2 Hwck und Unglück. Seit Jahren kommen wir— «in hal bes Dutzend Jugendfreunde —«n jedem Donnerstag in einem abgeschlos senen Stübchen der B.'schen Wc:n- Was war die Ursache dieser gräf lichen That gewesen? Alle Ne:mu thungen, die man äußerte, zerfiel:» den der Mörder hatte sich selbst gerichtet, dunklen That debattirt hatten, fiel es uns auf, daß Freund R. sich schweigend verhielt. Und als ich meine Augen Gespräch mengte. „Ich will Euch eine Geschichte erzäh len," sagte er. „Ich glaube, daß die das Räthsel aufklären dürfte. Soll ich ansangen?" Als seine Frage allgemein bqaht worden war, schwieg er noch eineWeile her, daß ich mich mu einem "sehr hüb schen Mädchen verlobt hatte. Wir wa ren auf einem Tanzkränzchen des Ver geworden und dann war es sehr rasch zllckendste Geschöpf der Welt zu sein, drücken durfte, fühlt/ ich tagelang nichts als das Fieber des Kusses, und ich hätte die Sache natürlich eifrigst Bureau. Mein Weg führte mich durch die Kaiferstraße, und da begegnete ich regelmäßig einem Mädchen, das wohl fremden Mädchens kümmerte, das nicht einmal durch große körperliche Reize die Augen auf sich zog. Daraus weiß ich keine Antwort. Ich weiß nur so viel, daß ich immer eine ses Gesichtchen mit den Aunen auftauchen Und unwill kürlich flogen meine Blicke über ihr« Gestalt, und die schmächtige Erschei nung in dem schlichten schwarzen Kleide prägte sich mir so lebhaft ein, daß ich si« immer noch eine Weile vor mir sah, wenn sie längst schon verschwunden war. So schritten wir Wochen lang an «inander vorüber, und als sie dann plötzlich ausblieb, empfand ich es nicht ohne Schmerz. Am ersten Tage ging eS ja noch, aber dann fehlte sie mir von Tag zu Tag mehr. Ich wanderte endlich nicht wie sonst geraden Weges von meinem Bureau nach dem Gast haus, in dem ich zu Mittag aß ich lehrte am Ende der Kaiferstraße wie- der um und schritt eine halbe Stunde lang oder noch länger auf und ab, in der Meinung, das Mädchen könnte jetzt etwas später in die Arbeit gehen. Dann entfernte ich mich auch ein paar Mal vor Schluß der Amtsstunden aus dem Bureau vielleicht machte sie sich schon früher auf den Weg! Aber es war Alles vergebens, m«in« blasse Freundin blieb verschwunden. War sie krank war sie vielleicht todt? Sonderbar, daß der Gedanke mich nicht verlassen wollte, während ich mir doch beständig sagte: sie wird eben umge zogen sein einen anderen Weg nach ihrem Geschäft gehen. Aber nicht weniger sonderbar war es ja, daß ich mich für dieses Mädchen so interessirt», während ich m ein anderes verliebt war. Daß mich eine Fremde, die nicht einen Augenblick lang mein Blut ent stammt hatte, so mit Unruhe, Mitleid und Sorg« «rfüllte, während der Tag schon nahe war, an dem das ent zückendste Geschöpf der Welt als solches erschien mir meine Braut noch immer für ewig die Meine werden sollte! , Nachdem ich ungefähr eine Woche lang vergebens nach meiner blassen stillen Freundin gespäht hatte, begann dann mein Interesse an ihr doch zu er lahmen. Einmal war mir auch der Gedanke gekommen, die weitere Um gebung der Kaiserstraße nach ihr abzu suchen, aber »n demselben Augenblick kam mir auch meine Thorheit zum Be wußtsein. Was ging sie mich an? Wie einfältig war es, dem Mitleid oder der Neugierde so weit nachzu geben! Geradezu lächerlich