2 Es geyt nicht. Jetzt er, Zim — und er Isar ihr heute noch treu, trotzdem die Holde schon damals nicht mehr allzu jung inzwischen zweiundvierzig Jahre alt geworden war. Aber sie war nicht nur ein Bis chen älter, sondern auch sehr sehr häßlich geworden. Beides hatte der Professor nun beim letzten Rendezvous sie sahen sich alle acht Tage bemerkt und er über legte. Als logisch denkender Mensch ergründete er zuerst, wieso sein« Ange betete alt und häßlich geworden sei, und als er sich hierüber völlig klar ge worden und auch den kühnen Gedan^ durch kritisch« Einwände überwunden hatte, kam er schließlich auf die prak tische Frage, was er nun wohl eigent lich zu thun habe. Er fand zwei Ant worten. Erstens konnte er das Ver hältniß weiter fortsetzen und die her vortretenden Mängel übersehen. Für diese Lösung desProblems sprach seine Bequemlichkeit. Zweitens konnte er mit ihr brechen und hierfür sprachen so viele Ver nunftsgriinde, daß er sich entschloß, es zu thun, und mit diesem Beschluß be gab er sich zur nächsten Zusammen kunft. , Aber merkwürdig als er mit ihr plauderle, begann er zu empfinden, daß das Brechen eigentlich eine Kunst sei, von der er keine Ahnung hatte. Er wußte gar nicht, wie er's anfangen sollte und ohne daß er sich dessen bewußt wurde, begann er nach irgend welchen Vorwänden zu suchen, mit de nen er sich vor sich selbst entschuldigen konnte, wenn er die Sache hinaus schob. Und er fand einen Vorwand und was für einen! Darm war er überhaupt groß. Ihre Briefe! Dem Professor fiel ein, daß er ganze Stöße von Briefen von ihr habe, die hielt es für das Beste, das gleich im Laufe der Abschiedsscene zu thun. Er brach also an diesem Montag noch nicht, sondern ging ungebrochen nach Haufe, um zum Rendezvous ihre Briefe mitzubringen. Er sah sie sich an es waren min destens zwei- bis dreihundert. Dann kümmerte er sich nicht mehr darum und ging am nächsten Montag zur Zusam menkunft. Aber bevor er ging, ereignete sich et was Kurioses, er wollte die Briefe ein stecken, und siehe da, es waren so viele, daß sie unmöglich alle in seine Taschen gingen alle Taschen seiner Kleider zusammen genommen natürlich. Und plötzlich siel ihm auch ein, daß es furchtbar lächerlich aussehen müsse, wenn er beim Abschied plötzlich anfin ge, aus sämmtlichen Hosen-, Rock- und Westentaschen Briefe und Billets her wiirde er ärgerlich darüber und lies einfach davon zum Rendezvous, Vom Bruch sprach er nicht. Er hatte sich zu dem Entschluß aufgerafft, die Briefe in ein Packet zusammenzupacken natürlich eigenhändig, denn er konnte doch keinen Fremden in die Ge- Lieber Freund Leser, hast Du schon sammeiipacktn gesehen? Nein? Schade, das ist sehr drollig. Bei unserem Pro fessor war's auch so nur für ihn war's ärgerlich. Denn er drehte die Briefe hin und her, faltete den großen Papierbogen so und so, legte den Fa den darum nach allen Seiten es fiel doch immer Alles durch einander und statt vor einem Packet stand der Pro fessor nach halbstündiger Arbeit vor flecken. Da wurde er ärgerlich —er ließ Alles liegen, wie es lag. und ging zum Rendezvous, wo er natürlich nicht wissen es ja schon. Und der Professor hatte von nun an «inen dauerhaften Vorwand, der den Bruch verhinderte. Als das seltsame Liebespaar noch um zehn Jahre geal tert hatte, wurden ihm die Beziehun gen zu ihr einfach unerträglich. Es war furchtbar, aber, wie man sieht, absolut nicht zu ändern, und er ging nach wie vor an jedem Montag zu ihr. Ja, und es ist darauf zu wetten, daß, wenn er stirbt, sein Geist noch pünkt lich bei dem Wochen - Rendezvous er scheinen wird. Hoffnungsvoll. Lehrer: „Also wir haben jetzt drei Rechenspecies aufgezählt, die Addition, die Subtrak tion, di« Multiplikation; nun, weich« fehlt jetzt noch?" Bankierföhnchen (schweigt). Lehrer: „Nun die Divi " Bankierssöhnchen: „Die Dividende!" Die Sprache des Kerzens. L, Stahl. soni!