6 Zm Grödner Kochtyale. dem Zwange der Zeit weichen müssen, so ist doch vieles Interessante geblieben. Die Natur vorhaben, in d«m von wil »vahrt, was um so bemerkenswerther ist, als der Grödner dem Wechsel der Mode keineswegs abgeneigt erscheint. Bezüglich der Seidenschürzen, die an Hohen Festtagen, zum Beispiel Fron leichnam, getragen werden, wird gera dezu Luxus getrieben; jede Frau und jedes Mädch«n will gleichsam eine »Originalschürz«" besitzen, die nur sie «klein trägt. Bei Prozessionen sieht man oft zwanzig und noch mehr Eonne, die Seide rauscht und knistert, und je schöner der Schurz, desto stolzer die Trägerin. Zehn bis zwanzig Gul den, vielleicht noch mehr, werden für »inen recht schönen Originalschurz be fahlt. Warum sollte man übrigens der fleißigen, sonst außerordentlich sparsamen Grödnerin di« Freude nicht Können? Franz Moroder schreibt in seinem iöuche „Das Grödner Thal": Schon in der Kopfbedeckung dürste wohl kaum »ine zweiteGebirgstracht so viel«Wand- Die Brauteltern, lungen durchgemacht haben wie j«ne »vir von Ende des achtzehnten bis zu Ende d«r zwanzigerJahre dieses Jahr hunderts die weiße, weiche, gestrickte Hohe Baumwollmütze, oben mit einer und Frauen wie auch bei der Schulju gend an; gleichzeitig war auch schon zur Festtracht der Knödelhut bei den grauen üblich. Derselbe behauptete sich bis in die vierziger Jahre. Die »veiße Bauinwollmütz« wurde dann hö her und steifer gemacht, später auf lurze Zeit die unt«re Hälfte blau und nur noch die obere Hälfte weiß, und schwunden war, führten die Frauen die derzeitige dunkelblaue, gestrickte hohe Mütze in Form und Größe eines Zu «kerhutes, oben mit einer lichtblauen Das Brautpaar. Seidenmasche geziert, ein, die zuerst bei jedem Ausgange, mitunter sogar im Hause und in etwas niedrigerer Form von d«n Schulmädchen, dann nur noch an Sonn- und Festtagen und jetzt nur noch an hohen Feiertagen getragen wird und voraussichtlich in Kürze ver schwinden dürft«. Gleichzeitig mit der Spitzhaub« trat auch eine niedere, oben mit grünem Sammet und in Kreuz gelegter Goldborte verzierte Pelzmütz« von Fischotter, sowie bei der sogenann ten Stadtkleidung ein hoher, oben breii »uSgeschweister, haariger Cylindcr- Hut auf kurze Zelt bet d«n Frauen auf. Die Kranzljungfer trug bis in Hut. die Zipfelmütze. Selbstverständlich waren bis Ende der fünfziger Jahre di« schwarzen Le- Bauchgurt, reich mit Blei- oder Mes reichte, rothe oder buntgefärbte, mit Goldborten versehene Westen, später den kurzen Janker mit Schößen, die hängenden Mctallgurt an dem ein meist versilbertes Besteck, zahlreiche Seidenbänder und symbolische An- Hochzeitszügei voran die Musikanten mit Schwegelpseise, Klarinette, Fidel, Baßgeige und Hörnern, dann mit dem Kranz« auf dem Kopfe. In ganz alten Zeiten trug auch der Bräu tigam «inen Kranz aus Immergrün zeitszüge stets aus Rennschlitten statt, stolen geschossen. Nach der Messe be gaben sich die Kranzljungfer und ihr Begleiter von der Kirch« aus in die Sakristei, und die Kranzljungfer ver theilte aus ihrem Körbchen Sträuße an die Ministranten und band den Geistlichen, di« als Ehrengäste stets an dem Hochzeitsmahle theilnahmen, einen Kranz um den Arm. Schon beim Verlassen der Kirche nach der Kopulation spielten di« am Portal karrenden Musikanten den ersten Tanz und begleiteten den Hochzeitszug zum Wirthshause, wo die Wirthsleute am Hausthor harrten und den Teil nehmern Glühwein spendeten. Man begab sich dann zu Tische, wo ein mehr