war dieser Gedanke, sie zu suchen! Und nun schlug ich mir die Sache aus dem Kopf und nur einmal noch tauchte ihr Bild lebhaft vor mir auf.... ich sah sie im Traum wieder durch das Gewühl der zunicken. DcS war mir insofern merkwürdig, als ich sehr selten träume, und heute erscheint es mir geradezu be deutsam. Damals aber war ich mit den Vorbereitungen für die Hochzeit so sehr beschäftigt so sehr erfüllt von dem Liebesfieber und von der Freude, die entsetzliche Tante endlich loszuwer den daß ich mich mit dem Traum bild nicht weiter beschäftigt«. Ein paar Tage später, als ich auf dem Weg von meinem Bureau nach dem Restaurant eben die Kaiserstraße überschreiten wollte, sah ich plötzlich das schwarze schlichte Kleid vor mir und das blasse Gesichtchen —noch blas ser als sonst. Unwillkürlich fuhr ich grüßte sie. Sie nickt«' freund lich, während ein tiefes Roth sich über ihr ganzes Gesicht «rgoß, und schritt an mir vorbei über den Straßendamm. Aber sie kam nicht weit, unwillkürlich, wie ich den Hut gezogen hatte, quoll es mir jetzt über die Lippen: „Fräulein!" Ich kann nicht sagen, daß ich damit eine bestimmte Absicht verband. Es war wohl die Freude, si« wi«der gefun den zu haben, und die Furcht, sie auf's kommen sah, machte sie schnell ein paar Schritt« zurück. Ich schrie auf und sprang ihr nach, aber es war zu spät. über sie hinweg. Was in diesem Augenblick in mir »vir, vermag ich nicht zu schildern. Ich glaube, ein Messer in's Herz ge stoßen, schmerzt nicht wie so etwas. das Mädchen aufhob. Gottlob chenblassen Gesicht ... sie lächelte. himmlische Musik. paar Schritte. „Danken Sie Gott, das ist gut ab gegangen," sagte der Mann. fragte nach der Wohnung des Mäd chens. „Ich werde Sie nach Haus begleiten, ich bm so schwach ich furchte mich „Aber Sie fühlen keine Wunde?" fragte der Schutzmann. und als ich mich umwandte, sah ich sie auf dem Fußsteig stehen. „Ja was machst Du denn da?" fragte sie nichts weniger als freund lich. „Das Fräulein ist Überfahren wor den." rief ich ihr zu. .Ich will sie nach Haus« begleiten." Nun sah ich «inen Ausdruck in ihrem Gesicht, der mich auf's Tiefste empörte. „Was geht denn das Dich an!" er widerte sie heftig. „Ich wollte Dich eben abholen. Komm!" ich zurück. Da lachte sie spöttisch auf und dann wandte sie mir mit einer jähen, trotzi gen Bewegung den Rücken zu und ging davon. Eine Sekunde später saß ich, keines Wortes mächtig, im Wagen neben dem armen Mädchen, das ermattet in die Kissen zurückgesunken war. Ihre Au «en aber waren auf mich gerichtet, und Als Freund R. mit seiner Erzäh diese Schwäche. Dann goß er sich mit zitternder Hand «in Glas Wein ein und trank langsam davon. Dabei „Ihr habt da? Weitere wohl schon nur lächelnd antwortetet „Es macht nichts." Meine Braut aber hat spä ter einen Anderen geheirathet ... den Mann, der sie vor einer Woche erschos flammt hatte, wie mich. Mir ist der traurige Fall deshalb kein Räthsel. Konstanze hatte alle möglichen Vor felder. Möge Jeder täglich Gott eigenes Leben genommen, näher dem Glück oder dem Unglück. Und so auf richtig, so aus dem Tiefsten der Seele kommend, wi« das „Hoch", das wir nun d«r Frau d«s Erzählers darbrach ten —so klingt sicher nur selten ein Hoch. Ich höre es jetzt noch, während ich di«se Zeilen niederschreib«, und