UW«gen. Roman von L. Haidhcim. (8. Fortsetzung ' Unterdeß war die Aufregung der Andern keine geringere. Eine solche Augen einer ganzen Reihe von ehren werthen Männern, vollführt offenbar im Impuls, denn Ruscow hatte sich nicht darauf vorbereiten können, aber und Schlauheit und einer Verstellung ohne Gleichen. Nur die Aufregung, in welche sämmtliche Anwesende da durch versetzt worden waren, machte es erklärlich, daß sie Alle sich täuschen lie ßen. In dem Bekenntniß Ruprechts hieß «S! „Da kam der Graf Ruscow ei lig hinter mir her in den Keller. Er war über die Maßen aufgeregt und bot mir hundert Thaler, wenn ich nur eine Karte, die er mir gab, unbe merkt neben Herrn Klarenberg fallen lassen und dann von der Erde aufhe ben und dem Herrn Baron von Kla renberg geben wollte mit den Worten: „Sie haben diese Karte fallen lassen, gnädiger Herr!" „Und als ich ja sagt«, drohte er mir: Merken Sie aber, Ruprecht, machen Sie Ihre Sache dumm, so ist «s nichts mit dem Geld! Auch kann und werde ich Sie nicht schützen, wenn man Sie aus dem Dienst jagt; machen Sie Ihre Sache geschickt, so verdie nen Sie in fünf Minuten hundert Thaler!" „Ich machte Alles so, wie er es mir gesagt, ich wußte wohl, daß er dem Herrn von Klarenberg damit Eins versetzen wollte, aber als ich es ge than, erschrak ich fast zu Tode über das Geschrei der Herren; da sah er mich an, als wollte er mich morden. >.Und dann that er, als wäre er der beste Freund von dem Herrn Baron. Ich aber bezeuge auf meinem Todtenbetik: falsch ist er, wie kein zweiter Mensch aus der Welt." „Ali ich ganz kurze Zeit darauf hörte, der Herr Baron von Klarenberg Zuchthaus gehe. —" Das war Alles sonnenklar! Kein Zweifel, Klarenberg war gerettet. Was Willa in dieser Nacht em pfand? Sie faß still und fast bedrückt schei nach Glück! den! mit Willa dachte und zu dieser An- Vor Allem galt es jetzt die Sache ner längeren Besprechung mit dem Vorstand des Jockeyclubs, vorläufig von der gerichtlichen Verfolgung der Hache abstehen zu wollen. „So eine verwünschte Heimlichthue fuhr der Justizrath aus. „Was geht Bruder fallen ließ? Mit dem Ver tuschen und Verschweigen hat man ihn «lend gemacht! Meinen Sie nicht, eine ordentliche Untersuchung hätte sich in «rster Linie dieseö Ruprecht bemäch tigt, der nebenbei gesagt, heute früh gestorben ist?" Der alte Herr zeigte auf die Zeitung, in der er diese Nach licht gelesen. „Den Ruprecht hätte man zuerst vorgenommen, und ich versichere Sie, man brachte die Infamie in einem ein zigen Verhör heraus! Und jetzt wollen Sie ?" soll entscheiden! Vor der Welt ist seine Ehre nicht verunglimpft; nur vor dem engen Kreise von Männern, wel- che in tiefster Niedergeschlagenheit um Schonung bitten!" „Die sie brav geübt haben! Ja, ja l Das muß man sagen!" „Seien Sie gerecht, Herr Justiz raih!" „Nun, das sollten Sie mir nicht sagen brauchen, lieber Baron! Es ist wahr, der Schein sprach unzweideutig gegen Ihren Bruder; so ein alter Rechtsmensch wie ich, weiß aber, der Schein trügt nur zu oft und das war der Fehler Ihrer Clubherren, sie fühlten ihr eignes seines Ehrgefühl peinlich verletzt, ein Betrüger war unter ihnen —" für —' „Kann ich mir jetzt sehr gut erklä ren! Dos Herz mag ihm Wohl gebebt haben, ein solches Spiel fordert Nerven wie Segeltaue! Hätt' ich den einem ehrlosen Kerl nicht?" „Beruhigen Sie sich, gerichtet wird er in