Europäische Mndschau. Provinz Brandenburg. Berlin. Die „Alte straße gelegene große Wohn- und Ge schäftshaus im Bolksmunde immer noch heißt, wird nunmehr am 1. April behuss Erweiterung der Königstraße bestimmt abgebrochen werden. D«r >Lok»rnotivsührer des Kaisers", Wil helm Katerditz, beging das 25jährige Dienstjubiläum. Die diamantene Hochzeit feierten der 80jährige Rentier S. Löwenthal hier, Brückenstraße 13, und seine ebenfalls 80jährige Ehrfrau alte Paar, früher in Kreuzburg (Ostp.) ansässig, wohnt seit 40 Jahren in Berlin und hat hier im Kreise zahl rige Martha Falkenberg. Dos Mäd ben z» nehmen. Steckbrieflich ver folgt wird vom Amtsgericht I der 39- jährige Schriftsteller Rudolf Stockeis wegen Schwindeleien. Schwer ver letzt wurde durch eine Gas - Explosion im Hause Johannistisch 1 an der Kreuzkirche der Ingenieur Platschte, Die Explosion ist auf Unvorsichtigkeit zurückzuführen, da Plätschle mit einer brennendenPetroleumlampe eine schad hafte Gasleitung in seiner Wohnung ableuchtet«. Der Privatier Paul Schwengels, welcher in dm geschäft lichen Angelegenheiten des geisteskran ken Prinzen Heinrich XXVI. Reuß >als angeblicher Kamerol-D«r«ktor des selben, wurde hier verhaftet. Von «inem Brande wurde die Kistenfabrik von Emil Lempk«, Rittelstraße 76, heimgesucht. Provinz Ostpreußen. Gumbinnen. <Einem Heiz schlage ist dei Lehier Bachlei eiligen. Jnsteiburg. Auf dem Trans port von Wartenbilig nach dem hiesi gen Gefängniß sprang die verhaftete Louise Maaß von dem Eisenbahnzuge? sie wurde überfahren und getödtet. Kaulehmem. An einer Blut vergiftung ist die Ewttin d«s Dr. Zan der gestorben. Sie war ihrem Manne bei einer Operatirn behilflich gewesen verletzt. L y ck. Der Ingenieur Sahm von Moh r u 7>lg>/n, Auf dem Bahn hof wurde der Bahnhofsarbeiter Kro, beim Rangiren überfahren und auf der Stelle getödtet. Der Verunglückte, ei« Mann in den dreißiger Jahren, war verheirathck. Beim Häckselschneid«! «rhiilt d«r 74 Jahre alte Rentier Ru- Provinz Westpreußen. GrazikeiiH. Der Druckerlehr« lingKurzynLki. der sich geweigert hatte, M«we LZei Hein Gutsbesitzer Arbeiter Schwartz und Leo Prjt>- chowski in Streit, in dessen Verlaus Schwartz «inen Stein ergriff und die warf. Hierdurch gereizt, rief Prze chowski »seinen Sohn Michael Prze chowski herbei, und.beide verfolgter den Schwartz, welcher inzwischen die Flucht ergriffen'hatte. Als sie seiner habhaft wurden, schlügen sie ihm so lange m» einem Ziegelstein auf der. Kopf, bis sr bewußtlos zusammen brach. Mit den Worten: „So, Dr wirst mich -nicht mehr schlagen," ver setzte Przeckowski ihm dann noch einige Fußtritte, worauf Schwartz starb. Vater und Sohn stellten sich freiwillig dem hiesige» Amtsgericht. Pravinz Poinmcm. Biitow. Im Hintergebäude des Schuhmacherweisters Wilh. Anhalt brach Feuer aus. Durch.das Feuer, das durch de» Kroßen Sturm mächtig Povenhogen wollte seine Stieftochter E. Scheurig zu unzüchti gen Handlungen Herleiten. Als die Marquardt, die im Hause w-ahnt, entstanden. Die Leicht der vermißten Frau Musiker Kvhs würd« in der Jhna an dem Eisbock bei Zancke's Kamp aufgefunden. Pode such. Abends gingen die Arbeiter Brandt'fchen Eheleute, ihr Ijjährizes Kind in der Stube zurück lassend, ihrem Vergnügen nach. Als sie spät heimkehrten, fanden sie ihr Kind an der Wiege erhängt. Es wird angenommen, daß das verunglückte Kind aus der Wiege gefallen und hier bei an ixn zum Festhalten der Betten iiber