6 'Aew zAorks HtavyHard. Von einem elenden Stadtviertel durch eine massive Mauer, die sich von dem Ufer des East River am Shin bone durch zahlreiche enge Straßen bit zu den Wassern des Wallabout hin zieht, abgeschlossen, bildet die New Korker Navy Aard-Marinestation «ine kleine Welt für sich. Drei Thore, von Wachen flankirt, führen hinein und wer die Navy Uard durch das neueste Thor betritt, erhält alsbald «inen umfassenden Ueberblick über dieselbe. Weithin erstrecken sich mit Avenuen; mächtige Gebäude, deren schmuckes Aussehen einen wohlthuen den Contrast mit den schmutzigen Häusern jenseits der Mauer bietet, er heben sich überall und an vielen Stellen ragen hohe Schlot« aus den vielen Werkstätten «mpor, wo viele fleißiz« Hände die unzähligen Utensilien her stellen, welche zur Ausrüstung eine» modernen Kriegsschiffes gehören. Lagerhäuser, Schuppen, meistens au» Backsteinen aufgeführt und mit gelber Farbe angestrichen, fassen diele Stra ßen ein; gegen die sind halb Rasen-i halb Paradeplatz ist, von Sandsstr. . Thor. «iner häßlichen, geräuschvollen Straße getrennt. An der Wasserkante sieht das Auge die mächtigen Schlo'e schwimmender Panzerkolosse, welche zur Vornahme von Reparaturen in die Navy Dard beordert sind. Statt liche Baumgruppen, deren freundliches Grün in der schönen Jahreszeit dem ganzen Bilde einen anheimelnden Ein druck verleiht, erheben sich an vielen Stellen. Das alte Thor ist seit Kur zem für den ausschließlichen Gebrauch des Commandeurs sowie die Mitglie -I>er seiner Familie und seines Haus- Halts reservirt. Unweit davon befin det sich das Meß- und Clubhaus der Osficiere, das auf das Bequemste aus gestattet ist, und hi«ran schließt sich das Lyceum, welches früher als Ma rinemuseum diente, heute aber die 'Bureaux der Central - Verwaltung «nthält. Gegenüber liegt das mächtige Magazin, in welchem all' die tausen derlei Dinge aufgespeichert sind, die <in Bord der Kriegsschiffe gebraucht Hau» de» Commandeurs. werden, und wo jeder Requisition, von der Stecknadel bis zum Riesenanker, «enllgt wird. Weiter wandernd ge engt der Besucher zu den mehrstöckigen stellt sind. Dort sind lange 13- und Mund mitgesprochen hat bei der Ge staltung historischer Ereignisse. Die Mehrzahl dieser Geschütze gehörten sin Scheibe und ein Ge stüt, erzählen dem Besucher von den > i.len Versuchen, welche angestellt wur -s>-i, um die Leistungsfähigkeit des LI«, sckl'sies dem Panzer gegenüber zu er mitteln. Versuche, die heute noch nicht können. An der westlichen Mauer er hebt sich ein gewaltige» Provisions- Signalübungen. und Uniformen - Magazin nebst der Uniformenfabrik und vor diesem mo halb verfallen« Häuser ob, die dem Platze keineswegs zur Zierde gereichen. Mit dem Bau des projektirten Kock, welches das größte in den Vereinigten Staaten werden soll, werten diese führt. Von allen Gebäuden der Navy Azrd macht das Wohnhau» des Comman deurs den angenehmsten Eindruck. Es erhebt sich auf einer kleinen Anhöhe, deren mit Ziersträuchern bepflanzt« Terrassen im Sommer unter einem Meere von Blättern und Blüthen ver schwinden. Von einem hohen Mäste Stunden stolz die Bundesslagg« uns dahinter steht das ehrwürdige Haus, in dem mancher Seeheld sein temporä res Heim gehabt hat und die Pläne für viele kühne Seeschlachten entwor fen worden sind. Gar manche Ane!