reichliches als feines Mahl, insbeson dere mit vielerlei gebackenen Mehlspei sen. ausgetragen wurde. Beim Aus- wurde der erste Tanz gemacht, den man Krauttanz hieß; die Braut mußte mit jedem Gaste wenigstens einmal tanzen. Während des Mahles wurde derßraut, Musikschlitten, reicht. Erst am Abend wurden die Elt«rn derßraut von ihrem Hause zum Mahle abgeholt, und zu einer bestimm ten Stunde zogen die Brautleute mit den Eltern, unter den Klängen einer bestimmten alten Weise, ab und bega/ Ken sich nach Hause, wo d«r Braut die Hausschlüssel entgegengebracht wur den, zum Zeichen, daß nun sie als Hausfrau zu schalten und zu walten habe. Indessen wurde im Wirthshause flott weiter getanzt. Den Tag nach der Hochzeit wurden die Gäste der Neuvermählten mit Spiegeleiern be wirthet. Nun kam das Aushändigen derMit gist der Braut von seilen ihres Vaters, was meistens in Gegenwart von Zeu gen geschah, und schließlich das Ueber führen der Brautausstattung, wobei es wieder hoch herging. Den ersten Sonn tag nach der Hochzeit mußten die Neu vermählten nach dem Nachmittagsgot tesdienst im festlichen Staate vom Kirchplatze aus mit ihren Hochzeitsgä sten in das Wirthshaus ziehen zu ei nem Glase Wein, und erst hiermit en deten die Feierlichkeiten. Freilich sind vl«le der früheren Sit ten verschwunden und die alten, far benprächtigen Kostüme zum großen Theil von bedeutend einfacheren und drängt worden. Dennoch hängt der Grödner sehr an seiner alten Tracht. Prinz und Prediger. Es gehört gewiß zu den Seltenhei ten, daß königliche Prinzen als Red ner in sür die große Öffentlichkeit zu gänglichen Versammlungen auftreten. Einem solchen Schauspiel haben aber jüngst mehrere südschwedische Stadt« und die Hauptstadt Dänemarks beige wohnt, indem der zweite Sohn des Königs Oskar von Schweden-Norwe g«n, der Prinz Oskar Karl August Bernadotte, auf diesen Stellen, in Kopenhagen sogar wiederholte Male, als Vortragshalter und Propagator der christlichen „Innern Mission", theils in den „Christlichen Vereinen sür junge Männer", theils in ganz öff«ntliche» Versammlungen hervorge treten ist, während sein« Gemahlin in d«n „Christlich«» Vereinen für junge Frauen" das Wort ergriffen hat. Prinz Oskar ist zu Stockholm am 16. November 18S9 geboren. Er wid met« sich dem seemilitärischen Dienst und ist j«tzt Contre-Admlral in der schwedischen Flotte In den letzten DasPrinz e n p a a r. achtziger Jahren spielte sich der Roman seines Lebens ab: er verliebte sich in die Hofdame seiner Mutter, di« schöne Ebba Munck. D«r königlich« Vat«r verweigert« entschi«d«n seine Genehmi gung einer Ehe. Der Prinz blieb je doch seiner Lieb« tr«u und durch die Vermittlung d«r Königin gab der König zuletzt nach. Di« Hochzeit fand am 9. März 1883 in Bournemouth in England statt und sechs Tage später entsagt« der Prinz in aller Form seinem eventuellen Erbrecht zum Im Jahre 1892 verlieh ihm der Groß- Ebba Henrietta Munck as Fulkila wurde den 24. October 1868 in Jön« Adelsfamilie geboren; ihr Vater war Oberst der Armee. Das Paar, aus Student: „Sagen Sie 'mal, wir haben diesen Abend Cammers . . . wenn wir uns vielleicht nachher treffen sollten, hier ist mein« Adresse!" Nachtwäch ter: „Schön, schön. Soll ich 'ne Schieb karre besorgen?" Erklärt. „Warum lassen di« Männer den Frauen immer den Vor tritt?" — „Als Adam und Eva das t«ß der Mann dem Uiewe den Vortritt Aus alter Freund schaft. Zwei Schulfreunde treffen sich nach langen Jahren wieder. —„Was bist Du denn geworden?"