die Wiege gezogenen Schnüren Provinz Schleswig-Holstein. Altona. Der in weiteren Krei se bekannte Rentier Johann Meiner! der sich daurch ausfällig machte, daß er galt für sehr arm; nach sei nem Tode fand man iedoch unter sei- nen fast werthlvsen Habseligkeiten "ein Sparkassenbuch über 12,000 M. Der seltsame Mensch hatte in seiner Woh nung einen Zettel auf den Tisch gelegt, der die Worte enthielt: .Mein sauer erworbenes Geld hat mich in den Tod geirieben." Die 12,000 M. erbt ein Bruder des Verstorbenen, mit dem er seit beinah« 25 Jahren in Feindschaft gelebt hat. Ap«nrade. Der Schmiede lehrling Nissen wurde Abends in der Schiffbrück Str. von «inem unbekann ten Matrosen angtsallen und mit ei nem Messer derartig im Gesicht zuge» richtet, daß sein eigener Bruder ihn kaum erkennen konnte. Die Nase war total eingedrückt, die Stirn zeigte eine klaffende Wunde. Provinz Schlesien. Breslau. Aus «inem eingeschrie benen Brief, den die Breslau» Dis kontobank an einen Bankier in Galatz sandte, sind 80,000 Francs rumänisch« Rente gestohlen worden. Beuthen. Der Arbeiter Paul Grzonowitz aus Königshiitte wurde von der hiesigen Strastammer wegen Majestätsbeleidigung zu sechs Mona ten Gefängniß verurtheilt. G«pp«rsdorf. Der 68 Jahre dem Wege noch Liebenthal in die Krumm-Oelse gefallen und ertrunken. Hirschberg. Die langjährige Wirthin auf dem Kynast, Frau Marie Bischof, ist gestorben. Kotz « nas. Di« Primlenauer Ortsarme unverehelichte Ernestine Krause, STJahre alt, ist im Kotzenauer Vierförster Pohl den einen derselben, Namens F«riq Wrub«l. Provinz Posen- Pos«iu I» der hiesigen Käm mereikasse sind Unterschleife im Be trag« von 20,0V0 M. entdeckt worden. Der Rechner ist verhaftet. Boro» Zobeltitz verlauste sein 1800 Morgen kreis Posen um 400,000 M. an die polnische Parcellirungsbank. Czarnilau. In Holländer d»rs ist die Ehefrau des Häuslers Eßler nn der Nacht durch Kohlendnnst erstickt. Die Eheleute nahmen Kohlen ans t«in Ofen und stellten sie Abends w's Zimmer. Als von der Familie ' Niemand wurde, drang man mann bewußtlos und die Frau todt, i Der Ehemann befindet sich aus dem ! Wege der Besserung. I Lit.sri. Aus der Feldm-rrk Smarzykowo erfror unter einem " Ströhschober der Töpfergeselle Dickert Provinz Sachse». Archer sieben. Zwei Arbeiter Anden in d«r Wipper in der Nähe von Mehringen den Leichnam des Dach deckers Friedrich Gangloff Don hier. Der freiwillig aus dem Lebe« Geschie dene hinterläßt seine Frau mit fünf Burg b. M. Der Rentner Carl Liepe beging mit seiner Ehefrau das Fest der goldenen Hochzeit. ! ?a.l be a. S. Hier erschoß sich der 47 fkabre alte Arbeiter Demann. Ein Leiden soll ihn zu Hiesem ! Schritte getrieben haben. Eis leben. Die WUtwe Chri - an den Folgen des Sturzes. Provinz Hannover. Ha n> no ve r. Der Schochtmeiste» hastet. !i Der Arbeiter Tietje ha» seine 13jährige Tochter so unmenschlich ' gestraft, daß dem Kinde drei Rippen gebrochen wurden; außerdem erhielt es Z 'an, Kopf und Händen so schwere Ver ! letzungen, daß man an ihrem Wieder ' auskommen zweifelt. Das gemißhon delle Kind wollte die jüngere Schwe ster, Hie etwas Geld verloren Halle, entschuldigen und erhielt dafür solche Strafe. Eimsen. Der hiesige Lehrer Schulz wurde wegen Beraubung der Opserlästen in der Kirche verhaftet und nach Alfeld in's Gefängniß ge bracht. Dro-kenbArg. Der Stellma cher Otto Freye wurde von seinem Sohne in der Schlafkammer erhängt aufgefunden. Freye war