«nv«rbran»t und b«st iubt, in den stillen, blühen!»«» Garten einer Billa am Wannsee eingebrochen war. tcrte er über das hohe, bronzirte Eisen- Gartenterrasse, mit trunkenem Jubel in den Anblick des Landschaftsbildes verloren. Es war sin schönes Bild, im golde nen Sonnenduft schimmerte und geln, seinen schaukelnden Barken und Gond«ln, mit seinen lustig ziehenden Dampferru Drüben das unabfehba^ üppiger, in allen Regenbogenfarben glühender, leuchtender Kranz von sel tensten, köstlichsten Blüthen und dazwi schen in «dlen Kunstformen malerisch« Schlösser und Villen, trauliche Heime, di« sich Reichthum und Macht auf die sem auserwählten Stückchen Erde ge gründet. Oben im Gartensaale, dessen Glas thüren sich weit nach dem Balkon öffne ten, saßen zwei Damen am Frühstücks tifche, der von Leckerbissen duftete und von Silber und geschliffenem Crystall funkelte. Die Aeltere, eine Dame in den Fünfzigern, an der Alles correct war, vom silbergrauen Scheitel bis zum Saume des schwarzen Cachemirkleides, legte eb«n Brill« und Journal bei Seite. Im Sessel zurückgelehnt, die Hände leicht gefaltet, schickte sie einen fragen den Blick zu ihrer Nichte hinüber, der jungen Frau, die mit zierlichen Fin gern große, dunkelroth« Erdbeeren in Zucker stippte und langsam zwischen di: Lippen schob. „Wie denkst Du denn diesmal Pfingsten zu feiern, liebe Sylve?" „Feiern?" fragte die junge Frau gleichgiltig aufblickend. „Sind bei uns nicht Festtag und Alltag gleich? Mit der Ausnahme, daß die Festtage langweiliger sind, weil man nicht hin aus kann vor Berlinern, die uns hier überschwemmen." Sie schob die Erdbeeren fort und er hob sich. Die Arme schlaff herabhängend, stand sie in dem breiten Lichtstrom, der durch di« offene Thür fluth«te und Wogen von Fliederduft in das Zimmer trug. Sie war noch sehr jung und liebrei zend in ihrem schneeweißen Morgen negligth, das hellbraune Haar, auf dem Goldlichter flimmerten, nur lose aufgesteckt. chren Augen war keine Ju los in die Pracht des Maienmorgens hinaus. „Ich dachte nur," sagte Tante Cle mentine, „Du weißt doch, unser armer Adolf liebte es. Feste in der Familie zu feiern. Leuchtemanns, Onkel und Tante Kafelow, Luischen und Finchen Mertens waren stets seine Gäste." „Unser armer Adolf" war Sylvens vor anderthalb Jahren verstorbener Gatte, der Bankier Siebert, Tante Cle inentinens Bruder. Sie hatte sehr jung geheirathet, der Ueberredung der El tern und Verwandten folgend, und sich dann allmälig an die Denkweise ihres Mannes gewöhnt. „Gut, so laden wir Leuchtemanns, Kaselows und Mertens ein," sie ohne Widerspruch. weite, weite Welt!" klang plötzlich eine sonor« Männerstimme aus dem Gar ten zu ihr herauf. Maßlos erstaunt trat Sylve auf den Balkon hinaus. Wer wagte es, in ihrem Garten zu singen? Da sah sie das Unerhört«. Mitten auf der Terrasse, groß und breit und mächtig hingepflanzt, recken haft anzusehen mit dem kraftstrotzen den Gliederbau