Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, June 09, 1898, Page 3, Image 3

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    Aer Todte
Korror- Issclnd.
Roman von Harry ShcA.
(7. Fortsetzung.)
„Der Hund!" kam es dumpf von
den Lippen der Frau, „der elende Ver
räther. Er ist an meinem Unglück
schuld. Aber wir sehen uns wieder,
Andre G«rfaut, wir sehen uns wieder
und dann rechnen wir miteinander
ab.
Während der letzten Worte war ihre
Stimme unsicher geworden, und plötz
lich brach sie in lautes Schluchzen aus.
„Heul nicht," herrschte sie ihr Mann
an, „der wird sich hüten und Dir in
den Weg komm«». Der Gauner hat
Dich die Kastanien aus dem Feuer ho
len lassen und verspeist sie allein. Hast
für ihn gestohlen und geraubt, und er
hat die Früchte eingeheimst. Ja,
so müssen die Frauenzimmer behandelt
werden, das ist der Weg, sie kirre zu
machen Schläge für die Arbeit, die
sie leisten Schläge. Hörst Du
noch nicht auf, zu plärren?"
„Gi«b mir Whisky, William, gieb
mir Whisky," schluchzte das Weib, „ich
ter William Whisky!"
Das Schluchzen ging in convulsivi
sches Schreien über. Der Lithograph
kannte wohl diese Anfälle seiner besse
ren Hälfte, er ermahnte sie noch einige-
ÄNaggie" sich nicht von ihrem stürmi
schen Verlangen nach Alkohol abbrin
gen ließ, stand er auf und schleppte sie
gewaltsam nach der Bettstatt, auf
welch« er sie ziemlich unsanft nieder
ser und schien langsam eii^uschlasen.
William Strohbach schrm einige
mal in der Stub« auf und nieder und
sprach dabei halblaut vor sich hin.
Plötzlich wandt« er sich der Thür zu,
hinter welcher seine alte Mutter mit
„Ali«, hast Du Geld?" fragte er mit
„Lieber William, ich bitte Dich,
Wirth fordert seine Miethe, ich hatte
schon Geld haben, viel Geld!"
„Willst Du arbeiten?" fragte di«
denk' nur, was Du in Amerika für
schönes Geld verdient hast ehe Du
di« da drinnen kanntest. Ach, Willy,
Willy wenn der Vater uns jetzt
sehen könnte er würde es für
„Was soll ich thun?" fragte der Li
todtfchlagen?"
„Gott v«rhllte die Sünde! Sie ist
Deine Frau, ja, das ist sie, Du hast es
gut werden. Du wirst wieder arbei
ten und ein geachteter Mensch werden,
ich führe den Haushalt und stricke und
stopfe auch noch für fremde Leute und
dann" «in Schimmer fröhlicher
Hoffnung glitt üb«r das eingefallene
runzelig« Gesicht „dann würde auch
unsere Susanne wieder zu uns kom-
Hause gelaufen? Pah, das ist das
rdle Herz, das gut«, liebe Kind. Weil
sie jetzt Geld verdient, Fräulein
Suse, und es nicht mit uns theilen
will darum läßt sie sich nicht mehr
sehen ein nettes Musterkind!"
„William, Du lügst!" rief die Grei
sin, „Du weißt es besser."
„Aber das ist der Dank," schrie der
Lithograph, ohne den Einwurf der
daß der Vater sie von der Straße heim
gebracht, daß Du sie erzogen hast, als
wenn sie Dein eigenes Kind wäre
Tüschen vorn und Suschen hinten,
den Rothkopf. Na, das ist jetzt der
Dank Flügel hab' ich ich fliege,
und das Gefieder ist ja auch hübsch
und bunt genug für so etwas gibt's
genug Liebhaber in Berlin!"
Der Alten war ihre Arbeit entsun
ken, mit zitternder Hand hatte sie ih
ren Stock ergriffen, und sich fchw«r auf
ihn stützend, hinkte sie bis dicht vor den
roh und höhnisch lachenden Mann hin.