- „M a s s a ch u s e t t s" i in D o ck. und eingegangen zu «zählen. Ein schmaler Streifen Wasser, dessen Na men aus dem Walla- Rande einstmals das Gefange nenschiff „Jersey" berüchtigten Ange denkens lag. Dort pflegten in jener und günstigen Wind abzuwerten? Nahe am Williamsburger Ufer und hinter alter Geschütze be des Grabes des corsischen Eroberers auf Helena stammen. Das Ufer wird von Fahrzeugen aller Art, vom Anerkennung gedacht wird. Nach der Maskerade. Es gibt Leute, welche Vor Gericht. Richter: „Habe ich Ihnen nicht beim letzten Mal gesagt, als Sie hier waren, Sie sollten sich nicht wieder hier sehen lassen?!" Angeklagter: „Det habe ick ja ooch den lienzuwachs bekommen!" A.: da sind Sie traurig? Da sollten Sie sich doch eher freuen." B.: „Ach wegen Besuch." Aoar's Aide. In der Theorie haben die kommuni stischen Doctrinen viel mehr Anhänger als in der Praxis und bis jetzt sind fast alle Gemeinwesen, in denen wirklicher Communismus herrschte, im Laufe der Jahre ihres ursprünglichen Cha rakters entkleidet worden. Den längsten Bestand haben solche kommunistischen Colonien aufzuweisen, deren Mttglie daS Hinscheiden eines jeden Alten hat sie dem Verfall, resp, der Auflösung langsam aber sicher entgegengesührt. Von diesem Schicksal sind jetzt auch die Seperatisten in dem freundlichen Zoar, Ohio, bedroht, das im Jahre 1817 von 300 württembergischen Einwanderern unter Joseph M. Bäumeler (Bimeler) Der Tempel. sie, frei von jeder Bedrückung, ihrer Ueberzeugung getreu leben konnten. Ihre Wahl fiel auf das gesegnete Tus carawas - Thal in dem gleichnamigen County des Staates Ohio. Dort er warben sie 6500 Acres fruchtbaren Landes und im Jahre 1833 ließen sie sich als „die Seperatisten" von Ohio incorporiren. Bis zu seinem im Jahre 18S3 erfolgten Tode war Bäumerle das anerkannte Haupt der Seperati sten - Colonie, welche unter seiner ge schickten Leitung und Dank dem Fleiße ihrer Mitglieder bald zu einem über aus blühenden Gemeinwesen heran seinen Consequenzen war die Grund lage desselben und alle Mitglieder er freuten sich bei gleichen Pflichten der gleichen Rechte. Die inner: Verwal tung ruhte in den Händen von fünf Vertrauensmännern, die alljährlich durch Urabstimmung gewählt wurden, und die comimrcielle Geschäftsführung war einem Dreier - Comite anver traut, dessen Wahl in gleicher Weise erfolgte. In dem hübsch auf dem linlen Ufer deS Tuscarawas belegenen und Treiben, denn es wurde nicht blos Ackerbau und Viehzucht mit gutem Das neue Hotel. Erfolge betrieben, sondern auch die ge rer höchsten Blüthe besaßen die^Sepa ratisten ca. 7300 Acres, während sie zugleich über ein Baarvermögen von P 1.000,000 verfügten. Es war ein idyllisches Eden am Tuscarawas, wo Coktagel. hörten glänzend« Schilderungen von bescheidene» ger Nachwuchs ihre Plätze eingenom men hätte. Erst kam der Stillstand als erstes Stadium des Rückschrittes und als der Colonie Hirn und Mus keln zu mangeln begannen, konnte den waigen Überschusses werden sich die Mitglieder wohl in alle vier Winde zerstreuen, bedauert von vielen Tausen den, die während der schönen Jahres zeit in dem freundlichen Zoar körper liche und geistige Erholung gesucht und gefunden haben. Zola'S Bmirthciliing. In Paris hat soeben das gegen den heit und erhob dann «ine Reihe yon Anklagen, deren Schwere selbst Dieje nigen in Erstaunen setzte, die auf etwas General Billot und den Generalstabs schließlich den Wunsch aus, vor das sentlichleit stattfänden. Die nächst« Folg« di«s«s Br!