dem Trünke sehr ergeben. Geestemünde. Der Steuer mann Freudenthal vom hiesigen Fisch dampfer «August" ist bei Norderney er- Gifh«rn. Der frühere Gast Provinz Westfalen. Beleckt. Der Arbeiter Roß von Möhne gefallen und ertrunken. ' Bochum. Der Abg. Fusangel hat ! sich in seiner Wohnung durch einen -- Sturz auf der Treppe an beiden Knien > erhebliche Berietzungen zugezogen. > SeineWiederHerstellung dürste mehrere meister Albert Föckeler Aus des Rückgrats zugezogen hat. Rheinprovinz. Köln. Die Kölner Criminalpoli zei verhaftete einige im priesterlichen > Gewände sei» längerer Zeit in den , größeren Städten Rheinlands vago» > bundirende Schwindler, die sich al» Miffionsbrllder b«z«ichn«t«n und an gab«n, für indisch« Heid«nkind«r zu sammeln. D«r Schutzmann Non nenbrosch würd« von der Straskamm«r nxgtn Mißhandlung im Amt« und Anleitung zum Mein«id« zu einem drei Jahren Ehrv«rlust v«rurth«ilt und sofort v«rhaft«t. Duisburg. In d«r H«rb«rge von Dickmann in der Kreuzstraße nahm der als Gast anw«sende 35jährig« Kaufmann so b«deutende der Gaststube liegen blieb und auf der Bank «inschlief. Als man ihn wieder «rmunt«rn wollt«, war «r todt, ein g-fttzt Provinz Hessen-Nassau. Frankfurt, a. M. Polizei präsident Freiherr v. Müffling wurde Geis geschossen hat. Hanau. Das Dienstmädchen Maria Ballonier au» Wörth am Main wurde wegen Kindesmordes zu 2 Jah ren 6 Monaten Gefängniß verurtheilt. Hofgaismar. In der Woh nung des Rittmeisters, bei dem er be- Siebert, welcher schon im dritten Jahre diente. Siebert soll Geld, das er zur Bezahlung von Rechnungen erhalten die Hosraithe des Landwirths Rupp, die Scheuer des Johs. Eisenach, sowie Gebäulichleiten der Hosraithe des Landwirths Müller ein. Mitteldeutsche Staaten. Bevensen. Der Bäckermeister Fr. Krack sen., welcher mit einer Fuhre Brot noch Masevdors gefahren war, liegt. Brsninschweig. Die auf d«m Rittergute Gr. - Sisbeck bedienstete Magd Seipke wurde wegen Kindes mordes verhaftet und in das hiesige den. Die erste Verbrennung wurde an der Leiche einer jungen Frau aus Arn« stadt vollzogen. Kissenbriick. Der Tischlermei ster Aug. Ahrens hier feierte fem SO jähriges Meisterjubiläum. Der Ju bilar erfreut sich noch großer körperli cher und geistiger Frische. Königslutter. Im Alter von 65 Jahren ist der frühere langjährige Dir«ktor der hiesigen braunschweigi schen Landes - Irren-Heil- und Psle geanstalt. Geh. Medizinalroth Prof. Dr. Paul Hasse gestorben. Der Ver- Ruhestand trat, hat die Anstalt 5n Kö nigslutter zu «wer Musteranstalt «in gerichtet und für sie, die jetzt mit über 450 Kranken belegt ist, das sogenannte Villensystem eingeführt. Sachse». Dresden. In Rom stLrzte sich d«r sächsische Major Baron v. Loeter von hier, der sich mit seiner Gattin war sofort todt. Als Ursache des Selbstmordes wird hochgradige Nervo sität bezeichnet. Aus einem Fenster der 4. Etage d«s Hauses No. 38 rws der Gr. Plaunenschenstraße stürzte der 6jjährige Sohn des Oberkellners Schmidt auf das Trottoir. Das Kind, dessen Mutter sich nur auf kurze Zeit aus der Wohnung entfernt gehabt hat, war sofort todt. Verhaftet wurde in Wien der 17jährige Lehrling Jo hannes Eckhardt aus Dresden, welcher hier «inen bediutenden Betrag gestoh schranke 8000 Kronen Baargeld, 6000 Kronen in Obligationen und zahlreiche Coupons .anderer Papier entwendet hat. Annab«rg. Auf Herrmanns dorser Flur;, auf dem Wege nach Elte» lein, wohin «i sich in Ausübung einer