dieser Stunde. An alle tische Exekution!" „Ich verkenne das Gewicht dieser Strafe nicht, aber sollte man nicht und Schande dieser Aechtung sterben werde?" „Glauben Sie mir, Herr Justizrath, Ruscows Strafe ist von mittelalterli cher Härte! Seine Existenz ist damit Platz!" schrie der alte Herr. „Möglich gesetzter Thätigkeit. Alle Gesandt schaften und Consulate der Welt er- Hochzeit. llt d ch S 'cht glauben an die furchtbare Niedertracht ihres Günstlings Ruscow; sie er zürnte sich darüber bitter mit ihrem „Laßt sie", sagte der General, „das ist der beste Ausweg. Ich kann dieses nicht ausstehen." Eine Enttäuschung brachte ihnen unter der Adresse des Jockeyclubs jetzt die Nachricht von Berlin aus, daß der Graf Ruscow, den man allerdings noch soeben dort gesehen und der im Continentalhotel gewohnt habe, von dort schon abgereist sei, ohne seine Adresse zurück zu lassen. Sollte ev Wind von der Sache be kommen haben? Unmöglich! „Nun, er entgeht seiner Strafe nicht, denlt nicht an ihn, freut Euch, daß wir Grund zur Freude ha ben!" sagte der General. Nie waren so viel Visiten im Feld tirchenschen Hause gemacht worden,wie jetzt. Zu der Baronin Klarenberg, die sich von aller Geselligkeit fern gehalten hatte, kamen die höchst gestellten Her ren und Damen, drückten ihr die Hand und wünschten offenbar der schwer ge prüften Frau Liebes und Freundliches zu erweisen. So ging eine Woche mit lauter fro hen Stunden hin; selbst Elise, die um Ruprecht, ihren Schwager, in tie fer Trauer ging, lachte schon wieder, denn Willa und der Justizrath hatte» ihr die Zusicherung gegeben, daß ihr Heinrich, in Anbetracht seines reumii thigen Bekenntnisses, nicht weiter be unruhigt werden sollte. Auch Ruprechts Mutter schien, trotz ihres thränenoollen Schmerzes, für die Entdeckung, daß ihr Sohn einen für seine Verhältnisse bedeutenden Sparpsennig gesammelt, dessen Erbin sie jetzt war, nicht unzugänglich. Weder sie, noch Elise machten sich viele Gedanken über die Art, wie dieseSGeld Und auf den Gipsel stieg die F«u- Jnseln gegangen. Eine Spur! Sie jubelten! Sie tran ken auf Ulrichs glückliche Heimlehr.— Ludwig wandte sich sofort an ein größeres Hamburger Haus, welches dort eine Agentur hatte. Weder Kosten noch Mühe wurden gespart. xj „ j aufgegeben, jetzt galt es einen erklä renden Brief in den Postschalter des zum Abfahren bereiten Courierzugs dend kalter Nordostwind. Der Brief war besorgt. Eilig schritten die beiden sich jetzt sehr nahe brüsk die Pelzmütze von des Andern Kopse „Zum Donnerwetter, was fällt Ih nen ein?" schrie dieser und entriß dem Die Signalpfeife ertönte und Otto von Feedern rief jetzt unch, ihn erken nend: „Graf Ruscow!" „Der Zug geht al>, lassen Sie doch!" suchte dieser sich los zu machen. „Zum Teufel ja, ich bin es, aber was wollen Sie denn? Sind Sie Aufsehen!" heute den Schauplatz feiirrr früheren gesellschaftlichen Wirksamkeit und sei nes Verbrechens nur im Fltige passirte Polizei!" Und nur kein Aussehen! Er war sie Reserve schuldig. „Nur kein Aussehen, meine Herren! Souper gehen, werden Sie sich Wohl selbst sagen!" war die Antwort und das Drängen Ludwig von Klaren bergs so energisch, sein Blick so ent schlossen aus die schon aufmerksam nach ihnen herüber sehenden Polizisten gerichtet, daß Russow zähneknirschend ausfechten wclle. Feigheit war sein Fehler nicht ja dieser Gedanke an einen