«ses war nicht die so- Dreyfus - feindlichen Presse. An nung im Allgemeinen verurtheilte Zola wegen diefet Schrittes. Diejenigen, die Emile Zola. sich mäßig über ihn äußerten, erklärten ihn für verrückt. Im Großen und Ganzen zerbrach man sich aber doch die Köpfe, ob es reine Gerechtigkeits-, Wahrheits- und Humanitätsliebe ge wesen sei, die den berühmten Mann zu einem so kühnen und gewagten Vorge hen veranlaßt hätten. Biele behaupten, Zola sei ein ausgezeichneter Geschäfts mann und habe sich seinen Artikel sicher mit einigen hunderttau send Franc? bezahlen lassen. Eine sonderbare Ansicht sprechen Andere aus. Zola, sagen sie, beabsichtige, ei nen großen Roman über die Dreysus- Afsaire zu schreiben und habe die An klagen gegen die Chefs der Armee nur erhoben, um das Gefängnißleben aus Wie dem auch sei, was auch immer für Gründe Zola zu seiner Handlungs weise bewogen haben mögen, sein An klagebrief, auch wenn er von lauterster Wahrheitsliebe dictirt ist, hat ihm viele Feinde gemacht und wie es den An schein hat, den Beginn schwerer Zeiten herausbeschworen. Sowohl in Paris wie in der Provinz herrscht seitdem eine revolutionäre Bewegung, die Zola's Brief zum Ausgangspunkt, den Jude nhaß zum Motiv und die sogar schon zu Blutvergießen geführt hat. Wie aus Paris berichtet wird, gedenkt Zola sich bei den bevorstehenden Deputirten wahlen zum Candidaten aufstellen zu lassen, um im Falle seiner Erwählung aus der Rednertribüne des Palais- Vourbon an dem „Zusammenbruch" seiner Widersacher zu arbeiten. Das nächste Mal. „Du verheiratest Dich also wieder, Alice?" „Ja." „Du bist doch kaum sechs Mo nate Wittwe! Man wartet doch ge- Hast Recht! DaS nächste Mal werde lisch. Arzt: „Aber, Herr Kapellmei ster, Ihr Puls geht ja rasend!" Ka pellmeister: „Ach! Da können Sie gar nicht darauf gehen,H«rr Doctor; drau ßen wird gerade ein Galopp gespielt, Ät.'«'n "" Eine Kösse auf Brden. Mit Fug und Recht verdient die Teufelsinsel, auf welcher in Gemäßheit mit dem Spruche eines Kriegsgerichts der wegen Landesverraths verurtheilte französische Ex-Capitän Dreyfus bis zu seinem Lebensende verbleiben soll, ihren ominösen Namen. Es ist eine wahre Hölle auf Erden und ihre Schre cken sind so furchtbar, daß jedem lin der Tod als willkommener Erlöser er scheint. Jle du Diable gehört zu der an der Küste von Französisch - Guyana St. Joseph. Nachdem diese trostlosen Inseln früher als Asyle für Aussätzige SträflingScolonie aus denselben. Jle Aufenthalt: auf Jle St. Joseph wer den die rückfälligen Sträflinge deter nirt und Jle du Diable (Teufelsinsel) ist für die politischen Verbrecher reser virt. Dort weilt der Mann, dessen Verurteilung die schwersten Krisen für das Bestehen der französischen Re publik heraufbeschworen hat. In der wöhnlich wird den Frauen der politi schen Verbrecher gestattet, ihre verur theilten Gatten nach der Teufelsinsel zu begleiten, allein der Frau Dreyfus ist. trotz ihrer inständigen Bitten diese Vergünstigung nicht zu Theil gewor den. Die gräßliche Oede unterbricht Nichts, nur muß Dreyfus sich an jedem Tage zu bestimmten Stunden zeigen, als Beweis, daß er der irdischen Hölle Verbrecher und Aufseher. noch nicht entflohen ist. Jle du Diable, wie die beiden anderen Inseln der Gruppe hat ein mörderisches Klima. Wenn nicht die glühenden Strahlen der tropischen Sonne herniederbrennen, er gießt sich der Regen in veritablen Sturzbächen. Ekelhaftes Gewürm und Ungeziefer findet sich legionen weife und wer immer dort zu existiren gezwungen ist, wird von schleichenden Fiebern und wahnwitzigen Hallucina tionen heimgesucht. Die gewöhnlichen Verbrecher müssen arbeiten und als Ueberschuß für ihre Leistungen werden ihnen s—lo Centimes (1 —2 Cents) pro Tag gutgeschrieben. Ihre Klei dung besteht aus Hemd sowie Bein kleid aus grauem Zwillich und einem Strohhut; nur die Unverbesserlichen