Kindespflicht für seinen verstorbenen Bater begeben wollt«, ist der Posamen ti«r Paul Reinhardt infolge des Un wetters um's Leben gekommen. Im nahen Neudorf sind die Bauerngüter Albin Roscher abgebrannt. Das Vieh rettet. Bautzen. Aus der Neusalzaer straße wurde der Sandelsmann Karl St«lzer aus Krummenöli In Schlesien Postassistent Kröb«r wurde gerichtlich sistirt. Derselbe hat einen singirten Postschein sür eine in seinen Privat trag als Quittung vorzulegen ver sucht. Verhaftet wurde der Inhaber der in Konkurs gerathenen Firma C. A. Fischer. Dahlen, Bereits seit dem 29. November 1897 war die 22jährige Verkäuferin Bertha Selma Kaiser von De üben. Wegni Sittlichkeitsver wurd« d«r Hutformentischler Hentz fchel. Bater von dr«i Kindern, verhaf- tei und in daS Amtsgericht Döhlen ein geliefert. Hcssen-Tarmstadt. Darmstadt. Der Geh. Staats rath Ober - Ceremonienmeister v. Werner ist an benFolgen eines Schlag anfalls, der ihn auf der Straße betrof fen, gestorben. Betsungen. Der hiesig« Poli zei - Commissär Bourgeois hat seinem Leb«n durch Erschießen ein Ende ge macht. Bingen. Auf der Station Bü desheim (Strecke Alzey-Bingen) wur den beim Rangiren dem Hilfsbremser Johann Schneider aus Dietersheim beide Beine abgefahren. Gießen. Hier wurde von einem einfahrenden Personenzuge der Main- Weser - Bahn der Weichensteller Wen deroth überfahren und getödtet. Heppenheim (bei Alzey). Den bejahrten in den besten Verhältnissen lebenden Landwirth Johann Steller, fand man in den oberen Räumen fei nes Hauses erhängt vor. Ein schwe res Leiden soll den bedauernswerthen Mann zu der tiaurigen That getrieben haben. Bayern. München. Die junge Gattin des Revisois Michel von der Generaldirec tion der Staats-Eisenbahnen benutzte beim Feueranzllnden Petroleum. Es erfolgte ein« Explosion und dir Frau «rlitt so schwere Brandwunden, daß sie im Hospital starb. Die Unglückliche war eine Tochter des Bahninspectors Kellner in Gimbach. Die Kellnerin Monika Huber wurde zu 2 Monaten Gefängniß verurth«ilt, weil sie den Schriftsetzer Josef Dietrich mit «inem Bierkruge vermöbelt hatte. Der Mi nisterialrath Rumplerist gestorben. Rumpler war mit ein«r Dönning«s, «in«r Schwester der Braut Lassales, verh«irath«t. In dem Gebäude der Rechnungskammer an der Kapellen straße Hot «in Brand gewüthet. Aschaffenburg. B«im Fäs s«r-Auspich«n explodirte in der Braue rei Geiger ein Faß. Dabei wurde ein Brauerei-Arbeiter gelödtel. Bamberg. Der Unterofficiec Heimiillei d«s 5. Jnfanteiie-Regi ments dahiei stahl seinen Unt«igebcnen Uitheil: 4 Monate Gefängniß, De giadation und Beisetzung in die 2. Klasse des Soldatenstandes. Bayernrain. Ein frecher Ein bruchdiebstahl wurde in der Gastwirth schaist des Herrn Frimmer während der Abnxftnhert der Wirthsleute ver übt. Dem «der den Dieben fielen 2000 Mark in Banknoten und Silber Garmisch. Auf dem Eis des Risserfees brach -der Sohn des See besitzers Bürgermeisters Buchwieser ein. Ihm wollte der Schriftsetzerlehr ling Xaver Krammer von Steingriff Loh r a. M. Der Gemeinde bevoll- Aschassenburg zur Folge hatten. Wei -2000 Mark in seine Tasche wandern lassen. Württemberg. und mehrere sonstige Verletzungen zu, Stuttgart. Calw, In dem Orte Neuhausen, Bezirks Calw, brach Feuer aus, das Fahrlässigkeit eine Wirthsfrau erschos sängniß verurtheilt. Die bekannte Weinwirthschaft der Wittwe Cantz in der Karlstraße wurde an Frau Bauer, Wittwe in Schornhausen um 87,000 