?" „Gott v«rhllte die Sünde! Sie ist Deine Frau, ja, das ist sie, Du hast es gut werden. Du wirst wieder arbei ten und ein geachteter Mensch werden, ich führe den Haushalt und stricke und stopfe auch noch für fremde Leute und dann" «in Schimmer fröhlicher Hoffnung glitt üb«r das eingefallene runzelig« Gesicht „dann würde auch unsere Susanne wieder zu uns kom- Hause gelaufen? Pah, das ist das rdle Herz, das gut«, liebe Kind. Weil sie jetzt Geld verdient, Fräulein Suse, und es nicht mit uns theilen will darum läßt sie sich nicht mehr sehen ein nettes Musterkind!" „William, Du lügst!" rief die Grei sin, „Du weißt es besser." „Aber das ist der Dank," schrie der Lithograph, ohne den Einwurf der daß der Vater sie von der Straße heim gebracht, daß Du sie erzogen hast, als wenn sie Dein eigenes Kind wäre Tüschen vorn und Suschen hinten, den Rothkopf. Na, das ist jetzt der Dank Flügel hab' ich ich fliege, und das Gefieder ist ja auch hübsch und bunt genug für so etwas gibt's genug Liebhaber in Berlin!" Der Alten war ihre Arbeit entsun ken, mit zitternder Hand hatte sie ih ren Stock ergriffen, und sich fchw«r auf ihn stützend, hinkte sie bis dicht vor den roh und höhnisch lachenden Mann hin. Die sonst so gütig blickenden Augen der Greisin ruhten zornerfüllt auf dem Gesicht ihres Sohnes, und ihre Stimme klang hart und scharf, als sie ausrief: „Du schlechter, verlogener Mensch! Du besudelst das Andenken an Deinen Vater und trittst seinen letzten Willen mit Füßen. Hat er Dir nicht auf seinem Sterbelager das arme Kind an die Brust gelegt und Dich er mahnt. es zu beschützen und zu lieben wie ein Bruder? Und jetzt wagst Du es, das brav«, unschuldige Kind zu be leidigen und in den Schmutz zu ziehen, in dem Du mit Deinem Weibe Dich wohl fühlst? Nun, jetzt will ich Dir sagen, weshalb Susanne sich und Mir das Opfer gebracht hat, sich von uns loszureißen und ihre eigenen Wege zu gehen, weshalb ich sie in schlaflosen Nächten, die wir zusammen durch habe, es zu thun. Susanne durfte nicht vergiftet werden durch das Gift, das sie in Eurer Nähe mit jedem Athemzug in sich aufnehmen mußte sie sollte daS ruinirend« Beispiel Dei nes gesunkenen, elenden Weibes nicht beständig vor sich haben. Das, das auch unter der Qual dieser Trennung zu Grunde gehen muß ich segne die Stunde, da das reine, unverdorbene Geschöpf diese Hölle zum letztenmal gesehen hat." Gellendes, hohnvolles Lachen er tönte aus dem Nebenraum, und im nächsten Moment tauchte die Gestalt der irischen Maggie vor der betroffen „Da haben wir sie doch endlich ein mal erwischt, die alt« Hexe, die immer so fromm und still thut," schrie das Weib. „Berleumdung! Das ist es, was sie treibt unsere Eh« will sie zerstören, und ich weite, sie bringt es noch fertig." „Unsinn, Maggie sie hat es nicht so gemeint." „Nicht so gemeint! „Hab' ich's nicht mit diesen Ohren gehört, wie sie Dir den Rath gab, Dich von mir scheiden zu lassen, mich aus dem Hause zu ja gen? > Und jetzt «rzählt sie Dir, ich wäre ein gesunkenes, elendes Weib, Greisin mit Nachdruck und Festigkeit. „v-imoock! Und das läßt Du Dei ner Frau sagen, Du Feigling, Schwächling! Pfui. Du bist kein Gentleman der würde so «5n altes „Ja, Mutter, Du kümmerst Dich d«n? Mir g«sällt sie!" Zuchthaus endest!" Das Ehepaar wechselte einen schnel len Blick, das letzte Wort mußt« si« in «is«rnem Griss. „Was willst Du damit sagen," zischte sie, „hast Du etwas gesehen, kannst