Zweikampf meine Herren, so war dieser Uebersall nicht nöthig; man pflegt in unse ren Kreisen dafür weniger romatische Wege zu haben!" sagte er fast spöt tisch leuchteten und von heimkehrenden Theaterbesuchern belebten Straßen. Weder Klarenberg, noch Otto von Feedern gaben eine Antwort. Dicht neben ihm, der Eine rechts, der Andere links, ihn mit gespannter Wachsamkeit beobachtend, schritten sie dahin. Verstohlen blickte Graf Ruscow in Gutes. Gedanle beruhigte ihn. „Was können Sie in aller Welt von Dir wollen?" fragte er sich wie der. wohn! drüben lag das Restau rant Maroni, in welchem er gespeist, Club!"" „Wer konnte etwa? Sollte man ent deckt haben?" Aber Niemand, kein Vertrauter, kein Zeuge war im Geheimniß und der Mensch der Kellner? Na, der sollte sich wohl haften Portier. „Herr Major! Herr Major!" r«f Ludwig ihn an, „Papa! halt!" Otto von Feedern. „Das trifft sich! Das trifft sich jn „Meine Herren, ich", stand Rus cow still. „Borwävts, menn's bel«bt, Herr Graf Ruscow immer voran, wenn zu gehen, in lten Spielinol, Herr steht! Gras RuscZw, treten: Sie ge- sehr, kommer r Sie mit > »s, Gras Ruscow erlteist uns die Ehre!" Und> dann stutzten d-ise, zufaDg kannte^ Ruscow einen tavon, nilui Gekühl der Ai,?ft kam R.is cow wieder und mii doppelter Ge walt. Es schnürte ihm die Kehle M, als die T iener herbeisprangen, den Herren die Pelze abziriehmen. Un willkürlich suchte seiir Auge je«n Ruprecht doch der hatte ja in der Garderobe, leinen Dienst, der »aar ja Und nun traten sie n den Sp-el saal; Der Major, von Feedern, blaß, ties erregt, war schon voran ge gangen, hatte nur ein Worte fi schen die gemüthlich ihrem Behagen sich hingebenden Gruben gewogen und jetzt, standen alle Anwesenden, viele davon sichtlich eÄen vom Tesche aufgesprungen, wo man spielte,, wie ftiiher., — und blickten in grenzenlo sem Erstaunen den Eintretenden, ent gegen.. Es »ar eine ganze Gesellschaft; und Alles sah aus, als ob nicht vier Jahre, sondern nun ein Tag zwischen dem tÄmals und dem heute gelesen. Dicht neben RuSeow, ihn mit je dem Blick überwachend, stand Ludwig von Klarenberg. Alle, die den svrst so heiwren lie benswürdigen Officier gekannt, er besangen zu lächeln, aber derselbe schei terte kläglich. Seine Blicke huschten in scheuer Unruhe von Einem zum An dern, in Aller Augen lag dieselbe Ue berraschung, aber auch der gleiche Aus druck von abwehrender Kälte, wenn nicht Verachtung. Inzwischen war Ludwig von Kla renberg vorgetreten und sagte sehr ernst und mit eigenthümlich klarer, tie „Meine Herren! Ein glücklicher Zu fall, wenn nicht eine höhere Macht führte den Grasen Ruscow mir entge gen, und da es uns nicht gelungen ist, dem Herrn das Verdick dieser Gesell schaft zuzufertigen, weil er Berlin' schon verlassen hatte, so habe ich ihn veranlaßt, mir in diesen Kreis zu fol gen, damit er es in aller Form em pfange." „Aber, meine Herren, ich verstehe nicht, Verdict?" raffte Ruscow sich „Gras Grünau. Sie sind das ein zige heute hier anwesende Mitglied des Vorstandes, wollen Sie dem Gra fen Ruscow, dem einstigen Mitgliede dieses Clubs sagen, daß ich ich Und in auswallendem, leidenschaft lichem Zorn preßte Ludwig von Kla renberg beide Fäuste aus seine krampf hast wogende Brust. Ter Angeredete, ein weißhaariger Herr, der mit einigen Anderen von sei nem L'Hombretische herbei gezogen, in der Thür eines