gekauft. Crispenhofen. Hier brannte die Scheuer des Hirschwirths Grün mit ihrem ganzen Inhalt nieder, wäh rend das bei dem herrschenden Sturm« stark gefährdete angebaute Wohnhaus gerettet wurde. Brandstistung wird vermuthet. Ellwangen. Dahier ist der in weiteren Kreisen Schwabens wohlbe kannte, als Jurist sehr geschätzte Rechtsanwalt Faul nach längerem Lei den gestorben. Eßlingen. Zwischen Stuttgart und Eßlingen soll eine elektrischeßahn erbaut werden, Unternehmerin ist di: „Continentale Gesellschaft für elektri sche Unternehmungen in Nürnberg." Gräfenhausen. In d«r Scheuer von Wittwe Kienzler brach Feuer aus, welchem das Gebäude so wohl als sämmtliche Vorräthe zum Opfer fielen. Durch Flugfeu«r war Baden. fich^mit seiner Geliebten, der 21 Jahre «lten Kellnerin Rosa Münch aus Steinbach, Amt Buch«n, im Laut«rs«e hinter dem Stadtgarten ertränkt. Di« Motive sind unb«kannt. Das Mab« ch«n hatte ihren Angehörigen brieflich mitgetheilt, daß sie sich mit ihrem Ge liebten das Leben nehmen würd«. Baden - Baden. Der b«i der hiesigen Güterbeftätterei bedienstete 27- bei d«r U«b«rfllhrung «ines Möbel transportes von Karlsruh« nach hier zwischen Malsch und Mugg«nsturm. Dietrich stürzte vom Kutscherbock d«S Möbelwagens und war, obgleich er nicht unter di« Räder kam, sofort todt. Emmendingen. Diensttnecht Sillmonn von Brettenthal, w«lch«r von einem jungen Burschen vor etwa drei Wochen durch einen Stoß mit einem Schirm in das Auge schwer v«rl«tzt word«n war, ist infolg« f«in«r Ver letzung gestorben. Heidelberg. Nachts wurde die von ihrem Manne getrennt lebend«, ükxl beleumundet« Katharina Eubl«r am Burgweg erdrosselt und mit einem Stich im Unterleib todt aufgefunden. D«r Bäck«rg<s«lle Julius Scheckenbach aus Edelsingin, Ob«ramt M«rgent k>eim, wurde des Mordes dringend ver dächtig nach Heidelberg abgeführt. Kühlsheim. Die Ehefrau des Todtengräbers Köhler, der an der Lung«n«ntzündung fchw«r darnied«r litgt, stürzte vom Gebälk der Scheuer und war augenblicklich todt. Die un- Lörrach. Aus dem 3. Stock des der Basl«rstraße stürzt« der in den 40er Jahren stehend« verheirathete Gypfer« handlanger Josef W«ichselbaumer aus blieb sofort todt. Rhcinpfalz. Bli« sbrück «n. Di« Mühle des Bleyl beschuldigten Schuhmacher Adolf diges Geständniß abzulegen, Gundersweiler, Der Bjäh rige Sohn des Schneiders Peter Schneikart begab sich in den Wald zu seinem Onkel, dem Maurer Phil. Kol ter, der mit Holzfällen beschäftigt war. diesem würd/durch den Axthieb un terhalb des Knöchels der rechte Fuß Elsaß-Lothringen. Straßburg. Der hiesige Con cursverwaltir Richter ist nach Ver iibung erheblicher Unterschlagungen an Massengeldern flüchtig geworden. Richter, über dessen Vermögen Con curs eröffnet ist, wird steckbrieflich ver folgt. Der Fall erregt großes Auf- sd 112 D' Gendarmen Lindemeyer und Schwerdtfeger II ge rieth«n in Str«it, welcher in Thätlich keiten ausartete. Im Verlause des Streites schoß Lindemeyer auf Schwerdtfeger aus unmittelbarerNähe drei Schüsse ab, von denen jedoch glück licherweise teiner traf. Mecklenburg. Grevesmühlen. Beim Holz fällen verunglückte im Everstorser Forste der Arbeiter Timm aus Ham berge, indem er von einem niederstür zenden gefällten Baum so unglücklich getroffen wurde, daß er arge Ver- Neustrel i seinem Wohn hause wurde der Hofmusikus Fuchs Abends besinnungslos mit einer schwe ren Kopfwunde aufgefunden. Es ist anzunehmen, daß Fuchs, als «r die in das Haus