—„Notar, und Du?" „Ich bin Arzt und muß eben zu einem Schwerkranken." Jüprer im Kampfe. Die Kriegsfurie ist entfesselt und darum erscheint es am Platze, sich mit den Männern zu beschäftigen, welche als Führer in dem Kampfe die erst«n Rollen zu spielen bestimmt sind. Das nordatlantische Geschwader, welches in Key West zusammengezogen würd« und das den Kern unserer Streitkräfte zur See bildet, steht unter Befehl des dienstthuenden Rear - Admiral Wil liam F. Sampson. Im Jahre 1840 zu Palmyra, N. A., als Sohn eines einfachen Tagelöhners geboren, gehört er der Bundesmarine seit 1867 an, in welchem Jahre er in die Akademie zu Annapolis eintrat. Während des Rear-Admiral Sampson. mitmachte, bekundet« «: wiederholt Schiff, der Monitor „Patopsco", in die Luft gesprengt wurde. Seine Be- Jahre IW9. Er hat sowohl als Com cisco" und des Schlachtschiffes „Iowa", wie als Superintendent der Marine - Akademie, Geschützinspector der Navy Uard zu Washington und Chef des Geschützbureaus des Marine- Departements bewiesen, daß er zu den tüchtigsten Ossicieren unserer Kriegs flotte gehört. Daß er als Capitän das Commando des nordatlantischen Ge schwaders erhielt, beweist das Ver trauen, welches er genießt. CommodoreSchley. sield S. Schley befehligt. Er hat in Frederick, Md., im Jahre 1839 das 1884 als Befehlshaber der Greeley dant des Kreuzers „Baltimore" dem Pöbel in Valparaiso gegenüber. Im verflossenen Februar wurde er zum Generals Nelson A. Miles, der im Jahre 1839 in Massachusetts geboren Brig. -General Miles. wurde. General Miles hat leine kriegs wissenschaftlich« Ausbildung genossen, sondern ist in seiner Jugend Clerk ge wesen. Als solcher trat er beim Aus bruch« des Bürgerkrieges in das Frei willigenheer. Durch Tapferkeit brachte er es in der Potomac - Armee bis zum nach^Beendigung bis er schließlich die höchste Staffel er klomm. Große strategische Fähiglei ten hat General Miles bis jetzt noch nicht bekundet. Die unpassenden Acu großer Schwätzer ist. Den Oberbefehl über die spanischen Streitkräfte in Euba führt der Gene ral - Gouverneur und Marschall R. Blanco y Arenas Marquis von P«na Plata. Marschall Blanco hat mit den werden können, trotzdem man von Ihm Großes erwartete, da es ihm durch den Marschall Blanco. Sieg von Marahuit am 11. März 1896 gelungen war, den Aufstand auf Mindanao zu dämps«n; der im-Au gust 1896 in Manila zum Ausbruch Vom Kasernenhof. Hauptmann (beim Appell): „Der Einjährige schaut aus wie'n Schmier fink. Was sind Sie denn in Ihrem Civil - Berus?' ja!" Eine Klage. über ärgere ich mich eigentlich gar nicht so sehr ... aber daß ich auch gerade Dackel h«ißen muß!" Studiosus (den Pneumatikreifen seines Rades mit Luft füllend): „Ach, wärst du doch nicht nur aufpump-, sondern anpumpsähig!" Selbsttäuschung. Kellnerin (ein frisches Glas Bi«r bring«nd): „Das fünfte, H«rr Rath!" Rath: „Was, schon fünf? Da muß ich aufhören der Arzt hat mir nur vi«r erlaubt (vorwurfsvoll) ach, Resi, warum haben Sie mich nicht in Gedanken weiter trinken lassen?!" Schade. „Du hast also mit kleinsten Zwist gehabt?" „Nein, lei nungspräsent." Von der Landpraxis. Arzt: .... Warum haben Sie denn die Sache so lang anstehen lassen?" — Bauer: „Ja freilich! Da wär's leicht Doctor laufat'! . . . Plag'n S' Jhna «u/der Mit?" " Toni'S Heimweg. --- Wirthshaus « " Weg t ----- Schncespure» des Toni. (Toni steht bei I): „Dunnawetter, mir is grad, als wenn der Zaun sonst (Toni steht b«i II): „Scho' Wieda a' seht): „Teift, geht denn heunt gar