Die sonst so gütig blickenden Augen
der Greisin ruhten zornerfüllt auf
dem Gesicht ihres Sohnes, und ihre
Stimme klang hart und scharf, als sie
ausrief: „Du schlechter, verlogener
Mensch! Du besudelst das Andenken
an Deinen Vater und trittst seinen
letzten Willen mit Füßen. Hat er Dir
nicht auf seinem Sterbelager das arme
Kind an die Brust gelegt und Dich er
mahnt. es zu beschützen und zu lieben
wie ein Bruder? Und jetzt wagst Du
es, das brav«, unschuldige Kind zu be
leidigen und in den Schmutz zu ziehen,
in dem Du mit Deinem Weibe Dich
wohl fühlst? Nun, jetzt will ich Dir
sagen, weshalb Susanne sich und Mir
das Opfer gebracht hat, sich von uns
loszureißen und ihre eigenen Wege zu
gehen, weshalb ich sie in schlaflosen
Nächten, die wir zusammen durch
habe, es zu thun. Susanne durfte
nicht vergiftet werden durch das Gift,
das sie in Eurer Nähe mit jedem
Athemzug in sich aufnehmen mußte
sie sollte daS ruinirend« Beispiel Dei
nes gesunkenen, elenden Weibes nicht
beständig vor sich haben. Das, das
auch unter der Qual dieser Trennung
zu Grunde gehen muß ich segne die
Stunde, da das reine, unverdorbene
Geschöpf diese Hölle zum letztenmal
gesehen hat."
Gellendes, hohnvolles Lachen er
tönte aus dem Nebenraum, und im
nächsten Moment tauchte die Gestalt
der irischen Maggie vor der betroffen
„Da haben wir sie doch endlich ein
mal erwischt, die alt« Hexe, die immer
so fromm und still thut," schrie das
Weib. „Berleumdung! Das ist es,
was sie treibt unsere Eh« will sie
zerstören, und ich weite, sie bringt es
noch fertig."
„Unsinn, Maggie sie hat es nicht
so gemeint."
„Nicht so gemeint! „Hab' ich's nicht
mit diesen Ohren gehört, wie sie Dir
den Rath gab, Dich von mir scheiden
zu lassen, mich aus dem Hause zu ja
gen? > Und jetzt «rzählt sie Dir, ich
wäre ein gesunkenes, elendes Weib,
Greisin mit Nachdruck und Festigkeit.
„v-imoock! Und das läßt Du Dei
ner Frau sagen, Du Feigling,
Schwächling! Pfui. Du bist kein
Gentleman der würde so «5n altes
„Ja, Mutter, Du kümmerst Dich
d«n? Mir g«sällt sie!"
Zuchthaus endest!"
Das Ehepaar wechselte einen schnel
len Blick, das letzte Wort mußt« si« in
«is«rnem Griss.
„Was willst Du damit sagen,"
zischte sie, „hast Du etwas gesehen,
kannst Du etwas beweisen?"
„Laß mich los," sagte die alte Frau,
„Du thust mir w«h."
„Ich will Dir weh thun, hörst Du,
ich will, weil Du eine Spionin bist.
antwortet sie nicht. Rede, sprich
„O Gott, Du brichst mir den Arm!"
„Das wird sie längst gethan haben.
Was hast Du dem Doctor «rzählt, zu
dem Du jetzt immer hinhinkst. Da
lassen?"
was hast Du geklatscht, Alte?
was haben si« mit Dir g«macht,
Mütterchen?"
„Suschen Susch«n!"
Mit glückseligem Aufschrei sank die
Greisin an die Anist tanzen Mäd
chens, das unbemerkt eingetreten war
sie zu empfangen.
Mit feindseligen Blicken starrten der
Lithograph und seine Frau aus die
Eingetretene, welche der gemarterten
ohnmächtige Greisin zu einem Stuhl
führte und sanft darauf niederließ.
„Was ist hi«r vorgefallen?" fragte
sie dann, das Ehepaar Strohbach ver
ächtlich musternd. „Ich glaube bei
nahe, Ihr habt Euch an der Mutter
vergriffen. Zutrauen könnte man :Z
Euch schon, obwohl es ungeheuerlich
scheint, daß ein Sohn sich so weit ver
gessen kann."
„Nein, Suschen, nein," versicherte
die alte Frau, „es war nichts von Be
deutung. Und jetzt, da Du bei mir
bist, ist alles gut und alles v^.g«ssen."