und der blonden Lö wenmähne, recht landstreicher- und va gabondenmäßig den runden Strohhut mit dem Eichenzweig in der Luft schwenkend und d«n dicksten Staub der Landstraße auf Kleidern und Stiefeln, «in Wanderburschenränzel auf dem Rücken, stand da ein junger Mann, den Rücken ihr zugekehrt uno den See an singend. Sylve überlegte, ob sie dem Diener klingeln sollt«, um ihn hinausweifen zu lassen. Da wandte er sich um und wi« zur Salzsäule verwandelt starrte er sie an, wie sie über das mit blühenden Ranken überrieselte Balkongitter lehnte. Er verschlang sie förmlich mit feinen Augen. Sylve blickte in ein gebräuntes, kühn gezeichnetes Männergesicht mit zwei merkwürdigen Augen. Es war etwas wie Wolfshunger in diesen Augen. Plötzlich verneigte er sich tief. „Göttin des Paradieses, holdselige Fee im Garten Eden, ist einem müden Erdenwanderer der Eintritt in den hei ligen Tempel gestattet, dessen Pforte gastlich offen steht?" Sylve zuckte empor, mit einer raschen Wendung wollt« sie sich zurückziehen, um nun wirklich Hilfe herbeizurufen. Da stand Tante Clementine hinter ihr. „Mein Gott, Blondel!" hörte sie die lommst Du denn Es lag vielleicht mehr Gering schätzung in dem Tone ihrer Stimme, als sie beabsichtigte, hören zu lassen. „Du weißt doch, Almas ältester mehr Bcinbard Gutschmidt —" flü sterte sie Sylve zu. Jawohl, Sylve hatte von ihm ge- Der alte Gutschmidt hatte sich aber del am Frllhstückstisch der Damen und Sylve lieh vom Besten für ihn auftra gen. Sie sprach nicht viel. Still in ihren Sessel zurückgelehnt, lauschte sie der Staunen in die mächtig« Lebensgluth im Auge des Malers. war eine di« sie nie Als der Maler sich endlich verab schieden wollte, trat sie mit schnellem Entschluß vor. „Bitte, lieber Neffe, wollen Sie nicht über Pfingsten bei uns bleiben? Sie können von hier aus Berlin sehr leicht erreichen und Sie würden in der Um gebung manchen schönen Vorwurf für Ihren Pinsel finden." Sie erröthtete, während sie sprach. Blondel blickte einen Augenblick überrascht aus seiner Höhe auf sie her ab. „Topp, es gilt, ich bleibe," sagt« er, indem er ihre kleineHand in seine große Tatze nahm und sie herzhaft drückte, „aber unter der Bedingung, daß ich Sie malen darf, wie ich Sie zuerst ge sehen, da über den Ballon lehnend, wie die Fee vom Märchenschloß." Blondel blieb und Sylve ließ sich malen. Der Psingsttag war gekommen mit herrlichem Sonnenschein und in der Villa Siebert saß man an festlicher Tafel. Der prächtige Speisesaal im Renais sancestil hatte seine Fenster weit geöff net und von draußen drang laut und freudig der Jubel des Festtages herein. Der Jubel der Natur und der Men schen schmetternde Vogellieder, Aka zien- und Fliederduft, Concertmusik, Böllerschüsse aber im Saal herrschte nur feierliches Flüstern, ab und zu un terbrochen von dem gewichtigen Baß ei ner Männerstimme, die im trockenen Geschäftston« etwas b«richtete od^r Es war nicht zu leugnen, eine un heimliche Schwüle lagerte über der Festtafel mit den auserlesenen Lecker bissen, dem köstlichen Linnen und mas siven Silber in dem Prachtsaale des seligen Siebert. Die Tanten in starrer Seide, die Onkels mit der stattlichen Körperfülle und den strengen Augen in den gerö theten Millionärs - Gesichtern beschwo ren mit ihren Gesprächen den Geist des Todten, denn wie auf Verabredung sprachen sie nichts anderes, als vom „armen Adolf", und der Geist eines Todten