führenden Stufen hinauf steigen wollte, infolg« eines Schwin delanfalles niederstürzte und hierbei einen Schädelbruch erlitt, der den Tod herbeiführte. Oldenburg. Oldenburg. Der Obst- und Garienbauverein feierte sein ges Stiftungsfest. Die Theilnahme an dem Feste dieses Vereins, der seines fruchtbringenden Wirkens wegen sich sehr groß. ssreie Städte. Hamburg. Die Wittwe des an of Trade, Mey, größte/Aussehen. Goldene Hochzeit beging d>:r Pontsn ausseher Casper Weiß in Blankenese mit seiner Gattin. De.' Hau^malt^ Das Schwurgericht vcrurlheilte den 33 Jahre alten Beamten der 'Ver waltung des alten allgemeinen Kran kenhauses Joh. Wilh. Härder wegen wiederholter Unterschlagung im Amt, wiederholten vollendeten und versuch ten Diebstahls zu zwei Jahren sechs Monaten Gefängniß. Schwei». Aeschi. Kienthal verunglückte hier, indem ihm ein Stück Holz daS Bein unter dem Knie zerschlug. Arth. Der in weiteren Kreisen be- Seifensieder, ist im Alter von 66 Jah- den. Bei Grabarbeiten in der Sand- und Kiesgrube auf Lertenstein sti«ß man auf die o«rsttinerk«n Ueb«r rest« eines colossalen, g«g«n 12 Meter lang«n Thieres. Bern. Zum Dir«ctor der Stadt« inusii wurde Hr. Zing«l aus Köln, ge wesener Regimentskapellineister, ge wählt. Im Alter von 70 Jahren starb hier der im Aus- und Inland« wohlbekannte Heraldiker Christ. Büh ler, gebürtig aus Neßlau, St. Gallen. Er war seit der Berner Gründungs sei«r Ehrenbürger Berns. —Die Iden tität eines b«im Schwellenmätteli ge fundenen Leichnams hat sich herausge stellt. Es ist der seit dem 21. Novem ber v. I. vermißte Schriftsetzer I. Glättli von hier. Grenchen. Di« unterhalb des Bahnhofes Grenchen aufgefundene gräßlich verstümmelte Leiche wurde als diejenig« «ines Fr. Aebi aus Pieterlen erkannt. Der Unglückliche hatte den Tod gesucht. Küßnacht. Hier starb 60 Jahre alt Clemens Märchy, gewesener Richter und Wirth zum „Schäsli". Li« stal. Der seit mehreren Jah ren in Liestal wohnhafte, aus Deutsch land gebürtige Färlxrgtselle Clemens Liebig wird polizeilich verfolgt, lrnl er beschuldigt ist, mit der Gefellenkran kenkasse durchgebrannt zu sein. Lcstemich-Nngarn. Wien. Der Wiener Ministerial beamt«, Edl«r v. Bischof, ist von d«r Raxalp« abgestürzt und erfroren. Die goldene Hochzeit feiert« der im zweiten Bezirk sehr bekannte Dach deck«! Brunn«r mit seinei Gattin- d«i 80 Iah!« alte Mann g«ht noch s«in«m Geweib« noch. Die Eltein des be kannten Fünshausei Hotelbesitzers Herrn Hermann Holzwarth, Ferdi nand Holzwarth, 85 Jahr«, und Ma rie Holzwarth, 72 Jahre alt, feierten das Fest der goldenen Hochzeit. Der Maurer Joseph Kreuzer wurde am Westbahnhof von «inem Zuge überfah ren und ihm b«id« Beine abgeschnitten. Verhaftet wurde beim Präsentiren ein«s Einlagebuches von 2685 Gulden der Kaufmann Friedrich Klabuschnigg; er hatte dasselbe unterschlagen. Aus Noth hat sich der Fragner Johann Bzoch, Leopoldstadt, Spaungasse No. 22, erhängt. Weil er nach Miramar versetzt werdin sollte, hat sich der Hos bau-Adjunet Kurtz v. Thurn «rschos- Gulden ist -der Beamte Adalbert Franz verschwunden. Die Gattin des Col porteur« Carl Wlesck, Mariahilf, aus der Wohnung die Summe von 25 Gulden geraubt worden. Als Thä ter wurde Wlcfek's Gehilfe, Johann Mayer aus Oberplan, verhaftet. Floridsdorf. Die große Che mikalienfabrik von Erzingerist voll beträgt 200,000 Gulden. Graz. Der 21jährige Handels akademiker Erdmann Klette v, Klet tenhof gab aus offener Straße