Du etwas beweisen?" „Laß mich los," sagte die alte Frau, „Du thust mir w«h." „Ich will Dir weh thun, hörst Du, ich will, weil Du eine Spionin bist. antwortet sie nicht. Rede, sprich „O Gott, Du brichst mir den Arm!" „Das wird sie längst gethan haben. Was hast Du dem Doctor «rzählt, zu dem Du jetzt immer hinhinkst. Da lassen?" was hast Du geklatscht, Alte? was haben si« mit Dir g«macht, Mütterchen?" „Suschen Susch«n!" Mit glückseligem Aufschrei sank die Greisin an die Anist tanzen Mäd chens, das unbemerkt eingetreten war sie zu empfangen. Mit feindseligen Blicken starrten der Lithograph und seine Frau aus die Eingetretene, welche der gemarterten ohnmächtige Greisin zu einem Stuhl führte und sanft darauf niederließ. „Was ist hi«r vorgefallen?" fragte sie dann, das Ehepaar Strohbach ver ächtlich musternd. „Ich glaube bei nahe, Ihr habt Euch an der Mutter vergriffen. Zutrauen könnte man :Z Euch schon, obwohl es ungeheuerlich scheint, daß ein Sohn sich so weit ver gessen kann." „Nein, Suschen, nein," versicherte die alte Frau, „es war nichts von Be deutung. Und jetzt, da Du bei mir bist, ist alles gut und alles v^.g«ssen." „Läßt sich die Prinzessin doch ein mal sehen," nahm William das Wort, ich glaubte schon, wir wären ihr nicht mehr fein genug." „Ich kam nicht zu Euch, sondern zu ihr," sagte Susanne mit rücksichtsloser Offenheit. „Und di« noblen Kleider, die sie trägt," ließ sich Maggie vernehmen, „da muß sich Unsereins natürlich ver stecken." „Jedenfalls haben meine Kleider den Vorzug, sauber zu sein." „Das moderne helle Jackett und der Hut mit den schwarzen Straußfedern na. Dir scheint es ja recht gut zu gehen." „Ja, Gott sei Dank, es geht mir gut, weil ich arbeite, bei Euch ist, wie ich sehe, noch das alt« Elend kein Wunder! Komm, Mutter," fuhr sie dann fort, „laß uns in Dein« Kammer gehen, Mutter. Stütze Dich auf mich lieber Gott, wie mühsam Du noch gehst. Will's d«nn gar nicht besser „He, Susanne, ans «in Wort!" D«r Lithograph winkte seiner Pslegeschwe fier zu, mit ihm beiseite zu treten, als diese schon die Schwelle der Kammer erreicht hatte. „Was willst Du?" fragte Susann« kurz. „Da Dir's so gut geht," murmelt« William Strohbach mit vertraulichem „Du willst Geld?" „Kein Brot im Hause. Es g«ht uns „Warum arbeitest Du nicht? Du auch vielleicht in Deinem Beruf augen blicklich k«ine Arbeit für Dich gibt, Leute, die anfassen können, werden im mer gesucht." „Du redest, wie Du es verstehst. Was habe ich nicht schon angefangen, „Danke Am Ersten zu und Deine Gefälligkeit werde ich schwerlich in Anspruch neh men." Die Frau warf sich ein gestricktes, an mehreren Stellen zerrissenes Tuch um die Schultern und ging, den „Ma- Thllr. „Welche Menschen!" rief sie dabei von Scham und Ehre verloren und sind jetzt nicht besser als Thiere." bist", sagte Frau Strohbach. „Hattest Du mir nicht mit Hand und Mund niedergelassen, nachdem sie Hut und Jackett sorgsam auf das Bett nieder gelegt. Sie nahm jetzt beide Hände zärtlich an ihre Lippen und ihr« Brust. Dabei schaute sie bittend zu ihr empor. „Mutter", flehte sie, „komm mit mir. Mein Stübchen ist klein, aber für uns beide hat es schon Platz. Du gehst hier zu Grunde, und ich bin täg lich und stündlich deinetwegen in Sor gen. Und sieh, es ist ja auch nicht gut, daß ich allein, so ganz allein bin. Auch mir würde manches dadurch er leichtert, wenn ich dich zur Seite hätte." Di« Greisin schaute sinnend