ich mag nicht anders schließen als mit den Worten von damals: „Lieber Freund das Glück soll leben! Es lebe Bine Werbung. Ein n«blichter Octobermorgen liegt üher den thurmgekrönten Hügeln der alten Bischofsstadt Bamberg. Die Luft ruht in nachdenklicher Stille; nur hm und wieder durchweht sie ein schar- Herrn Inspektor, kenn' ich bereits: auf «inem Bierkeller des Stefanberges faß ich gestern in seiner Gesellschaft und empfing als Neuzugezogener sein« gu ten Rathschläge. Auch die Dienstboten frage war dabei zur Sprache gekom ben im ersten Stock, die so energisch mit dem Scheuerlappen eine Fenster scheibe behandelt, die Gepriesen« ist? stehend, dies« für den Gang der Welt geschichte nicht gerade wichtig« Frag« überlege auch die Gedanken werden bescheiden in einer kleinen Stadt! kommt, von einer bis zur Melancholie abgemagert«« Kuh gezogen, ein hoch mit zerkleinertem Holz beladenes Lei terwägelch«n die Gasse herauf, begleitet von «inem keck dreinschauenden, etwa zweiundzwanzigjährigen Burschen, der mit kurzer Geisel den Vorwärtsbewe gungen des Phlegmatischen Motor! La! Kaust's kei Holz? I hätt a schön's Fiihrla!" Das Mädchen hält in der Arbeit inne und wirft einen raschen Blick herunter, ftigter Zug um ihr« Mundwinkel her vorspringt. „Wos? Du traust Di aa da 'rauf? I kenn' Di fcho! Meinst D' i hätt's net g'hört, wie Du d' Leut' be trüagst?" Aber das beirrt den Burschen nicht. „Geh' Weida! sagt er gelassen mit ei ner leichten Handbewegung, die sein« unverhoffte Gegnerin unter die När rischen und Unzurechnungsfähigen ver weist: „mit Dir is nix z' macha! Wo is denn d' Fraa?" „Dees werd si glei bleiben!" tönt es zurück, ~d' Fraa nimmt's aa net." Gleichzeitig erscheint, durch den lau tenWortwechsel aufmerksam geworden, die Frau des Hauses, «ine stattliche Fünfzigerin, im Morgennegligee an dem Fenster. Sosort wendet sich der Feilbieter an sie. „Schaug'n Sie's nur an, mei Holz, gnä' Fraa 's is schö und dürr, und i gib's ja billig! 's ganz Fiihrla um fünf Mark!" Die Frau, augenscheinlich kauflustig und durch den genannten Preis ver lockt, beugt sich, während das Mädchen verdrossen ihr Platz wacht, weit zum Fenster heraus, mit forschendem und berechnendem Blick Qualität und Quantität des hochgethiirmten Holzes abschätzend, das in der That sehr ein ladend sich präsentirt. Die Prüfung scheint auch zu ihrer Zufriedenheit aus tragen Sie's 'raus!" ertönt ihr Machtspruch, worauf sie mit dem er sichtlich ärgerlichen Mädchen in dasJn nere der Wohnung verschwindet. In den Augen des Burschen leuchtet es auf. Er greift nach dem Huckelkorb, der obenauf im Wagen liegt, packt ihn voll, hebt ihn auf die Schultern und trägt ein paar solcher Lasten ins Haus. Wie er zum zweiten Mal wieder herab komnit, schaut er vorsichtig nach allen Seiten, als ob eine Beobachtung ihm unang«n«hm wäre. Sein llüchtigerßlick streift das leer« offene Fenster droben, und jetzt auch mich: aber ich schlage an gelegentlichst mit dem Spazierstock nach einer reifen Kastanie, und er hält den städtischen Fremden für ungefährlich. Nun tritt er an dasWägelchen, greift mit beiden Händen schnell unter die Scheite hinein und reißt drei lange Bu chenprügel heraus. Polternd purzelt der spärliche Rest des Holzes tief auf den Boden d«s Vehikels. Ich durchschaue mit einem