„Läßt sich die Prinzessin doch ein
mal sehen," nahm William das Wort,
ich glaubte schon, wir wären ihr nicht
mehr fein genug."
„Ich kam nicht zu Euch, sondern zu
ihr," sagte Susanne mit rücksichtsloser
Offenheit.
„Und di« noblen Kleider, die sie
trägt," ließ sich Maggie vernehmen,
„da muß sich Unsereins natürlich ver
stecken."
„Jedenfalls haben meine Kleider den
Vorzug, sauber zu sein."
„Das moderne helle Jackett und der
Hut mit den schwarzen Straußfedern
na. Dir scheint es ja recht gut zu
gehen."
„Ja, Gott sei Dank, es geht mir
gut, weil ich arbeite, bei Euch ist, wie
ich sehe, noch das alt« Elend kein
Wunder! Komm, Mutter," fuhr sie
dann fort, „laß uns in Dein« Kammer
gehen, Mutter. Stütze Dich auf mich
lieber Gott, wie mühsam Du noch
gehst. Will's d«nn gar nicht besser
„He, Susanne, ans «in Wort!" D«r
Lithograph winkte seiner Pslegeschwe
fier zu, mit ihm beiseite zu treten, als
diese schon die Schwelle der Kammer
erreicht hatte.
„Was willst Du?" fragte Susann«
kurz.
„Da Dir's so gut geht," murmelt«
William Strohbach mit vertraulichem
„Du willst Geld?"
„Kein Brot im Hause. Es g«ht uns
„Warum arbeitest Du nicht? Du
auch vielleicht in Deinem Beruf augen
blicklich k«ine Arbeit für Dich gibt,
Leute, die anfassen können, werden im
mer gesucht."
„Du redest, wie Du es verstehst.
Was habe ich nicht schon angefangen,
„Danke Am Ersten
zu und Deine Gefälligkeit
werde ich schwerlich in Anspruch neh
men."
Die Frau warf sich ein gestricktes,
an mehreren Stellen zerrissenes Tuch
um die Schultern und ging, den „Ma-
Thllr.
„Welche Menschen!" rief sie dabei
von Scham und Ehre verloren und
sind jetzt nicht besser als Thiere."
bist", sagte Frau Strohbach. „Hattest
Du mir nicht mit Hand und Mund
niedergelassen, nachdem sie Hut und
Jackett sorgsam auf das Bett nieder
gelegt. Sie nahm jetzt beide Hände
zärtlich an ihre Lippen und ihr«
Brust. Dabei schaute sie bittend zu ihr
empor.
„Mutter", flehte sie, „komm mit
mir. Mein Stübchen ist klein, aber
für uns beide hat es schon Platz. Du
gehst hier zu Grunde, und ich bin täg
lich und stündlich deinetwegen in Sor
gen. Und sieh, es ist ja auch nicht
gut, daß ich allein, so ganz allein bin.
Auch mir würde manches dadurch er
leichtert, wenn ich dich zur Seite hätte."
Di« Greisin schaute sinnend vor sich
nieder, sie überlegte, sie kämpfte mit
sich.
.Es geht nicht, Kind, es darf nicht
sein", entschied sie. „Wie gerne Ich noch
das bißchen Sonnenschein einheimsen
ren würde! Du weißt ja, wie mein
Herz Dir gehört und mich zu Dir
zieht. Aber Suschen, ich habe eine
Pflicht zu erfüllen, und die hält mich
der Schmerzt daß es so weit mit ihm
gekommen ist, und die Hoffnung, Gott
Berderben."
„Mutter", rief Susanne, mit Thrä
nen kämpfend, „Du bist eine Heldin!"
„Das ist jede Mutter, wenn si« um
ihr Kind kämpft", klang es von den
Lippen der Greisin zurück, „ich darf
von meinem Posten nicht weichen, bis
auch ich wie unser Herr und Heiland
in seiner Noth ausrufen darf: es ist
vollbracht!"
Schweigen herrschte einige Minuten
lang in dem kleinen Raum, die beiden
Frauen hatten sich tiefbewegt um-
N cht wh S sch n" be nn die
„Nein, Mutter."