vor sich nieder, sie überlegte, sie kämpfte mit sich. .Es geht nicht, Kind, es darf nicht sein", entschied sie. „Wie gerne Ich noch das bißchen Sonnenschein einheimsen ren würde! Du weißt ja, wie mein Herz Dir gehört und mich zu Dir zieht. Aber Suschen, ich habe eine Pflicht zu erfüllen, und die hält mich der Schmerzt daß es so weit mit ihm gekommen ist, und die Hoffnung, Gott Berderben." „Mutter", rief Susanne, mit Thrä nen kämpfend, „Du bist eine Heldin!" „Das ist jede Mutter, wenn si« um ihr Kind kämpft", klang es von den Lippen der Greisin zurück, „ich darf von meinem Posten nicht weichen, bis auch ich wie unser Herr und Heiland in seiner Noth ausrufen darf: es ist vollbracht!" Schweigen herrschte einige Minuten lang in dem kleinen Raum, die beiden Frauen hatten sich tiefbewegt um- N cht wh S sch n" be nn die „Nein, Mutter." „Und nun, Kind, erzähle mir von Dir. Bist Du noch in deiner Stel lung?" „Ja, beim GeheimenJustizrath Doc tor Friedrich Gallus, oder wie er sich viel lieber schlechthin nennen hört, beim Doktor Gallus. Ach, Mutter, das ist ein Mann! Zu dem kann man nur emporsehen, und jeder sollte streben, ihm «in wenig ähnlich zu werden." „Sieh einmal an," lachte Frau Strohbach, „ganz Feuer und Flamm«! Das bin ich ja von meinem überlegten, scharf prüfenden Suschen gar nicht ge wöhnt. Wi« alt ist denn der Doctor Gallus?" Das Mädchen lachte auf. „Du bist zur Diplomatin nicht geboren, Mutter, Du fällst zu schnell mit der Thür ins Haus. Nein, Du brauchst gar keine Furcht zu haben, daß deine Susanne «in anderes Gefühl für ihren Chef hegen könne, als Ehrfurcht, wahre, tief« Ehrfurcht, die ihm von allen Seilen entgegengebracht wird. Doctor Gallus ist wohl an die fünfzig Jahre, ein wenig verwachsen. Aber weißt Du, Mutter, die hohe Schulter, die bemerkt man schon am zweiten Tage nicht mehr, wenn man den Genuß hat, mit diesem geistreichen, so weitgehend unterrichte ten Mann zu verkehren. Er ist unver heirath«t, und das begreife ich ganz gut, daß ihn keine Frau erobern konn te, er hat eben keine gefunden, die ihm an Seele und Geist ebenbürtig gewesen „Ist er gut gegen Dich, Kind?" „Er ist gegen alle Menschen gütig", rief Susanne mit leuchtenden Augen. „Solange ihn jemand nicht getäuscht hat, vertraut «r blindlings, doch ebenso abweisend und streng kann er denjeni gangen." „Worin besteht denn Deine Thätig keit?" „Ich bin seine Stenographin, be diene die Schreibmaschine, die er auf hat, aber ich bin ihm dadurch besonders nützlich, daß ich die englische Corre spondenz erledigen kann, da Doctor Gallus einige hervorragende Londoner und New Jorker Handelshäuser oer tritt." „Bist Du mit deinem Gehalt zufrie den?" „Ich kann ganz gut damit auskom men und von meinen großen Schulden ein weniges abtragen." Frau Strohbach schob ihre Brille mit schnellem Ruck auf die Stirne, ihr ehrliches Gesicht verrieth Bestürzung. „Schulden?" stieß sie hervor, „ich habe doch nicht recht gehört, Du hast Schulden?" „O, s» unendlich hohe, daß ich sie nie im Leben bezahlen kann, es gibt auch eigentlich keine Münze, in welcher man diese Schulden tilgen könnte, und das hier. Mutterchen, das dumme gol dene Ding hier bildet nur einen schlech ten, schwachen Ersatz." Susanne hatte sich erhoben und ha stig ein Zwanzigmarkstück hervorgezo gen, und während sie jetzt die Münze in die Hand der Greisin drückte, über zogen sich ihre Wangen mit holdem Roth, welches Freude und Scham