tragen das roth und gelb gestreifte Ze bracostüm und eiserne Fesseln. Aus Jle Royale bevölkern, ist eine Musik kapelle gebildet worden, welche trotz der sie umgebenden Schrecknisse geradezu Bewundernswerthes leistet. Aber der Genuß, Musik zu üben oder zu hören, vorbehalten, dem Verbannten auf der Teufelsinsel bleibt derselbe versagt. Wer aus dieser irdischen Hölle durch net sich ein wird die Lei- Die letzte Fahrt. Fraßes harre?. Diese Bestien scheinen die Bedeutung des Glöckleins, unter über Bord geworfen wird. Seit Jah ren ist an der Insel unter den Men schenfressern der Tiefe ein gewaltiger Hai beobachtet worden, dem die ver rohten Sträflinge mit grausiger Iro nie den Namen „Hafenmeister" beige legt haben. Nachdem die Leiche durch Umkippen des Sarges in's Wasser ge worfen ist, wird die Rückfahrt angetre ten. doch nicht selten ist es vorgekom men, daß die Haie in ihrer Gier, sich ihrer Beute zu bemächtigen, das Boot selbst beinahe zum Kentern gebracht haben. h z gen. Aber die Ungeheuer der Tiese witterten ein Opfer und wiederholt Flüchtling, der absolut wehrlos war, in das Wasser zu reißen. Ein hilflo ser Spielball der Wogen wurde der Unglückliche hin- und Hergetrieben, bis ihn ein Schiff aufnahm. In Folge der überstandenen Schrecknisse war der Flüchtling inzwischen tobsüchtig ge worden und er wurde sammt dem letzte Reise hat er selbstverständlich in In der ersten Zeit seiner Verban nung hatte Dreyfus einige Vergünsti gungen und so war ihm gestaltet, in hat man die Hütte mit einem vollstän digen Eisenkäsig umschlossen. Aus Erfahrung. „Warum kündigen Sie jetzt zum Winter Ihre Stelle fehlt Ihnen was bei mir?" „Nein, Herr Prinzipal ! Ich bin sehr zufrieden aber will hrira- Der Parvenü. Bankier (der geadelt wurde, zum Buchhalter): „Herr Müller, schreiben Sie das von vor meinem Namen mit 112 es fällt mehr auf!" Guter Beweis. .... Ich eS an Ihren brn ich bitte um Ihre Haiid!" Beim Pferdehandel. „Fehlt dem Gaul wirklich nichts?" „Ach was Ehrenwort ob es wah: ist, will ich wissen!" Reflexion. Portepeefähn rich: „Wirklich unangenehm, daß man so gewissermaßen als Civil geboren Wird!" Zukunftsbild. Herr (zu einem Bekannten): „Ach. grüß' Sie der Himmel, wie geht es Ihnen? Sind Sie immer noch mit derselben verhei rathet?" Aus diesem nicht mehr ungewöhnlichen Wege. A. (Sangesbruder aus Besuch): „Hast Du nen gelernt und mit ihr Touren gefah ren): ,Nee erstrampelt!" D-rDr'./e«. Mit der Liebsten schreit' ich wieder Wie vor Jahren fließt die Sonn« gen. Damals ging an uns'rer Seite gen. Alles, Alles will er zeigen. Patscht er durch die tiefste Pfütze. Wird der kleinen Hände Beute Und er heißet nicht mehr Amor: Dt« Erwählte» de« Schahs. herangekommen. Die Trompeter bla genblick senkt sich jeder Kopf tief zu Boden vor dem kleinen, unbedeutend folge zwischen der Spalier bildenden Menge daherkommt. Ihm voran schreitet stolz der „Sisar Salar" in „Ihn", den Mächtigen, dessen Wort zwanzig Millionen Menschen Gesetz ist, richten sich jetzt alleßlicke in ehrfurchts voller Bewunderung. Der schmächtige königlichen Hauptes und die Sache ist erledigt. Kein Wort wird bei dieser Ceremonie gesprochen, kein freundlich Alltäglichkeit des Elternhauses zurück liebt): „Ach ja, Anna; wenn ich viel Geld hätt', ich glaub', ich wär' das ganze Jahr hindurch krank!" —M a n che Il lu sio n, die wir begraben haben, lebt uns mit unseren Kindern und für sie wieder aus. Auch Gedankensplitter glänzen, gleich Diamanten, oft nur durch die Art der Fassung.
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