Seiten blick die Situation. Der Gauner hat di« Prügel quer zwischen die Wagen wandungen geklemmt, einige Schich ten Holz über den damit geschaffenen Hohlraum gelegt und so eine voll« Wa genladung voraespiegelt Die verdächtigen Prügel haben rasch auf dem Hängebrett unterm Wagenbo den ein heimliches Lager gefunden. Wieder huscht ein Blick des Burschen ringsum: Alles ist geblieben wie zu vor, auch ich schlage eifrig weiter nach meinen Kastanien. Kaum füllen di« Scheit« noch einmal den Tragkorb. Da, wie der Bursche eben mit der letzten dürftigen Last auf dem Rücken dem Hausthore zuschreiten will, tritt ihm hochaufgerichtet, mit der Miene eines Rachegeistes die Magd da raus entgegen. „Schämst Di denn fährt Armesünder sofort bemerkt. „üta aber Madla" sagt er, seine Stimme ein wenig dämpfend, „so sei do stad!" „Stad soll i fei'? Fallt ma gar net ei'!" „Was brauchst denn Du jetzt dees z'sog'n?" fährt der Delinquent mit halb wildem, halb scheuem Blick auf. „Host denn Du dees g'seg'n, han?" „Freili hob' i's g'seg'n!" „Is net wohr! I hob' ja nausg'- schaut ka Mensch wor am Fensta!" „Ja an dem Fensta freili net^—^i So g'fcheit wia Du bin i aa!" „Wos?" ruft der Bursch, und starrt die „Aa G'scheite" ein paar Augen blicke mit «inem Gemisch von maßlosem Staunen und Ingrimm an. Dann aber geht der Ausdruck seines hochro then Gesichts allmälig in Helles Lachen über, ein Entschluß blitzt in seinen Au gen auf, und mit einer Bewegung, als wolle er sie zärtlich tätschelnd an sich drücken, nähert er sich dem indignirt zurücktretenden Mädchen. „Fräula —" sagt er dabei allenErn sies, „mech'st jetz' Du net mei Wei wer'n? Mir passat'n so guat z'samm'." „Wos fallt Dir ei'?" schreit das Mädchen in einer Empörung, aus der man recht gut heraushört, welchen Spaß ihr der Antrag bei alledem macht, triiager no, der Passat ma!" „Schau' Schatzerl" fährt der Bursch im Brustton der Ueberzeugung Ehinestsche Dettcaieffcn. Man darf sich nicht einbilden, daß die Chinesen ausschließlich oder gar mit Vorliebe Ratten, Mäuse und^Re gericht bildet stets, selbst bei dem größten Bankett, der Reis. Fleisch zum Gemüse betrachtet, während dieses selbst als Hauptgericht aufgetragen wird. Der Chinese ißt ungefähr Al les, was grün ist; alle unsere Feld früchte, wie: Kartoffel, Kohl, Salat, Bohnen, Erbsen, selbst Knoblauch, dann auch unzählig« Wasserpflanzen, Blätter, Wurzeln und Stengel, junge Bambussprossen, selbst das frische See- s chh lt' b dch fleisch schon häufiger verwendet zum Koch«n. Die Nationalspeis« aber bil det das Schweinefleisch, und so arm nicht abhold. Alle anderen Arten un seres Geflügels, wie Rebhühner, Wachteln, Schnepfen, Wildenten etc., kommen in den Ebenen Chinas massen- Befonders beliebt sind Schwalbenne ster, die im Innern des Landes ca. PlO pro Pfund kosten und die hauptsächlich aus Aberglauben gegessen werden, denn das Nest, welches nicht größer als eine kleine Damenhand ist, besteht größtentbeils aus Seegrassasern, Fe dern und dem weißlich durchscheinenden Wasserschlangen, werden zu Suppen verkocht; Haifischflossen bilden eine be sondere Delicatesse; auch Froschschenkel Art, wie die Frösche gefangen werden. Der Chinese bindet ein kleines Frösch lein an eine zarte Leine und wirft Gras der Reispflanzung, dem Lieb lingsaufenthalt