in ihr aufglühen ließ. Frau Strohbach wollte die ihr zuge dachte Gabe zwar durchaus nicht an nehmen, aber das jung« Mädchen schmeichelte und bat so beharrlich, daß die alte Frau schließlich nachgab und mit dem Versprechen, Erfrischun- ch d ' l/ W h welche Susanne mit beifälli gem Kopfnicken begrüßte. „Ja, Mutter, ich wohne immer noch sen/ „So, bist Du mit deinen Wirths leuten unzufrieden, oder was aus den Bötzowberg?" noch diese Vorzüge, und der Schneider- nicht?" schlungen und flüsterte ihr lachend zu: „Ich hake Dich soeben belogen, Mut terchen. ?s ist ja ein anderer Grund, „Ein anderer Grund? Hm, hm also ein Mann?" „Das ist so kurz nicht zu beantwor so ziemlich das Nichtige getroffen hast. Ich will Dir alles erzählen. „Was werde ich da zu hören bekom men," seufzte FrauStrohbach, „wenn's nur nicht eine neue Sorge ist." ld' ld' fh ch >d „Alt! Aber Mutter, wenn einem genm Verhältnisse betraf, oder auch ihm meinen Namen zu nennen. Viel- lioch imnige^befan du wirst es kaum für möglich halten, Mutter mit Blicken, die ein tiefes Interesse bekundeten. Trotz seiner lie benswürdigen Eonservation wurde mir zenden Spaziergang, den Sie mir an Ihrer Seite gewährten. Wenn er Ihnen auch nur einen kleinen Theil B l' "s ' " gab ich nach einiger Vorbereitung für die kleine Nothlüge zur Antwort. „Lassen Sie uns also unser Wieder sehen auf den zweiten Sonntag von heute festsetzen," bat er. „Da bin ich von einer Freundin ein geladen." säumte bisher, mich Ihnen vorzustel len. Ich bitte dieserhalb um Entschul digung und hole es nach: Baron Hans v. Rheden." Jetzt stand ich am Scheidewege. Nannte ich ihm meinen Namen, s» wandelt« ich selbst di« flüchtige Begeg nung in eine Bekanntschaft Ich gen." Aber ich blieb fest. „Es ist besser, Herr Baron," rief ich, „daß ich Ihnen unbekannt bleibe." Und ich eilte da von. Er ab«r blieb st«hen und schaute „Als/ ein Baron?" sagte Frau Strohbach nachdenklich. „Hast klug und recht gethan, Suschen, daß du Mutter, etwas Aehnli herzlos sein könne, dafür hatte er viel es führen? Der Ruf eines alleinste henden Mädchens ist schnell dahin und wenn er jemals erfahren nein, nein, es ist so am besten! Aber einer großen Gefahr bin ich dabei entgan gen." „Einer Gefahr?" fragte die Greisin. „Ja, Mutter, denn um ein Haar Baron mit dieser Auskunft?" der Werkstatt des Meisters saß. Der arme gute Herr mußte sich jedoch mit der Gesellschaft des Grünsch«n Ehepaa- D d / v. v. —" „Baron Hans v. Rheden." „Daß er Bankier und Millionär ist? Hat er Dir das auch im Thiergarten erzählt?" (Fortsetzung folgt.) schlecht! t Kur die Küche. stet« Semmelschnitten dazu auf den Tisch. Junge Erbsen nach fran zösischer Art. Die ausgebro- Wasser gewasch«n, in einem anderen sauber«» Wasser mit einem Viertel Pfund süßer Butter in einer Kasserolle mit einen, zusammengebundenen Sa latkops, einer kleinen Zwiebel, Nelk«, kleinem Lorbeerblatt, ein wenig Zucker Zwieb«l, Nelke, Lorbeerblatt sowie Sa^ Erbsen in die Sauce gethan, 2 Eigelb salz«n, dann servirt. Büchsen-Erbsen sind, in die fertig gestellt« und legirte Warme st erschüsse l.