ist nun einmal unter keiner Be dingung «in trh«it«rnder Tischgesell schafter. Selbst die junge Hausfrau in ihrer reizenden weißen Spitzentoilette, mit den frischen Pfingströschen im Haar und am Busen, saß blaß und stumm da. Sie trug zum ersten Male wieder Rosen seit dem Tode des «armen Adolf" und keine der Tanten, bis auf Luischen und Finchen Mertens herab, hatte verfehlt, eine spitze Bemerkung darüber zu machen, wie keiner der On kels versäumt hatte, ihr die allgemeine Mißbilligung der Familie kund zu thun, daß die Wittwe des Bankiers Siebert einen jungen Neffen von der frangwürdigen Zunft der Künstler- bei sich unter chrem Dache beher „Verehrte Verwandte, ich bin zwar der Jüngste und «in Fremdling in die sem Kreise, ab«r ich maß« mir das «rste Wort an, um Euch zu begrüßen, um Herrin des Hauses zu danken, daß ich Pfingsten mit Euch feiern darf. Ich sehe in dieser Gunst des Schicksals noch eine besondere Fügung. Pfingsten ist das Fest de« heiligen Geistes, jenes Geistes, der sie Herzen und Seelen der Wahre und das Gute. So schließ« ich Menschen spricht, wo wir ui?s in der Liebe zur Wahrbei» und Schönheit be gegnen und uns da noch besser verstehe,! wie in der Liebe zu Austern und Cha mpagner. Dich dies» he ig« Geist von oben für immer in dics«S reich gesegnete Haus einziehen möge darauf leere ich mein Glai!" Dumpfes Schweigen ringsumher, bis sich Onkel Lcuchiemann mit star kem Räuspern erhob. „Verehrtester Neffe, in diesem „reich gesegneten Haufe" hat bisher nur ein Geist geherrscht, der Geist meines seli gen Schwagers, des ehemaligen Herrn. Und so Gott will, wird nie ein anderer hier herrschen. Der Geist, von dem Du sprichst, ist ni« der Geist unser s Hauses gewesen und ich erkenne in ihm nicht den heiligen Geist. Auf den gu ten, alten Geist unseres Hauses leere ich dieses GlaS!" Ein leises Beifallsrauschen ging durch die Gesellschaft und die Gläser blick wortlos, dann wandte er sich an Sylve: „Einen unheiligen Geist soll man Herrin. Ich bin des Winkes Deiner ten Geist dieses Hauses trinken, Onkel „Mein« Göttin! Mein Weib!" Zutritt sand. ten fürchterlich über Schlauberger und seine Frechheit, sich zur Aufnahme zu melden, und schritten dann zur ge heimen Wahl. Als man den Ballotage kasten öffnete, lagen darin neun w«iß« Kugeln: Schlauberger war «in stimmig gewählt! Die Laun« im Vor stand soll an diesem Abend ein« ge drückte gewesen fein; Schlauberger aber sagte, als er von der Wahl erfuhr, stolz zu feiner kleinen glücklichen Frau: „Bin ich ein geschätzter Mann! Was?" gen Sie mir aufrichtig, Sie „Dreißig Jahre, Euer Gnaden," Richter: „Aber, bestes Fräulein, erin nern Sie sich doch, daß Sie vor zwölf Jahren hier auch standen und dreißig war gerade damals Ihr Alter." Dame ttriumphirend): „Da sehen Sie, Euer Lordschaft, daß ich nicht mit je nen Leuten zu vergleichen bin, die heute das und morgen jenes sagen. Was ich einmal behaupte, dabei bleibe ich auch." PfinafttN. Durch ein Ahnen zieht Hoffnung kündet jedes Lied, Jeder Strahl der Sonne. Jener frische Werdegeist, Der das All durchdrungen, Wieder in den Lüften kreist, Spricht mit Feuerzungen; Rauscht hervor aus WaldeZnacht, Sprießt aus Blatt und Halmen, Bricht hervor aus Blllthenpracht, Tönt in tausend Psalmen; Daß der heil'ge Odem auch Ihnen Kraft verleihe. Daß sie spüren einen Hauch Von der Pfingstnacht - Weihe. Daß de: Geist zu neuem Licht Wieder sich erheb« Und, was