„Und nun, Kind, erzähle mir von
Dir. Bist Du noch in deiner Stel
lung?"
„Ja, beim GeheimenJustizrath Doc
tor Friedrich Gallus, oder wie er sich
viel lieber schlechthin nennen hört, beim
Doktor Gallus. Ach, Mutter, das ist
ein Mann! Zu dem kann man nur
emporsehen, und jeder sollte streben,
ihm «in wenig ähnlich zu werden."
„Sieh einmal an," lachte Frau
Strohbach, „ganz Feuer und Flamm«!
Das bin ich ja von meinem überlegten,
scharf prüfenden Suschen gar nicht ge
wöhnt. Wi« alt ist denn der Doctor
Gallus?"
Das Mädchen lachte auf. „Du bist
zur Diplomatin nicht geboren, Mutter,
Du fällst zu schnell mit der Thür ins
Haus. Nein, Du brauchst gar keine
Furcht zu haben, daß deine Susanne
«in anderes Gefühl für ihren Chef
hegen könne, als Ehrfurcht, wahre,
tief« Ehrfurcht, die ihm von allen
Seilen entgegengebracht wird. Doctor
Gallus ist wohl an die fünfzig Jahre,
ein wenig verwachsen. Aber weißt Du,
Mutter, die hohe Schulter, die bemerkt
man schon am zweiten Tage nicht mehr,
wenn man den Genuß hat, mit diesem
geistreichen, so weitgehend unterrichte
ten Mann zu verkehren. Er ist unver
heirath«t, und das begreife ich ganz
gut, daß ihn keine Frau erobern konn
te, er hat eben keine gefunden, die ihm
an Seele und Geist ebenbürtig gewesen
„Ist er gut gegen Dich, Kind?"
„Er ist gegen alle Menschen gütig",
rief Susanne mit leuchtenden Augen.
„Solange ihn jemand nicht getäuscht
hat, vertraut «r blindlings, doch ebenso
abweisend und streng kann er denjeni
gangen."
„Worin besteht denn Deine Thätig
keit?"
„Ich bin seine Stenographin, be
diene die Schreibmaschine, die er auf
hat, aber ich bin ihm dadurch besonders
nützlich, daß ich die englische Corre
spondenz erledigen kann, da Doctor
Gallus einige hervorragende Londoner
und New Jorker Handelshäuser oer
tritt."
„Bist Du mit deinem Gehalt zufrie
den?"
„Ich kann ganz gut damit auskom
men und von meinen großen
Schulden ein weniges abtragen."
Frau Strohbach schob ihre Brille
mit schnellem Ruck auf die Stirne, ihr
ehrliches Gesicht verrieth Bestürzung.
„Schulden?" stieß sie hervor, „ich
habe doch nicht recht gehört, Du hast
Schulden?"
„O, s» unendlich hohe, daß ich sie
nie im Leben bezahlen kann, es gibt
auch eigentlich keine Münze, in welcher
man diese Schulden tilgen könnte, und
das hier. Mutterchen, das dumme gol
dene Ding hier bildet nur einen schlech
ten, schwachen Ersatz."
Susanne hatte sich erhoben und ha
stig ein Zwanzigmarkstück hervorgezo
gen, und während sie jetzt die Münze
in die Hand der Greisin drückte, über
zogen sich ihre Wangen mit holdem
Roth, welches Freude und Scham in
ihr aufglühen ließ.
Frau Strohbach wollte die ihr zuge
dachte Gabe zwar durchaus nicht an
nehmen, aber das jung« Mädchen
schmeichelte und bat so beharrlich, daß
die alte Frau schließlich nachgab und
mit dem Versprechen, Erfrischun-
ch d ' l/ W h
welche Susanne mit beifälli
gem Kopfnicken begrüßte.
„Ja, Mutter, ich wohne immer noch
sen/
„So, bist Du mit deinen Wirths
leuten unzufrieden, oder was
aus den Bötzowberg?"
noch diese Vorzüge, und der Schneider-
nicht?"
schlungen und flüsterte ihr lachend zu:
„Ich hake Dich soeben belogen, Mut
terchen. ?s ist ja ein anderer Grund,
„Ein anderer Grund? Hm, hm
also ein Mann?"