^— verwendet werden. Ein halbes Pfund Reis wird in Wasser ausgequollen, doch nicht zu weich. Dann schüttet man diesen in eine tiefe Schüssel, giebt I—4 gut gewässert«, fein gewiegte He ringe und alle Braten rest? sowie ein« in Butter gedämpfte, feingeschnittene Zwiebel dazu, und verrührt alles mit einem Ei und etwas Milch. Die Masse schüttet man in «ine gut ausgebutterte, mit Semmelbröseln ausgestreute Blechform, legt obenauf Butterstück chen und Parmesankäse oder sonstige geriebene Käsereste und läßt das Ge richt Stunde bei mäßiger Hitze gol dig gelb backen. Gebratenes Suppenhuhn. Man richtet das Huhn wie eine GanS zu, d. h. man hackt die Flügel bis auf kurze Stümpfe ab, schneidet d«n Hal» möglichst tief heraus, die Füße üb«r den Kniegelenken ab. Kopf und Füße werd«» sauber zugerichtet, Snabel und Krallen abgehackt, die Aug«» ausgesto ch«n, die Haut von den Beinen durch Abbrühen entfernt. Dieses „Klein" wird mit Herz, Magen und Leber in einem Töpsch«» extra gekocht, ohne wei teren Zusatz als Salz und einen halben Kaffeelöffel voll Fleischextrakt. Die Henne legt man in einen Schnellbrater und kocht si« zw«i Stunden in Salz wasser, das sie nur knapp bedecken darf. Alsdann wird sie herausgenommen und in gebräunte Butter gelegt, in welcher man ihr von allen Seiten Farbe gibt und si« noch «ine Stunde braten läßt. In das Innere schiebt man ein Sträußchen grüner Petersilie; auf die Brust sind zwei Speckscheiben zu legen. Etwas gestoßener schwarzer oder weißer Pfeffer erhöht ganz we sentlich den Geschmack. Zum Zugie ßen nimmt man die Brühe von» „Klein", welch« die Sauce ebenso kräf tig wie seimig irscheinen läßt. Nöti genfalls verdickt man sie mit einem Löffelchen Mehl. Die Brühe, wsrin das Huhn zuerst kochte, verwendet man nach Hinzufügen von etwas Suppen gewürz zu einer Reis- oder Nudel suppe. Kalte Meer rettich 112 a u c e mit Eiern. Diese Sauce paßt sehr gut zu Fisch, gepökeltem und geräu chertem Rindfleisch, Pökelzunge und so w«iter. Von zwei hartgekochten Eiern zerdrückt man die Dotter mit einem Holzlöffel und verrührt diesel ben nach und nach mit 3 4 Eßlöf feln Weinessig und einer Prise Salz. Zuletzt mengt man drei Löffel fein ge riebenen Meerrettich darunter. Kartoffelpudding. 13 Unzen geriebene Kartoffeln w«rd«n mit zwei Eßlöffeln Mehl, 6 Eigelb, etwas feingeschnittenen Mandeln, 4 Eßlöffeln Zucker und Zj Unzen Butt«r rieben« Schale einer halben Citrone, «in wenig Salz und zuletzt der Schnee der 6 Eiweiß darunter gerührt. Die Masse füllt man in «ine mit Butter ausgestrichene Form, kocht sie ca. 1 Stunde und giebt sie mit einer Obst- oder Vanillensauce auf den Tisch. Sardellenbutter. Ein hal bes Pfund Sardellen werden gut abge waschen, nicht gewässert, entgrätet und gereinigt, dann zu einem ganz feinen Brei verwiegt und durch ein seines Si«b gestrichen. Nun verrührt man dies mit einem halben Pfund guter Butter, füllt?s in ein hübsches Gefäß und verwendet es nach Bedarf. Na türlich läßt sich vom Ganzen auch ir gend ein Mehr oder Weniger nehmen. FeineKalbsdratensauc». Nachdem man je ein Viertel Pfund feingehacktes Rindfleisch, Kalbfleisch und Schinken mit genügend Butter, einigen Zwiebeln, etwas Pfeffer, Lor beerblatt und einigen Nelken fest zuge d«ckt länger« Zeit gedünstet hat, gießt man ein Quart frische Sahne auf und läßt kochen. Einige Kapern und ein Glas Madeira sind nicht unbedingt nöthig, verfeinern aber den Geschmack. Zuletzt seiht man die Sauce durch und schmeckt mit dem nöthigen Salze ab. Um zähes Fleisch bald weich zu lochen, gießt man nach dem Abschäumen des Fleisches etwas Rum (auf 8 Pfund einen Löffel voll) hinzu; das Harteste Fleisch wird hierdurch erweicht, ohne im Geringsten nach Ru,r» zu schmecke«. 3
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