Blatt utid Blume spricht, Teufel und Meccnseut. Bon I, Babztng. Ich saß an meinem Pulte und schrieb. Vom gegenüberstehenden Thurm schlug es gerade Mitternacht; da klopfte es dreimal an meine Thüre. „Herein!" Die Thüre öffnete sich und ein langer Mann in schwarzem Fracke, hochrothem Sammetgilet, schwarzen Beinkleidern und rothen Handschuhen trat ins Zimmer. „Mit wem habe ich die Ehre zu solch ungewöhnlicher Stunde?" fragte ich, dem Fremden einen Stuhl anbietend. Keine Antwort. Er setzte sich schweigend und über reichte mir seine Karte. Mir lief es eiskalt über den Rücken. All» Geister wollen zuerst angeredet sein, und so fragte ich denn, was das Begehren Seiner Herrlichkeit sei. „Sie sind Recensent?" fragte der Teufel, „schreiben über das Theater?" „Ich erkühne mich. Eure Herrlich keit." „Sie gefallen mir", versetzte der Un heimliche^ würdigen Bissen abzugeben, „Ach, davon ist nicht die Rede," sagte mit wieherndem Gelächter der Teufel „ich habe ein Anliegen, eine Bitte an Sie: der erste Intrigant ist ein Pfu scher, wi« ich in Ihrem letzten Referat las, und da will ich Sie ersuchen, mir zu einem Gastspiel auf der hiesigen Bühne behilflich zu sein daS macht mir Spaß und Ihnen Honorar." sicherte, daß ich den Director ohne Zweifel zur Annahme des Gastspieles bewegen würde, „Wann wünschen Sie Ihr erstes Debüt?" fragte ich weiter. „Und welche Rolle?"^ „Den Mephistvpheles in Göthes d E H Namen Zfchen Hoftheater." Adieu," Der Teufel ging. Am andern Tage flog ich zum Di les in Ordnung Herr Satansky den Mephistopheles die ganze Stadt voll: Herr Satansky den Mephistophe les. Ich suche Herrn Satansky im Kaffeehause, er ladet d«n Director und mich zu Mittag wir speisen köstlich trinken Champagner Herr Sa tansky ist sehr unterhaltend sehr witzig ungeheuer witzig. Schade, daß er ein Teufel ist ein prächtiger Humorist der Teufel. Endlich wird es Abend wir gehen ins Theater das Haus zum brechen voll der Director lacht, ich lache auch alles in <!» lei jubiln! Der Vorhang rollt auf. Alles stille, mäuschenstille jetzt tritt der Me phisto heraus, wüthender Beifalls lärm. Herr Satansky spielt seine Rolle herrlich, unvergleichlich, unbe schreiblich, von unzähligem Beifallsge jauchze unterbrochen. Das Stück ist aus, der Vorhang fchrett. Bravo! Bravo! Satansky heraus! Vivat Satansky. Endlich erscheint er ein Hagel von Kränzen fliegt ihm entgegen neues Beifallsgebriill das Publikum ist vom Teufel besessen. Ich eile in Schweiß gebadet aus dem Tollhause in die Garderobe. „Wo ist Herr Satansky?" ächze ich athemlos, „Nicht da!" Ich fliege ins Kaffe nicht da ins Hotel, wo er einlogirt war—nicht da—ich bin der Verzweiflung durchrenne di« ganze Stadt —nirgends !el; er ist gelobt fürchterlich, «norm Der Teufel ist da, „Guten Abend, meinWerthester! Ich eine rothe Feder nebst einem Flaschchen glühender Tinte auf meinen Pult. „Sie wissen den Gebrauch dieses Talisman fel lachte, „Wissen Sie nun?" „O! O! O! das ist herrlich, vortreff reichen Onkel beerbte und dabei blieb es. Ich verwandelte Kritiken, Schneiderrechnungen, Tagesblätler, nes Reichthums. Die Sängerin Ella. Ach! sie war schön sehr schön reizend aber plötzlich ein Licht ein grelles Recht Tinte, Satan, Weib, Reichthum ungefähr eine Million aufbewahrt te gräßliche Täuschung! alte Ma nufcripte, ungewaschene Recensionen, Ella! Recensent! Reichthum! Geld! Ha! ha!" Ich n>ar vernichtet der