„Das ist so kurz nicht zu beantwor
so ziemlich das Nichtige getroffen
hast. Ich will Dir alles erzählen.
„Was werde ich da zu hören bekom
men," seufzte FrauStrohbach, „wenn's
nur nicht eine neue Sorge ist." ld'
ld' fh ch >d
„Alt! Aber Mutter, wenn einem
genm Verhältnisse betraf, oder auch
ihm meinen Namen zu nennen. Viel-
lioch imnige^befan
du wirst es kaum für möglich halten,
Mutter mit Blicken, die ein tiefes
Interesse bekundeten. Trotz seiner lie
benswürdigen Eonservation wurde mir
zenden Spaziergang, den Sie mir an
Ihrer Seite gewährten. Wenn er
Ihnen auch nur einen kleinen Theil
B l' "s ' "
gab ich nach einiger Vorbereitung für
die kleine Nothlüge zur Antwort.
„Lassen Sie uns also unser Wieder
sehen auf den zweiten Sonntag von
heute festsetzen," bat er.
„Da bin ich von einer Freundin ein
geladen."
säumte bisher, mich Ihnen vorzustel
len. Ich bitte dieserhalb um Entschul
digung und hole es nach: Baron Hans
v. Rheden."
Jetzt stand ich am Scheidewege.
Nannte ich ihm meinen Namen, s»
wandelt« ich selbst di« flüchtige Begeg
nung in eine Bekanntschaft Ich
gen."
Aber ich blieb fest. „Es ist besser,
Herr Baron," rief ich, „daß ich Ihnen
unbekannt bleibe." Und ich eilte da
von. Er ab«r blieb st«hen und schaute
„Als/ ein Baron?" sagte Frau
Strohbach nachdenklich. „Hast klug
und recht gethan, Suschen, daß du
Mutter, etwas Aehnli
herzlos sein könne, dafür hatte er viel
es führen? Der Ruf eines alleinste
henden Mädchens ist schnell dahin und
wenn er jemals erfahren nein,
nein, es ist so am besten! Aber einer
großen Gefahr bin ich dabei entgan
gen."
„Einer Gefahr?" fragte die Greisin.
„Ja, Mutter, denn um ein Haar
Baron mit dieser Auskunft?"
der Werkstatt des Meisters saß. Der
arme gute Herr mußte sich jedoch mit
der Gesellschaft des Grünsch«n Ehepaa-
D d /
v. v. —"
„Baron Hans v. Rheden."
„Daß er Bankier und Millionär ist?
Hat er Dir das auch im Thiergarten
erzählt?"
(Fortsetzung folgt.)
schlecht! t
Kur die Küche.
stet« Semmelschnitten dazu auf den
Tisch.
Junge Erbsen nach fran
zösischer Art. Die ausgebro-
Wasser gewasch«n, in einem anderen
sauber«» Wasser mit einem Viertel
Pfund süßer Butter in einer Kasserolle
mit einen, zusammengebundenen Sa
latkops, einer kleinen Zwiebel, Nelk«,
kleinem Lorbeerblatt, ein wenig Zucker
Zwieb«l, Nelke, Lorbeerblatt sowie Sa^
Erbsen in die Sauce gethan, 2 Eigelb
salz«n, dann servirt. Büchsen-Erbsen
sind, in die fertig gestellt« und legirte
Warme st erschüsse l.^—
verwendet werden. Ein halbes Pfund
Reis wird in Wasser ausgequollen,
doch nicht zu weich. Dann schüttet
man diesen in eine tiefe Schüssel, giebt
I—4 gut gewässert«, fein gewiegte He
ringe und alle Braten rest? sowie ein« in
Butter gedämpfte, feingeschnittene
Zwiebel dazu, und verrührt alles mit
einem Ei und etwas Milch. Die Masse
schüttet man in «ine gut ausgebutterte,
mit Semmelbröseln ausgestreute
Blechform, legt obenauf Butterstück
chen und Parmesankäse oder sonstige
geriebene Käsereste und läßt das Ge
richt Stunde bei mäßiger Hitze gol
dig gelb backen.
Gebratenes Suppenhuhn.