der alten, fettgemäste ten Frösche. Sieht ein alter Quaker dann den chen dem anderen wieder langsam aus dem Magen heraus. Auf diese Weise werden mit «inem Köder in kürzester Zeit vi«l« Frosch« gefangen. DeS öerzcn« Heimatl». Wo ist, o Herz, Dein Heimathsort? Wo ist der Sehnsucht Ruheport? Ist es der traulich-stille Raum, Wo wir geträumt der Kindheit Traum? Ist's, wo wir kühn gekämpft, gestrebt? Ist's, wo das Glück uns hold gelacht, Wo wir ein hohes W«rk vollbracht? Ist's, wo der Ruhm mit froher Hand wand? Ja, gern zu Stätten, wo das Glück Uns blühte, kehrt das Herz zurück. Wo es ein gleiches Herz gewann, Das Freud' und Leid mit ihm getheilt, Dort liebend es am liebsten weilt! Ja, dorthin sehnt sich's immerdar, Und unter Thränen wird's ihm klar: Nur wo es liebt und Liebe fand, Sie kennt sich au». dann hört das Tanzen bei Dir auf." Elsa: .Ja, dann wirst Du tanzen!" Radfahrcn an der Decke. Es wird für unser« Artisten, di« in der Circusmanög« und aus dem tern großen Abbruch thun, und ver solchen Varwt6theaters am Schlüsse je den Monats: „Wo nehme ich etwas neues her, was die Leute noch nicht ge sehen haben?" Neues gibt es ja auf ar tistischem Gebiete eigentlich nicht, es ist immer dasselbe: Kraftmeierei, Trapez arbeit, S«iltanz, Jongliren, Recktur nen, Parterreakrobatie, Sprung, Flug durch di« Lust u. s. w. Die ganzeThier welt hat man bereits auf die Bretter gebracht, und dressirte Wölfe, Papa geien, Seehunde, Schwein«, Ratten und Mäuse hat man dem Publikum be iseits vorgeführt. Alle Artisten zerbre chen sich beständig den Kops, um eine neue Nummer, einen Trick zu finden, der «inschlägt, denn sie wissen recht wohl: durch einen einzigen glücklichen Gedanken bringt ihnen ein solcher Trick viele Tausende von Mark «in. Das Wildeste und Gefährliche ist dabei das Beste. Etwas, das im g«wöhnlichen Le ben auf den Beinen steht, aus den Kops stellen, ist neu und wirkt beim Publi kum. Das sagte sich auch der Mann, der auf die Idee kam, Rad nicht mehr auf ebener Erde, sondern oben an der Decke und mit dem Kopf nach unten zu fahren. Im Circus zu Berlin traten vor einiger Zeit zwei Künstler auf, die nen versetzten. Sie sind Schüler eines schweizerAkrobaten Namens Di Batta; dieser war ein Trapezkünstler und kam auf die Idee, das Radfahren an der Decke zu versuchen. Das Rad läuft na türlich Schienen und ist befe hielt. Als der schweizerische Artist zu alt und ungelenk geworden war, um den Trick selbst auszuführen, erzog er sich die beiden jetzt austretenden^Schü umkulschiren, mit wechselfarbigem elek trischen Licht erleuchtet. Natürlich be findet sich ungefähr 66 Fuß unter dem an der Decke Si — Mancher Schriftsteller ist nur dafür stirbt. A.: „Ich weiß nicht, mir ist, als ob mir noch etwas fehlte." B.: „Ueberradelt bist heut' noch nicht 'worden!" Grob. Gattin: „Warum beult denn der Hund so fürchterlich?" Gatte: „Vielleicht hat er gestern gehört, daß Du heute kochen willst." Da« Urmban». Fräulein Lilli war eine von jenen Schauspielerinnen, deren Schönheit hervorragender ist, als ihv Talent, und deren Rollen so klein sind, wie die Zahl ihrer Anbeter groß ist. Sie halte nur auch vor Verschwendung nicht. Eines Abends, als die kluge Dame in einer Hosenrolle auftrat, befand sich Als er die hübsche, fesche Künstlerin er