Teufel hatte fürchterlich Wort gehalten. Zu viel t»na»e! Anno 1830 oder 112? herum reisten Seine Majestät mit seinem Minister Schimmelmann über Lanv. Es hatte seit mehreren Tagen geregnet, und die Straße zum Erbarmen schlecht. Gnade." —S ee lenstim ni u n g. Köchin: Wünschen gnädige Frau zum Gabel- Der Großhändler ist als sogenann ter „feiner Kops" bekannt und diese Eigenschaft soll dazu behilflich sein, Nachdenken da, hebt nach dieser wohl berechneten Pause endlich den Kopf nen? Ich hab'mer besonnen hin und her, wie is zu schlichten diese Sache nu' wenn sich Dippelheim ernstlich besinnt, dann kann keine Situation zu schwierig sein, er findet Rath! Um es kurz zu beantworten Sie mer Rosa! Also, hitte geben Sie Acht. Denken Schriftstück? Herr Veigelstock, bitte, lich sagte er: „Nu, da die Aegelegenheit is ä de likate, werd' ich geben einen Brief Bur Post, geschrieben wi« sich's gehört, eine T)ame von sicht, nicht?" „Ist sehr correkt," meint Herr Dip pelheim, „aber Sie hätten's haben kön „Billiger?" überleat Mandelstern, der von Dippelheim als zweiter aufge fordert wird billiger! Na, oa kann ich ihm dienen. Er sagt also: „Werd' ich schreiben ebenfalls aus Velin, aber besorgen lassen per Privat post das Briefche um Pfennig einein fenßweig?" „Ich? Einfach! Ich werde nifcht einmal bezahlen die Pfennig einein halb noch weniger die Pfennig drei undzwanzig für Einschreibgebühr ich iverde werfen meinen Brief ei genhändig in den Briefkasten vor Jh hätten Sie sich können ersparen." „Gott!" schreien die drei Jünglinge durcheinander, „Herr Dippelheim, Ver ehrtester Herr Dippelheim, so sagen Sie doch .... noch billiger geht's doch nifcht mer kann sich doch nifcht er sparen den ganzen Brief? Wi« soll da das verehrte Fräulein Rosa wis sen ?" „Seh'n Sie, das ist's: Nix Ein schreibgebühr, nix Porto, nix Gang! Wer will gewinnen die Parti«, hätt' es verstehen sollen sich meiner Toch ter zu schreiben in's Herz! Hätten Sie sich auf dies« Weise ersparen kön nen jeden Bri«f, denn sie hätt' einfach gesagt: Papa, den will ich haben und gekriegt hätt' sie ihn Sie sehen also meine Herren, ich muß leider «in kaltes Bad. Der deutsche Vice - Admiral Schrö der war ein Seemann, der von der Pike auf gedient hatte. Er wurde wegen sei ner Strenge im Dienst gefürchtet, wie er wegen seiner Parteilosigkeit und Jo vialität außerhalb des Dienstes geliebt wurde. Den einfachen Matrosen hörte er ebensogut an, wie den höchsten Offi zier, all« waren vor ihm gleich, und fei nem Burschen zeigte er sogar einmal das Geheimniß, wie man am besten die Seestiefel schmiere. lm Jahre 1892, kurz vor feinem Geschwader bei einem Landungsmanö ver. Die Boote dursten nicht ans Ufer, di« Mannschaft mußte durchs Wasser, Strecke sogar bis an die Brust reichte. Die Officiere vermieden das kalte Bad, indem sie sich auf den Schultern der Matrosen ans Land tragen ließen. Kaum hatte der letzte festen Boden ge wonnen, als auf dem Admiralsschiff das Flaggensignal gehißt wurde: „Of ficiere zurück, allein anLand!" Da hals nun kein Widerstreben, sämmtliche Of ficiere wateten nach den Boten zurück, fem Befehl war nicht mißzuvtrstehen. Im Spezialitäten- Theater, Die Drahtseil - Künst manten sind nicht da! Haben Sie sie nicht irgendwo gesehen?" Der Schla ngenmensch: „Nein, aber ich habe vorhin bemerkt, daß der Glasfresser etwas kaute!"
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