loa' End' mehr her mit dieMalesizzäun'?!" (Toni, der rücklings in den Bach ge denkt, Schlau. Frau (weinend): . Also gegen die Anordnung des Arztes ver>v«igerst Tu mir die Mittel nach Earlsbad?! Weil Dir halt an mir nichts liegt!" Mann: „So, im Gegentheil! Meine Weigerung ist ja nur ein Beweis, wie hoch ich Dich schätze. Nicht ein Pfund möchte ich von Dir verlieren!" Der Protz. „Gott, werden de Leut' auf der „Weißt De was, Luise, laß' ausVer sehen 'n Preiszettel d'ran!" Zukunftsbild. moderne Mütter Einkäufe machen. Unverbesserlich. Milchhändl«r (der wegen Pantsche rei zu 100 Mark verurtheilt wurde, zu seiner Frau): „Du, Alte, jetzt heißt's InRa t« n. A.: „Aber Edgar, alle Deine Schulden bezahlt, wirst Du gar nicht finden!" Baron: „Ja, >a, ich werde schon zweim « l heira» then müssen!" Dienstboten im 10. Zayr- Kundert. ten schriftlichen Denkmäler» des Mit telalters sind di« Wirthschaftsbücher des Nürnberger Rathsherrn Paul Bc deni Tode des Rathsh«rrn (1668) von Wirthschaftsbllch«rn, daß man dic^Kö jahr, von Lichtmeß bis Walpurgis (2. Februar bis 1. Mai) 1566, im Dienste geivest ist/ 1666 bis 20. Februar 1667 im Dienste sag^Be» so wers pliekxn." Die Köchin Gredla, »so von Allerheiligen (1. Nov«mb«r) 1668 bis Januar 1669 im dienst ist lein, die Lichtm«ß 1662 in den Dienst getreten, bereits zu Laurenz! wieder entlassen werden mußt«, „umb wegen, daß sie gar so kindisch unachtsam ge- West ist, und ir nichts zu vertrauen, großer Ungeschicklichkeit halben." Die Köchin Els wurde Lichtmeß 1662 angenommen, „und nach dem ir mutter gestorben ist, hat si« vil Ursa chen furgeivendt (vorgebracht), nit zu pleib-n, also hat sie mein w«ib am 20. marcio (März) 1663 faren lassen." Die Unkrmaid Juliana mußte nach ein jähriger Dienstz«it am 29. Juli 663 Eva, Allerheiligen 1662 als Kinds- 1663 wi«der g«urlaubt, umb sie so gar Pos und heftig ward." Nicht viel besser war die andere Kin^maid, (ihrer) zu warten." Di« Köchin K«tterle diente von Lau renz! 1663 bis eben dahin 1666; sie mußte entlassen werden, „umb sie als bos gegen andern ma!d«n gewest ist und sonst nichts kenth (verstanden) hat." Die Unt«rmaid Werbl« aus Bamberg trat ihren Dienst zu Lau renz! 1663 an und ist nach Verlauf e!» nes Jahres „geurlaubt worden von we gen, daß sie sich mit der kochin nit hat können vertragen." Und bald darauf mußte auch ihre Nachfolgerin, di« Un t«rmaid Verblein, d«n Dienst aufgeben, „umb sie gar faul und nit arbeitsam gewest.' Di« Kindsmaid Margret«, von Laur«nzi 1666 bis Lichtmeß 1666 im Dienst, „hat mein Weib fahren las sen, umb sie «in gar groben püffel ge west ist." Der mit ihr gleichzeitig ein getretenen Untermaid Gerl«in würd« schon nach vierzehn Tagen der Laufpaß gegeben, „umb daß sie der Els, m«in«r hat." Ihre Nachfolgerin, Werblein, surtrütz gew«st ist." Di« Kindsmaid Agnes, von Lichtmeß bis Walpurgi 1666 im Dienst, «rbat und «rhi«lt ihre zimermansgesellen genommen hat." Die Köchin Els ist zu Lichtmeß 1667 tochin nichts kenth hat/ D^Maid Mai 1667 gedient hatte, „hat sich wol gehalten, die stiegen g«rn gesegt, hat nit lenger pleiben wollen." Ihre Ge fährtin Klien hat nach dreimonatlicher Dienstzeit am 13. August 1667 6^bruar'l66S gar einseitig und kindisch g«west." Soweit die Mittheilungen B«- Backfisch-Philosophie. Begriffen Raum und Zeit. . . Was ist „Raum", Fräulein Müller?" Hö here Tochter: „Raum ist . . . in der kleinsten Hütte, sür ein glücklich liebend v»ar."
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