Nebenszimmers stand, mit Allen hörbarer Stimme: „So will ich dies Amt übernehmen." „Graf NuScow! Sie sind «Ngeklagi und durch das Nrchlicherf«its beglau dächtigl und iIM in Folge dessen zum Verlassen seines Besitzes, seiner Ange hörigen und sei«»« Vaterlandes ge bracht zu haben!" „Das leugne ich!," schrie grau vor Wuth. „Das leugne ich? Das Zeugniß eines Kellners! Pah!" „Können Sie diese Thatsachen leug nen?" fuhr ruhig der <Vraf fort, nahm Otto von Feedern dasi aus dev Kanz -5« des Clsbs schnell herbeigeschaffte Bekenntniß Ruprechts aus der Hand u»d las es unter dem tirfeir Schweigen de» Gesellschaft vor, während Aller Aiqen sich auf Ruscow bohrten. Wer obgleich der Eindruck, den es auf den Beschilldigten machte, unver rasfte sich doch empor r«d faHte leck „Ich leugne dies Alles ein Sterbender Hieberdelirium! Die auch —" „Wissen Sie, d»ß dieser Sterbende sich erschoß aus Fsrcht vc»? dev Ent deckung deiner Mithilfe an Ihrem Ver brechen?" fragte unbeirrt leidenschafts los, aber: mit dem sollen Gewicht sei nes Alters, seiner LtelluNDUnd sei nev moralischen <siltrüstutlg Gras „Und ans dieses K»ls Gczrt« hjiü." „Ruhig,. Gras Rsscow! Können kie ferner leugnen, dch Sie Sem Arn dsr dieses Ruprecht K>eld zahlten M d»n Verrath des Indults Tesl^ .Alles Lüge, Alles infanr- Liige!" .Herr Asseffor von Gedern, ich bitte, lcgpi Sie dem Herrn Hn Be chen und legte es vor Ri'Lcow. » Svnderba» dieses kleine Blatt, s Papier krackte ihn um siine Fcjsimg. -! Ein Nichts, « wußte es, aber ev Mite b mit Entsetzen,, daß seine Nerven, und seine Kaltblütigkeit ihn m Stüh, lie- ! Ben. Schweißtropfen iriten auf, sei ne Sitrn, —seine Züge vertieft», sich aussäMg. suchte Große-Gott!" „W>cher? Woher komm'tdies??" rief. er und blickti.mit wirren, wngen Wie- nen?" ! „Ich sxag«!. woher Sie es hdLnr!. I Zum Verhör! Mit web- Dies Blättche» hatte sich hinter, das ! schadhafte.Atlassutter geschoben!" „Verwünscht!" knirschte ZtiiSciw.! aber er>sah unbeschreibücherlüch „Angesichts aller dieser'Rhulübe weise, Äraf Ruscow, haben- die. Mit glieder «icseH Clubs Sie aos ihrem Kreise gestoßen und dies sämmtlichen Kartellclub» mitgetheilt! Sw: sind der, Infamie, iiberfiihrt, und wenn man Sie den Gerichten nicht überlieferd, so ist es aui Rücksicht auf die Wmsche der Familie Ihres Opfers. „Und nun, Riethmamr,, ge leiten Sie den Herrn hinunter!" rief Graf Grünau zur und dem Däner winkend. Wie ein gehetzter und Langenei Wolf blickte Ruscow. „Ich werde Ihnen meinen Sekun- Jhnen, nachdem Andern!" schrie er. „Sie werden schwerlich Einen fin den »nd sicher Keinen tum ans, der sich mit! Ihnen schlüge! We sind infam, Grus Ruscow!" sagt« Ludwig von Klarenberg kalt. einen Wink. Und durch daA - Spalier führte man ihn hinaus «S war ärger als Spießrutenlaufen',. Ruscows Aus- sehen, seine grauhleichen, entstellten Züge bewiesen, er empfand seine. Schmach. Als die THU, sich hinter ihm ge schlossen, herrschte eine minutenlange Todtenstille. Ludwig vo» Klarenberg war nie so lebhaft an Ulrichs Unglück erinnert, wie durch diese Scene. So hatte man einst auch seinen Bruder hinausschreiten sehen! „Wie schwer, wie furchtbar schwer hatte seitdem das „Leben müssen" ?uf Ulrich gelastet! Aber er hatte dies Martyrium nicht umsonst getragen, er erlebte seine Rechtfertigung. Graf Grünau war der Erste, der „Wir haben es allerseits tief beklagt und Ihnen