blickte, fühlte er sein Herz heftiger schlagen. Sie gefiel ihm ganz außer ordentlich. Er sagte das seinem be freundeten Cicerone, der zu den Inti men der Bühnen gehörte. Lächelnd gab ihm dieser ausführliche Auskunft, indem er ihn gleichzeitig auf einen an deren, neu aufgetauchten, jugendfri schen aufmerksam machte, der sich Lucie Grandson nannte. Der junge Provinzler wav aber gläubisch. Er zählte an seinen Rock knöpfen ab: Lilli Lucie Lilli. Der letzte Knopf wies auf Lilli. Also Fräulein Lilli. Am nächsten Tage wurde er bei ihr eingeführt. Huldvoll wurde der junge Mann aufgenommen. Man plauderte, scherzte, lachte, und als man schied, war er entzückt. Es wav nunmehr selbstverständlich, daß er auch die folgenden Tage mit ihr gemeinsam verbrachte, aber er mußte die betrübende Erfahrung machen, daß sie nicht nur sehr kostspielig sei, son rechnend. Sie schien ihn für einen Gimpel zu Gilten und das stieß ihn Sein Aufenthalt in Berlin neigte sich zu Ende. Da entschloß er sich zu ei nem Hauptcoup. Er wußte wohl, daß Geschenke die besten Freiwerber sind, und danach entschloß er sich zu handeln. Als er wieder einmal zu ihr ging, nahm er sein« Hundert - Markfcheine und seinen Muth zusammen und bat sie, ein kleines Geschenk zum Andenken Die schöne Lilli lächelte spitzbübisch. Endlich hatte sie ihn so weit. Bei dem berühmten Juwelier nebenan lag ein prächtiges Brillant - Armband im Schaufenster, das ihr schon lange in die Augen stach. Auf das hatte sie sich Hastig nahm sie den Arm ihres Ver ehrers und führte ihn zum Juwelier. Der Schmuck war in der That von ausgesuchter Schönheit, aber er sollte die Kleinigkeit von achthundert Mark kosten. Der junge Mann erbleichte ein we nig. So viel war ihm der Scherz nicht werth. Die Hälfte würde er wohl geopfert haben, aber mehr nicht. Das erklärte er auch seiner Begleiterin, als Aber Lilli wollte dos Armband ha ben. Daher bat sie ihren Provinzler, doch am nächsten Tage wieder zu dem Juwelier zu gehen. Sicher würde die ser ihm den Schmuck billiger lassen. Der junge Herr versprach ihr das. dem Bemerken, das Armband dem Herrn Baron am nächsten Tage für vierhundert Mark zu verkaufen, ohne natüvlich etwas von ihrem Eingreifen zu verrathen. Der Verkäufer nickte ver ständnißinnig. Nicht das erste Mal war es, daß so etwas vorkam. sten Vormittag. Ihr Ritter ließ sich „Ist der Baron noch nicht hier ge wesen?" den billigen Kauf. Also, Alles in be- Aber es wav nicht Alles in bester big bestürzt fast schlüpfte Lilli derobe und an ihrem Arme das Brillant - Armband. „Aeh, von einem Provinzbaron, ei tag bei mir einführen, und wie Du siehst" witzelte sie „auf ganz brillante Weife!" gangen! fH sp z Z Diagnose. Arzt: „Ihr Mann scheint sich im eisten Staoium des Delirium Tremens zu befinde». Haben Sie niemals bemerkt, daß cr Personen verkennt? Frau: „Ja. Mich z. B. sieht er meistens für einen Dre chen an und das Dienstmädchen für e>- Kennzeichen. Vater (zu seinem Sohne, der Student ist): „Also Dein Freund Müller verbraucht auch so viel Geld? ... Hat denn der so wohlhabende Eltern?" „Gewiß Papa, wenn d«r 500 Mk. braucht, so schreibt er's blos als Postscriptum!" Die Ballkönigin. Ban kier (aus dem Balle zu seiner^Tochter): Mitgift, Du biH die Ballkönigiiil"
Significant historical Pennsylvania newspapers