auf die 22jährige Rosa Egger vier Revolver schüsse ab und verwundete sie schwer. Die That g«schah aus Eifersucht, ttixcnibmg. Luxemburg. Die Wiesbade- Wiesbädener Rathhaus angebracht werde. In Arlon stZrb «in alter Kämpfer aus dem Revolutionsjahr 1830, der 1810 in Mensdorf geborene Papa Thiel, der 182 S unter dem hol ländischen Regime zur Artillerie einge schen Landsleuten zur Garnison Nau — In Szegszerd ist eine sensationell« Wechselsälschungs - As gen Gerichtshöfe haben die Szegszar der Sparkasse und die Szegszarder Creditbank g«gen den Großgrundbe sitzer Andreas Dory die Anzeige wegen Wechselfälschung erstattet. Die Spar kasse wurde von Döry um den Betrag von 40,000 Gulden geschädigt, ind«m er bei der Sparkasse auf Grund einer Urkunde, welche die Unterschrift seiner Frau, einer sehr reichen Dame, trug, einen Credit in dieser Höhe bezog. All der Frau d«s Döry die Urkunde prä sentirt wurde, erklärte si« dieselbe für gefälscht. Bei der Untersuchung stellte sich heraus, daß die Creditbant von Döry auf dieselbe Weise um 60,000 Wechseln befinden sich auch einige, auf denen der Name des Miniliers des In nern v. Perczel figurirt. Diese Wechsel wird, wie es heißt, Frau Döry mit Rücksicht auf den Minister bezahlen, durch die Flucht nach Amerila entzo gen. AufdemExercierplatze außerhalb der Chin«f«nstadt Shanghai wurtxn zw«i Chinesen und eine Chi nesin hingerichtet; die ersteren erdros selt« und di« Frau köpft« man. Das Verbrechen, dessen die Männer sich schuldig gemacht hatten, war, daß sie in vi« Ermordung des Mannes der Hinge richteten Frau verwickelt waren. Das Gerichtsverfahren hatle ergeben, daß es der Frau Wohl bekannt war, daß ihr Geliebter ihren Gatten zu ermorden be absichtigt«; sie verheimlicht« ihm aber dies. Der Provinzial - Richter war ungewiß, ob er das Weib hierfür zum Tod« oder zur Verbannung verurthei len sollte. Er wandte sich demnach nach Peking, von wo dann die Befehle zur Hinrichtung kamen. Der wirkliche Mörder, der G«li«bte d«r Frau, wurde vor einiger Zeit in Sutschau hingerich tet; hätte sie an der Ermordung per sönlich theilgenommen, so wäre ihr Vergehen durch d«n .Zerstückelung' Proeeß" geahndet worden. Di« beideir Männer, die man erdrosselte, waren nicht persönlich an dem Morde bethei ligt, und sie hätten, d«m Gesetz« nach, zu 3 Jahr«n Gtsängniß odrr 3 Jahr«» V«rbannung v«rurth«ilt werden sollen. Da aber die Frau des Ermordete» von Peking aus zur Hinrichtung verurtheilt worden war, so ordnete di« höchst« Cri minal - Instanz an, daß auch sie hin gerichtet werden sollten, und zwar durch Erdrosseln, in China eine mildere Todesstrafe als Hinrichtung durch da? Schwert. Unter den Grezzwäch» lern des Postens Orfenigo in dei Ve lonefei Gemeinde Dolce war ein 24- jähriger Römer Namens Antonio De Laurentius, der nach Ti-ol zu deserti» ren beschlossen hatte. Jüngst bei Ein bruch der Dunkelheit wollte er den Plan in's Wert setzen, indem er an der Eisch gegenüber Belluno Veronese die Grenze zu überschreiten versuchte. Wie gewöhnlich war ein zweiter Grenz ivächter auf dem Patrouillengange in s«in«r Begl«itung, und dieser, ein ge wisser Galanti, ebenfalls aus dem Rö mischen gebürtig, suchte sich seinem Vorhaben zu widersetzen. Die Folge war, daß er von De Laurentis «inen Revolverschuß erhielt, der ihn sofort niederstreckte. Ein Wachtmeister der Douaniers, der Zeug« der That- war. verfolgte den Uebelthäter, der zwer Schüsse aus ihn