dies ausgesprochen, Ba ron Klarenberg, daß Viele von uns. vom bösen Schein verblendet, Ihrem Bruder Unrecht thaten; geben Sie uns das Zeugniß, daß »vir nach bestem Vermögen die so weit ein Mann den Schuldigen gestraft, wie er es verdiente." „Ich gebe es, Herr Gras, und sage Man blieb noch lange beisammen. Der eigenthümliche Zufall diese» Zusammentreffens wurde besprochen; RuScows Benehmen und was man von seinem Aufenthalt In Berlin erfahren, hin und her untersucht. „Sahen Sie, wie furchtbar er bei dem Gedanken erschrak, daß man sttNi Effekten und Papier« unter- sucht haben könne?" fragte einer le» Her un. Mehrere hatten es beiMrlt. „Der führt sicher lichtscheue Dingo mit sich, dem sollte man nur aus die Fing« passen!" da? war s» ziem lich die Meinung Aller. Was bisher sorgsam verschwiegen worden, daS drang nan doch, ohne daß man hätte s.tgen können, wie? m die größeren Kreis«. Die Theilnahme für die so schwer betroffenen Familien wuide eine allge meine, und mit -ihnen hoffte und harrte Said die ganze Madt auf die He«n>>- Sehr Ulrichs. Aber Tag um Tag, Woche mw Woche verging, oh« daß nran Nach richt erhielt. Anoden Kap Verarschen Inseln war mani sei weiter gesegett nach de» Kap der prten Hoffnung nmd jetzt «nter- Sidney; —-6 blieb L ldwig nichts übrig als sich nach dort zu wen- Mcn benutzte die T«legraphei»oei binduikZM der ganzen Mlt und Wte so schnell wie möglich all, Nachrichten, duld, und da jetzt Sw !i<> 2 erklär habe, sein Geburtsort sei ler. Also eine firksche Sput! kelnde Muttis die Anfangs leidlich gefaßt erschien,. Plötzlich, genau emen Monat nach ihres Gatten Begrädniß der Frühling anzog, stand Willa an den beiden Gvcibern ihrer Eltern. Sie hatte -gelernt, schweigend lei den, aber sie fühlte sich nanunlos unglücklich und allein. Sie galt für das reichste Mädchen der Stadt, der Provinz, ak«r wie wenig vermuchle sie der äußere Glanz ihres Lebens zu trösten! Wie dankbar war sie in ihrer Bereinsamung für jede Frau von Klarenberg jetzt z» jh: in das leere, schöne Haus zog! Damituwar auch die peinliche Frage erledigt, ,>ni« sie sich der herrschsüchtigen Tante HüL» entziehen sollte. Dieses hatte den sterbenden Bru der noch, gesehen und von d«m jetzt kleinlich;erscheinenden Groll- zwischen den Beiden war nie wieder die Rede ge- Willaiund ihre Mutter ans,, als sie nach de». Generals Tode.wieder abge reist war. Jetzt! erschien es natnrgemäß. datz Willa iir Ulrichs Mutter einen Ersdtz Mitschwestern im Klafter, daß sie mn die ganze Welt nicht:mit ihrer larnio haniea, sentimental» Nichte leben l möge! Sie fand; daß der Lauf de»! Dinge ihr Recht gegeben; sie hatte- Willa von Anfangen vor dieser tröst.» losen Liebesgeschichte AK» wer hörte auf sie?. Nun mochte ihre Nichte- es, awch haben! Ruscows Namen erwähnte ste-ine wieder, aber sie? tonnte sich doch nicht enthalten, wo «I h«imlich möglich war, «ch nach ihm, seinen vergangenen- nnd xegenwäriigeiv Schicksal»- zul gen. Sie sehnt» sich dannch ihn »» ein .Opfer," wenn auch näht de? Perfidie und Schurkerei eines einzeln«.. 