Man richtet das Huhn wie eine GanS
zu, d. h. man hackt die Flügel bis auf
kurze Stümpfe ab, schneidet d«n Hal»
möglichst tief heraus, die Füße üb«r
den Kniegelenken ab. Kopf und Füße
werd«» sauber zugerichtet, Snabel und
Krallen abgehackt, die Aug«» ausgesto
ch«n, die Haut von den Beinen durch
Abbrühen entfernt. Dieses „Klein"
wird mit Herz, Magen und Leber in
einem Töpsch«» extra gekocht, ohne wei
teren Zusatz als Salz und einen halben
Kaffeelöffel voll Fleischextrakt. Die
Henne legt man in einen Schnellbrater
und kocht si« zw«i Stunden in Salz
wasser, das sie nur knapp bedecken darf.
Alsdann wird sie herausgenommen
und in gebräunte Butter gelegt, in
welcher man ihr von allen Seiten
Farbe gibt und si« noch «ine Stunde
braten läßt. In das Innere schiebt
man ein Sträußchen grüner Petersilie;
auf die Brust sind zwei Speckscheiben
zu legen. Etwas gestoßener schwarzer
oder weißer Pfeffer erhöht ganz we
sentlich den Geschmack. Zum Zugie
ßen nimmt man die Brühe von»
„Klein", welch« die Sauce ebenso kräf
tig wie seimig irscheinen läßt. Nöti
genfalls verdickt man sie mit einem
Löffelchen Mehl. Die Brühe, wsrin
das Huhn zuerst kochte, verwendet man
nach Hinzufügen von etwas Suppen
gewürz zu einer Reis- oder Nudel
suppe.
Kalte Meer rettich 112 a u c e
mit Eiern. Diese Sauce paßt sehr
gut zu Fisch, gepökeltem und geräu
chertem Rindfleisch, Pökelzunge und
so w«iter. Von zwei hartgekochten
Eiern zerdrückt man die Dotter mit
einem Holzlöffel und verrührt diesel
ben nach und nach mit 3 4 Eßlöf
feln Weinessig und einer Prise Salz.
Zuletzt mengt man drei Löffel fein ge
riebenen Meerrettich darunter.
Kartoffelpudding. 13
Unzen geriebene Kartoffeln w«rd«n
mit zwei Eßlöffeln Mehl, 6 Eigelb,
etwas feingeschnittenen Mandeln, 4
Eßlöffeln Zucker und Zj Unzen Butt«r
rieben« Schale einer halben Citrone,
«in wenig Salz und zuletzt der Schnee
der 6 Eiweiß darunter gerührt. Die
Masse füllt man in «ine mit Butter
ausgestrichene Form, kocht sie ca. 1
Stunde und giebt sie mit einer Obst-
oder Vanillensauce auf den Tisch.
Sardellenbutter. Ein hal
bes Pfund Sardellen werden gut abge
waschen, nicht gewässert, entgrätet und
gereinigt, dann zu einem ganz feinen
Brei verwiegt und durch ein seines
Si«b gestrichen. Nun verrührt man
dies mit einem halben Pfund guter
Butter, füllt?s in ein hübsches Gefäß
und verwendet es nach Bedarf. Na
türlich läßt sich vom Ganzen auch ir
gend ein Mehr oder Weniger nehmen.
FeineKalbsdratensauc».
Nachdem man je ein Viertel Pfund
feingehacktes Rindfleisch, Kalbfleisch
und Schinken mit genügend Butter,
einigen Zwiebeln, etwas Pfeffer, Lor
beerblatt und einigen Nelken fest zuge
d«ckt länger« Zeit gedünstet hat, gießt
man ein Quart frische Sahne auf und
läßt kochen. Einige Kapern und ein
Glas Madeira sind nicht unbedingt
nöthig, verfeinern aber den Geschmack.
Zuletzt seiht man die Sauce durch und
schmeckt mit dem nöthigen Salze ab.
Um zähes Fleisch bald
weich zu lochen, gießt man nach dem
Abschäumen des Fleisches etwas Rum
(auf 8 Pfund einen Löffel voll) hinzu;
das Harteste Fleisch wird hierdurch
erweicht, ohne im Geringsten nach Ru,r»
zu schmecke«. 3