abgab, ohne ihn zir treffen, und dann den Arentiner Bo den erreichte. Er begab sich nach Ala. wo er sich klar gemacht haben wird, daß ihn die Auslieferung bediohte, s» daß ei sich umzubiingen beschloß. Nachdem er sich zwei Schüsse in den Mund beigebracht, stürzte er sich in die Etsch. Sein Leichnam wurde durch zwei andere Zollwächter aufgefischt. Man nimmt an, daß der harte Dienst an jener Grenze, wo der Schmuggel besondere Anstrengungen auferlegt und Gefabren mit sich bringt, den Mann zu der That veranlaßt habe. Er war von Hause aus Maler und auS der Waisen - Erziehungsanstalt von St. Michele in Rom mit guten Zeugnissen entlassen worden. Eine gefährliche Fahrt machten «inig« Officiere d«r Straßbur ger Garnison mit dem militärischen Fesselballon. Als man di« Uebungen beenden und den Ballon «inziehen woll'e, riß bei dem Sturmwinde daS Drahtseil. D«r Ballon schoß in die über den Rhein und war in wenigen Minut«n dem Blick entschwunden. Im Korbe saßen Lieutenant Waiblinger vom Infanterie - Regiment No. 143 und Lieutenant Pfuhl vom Fußartille ri« - Regiment No. 10. Da die Beidew mit der Handhabung des Fahrzeug«? ein großes Glück bezeichnen, daß sie unversehrt wieder zur Erde kamen. In der Nähe von Offenburg gelang es ihnen, einen Abstieg zu bewirken. Als der Ballon dem Erdboden ziemlich nahe g«kommen war, klettert« «in«r der Offici«r« über den Bord des Korbes und ließ sich an den Seilen hinunter» gleiten, um d«n Ballon zur Erd« zu zi«<- h«n. Ein Windstoß entführt« ab«r d«n Ballon wieder, der Offieier ließ sich zur Erde fallen und nahm wunderbarer Weife keinen Schaden. Der Ballon stieg mit dem anderen Officier ncxch einmal in die Höhe von etwa 350 Fuß, kehrte dann aber wieder ,ur Erd« zu rück. Der erste Ossici«r eilte nun her bei, und den vereinten Kräften gelang es, das Luftfahrzeug an «inem Baume zu befestigen. Ballon und Besatzung kamen einig« Stunden später wohlbe halten in Straßbura an. Wie weit sich die Für sorglichkeit einer getreuen Ehehälfte dem Gatten gegenüber erstrecken muß, Ihr Gestrengt hatte jenseits der Elbe die Reise. Der Windgott pustete in fand darin zu seinem Erstaunen ein Fünfpfi.'.':vg«wicht, das, wie sich b«i seiner Heimkehr herausstellte, die lie bende Gattin behufs Erhöhung d«S Körpergewichts ihres etwas schmächti — Jnßerltnistder Gerichts assessor a. D. Felix Alexantxr Oppen heim gestorben, dessen Hinscheiden die Erinnerung au jene Episode aus Fer dinand Lassalle's Leben wachruft, die allgemein unter dem Namen „Kasset ten - Diebstahl" bekannt ist und in dem Scheidungsproceß der Gräsin Hatzfeld «ine hervorragende Rolle spielte. As sessor Oppenheim und der praktische Arzt Dr. Mendelssohn, beide intime Freund« des späteren Begründers der deutschen Socialdemokrat!«, leisteten Lassalle Beihilfe bei der Entwendung von Dokumenten, die der Gatte der Gräfin, der damals in einem Kölner Hotel sich aushielt, in einer Kassette aufbewahrte, und die für die Entschei dung des Processes von wesentlicher Bedeutung waren. Dir Folgen waren für die beiden Freunde noch unheilvol ler, als für den Urheber der Thal, die naturgemäß viel Staub aufwirbelte. Dr. Mendelssohn, ein junger Arzt, der Docent werden wollte, floh nach Ame rika, wo er bald darauf starb. Asses sor Oppenheim mußte seine LausbaH« ausgeben und verscholl in der Oesfent lichkeit. Er hat ein Alter von nahezu 78 Jahren erreicht. 7
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