5« doch des Schickssels zu erkennen. Es Wae ihr eine V»n, nicht ,uch in diesem JÄle Recht zu- behuwe». » -» » Inzwischen richwte WM? sich mit ihrer mütterlichen Freu-iMn ein. Ihr ganzes Wünsche» ging dariuh, Ulr«» selbst zu Pichen, von Land za Land zu reisen, um ihn auszufind«, ak»r sie war natürlich einsichtig gen-ry. Hi» Thorheit «n«S planlosen Such»« j» erkennen. (Foetsetzung folxt.) BaNge sprach. Herr: „Aber diese kleinen Füßchen! .... Fräulein können ja gar kein« große Z«v« haben!" Boshaft. „Denken Sie, loa» dem Rath neulich auf der Jagd pasfirt Wenn der auf die Jagd geht, passirt immer einem Anh«m 'was!" Kür die Küche. Fischsuppe. Ein« sehr wohl fchmeckciide Suppe, zu decen Bereitung Brühe. In einem Stück Butter läßt hellbraun schwitzen, gießt das zur Suppe nöthige Wasi>» mit einen, Zu satz von Fleisch-Extsaet- über, sü^t !sind. schüttet Zsche. """" ö» Gefülltes Spanferkel, d« Farck füllen: j PfunduKalbfleisch^ Übergossen., frische Schwcinslnochtn, Lorbeerblätter, Zwiebel... Petersilie, eine gelbe Rübe dazu gelegt, mit.Satz gut. das ganze Stück mit demislben überdecken. Mit, zerlasset Butter., und Bier wird mittelst, eines striche», und erhält es dadurch, eine schone Farbe und Kruste. Den Fond kocht nmn mit etwas Bratenjus, aus und s?,rvirt ihn zum Fleisch. E.i n. ein facher Kloßz. Ein halbes Pfund Weizenmehl verniischt 10—12 abgelochten geschälten oder Brühkartoffeln, welch« man ans, einer Reibe recht locker gerieben, und. rührt dasselbe mit kochendem Mssei an. Dies.erfordert aber die größte Vorsicht, denn..nimmt man zu viel Wassel, wird auseinander, schüttet man dann aber noch Mehl nach, s» werdell .die Klöße hart.und zähe. Diese angegebene Por tion Mehl erfordert ungeighr knapp einhalbes Pint kochendes Masser, wel ches. man recht sprudelnd darüber zieht, wonach nuw den Teig, umrührt. Es. erfordert nur. ganz weniz Durch hoten mit dem .Holzlöffelsfst> daß der Trtg ganz kraus aussehen..bleibt, dann steckt man sofort Klöße davon in'» lo ckende Wasser und liißj. dieselben, wenn sie alle drin sind, und man den Kochtopf fest zugedeckt h?t„ wohl zwei Minuten locken. Daim. sofort anrich tn. Man zibt geschmortes frisches Obst und Backobst Auch mit ' und Schin'.sn dazu bilden, sie ein herr ! liches Zwischengericht.. Käsec.annel r>N,s>- Man rühr« 2 Unzen schr frische 'Ailtder zu Schaum und verwische sie mit. einem Viertel Pfund gpriedenenMrmasankäse. Salz, Pfeffer, »ier Eidottern, und drei zu Schnee cKschlagenv, Eizoeiß. Schneid« dann ais dünn tiuüMivlltem Btätter» tcig Büittchen in Guche einer Spiel karte, Ostreiche Hr inÄ der McHe und bepinsle die Ränder mit Ei, rolle sie röhreiisörmig z tskiminen und ticke sie Ki« lbsle «ssch «lsS »Km. Man nimmt vom ZtttibSschlegel Sas dicke FlsiZsch heraus m»d häut«t°S schön alt. Sodamii «jbt man »S mit Salz im» Salpeto» ein, ein Stück Ciidrone, Lorbeerblatt, Peter- Thymm». Majoren und Pfeffer.' ki, legt d«S Fleisch vie,Tage in Essig, «nd wend«d es allabendlich um. Nun wird es ik dieser Brjll« weich geloht und darin erkaltet. Alldann schneidet man livqliche, nicht! zu dicke Stücke, legt dicht aus eine Platte nebeneinan der unk macht ei« gute Sauce von eini»n gewiegten Sardellen. SckMlot» ten, Petersilie ix»d Olivenöl, di» man üb» die Fleischstiicke gießt und, zuletzt w»ch mit Kapern bestreut. Gebratener Schellfisch. Den gesäuberten, geschuppten Fisch schneidet man, nachdem er wohl gewa schen und wieder abgetrocknet, in Stücke, taucht diese in geklärte Butter, wendet sie in Mehl oder Paniermehl um und bäckt die Stücke schön herauK in der Pfanne oder auf dem Rost. Ka« xernwntt Katzt dazu. . 3
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